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Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit: 15 Minuten zu historischen Persönlichkeiten und Erfindungen. Von George Washington bis Rosa Luxemburg, vom Büstenhalter bis Breaking Bad.
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Im Kerker schrieb Friedrich von der Trenck mit seinem eigenen Blut Spottgedichte zwischen die Zeilen einer Bibel: nur eine Episode im abenteuerlichen Leben des Offiziers und Revolutionärs, der am 25.7.1794 in Paris hingerichtet wurde.


Friedrich von der Trenck ist ein preußischer Offizier und Abenteurer, dessen Leben von radikalen Ansichten und ständigen Konflikten mit der Obrigkeit geprägt ist. Geboren 1727 in Königsberg, dient er bereits mit 18 Jahren im Garderegiment Friedrichs II.
Trenck ist ein rastloser Geist, der es versteht, aus jeder Lage eine dramatische Geschichte zu machen. In seinen Memoiren schreibt er von spektakulären Ausbrüchen aus preußischen Festungen und den darauffolgenden abenteuerlichen Fluchten. Sie machen ihn europaweit bekannt.
In seinen Schriften wettert er gegen die Willkür der absolutistischen Herrscher und für demokratische Ideen. Doch sein radikaler Ton und sein unbändiger Egoismus bringen ihm viele Feinde ein. In Paris wird er zunächst als Held der Revolution gefeiert, doch die politischen Wirren und Verdächtigungen bringen ihn schließlich ins Gefängnis.
Am 25. Juli 1794 wird Friedrich von der Trenck in Paris hingerichtet, nur drei Tage bevor die Schreckensherrschaft der Jakobiner endete.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:

  • warum Friedrich von der Trenk in Österreich und Preußen nicht mehr willkommen ist,
  • was seine Gefängnisausbrüche so spektakulär macht,
  • welche innovativen Ideen es ihm ermöglichen, trotz widrigster Umstände in Einzelhaft zu schreiben,
  • wie er sich in Paris als Opfer des Despotismus feiern lässt
  • und die Stadt letztendlich für ihn zur Sackgasse wird.

Das sind unsere wichtigsten Quellen:
  • Christopher Frey: Der Preuße von Zwerbach. Das ruhelose Leben des Friedrich von der Trenck im Spiegel der Familienkorrespondenz, St. Pölten 2019.
  • Eberhard Cyran (Hrsg.): Des Friedrich Freiherrn von der Trenck merkwürdige Lebensgeschichte. Memoiren und Historie, Berlin / Frankfurt am Main / Wien 1983.
  • Walter Grab: Ein Volk muss seine Freiheit selbst erobern. Zur Geschichte der deutschen Jakobiner, Frankfurt am Main / Olten / Wien 1984.

Und das ist unser Interviewpartner:
  • Dr. Christopher Frey (Wien)

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Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother
Technik: Thomas Bleul
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Eigentlich sind es nur drei Skelette, aber sie haben Köln mit Pilger-Tourismus reich gemacht. Am 23.7.1164 kamen die Reliquien der heiligen drei Könige nach Köln.


In der Bibel oder ihren Übersetzungen gibt es die ein oder andere Ungenauigkeit. So auch bei den Heiligen Drei Königen. Im Matthäus Evangelium werden sie als "Magoi" bezeichnet, was später fälschlicherweise in "Magier" übersetzt wird. Tatsächlich meint Matthäus wohl den Stamm der Mager, einer Priesterkaste aus Persien.
Der Stern führt sie zu Jesus in der Krippe, sie huldigen ihm und beschenken ihn. Danach verliert sich ihre Spur, bis ihre angeblichen Überreste Jahrhunderte später nach Mailand gelangen.
Dort haben die Reliquien der Heiligen Drei Könige eine ganze Weile ihre Ruhe. Bis Kaiser Barbarossa 1162 die widerspenstigen norditalienischen Staaten auf Linie bringen will und vor Mailand steht. An seiner Seite der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel.
Mailand wird eingenommen und geplündert. Da Barbarossa mit Reliquien nicht viel anzufangen weiß, vermacht er diverse Knochen dem treuen Kölner Erzbischof. Darunter angeblich auch die der Heiligen Drei Könige. Rainald von Dassel erkennt schnell, was man mit den Gebeinen anstellen kann.
Kaum sind die Reliquien in Köln, da strömen auch schon die ersten Pilger herbei. Und obwohl ihr Erzbischof schon bald nach der Reliquien-Übergabe wieder aufbricht - seine großartige Gabe werden ihm die Kölner nie vergessen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:

  • mit welcher List Erzischof von Dassel sich auf dem Weg von Mailand nach Köln Wegelagerer und Reliquienräuber vom Hals hält,
  • warum sich die Zahl der heiligen Könige bei der Drei einpendelt,
  • wie die Mutter Konstantins der katholischen Kirche eine Flut an Reliquien beschert,
  • welche Rolle die Reliquien für den Baubeginn des Kölner Doms 1248 spielen,
  • warum die Frage nach der Echtheit der Gebeine kaum mit einem klaren "Ja" beantwortet werden kann.

Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
  • Prof. Dr. Manfred Becker-Huberti, langjähriger Sprecher des Erzbistums Köln. Buchautor in der Heiligen- und Brauchtumsforschung.

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Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Sefa Inci Suvak
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WDR Zeitzeichen - Die Berliner Charité: Vom Pesthaus zur Weltklinik
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05/13/25 • 14 min

Heute ist die Berliner Charité Deutschlands berühmtestes Krankenhaus. Gegründet wurde sie 1710 als Quarantänehaus für Pestkranke, übrigens mit eigener Brauerei.


In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:

  • für wie viele Patienten das Pesthaus vorgesehen ist,
  • was Bier damals mit Gesundheitsschutz zu tun hat,
  • welche Funktion der sogenannte Pest-Galgen haben soll,
  • wie aus dem Pesthaus die Charité wird,
  • woher das Krankenhaus seinen guten Ruf hat.

1708 tritt in Europa eine Krankheit auf, von der man eigentlich nur weiß, dass sie tödlich ist. Der unsichtbare Pesterreger wird erst fast 190 Jahre später entdeckt. Noch ist unbekannt, wie sich die Seuche verbreitet und wie sie wirksam bekämpft werden kann. Vorerst können infizierte Menschen nur von Gesunden getrennt werden, um dadurch Ansteckungen zu verhindern.
König Friedrich I. ahnt, dass es besser ist, Erkrankte nicht nach Berlin zu lassen. Der Herrscher Preußens lässt Verkehrswege abriegeln und zur Vorsorge weit außerhalb der damaligen Stadt ein Quarantänehaus bauen. Als der Ernstfall doch nicht eintritt, wird das Gebäude Jahre später als Bürgerspital genutzt. Es bekommt vom "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. den Namen "Charité", Barmherzigkeit.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
  • Professor Volker Hess (Medizinhistoriker am Institut der Geschichte der Medizin der Berliner Charité)

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Autor: Thomas Klug
Redaktion: David Rother
Technik: Martin Kropp
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WDR Zeitzeichen - Der Computer-Pionier aus Paderborn: Heinz Nixdorf
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04/09/25 • 14 min

Der Ingenieur Heinz Nixdorf, am 9.4.1925 in Paderborn geboren, sorgt mit auf Halbleitern basierenden Kleinrechnern in der 1960er-Jahren für eine technische Revolution.


In diesem Zeitzeichen erzählt Jana Magdanz:

  • bei welchem Studi-Job Heinz Nixdorf technische Innovationen kennenlernt,
  • wie er für RWE einen Elektrorechner für die Stromabrechnung entwickelt,
  • mit welcher Idee er dem Marktführer IBM Kunden abjagen will,
  • wie er Paderborn zum Computer- und Wirtschaftsstandort macht,
  • was der Computer-Pionier für ein Mensch ist - beruflich und privat.

Mit 27 Jahren schmeißt Heinz Nixdorf sein Physikstudium und gründet eine kleine Firma - ohne Uniabschluss, ohne Startkapital, ohne ein Produkt und ohne einen Markt dafür. Nur mit dem Wunsch, als Unternehmer tätig zu sein, schafft er einen Weltkonzern, der mehr als 31.000 Mitarbeitende beschäftigt und fünf Milliarden Mark Umsatz macht.
Er bewirkt für einige Jahrzehnte, dass Deutschland auf dem internationalen Markt für Büromaschinen und Computer mithalten kann. Auf dem wirtschaftlichen Höhepunkt stirbt Heinz Nixdorf 1986 an einem Herzinfarkt, kurz vor seinem 61. Geburtstag. Ausgerechnet auf der ersten Computermesse Cebit in Hannover.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Martin Nixdorf (ältester Sohn von Heinz Nixdorf)
  • Jochen Viehoff (Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForum)
  • Josef Pieper (Fahrer von Heinz Nixdorf)
  • Lorenz Hanewinkel (Chefentwickler von Heinz Nixdorf)
  • Klaus Kemper: Heinz Nixdorf - eine deutsche Karriere. Landsberg/Lech 1986
  • Christian Berg: Heinz Nixdorf - eine Biografie. Paderborn 2016
  • Lorenz Hanewinkel: Computerevolution - Mein Weg mit Konrad Zuse und Heinz Nixdorf. Bielefeld 2010

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Jana Magdanz
Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak
Technik: Nicolas Dohle
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Barcelona gegen Madrid, "el Clásico", ist das wohl prestigeträchtigste Fußballduell. Erster Torschütze im Jahr 1902 ist ein Deutscher: Udo Steinberg, ein außergewöhnlicher Sportpionier (gestorben am 25.12.1919).


