
Die Berliner Charité: Vom Pesthaus zur Weltklinik
05/13/25 • 14 min
Heute ist die Berliner Charité Deutschlands berühmtestes Krankenhaus. Gegründet wurde sie 1710 als Quarantänehaus für Pestkranke, übrigens mit eigener Brauerei.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
- für wie viele Patienten das Pesthaus vorgesehen ist,
- was Bier damals mit Gesundheitsschutz zu tun hat,
- welche Funktion der sogenannte Pest-Galgen haben soll,
- wie aus dem Pesthaus die Charité wird,
- woher das Krankenhaus seinen guten Ruf hat.
1708 tritt in Europa eine Krankheit auf, von der man eigentlich nur weiß, dass sie tödlich ist. Der unsichtbare Pesterreger wird erst fast 190 Jahre später entdeckt. Noch ist unbekannt, wie sich die Seuche verbreitet und wie sie wirksam bekämpft werden kann. Vorerst können infizierte Menschen nur von Gesunden getrennt werden, um dadurch Ansteckungen zu verhindern.
König Friedrich I. ahnt, dass es besser ist, Erkrankte nicht nach Berlin zu lassen. Der Herrscher Preußens lässt Verkehrswege abriegeln und zur Vorsorge weit außerhalb der damaligen Stadt ein Quarantänehaus bauen. Als der Ernstfall doch nicht eintritt, wird das Gebäude Jahre später als Bürgerspital genutzt. Es bekommt vom "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. den Namen "Charité", Barmherzigkeit.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
- Professor Volker Hess (Medizinhistoriker am Institut der Geschichte der Medizin der Berliner Charité)
Weiterführende Links:
- ARD Mediathek: Serie Charité
- Planet Wissen: Der Schwarze Tod - die Pest in Europa
- Planet Wissen: Parasiten in der Geschichte
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an [email protected]
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: David Rother
Technik: Martin Kropp
Heute ist die Berliner Charité Deutschlands berühmtestes Krankenhaus. Gegründet wurde sie 1710 als Quarantänehaus für Pestkranke, übrigens mit eigener Brauerei.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
- für wie viele Patienten das Pesthaus vorgesehen ist,
- was Bier damals mit Gesundheitsschutz zu tun hat,
- welche Funktion der sogenannte Pest-Galgen haben soll,
- wie aus dem Pesthaus die Charité wird,
- woher das Krankenhaus seinen guten Ruf hat.
1708 tritt in Europa eine Krankheit auf, von der man eigentlich nur weiß, dass sie tödlich ist. Der unsichtbare Pesterreger wird erst fast 190 Jahre später entdeckt. Noch ist unbekannt, wie sich die Seuche verbreitet und wie sie wirksam bekämpft werden kann. Vorerst können infizierte Menschen nur von Gesunden getrennt werden, um dadurch Ansteckungen zu verhindern.
König Friedrich I. ahnt, dass es besser ist, Erkrankte nicht nach Berlin zu lassen. Der Herrscher Preußens lässt Verkehrswege abriegeln und zur Vorsorge weit außerhalb der damaligen Stadt ein Quarantänehaus bauen. Als der Ernstfall doch nicht eintritt, wird das Gebäude Jahre später als Bürgerspital genutzt. Es bekommt vom "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. den Namen "Charité", Barmherzigkeit.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
- Professor Volker Hess (Medizinhistoriker am Institut der Geschichte der Medizin der Berliner Charité)
Weiterführende Links:
- ARD Mediathek: Serie Charité
- Planet Wissen: Der Schwarze Tod - die Pest in Europa
- Planet Wissen: Parasiten in der Geschichte
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an [email protected]
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: David Rother
Technik: Martin Kropp
Vorherige Episode

Flucht, Dichtung und der Schmerz der Shoah: Nelly Sachs
In ihren Gedichten thematisiert sie Leiden und Hoffnung des jüdischen Volkes nach dem Holocaust: die Schriftstellerin Nelly Sachs. Am 12.5.1970 stirbt sie mit 78 Jahren.
In diesem Zeitzeichen erzählt Monika Buschey:
- wie Nelly Sachs im letzten Moment vor den Nationalsozialisten flieht,
- wie ihre Dichtung mit der Erfahrung des Holocaust und ihrer eigenen Flucht verbunden ist,
- wie sie trotz Krankheit und Schmerz nie aufhört zu schreiben.
Schon als Kind flüchtet sich Nelly Sachs in die Welt der Bücher. 1891 in Berlin geboren, erlebt sie als Jüdin die Schrecken des Nationalsozialismus. 1940 findet sie mit ihrer Mutter in Schweden Zuflucht und baut dort ihre literarische Karriere auf.
