
Preußischer Abenteurer und Ausbrecher: Friedrich von der Trenck
07/24/24 • 14 min
Im Kerker schrieb Friedrich von der Trenck mit seinem eigenen Blut Spottgedichte zwischen die Zeilen einer Bibel: nur eine Episode im abenteuerlichen Leben des Offiziers und Revolutionärs, der am 25.7.1794 in Paris hingerichtet wurde.
Friedrich von der Trenck ist ein preußischer Offizier und Abenteurer, dessen Leben von radikalen Ansichten und ständigen Konflikten mit der Obrigkeit geprägt ist. Geboren 1727 in Königsberg, dient er bereits mit 18 Jahren im Garderegiment Friedrichs II.
Trenck ist ein rastloser Geist, der es versteht, aus jeder Lage eine dramatische Geschichte zu machen. In seinen Memoiren schreibt er von spektakulären Ausbrüchen aus preußischen Festungen und den darauffolgenden abenteuerlichen Fluchten. Sie machen ihn europaweit bekannt.
In seinen Schriften wettert er gegen die Willkür der absolutistischen Herrscher und für demokratische Ideen. Doch sein radikaler Ton und sein unbändiger Egoismus bringen ihm viele Feinde ein. In Paris wird er zunächst als Held der Revolution gefeiert, doch die politischen Wirren und Verdächtigungen bringen ihn schließlich ins Gefängnis.
Am 25. Juli 1794 wird Friedrich von der Trenck in Paris hingerichtet, nur drei Tage bevor die Schreckensherrschaft der Jakobiner endete.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
- warum Friedrich von der Trenk in Österreich und Preußen nicht mehr willkommen ist,
- was seine Gefängnisausbrüche so spektakulär macht,
- welche innovativen Ideen es ihm ermöglichen, trotz widrigster Umstände in Einzelhaft zu schreiben,
- wie er sich in Paris als Opfer des Despotismus feiern lässt
- und die Stadt letztendlich für ihn zur Sackgasse wird.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Christopher Frey: Der Preuße von Zwerbach. Das ruhelose Leben des Friedrich von der Trenck im Spiegel der Familienkorrespondenz, St. Pölten 2019.
- Eberhard Cyran (Hrsg.): Des Friedrich Freiherrn von der Trenck merkwürdige Lebensgeschichte. Memoiren und Historie, Berlin / Frankfurt am Main / Wien 1983.
- Walter Grab: Ein Volk muss seine Freiheit selbst erobern. Zur Geschichte der deutschen Jakobiner, Frankfurt am Main / Olten / Wien 1984.
Und das ist unser Interviewpartner:
- Dr. Christopher Frey (Wien)
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Französische Revolution
- Planet Wissen: Preußen
- Planet Wissen: Friedrich der Große
- Friedrich Freyherr von der Trenck merkwürdige Lebens Geschichte, von ihm selbst geschrieben, Bd. 1-3.
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother
Technik: Thomas Bleul
Im Kerker schrieb Friedrich von der Trenck mit seinem eigenen Blut Spottgedichte zwischen die Zeilen einer Bibel: nur eine Episode im abenteuerlichen Leben des Offiziers und Revolutionärs, der am 25.7.1794 in Paris hingerichtet wurde.
Friedrich von der Trenck ist ein preußischer Offizier und Abenteurer, dessen Leben von radikalen Ansichten und ständigen Konflikten mit der Obrigkeit geprägt ist. Geboren 1727 in Königsberg, dient er bereits mit 18 Jahren im Garderegiment Friedrichs II.
Trenck ist ein rastloser Geist, der es versteht, aus jeder Lage eine dramatische Geschichte zu machen. In seinen Memoiren schreibt er von spektakulären Ausbrüchen aus preußischen Festungen und den darauffolgenden abenteuerlichen Fluchten. Sie machen ihn europaweit bekannt.
In seinen Schriften wettert er gegen die Willkür der absolutistischen Herrscher und für demokratische Ideen. Doch sein radikaler Ton und sein unbändiger Egoismus bringen ihm viele Feinde ein. In Paris wird er zunächst als Held der Revolution gefeiert, doch die politischen Wirren und Verdächtigungen bringen ihn schließlich ins Gefängnis.
Am 25. Juli 1794 wird Friedrich von der Trenck in Paris hingerichtet, nur drei Tage bevor die Schreckensherrschaft der Jakobiner endete.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
- warum Friedrich von der Trenk in Österreich und Preußen nicht mehr willkommen ist,
- was seine Gefängnisausbrüche so spektakulär macht,
- welche innovativen Ideen es ihm ermöglichen, trotz widrigster Umstände in Einzelhaft zu schreiben,
- wie er sich in Paris als Opfer des Despotismus feiern lässt
- und die Stadt letztendlich für ihn zur Sackgasse wird.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- Christopher Frey: Der Preuße von Zwerbach. Das ruhelose Leben des Friedrich von der Trenck im Spiegel der Familienkorrespondenz, St. Pölten 2019.
- Eberhard Cyran (Hrsg.): Des Friedrich Freiherrn von der Trenck merkwürdige Lebensgeschichte. Memoiren und Historie, Berlin / Frankfurt am Main / Wien 1983.
- Walter Grab: Ein Volk muss seine Freiheit selbst erobern. Zur Geschichte der deutschen Jakobiner, Frankfurt am Main / Olten / Wien 1984.