In diesem Zeitzeichen erzählt Burkhard Hupe:

  • warum die Fußballer Lionel Messi und Lamine Yamal ihre Karriere auch Udo Steinberg zu verdanken haben,
  • wie der Ingenieur Steinberg das Straßenbahnnetz von Barcelona ausbaute,
  • von Udo Steinbergs frühem Tod mit nur 42 Jahren.

Anfang des 20. Jahrhunderts ist Barcelona eine moderne, aufstrebende Stadt mit rund 550.000 Einwohnern. Ende November 1901 kommt ein weiterer hinzu: Udo Steinberg, 24 Jahre alt, gebürtiger Berliner, Elektrotechnik- und Maschineningenieur mit einer großen Leidenschaft für Fußball. Im deutschen Kaiserreich hat Steinberg bereits mehrere Vereine ins Leben gerufen, eine Zuschauertribüne entworfen und die Gründung des Deutschen Fußballbundes unterstützt.
Nach Barcelona geht Udo Steinberg für den noch jungen FC Barcelona. Als 1902 ein Fußballturnier zu Ehren des spanischen Monarchen ausgetragen wird, schießt Udo Steinberg Barça im ersten "Clásico" gegen die späteren "Königlichen" zum 3:1-Sieg. Mit diesen Toren wird er in Spanien berühmt, bekommt sogar eine eigene Briefmarke. Dabei wirkt er weit über das Toreschießen hinaus: Udo Steinberg erkennt die gesellschaftliche Bedeutung des Spiels und beginnt, Fußballtalente schon früh zu fördern.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Dietrich Schulze-Marmeling, Fußball-Historiker aus Münster
  • Ludwig Hilmer, ehemaliger Rektor der Fachhochschule Mittweida
  • Marion Stascheit, Karoline Pernt, Sabine Blechschmidt-Vogel: Zum Leben und Wirken von Udo Steinberg, Mittweida 2016
  • Dietrich Schulze-Marmeling: Barça oder: Die Kunst des schönen Spiels. Bielefeld 2013

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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Burkhard Hupe
Redaktion: David Rother
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Die Überfahrt in die neue Welt ist lebensgefährlich. Wer überlebt, dem will die German Society of Pennsylvania helfen. Gegründet wurde sie am 26.12.1764.


In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:

  • warum Menschen extra aus Pennsylvania kamen und in Deutschland Leute anwarben,
  • was dran ist an der Legende, Deutsch sei beinahe offizielle Landessprache der USA geworden,
  • wie sich die "German Society" gegenüber den Nationalsozialisten verhält,
  • welche Unterstützung der deutschstämmige Donald Trump bei deutschstämmigen US-Bürgern hat.

Der Gründungsdirektor der "German Society of Pennsylvania", Heinrich Keppele, will deutschen Neu-Immigranten helfen: Die Überfahrt ist lebensgefährlich, der Anfang in der neuen Heimat hart.
Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung erzielt die "German Society" einen Erfolg: Nur noch Schiffe mit ausreichender Liegefläche für Passagiere dürfen anlegen. Zuvor hatten die Menschen wie die Ölsardinen zusammengepfercht die lange Reise ertragen müssen, oft sind viele Passagiere gestorben.
Besser geschützt werden sollen auch jene mittellosen Einwanderer, die ihre Schiffspassage nicht bezahlen konnten und ihre Schuld abarbeiten müssen. Alteingesessene nutzen das schamlos aus und lassen die sogenannten Schuldknechte jahrelang für sich schuften, oft bei miserabler Unterbringung und karger Kost - ohne Rechte und ohne ihnen zu sagen, wann ihre Schuld denn beglichen ist.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Birte Pfleger (Professorin für Neuere Geschichte, California State University, Los Angeles)
  • Birte Pfleger: Ethnicity Matters. A History of the German Society of Pennsylvania. Washington D.C. 2006
  • Leo Schelbert und Hedwig Rappolt (Hgs.): Alles ist ganz anders hier. Auswandererschicksale in Briefen aus zwei Jahrhunderten. Freiburg im Breisgau und Olten 1977

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Autorin: Almut Finck
Redaktion: Matti Hesse
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Sie rettet die Everglades im Süden Floridas: Die US-Journalistin Marjory Stoneman Douglas ist als Umweltaktivistin ihrer Zeit weit voraus. Doch sie hat mächtige Gegner.