Bereits zu ihren Lebzeiten zählt Nelly Sachs zu den herausragendsten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Gedichte sind geprägt von der Erfahrung der Verfolgung und des Verlusts, erzählen aber auch von Hoffnung und Lebensmut. Ihre zarten, aber kraftvollen Verse machen sie 1966 zur Literaturnobelpreisträgerin - ein Triumph in ihrer letzten Lebensphase voll Krankheit und Paranoia. Am 12. Mai 1970 stirbt Nelly Sachs in Stockholm.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Aris Fioretos: Flucht und Verwandlung. Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm, Berlin 2010
- Speak low (Hg.): Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm. Mit Kommentaren von Aris Fioretos und Hans Magnus Enzensberger, Hörbuch, Berlin 2010
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Die Geschichte des Nobelpreises
- Zeitzeichen 16.03.2025: Selma Lagerlöf: Erste Frau mit Literaturnobelpreis
- Radio Bremen Retro: Interview mit Nelly Sachs (1965)
- hr Retro: Siegfried Unseld zum Friedenspreis für Nelly Sachs
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an [email protected]
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Monika Buschey
Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak
Technik: Sascha Schiemann
Nächste Episode

Soll Hitlers Putsch prophezeit haben: Astrologin Elsbeth Ebertin
Ebertin (geb. am 14.5.1880) wird mit ihren Horoskopen in der Weimarer Republik berühmt. Sie deutet die Sterne für Bulgariens König und Hitler - bis die Gestapo sie festnimmt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heide Soltau:
- wie Elsbeth Ebertin sich von Wahrsagerei und "Hintertreppenastrologie" abgrenzt,
- welchen berühmten Kunden sie die Sterne deutet,
- welche politischen Entwicklungen sie vorhergesagt haben soll,
- und warum sie Adolf Hitler Gedichte zum Geburtstag schickt.
Elsbeth Ebertin, 1880 in Görlitz geboren, ist eine Pionierin: Als erste hauptberufliche Astrologin Deutschlands bringt sie die Sterndeutung in die bürgerliche Öffentlichkeit. Zunächst macht sie sich als Graphologin einen Namen: Anhand von Handschriften verfasst sie Tausende von Charakteranalysen für Zeitungen. Doch eines Tages taucht eine Unbekannte auf, die stattdessen über Geburtsdaten spricht – für Ebertin ein Schlüsselerlebnis.
Sie wendet sich der Astrologie zu und trifft damit inmitten des Esoterik-Booms der Weimarer Republik einen Nerv. Ebertins Geschichte ist die einer geschickten Geschäftsfrau zwischen Deutungskunst, Opportunismus und Zeitgeist.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Elsbeth Ebertin: Astrologie und Liebesleben, Görlitz 1926.
- Elsbeth Ebertin: Praktisches Lehrbuch der Graphologie und Charakterbeurteilung, Breslau 1913.
- Elsbeth Ebertin (Hrsg.): Ein Blick in die Zukunft? IX. Jahrbuch, Görlitz 1925.
- Ellic Howe: Uranias Kinder. Die seltsame Welt der Astrologen und das Dritte Reich, Weinheim 1995.
- Volker Lechler: Sterne, Menschen, Politik. Die astrologische Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Boston/Oldenbourg 2025.
- Thorsten Mann: "Astrologie im Kinosaal: Elsbeth Ebertin und der Film ‚In den Sternen steht es geschrieben‘", und: "Die Verfolgung von Okkultisten im Dritten Reich das Beispiel Elsbeth Ebertin", In: Günther Klugermann, Anna Lux, Uwe Schnellinger (Hrsg.): Okkultes Freiburg: Ereignisse – Personen – Schauplätze, Kassel 2015, S. 32 ff. und S. 46 ff.
- Jenn Zahrt: Elsbeth Ebertin – Die vergessene Antriebskraft der deutschsprachigen Astrologie. In: The Mountain Astrologer, 2017/24.11.2017.
Und das ist unser Interviewpartner und unsere Interviewpartnerin:
- Katja Graf, Astrologin
- Volker Lechler, Historiker
Weiterführende Links:
- WDR Zeitzeichen 14.12.1503 – Nostradamus, Apotheker und Astrologe
- Terra X – Im Bann der Astrologie
- Square Idee – Astrologie: Glaube statt Wissenschaft?
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an [email protected]
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Heide Soltau
Redakteure: Carolin Rückl und Frank Zirpins
Technikerin: Sarah Fitzek
Wenn dir diese Episode gefällt, wirst du lieben
Kommentare zur Episode
Badge generieren
Erhalte ein Badge für deine Webseite, das auf diese episode
<a href="https://goodpods.com/podcasts/wdr-zeitzeichen-415774/die-berliner-charit%c3%a9-vom-pesthaus-zur-weltklinik-91091410"> <img src="https://storage.googleapis.com/goodpods-images-bucket/badges/generic-badge-1.svg" alt="listen to die berliner charité: vom pesthaus zur weltklinik on goodpods" style="width: 225px" /> </a>
Kopieren