- “Immer weiter, ganz nach vorn”, Matthias Koch, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2013
- Vorwärts: Armee-Fußball im DDR-Sozialismus (Aufstieg und Fall des ASK/FC Vorwärts Leipzig/Berlin/Frankfurt, Hanns Leske, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009
- “Mentzel: Bei Union-Sieg breche ich zusammen”, BZ vom 10. Februar 2013
- “Unser Mitarbeiter Lothar Meyer stellt den neuen Meister vor”, Berliner Zeitung vom 21. November 1960
- “Gute erste Halbzeit sicherte 4:2-Sieg”, Neues Deutschland vom 10. August 1961
- “DDR-Elf unterlag mit 1:3 Toren”, Neues Deutschland vom 23. Oktober 1961
- “Stürmt jetzt für Dynamo”, Berliner Zeitung vom 3. Januar 1962
- “Spielerische Linie gab Ausschlag”, Berliner Zeitung vom 3. Mai 1964
- “Unsere dritte Oberliga-Elf”, Berliner Zeitung vom 6. Juni 1966
- „Ich habe geheult wie ein Schlosshund“, Berliner Zeitung vom 11. Oktober 2015
Jimmy Hoges Rauswurf beim 1. FC Union Berlin kennen wir. Gesperrt wurde er am 5. August 1970 für 6 Jahre für die Oberliga, 2 Jahre für die Liga und 1 Jahr für die Bezirksliga. Das war gleichbedeutend mit Berufsverbot.
Jimmy Hoge sagte dazu: “Mein ehemaliger Trainer Werner Schwenzfeier, mein damaliger Mitspieler Günter Klausch und ich haben am 17. Juni 1970 in Ahrenshoop das in einer Gaststätte das WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien im Fernsehen gesehen. Ich soll das Deutschlandlied gesungen haben. Zeugin war eine am Tresen stehende Tochter eines ehemaligen Schiedsrichters.”
Günter Mielis, damals Vereinsvorsitzender des 1. FC Union, sagte darüber: “Die Sache hatte eine große Tragik. Jimmy ist denunziert worden, als er mit seinem Ex-Trainer Werner Schwenzfeier und Mitspieler Günter Klausch in Ahrenshoop im Urlaub in der Öffentlichkeit vielleicht ein paar Bier zu viel getrunken hatte. Einen Ausschluss vom Leistungssport konnten wir nicht mehr verhindern. Bei Günter Hoge hatte es in der Vergangenheit ja schon ähnliche Vorfälle gegeben.”
Damit bezieht er sich nicht nur auf die Sperre von Oktober 1968 bis Ende Mai 1969 weil er angeblich unter Alkoholkonsum Mitspieler beleidigt haben soll, sondern auch auf einen Vorfall der sehr viel länger zurück liegt. Sein Rauswurf beim ASK Vorwärts im Dezember 1961.
Der Rauswurf beim ASK Vorwärts
Der 1940 geborene Jimmy Hoge spielte in den Jugendmannschaften von Lichtenberg 47. Mit 18 Jahren wechselte er zum Armeesportklub Vorwärts Berlin. Dort wurde er gleich Juniorenmeister im Jahr 1959 und gab mit einer Einwechslung am 27. März 1960 sein Debüt beim 3:1-Sieg bei Einheit Dresden. Sechs Mal kam er zum Einsatz in der Saison. Nicht viel, aber er war trotzdem DDR-Meister. Denn Vorwärts gewann mit 9 Punkten vor Dynamo Berlin den Titel.
So beschrieb Lothar “Lulu” Meyer seinen Mitspieler in der Berliner Zeitung, als die Meister-Mannschaft vorgestellt wurde: “Günter Hoge (19). Unteroffizier, hat ausgesprochenes Stürmerblut in den Adern. Wenn „Jimmy“ spielt, fehlen nie: Vater Hoge und Günters sympathische Fußballbraut Karla. Günter schließt bald die Lehrzeit als Maschinenschlosser ab. Seine Steckenpferde: Billard und Tischtennis.”
Günter Hoge oben links auf dem Meisterbild des ASK Vorwärts Berlin von 1960 in der Berliner ZeitungÜbrigens, den Spitznamen Jimmy hat Günter Hoge aus dieser Zeit: “Den habe ich beim ASK Vorwärts verpasst gekriegt. Ich war der Einzige im Armeesportverein mit längeren Haaren. Ich konnte mich lange Zeit vor dem Friseur drücken bis mich eines Tages Major Knöfler zusammenpfiff und sagte: „Genosse Hoge – auch für Sie gilt militärischer Kurzhaarschnitt.“ Dann musste ich wohl oder übel. Meine Mannschaftskameraden haben schon auf mich gewartet und meinten: „Jetzt siehst du auch aus wie ein Jimmy.“
Major Kurt Knöfler war damals der ASK-Mannschaftsleiter.
Exkurs: Die Mammut-Saison 1961/62
1961 gab es zwar Meisterschaftsspiele, aber keinen Meister. Der Grund ist kurios aus heutiger Sicht. Denn in dieser Spielzeit gab es nicht nur Hin- und Rückrunde in der Oberliga, sondern auch noch eine dritte Runde. Die fand auf...
02/01/21 • 33 min
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