In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:

  • wie Marjory Stoneman Douglas zum Journalismus kommt,
  • was sie während des Ersten Weltkriegs in Paris macht,
  • von welchem US-Präsidenten Marjory Stoneman Douglas die höchste zivile Auszeichnung der USA erhält,
  • wie es unter US-Präsident Donald Trump um Nationalparks in den USA bestellt ist.

Im Kampf um die Everglades sind Investoren, Politiker und Unternehmer Marjory Stoneman Douglas' schärfste Gegner. Für die sind es bloß nutzlose Sümpfe, die man trockenlegen sollte, um landwirtschaftlich nutzbares Land daraus zu machen. Stoneman Douglas’ Widersacher fragen sich: Warum das wertvolle Wasser versickern lassen, wenn man es mithilfe von Kanälen abzweigen und für die Wasserversorgung Südfloridas nutzen könnte?
Für Marjory Stoneman Douglas ist das zu kurz gedacht. Sie veröffentlicht erfolgreich eine Kolumne und Kurzgeschichten, die von der bedrohten Natur Floridas handeln. Ihr ist es mit zu verdanken, dass ein Teil der Everglades 1947 zum Nationalpark wird.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Miranda Smith (US-Filmproduzentin)
  • Marjory Stoneman Douglas: The Everglades - River of grass. Sarasota 1997

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Die Macherinnen hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Andrea Klasen
Redaktion: Carolin Rückl und Sefa Inci Suvak
Technik: Christina Gabriel
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Ein wirklich witziger Schriftsteller, ein Dandy, ein Rebell im prüden viktorianischen England: Am 16.10.1854 wird Oscar Wilde geboren.


Oscar Wilde stammt aus einem bildungsbürgerlichen Elternhaus, die Mutter ist eine Individualistin, sie nennt sich selbst "Speranza", das heißt Hoffnung. Sie hat literarische Ambitionen, unterhält einen Salon und liebt extravagante Kostüme.
In ihrem Salon begegnet der junge Oscar Künstlerinnen und Schriftstellern. Er studiert zunächst in Dublin, dann in Oxford. Ab 1887 entstehen seine literarischen Meisterwerke: Etwa seine Theaterstücke "Salomé", "Ein idealer Gatte" und "Bunbury - Ernst sein ist alles". Wilde schreibt Essays und sein berühmtes Buch "Das Bildnis des Dorian Gray".
Darin verführt der Dandy Lord Henry Wotton als Mephistogestalt den faszinierend schönen Dorian dazu, seine Jugend rücksichtslos auszuleben und stattdessen sein von einem Maler geschaffenes Bildnis altern zu lassen. Dorian Gray ist bereit, einen hohen Preis für die ewige Jugend zu zahlen. "Dorian Gray" schockiert das damalige England noch auf eine andere Weise: Oscar Wilde lässt im Text Homosexualität mitschwingen.
Er selbst hat zahlreiche Verhältnisse mit jungen Männern. Seine Liebe zu Alfred Lord Douglas aber läutet seinen Untergang ein. Der Vater des Lords beschuldigt Wilde der "Sodomie", wie homosexuelle Handlungen damals diffamierend genannt werden. Oscar Wilde wehrt sich mit einer Ehrenbeleidigungsklage. Ein sinnloses Aufbäumen auf juristisch wackligen Beinen - und erfolglos.
Im Mai 1895 wird Wilde zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit wegen "homosexueller Unzucht" verurteilt. Der Genussmensch verschwindet hinter den dicken Mauern des berüchtigten Gefängnisses Reading Gaol. Als Wilde nach zwei Jahren frei kommt, ist er gesundheitlich, finanziell und gesellschaftlich ruiniert, und als Künstler getilgt. Oscar Wilde existiert nicht mehr.
In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Klasen:

  • warum Oscar Wilde seine irische Heimat verlässt und nach London zieht,
  • was Oscar Wilde dazu bewegt, die Amerikaner in Sachen Stil und Manieren zu belehren,
  • wie Wilde im "Gespenst von Canterville" die traditionslosen Amerikaner parodiert,
  • wie Wilde in seinem letzten Werk seine Zeit im Zuchthaus verarbeitet.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

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Autorin: Andrea Klasen
Redaktion: David Rother
Technik: Sarah Fitzek
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Lässt sich etwa aus Pipi Gold machen? Der Alchemist Hennig Brand macht im Jahr 1669 buchstäblich erleuchtende Experimente und entdeckt dabei: das Element Phosphor.