Und das ist unser Interviewpartner:
- Dr. Christopher Frey (Wien)
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Französische Revolution
- Planet Wissen: Preußen
- Planet Wissen: Friedrich der Große
- Friedrich Freyherr von der Trenck merkwürdige Lebens Geschichte, von ihm selbst geschrieben, Bd. 1-3.
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Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother
Technik: Thomas Bleul
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Die "Küchendebatte" zwischen Nixon und Chruschtschow
Mitten im Kalten Krieg streiten zwei der mächtigsten Männer der Welt - über Einbauküchen. Am 24.7.1959 liefern sich Richard Nixon und Nikita Chruschtschow die legendäre "Küchendebatte".
Mitten im Kalten Krieg scheint es auf einmal Tauwetter zu geben. Nach dem Tod Stalins im März 1953 steht Nikita Chruschtschow an der Spitze der Sowjetunion. Viele hoffen seither auf Entspannung zwischen den beiden Supermächten.
Schon im Juni 1959 gibt es eine erste sowjetische Industrieausstellung in New York. Einen Monat später eröffnet am 24. Juli 1959 die amerikanische Landesausstellung im Moskauer Sokolniki-Park. Dort treffen US-Vizepräsident Richard Nixon und der sowjetische Partei- und Regierungschef Chruschtschow aufeinander. Es geht um die Frage: Welches System ist das bessere? Der Sozialismus oder der Kapitalismus?
Für Chruschtschow ist klar: "Lasst uns wetteifern, wer die meisten Güter für die Menschen produzieren kann. Dieses System ist besser und wird gewinnen." Nixon ist da ganz anderer Ansicht - und präsentiert Chruschtschow beim Rundgang durch die Ausstellung eine moderne amerikanische Einbauküche.
In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:
- Wie Chruschtschow auf Nixons Küchen-Präsentation reagiert,
- welche Wortgefechte sich Nixon und Chruschtschow vor Ort liefern,
- wer die "Küchendebatte" nach Punkten gewinnt,
- wie sich die Auseinandersetzung auf die atomare Aufrüstung auswirkt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Bernd Greiner (Historiker und Gründungsdirektor Berlin Kolleg "Kalter Krieg")
- Shane Hamilton (Wirtschaftshistoriker Universität York)
- Shane Hamilton und Sarah Phillips: The Kitchen Debate and Cold War Consumer Politics. Boston und New York City, 2014
- Ruth Oldenziel und Karin Zachmann: Cold War Kitchen, Americanization, Technology and European Consumers. Cambridge, 2009
- Odd Arne Westad: Der Kalte Krieg. Eine Weltgeschichte. Stuttgart, 2019
Weiterführende Links:
- AP-Archive: Die Moskauer Pressekonferenz zur "Küchendebatte"
- Zeitzeichen 17.04.1894: Nikita Chruschtschow wird geboren
- Zeitzeichen 09.01.1913: Richard Nixon wird geboren
- Zeitzeichen 05.03.1953: Todestag von Josef Stalin
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Autorin: Andrea Kath
Redaktion: David Rother
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Heinrich VI. und der dramatische "Erfurter Latrinensturz"
Nur mit großer Anstrengung entgeht König Heinrich am 26.07.1184 dem Absturz in eine Jauchegrube. Viele Menschen sterben in der Kloake. Was ist damals in Erfurt los?
Ein König im konfliktreichen Mittelalter muss gut vermitteln können. Dafür ist der junge Heinrich VI. bestens ausgebildet. Sein erster Job führt ihn nach Erfurt. Denn in Thüringen bekriegen sich 1184 zwei hohe Reichsfürsten. Der Erzbischof von Mainz besitzt Erfurt und weite Landesteile. Der Landgraf von Thüringen macht sie ihm streitig, auch mit Gewalt.
Am Ende des diplomatischen Ringens um einen Kompromiss steht die Versammlung aller Parteien. Man trifft sich wahrscheinlich in der Propstei des Marienstifts, um den Fall abzuschließen. Geschätzt bis zu 100 Männer stapfen am 26. Juli die Treppen hoch. Viele mit Rüstungen und Schwertern. Der König und die Streithähne sitzen in einem Fenstererker, damit sie über den anderen thronen und sich ungestört besprechen können.
Doch dann brechen Balken und der Holzboden im oberen Stockwerk stürzt unter der Last der Menge nach unten. Ritter in ihren Rüstungen, Tische und Stühle, Schränke, Balken, Bretter, alles stürzt in die gewaltige Jauchegrube, die sich unten im Gebäude befindet. Wie viele Männer genau in den Fäkalien versinken und sterben, ist nicht überliefert. Geschätzt kommen 50 bis 100 Menschen ums Leben. König Heinrich VI. gehört nicht zu den Opfern.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:
- Was ein Fenstersims mit dem Überleben von Heinrich VI. zu tun hat,
- wie einige der herabgestürzten Männer dank des Abflusssystems dem Tod entrinnen,
- worauf die Statik beim Hausbau im Mittelalter beruht,
- wer der Vater von König Heinrich VI. ist,
- warum Heinrichs Rettung auch für das Reich ein Glücksfall ist.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
- Michael Kister (Historiker, Doktorand, München)
Weiterführender Link:
- Planet-Wissen: Die Staufer
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Autor: Heiner Wember
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Alexander Buske
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