Im Jahr 1669 macht der deutsche Apotheker Hennig Brand eine bemerkenswerte Entdeckung, die die Wissenschaft revolutioniert: Phosphor.
Eigentlich auf der Suche nach dem sagenumwobenen Stein der Weisen - einem Symbol für die Verwandlung unedler Metalle in Gold - experimentiert Brand mit einer wenig einladenden Quelle: menschlichem Urin. Durch eine aufwendige Destillationsmethode schafft er jedoch eine substanzielle, leuchtende Masse, die sich selbst entzünden kann und in der Geschichte der Chemie bis heute eine bedeutende Rolle spielt.
Trotz seiner bemerkenswerten Entdeckung und der ersten Nutzung des Phosphors in der Herstellung von Streichhölzern gerät Brand schnell in Vergessenheit. Sein Name taucht erst viel später wieder auf, dank des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, der sich auf die Suche nach dem wahren Entdecker macht.
Die Geschichte Brands ist nicht nur die eines chemischen Fortschritts, sondern auch eine von Intrigen und Missverständnissen, die zeigen, wie eng Licht und Schatten in der Geschichte der Wissenschaft miteinander verbunden sind.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:

  • Wie der Alchemist mit menschlichem Urin arbeitet, um Gold zu gewinnen, und dabei Phosphor entdeckt,
  • welche spektakulären Lichtphänomene während Brands Experimenten auftreten,
  • und wie sie seine Entdeckung des "kalten Feuers" beeinflussen,
  • was Phosphor mit Düngemitteln zu tun hat,
  • und welche aktuellen Gefahren von Phosphor-Resten an deutschen Stränden ausgehen.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Hermann Peters: Geschichte des Phosphors nach Leibniz und dessen Briefwechsel, Chemiker-Zeitung, Band 26, 1902, S. 1190–1198.
  • Thomas Richter, Apotheker, Dr. der Germanistik und Medizin-Geschichte

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Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse
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Nach ihrer Gründung am 30.9.1919 wurde die Technische Nothilfe im Deutschen Reich zur Streikbekämpfung eingesetzt. Erst später kam der Schwenk zum Katastrophenschutz.


"Treu helfen wir" – ein Versprechen, das das Technische Hilfswerk (THW) seit seiner Gründung 1950 prägt. Doch hinter diesem modernen Selbstbild verbirgt sich eine tiefere Geschichte, die in den Wirren der Weimarer Republik beginnt und bis heute nachhallt.
Die Technische Nothilfe (TN) wird nach dem Ersten Weltkrieg ins Leben gerufen und agiert meist im Dienst des Staates: in Zeiten politischer Unruhen, als Streikbrecher oder Schützer lebenswichtiger Infrastrukturen. Während des Zweiten Weltkriegs unter der SS sogar im Bereich ziviler Luftschutz. Nach dem Krieg wird die TN von den Alliierten verboten, doch 1950 entsteht das THW – in klarer Abgrenzung zur umstrittenen Vergangenheit.
Statt politischer Einsätze steht seit seiner Neugründung der humanitäre Zivil- und Katastrophenschutz im Vordergrund. Mittlerweile zählt das THW zu den wichtigsten Akteuren und setzt dabei vor allem auf freiwillige Helfer, die weltweit im Einsatz sind, um bei Naturkatastrophen, Großschadensereignissen oder humanitären Krisen zu unterstützen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Susanne Rabsahl:

  • warum der Begriff "lebenswichtige Versorgung" in der Weimarer Republik so dehnbar ist,
  • wie die Technische Nothilfe für politische Zwecke instrumentalisiert wird,
  • wie Otto Lummitzsch, Gründer sowohl der TN als auch des THW, eine zentrale Rolle in beiden Organisationen spielt,
  • welche politischen Verwicklungen ihn prägen,
  • und warum die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wichtig bleibt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Andreas Linhardt: Die technische Nothilfe in der Weimarer Republik, 2006.
  • Dr. Andreas Linhardt, Historiker
  • Bernd Müller-Strauss, THW-Historische Sammlung

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The first episode of WDR Zeitzeichen was released on Nov 7, 2022.

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