about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
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about:web #4 – Schafft die Menschheit sich selbst ab?
about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
12/19/18 • 21 min
about:web – der brandneue Podcast von Mozilla und ze.tt
Episode 4 – Schafft die Menschheit sich selbst ab?
Protagonisten:
Prof. Dr. Alexander Filipović – Medienethiker, Arbeitsschwerpunkt Künstliche Intelligenz Prof. Dr. Marcus Kleiner -- Medien- und Kulturwissenschaftler
Skript:
Mae Becker: In Japan führt der 35-jährige Akihiko Kondo seit zehn Jahren eine Beziehung mit Hatsune Miku. Das Besondere daran: Hatsune ist eine Manga-Figur, ein Cartoon-Charakter.
Die Gatebox, ein kapselförmiges Gerät von der Größe einer Kaffeemaschine, projiziert die Figur mit den langen Zöpfen in Akihikos Zimmer. Aber Hatsune ist nicht nur hübsch anzusehen, sie ist auch nicht auf den Mund gefallen. Möglich wird der fortlaufende Austausch mit Akihiko durch eine künstliche Intelligenz. Sie erlaubt es Hatsune, den ganzen Tag über mit Akihiko zu texten. Sie stellt Fragen nach seinem Alltag und erzählt auch, was sie so macht. Manchmal bittet sie ihn auch, schon ein bisschen früher von der Arbeit nach Hause zu kommen. Nur anfassen kann Akihiko seine Freundin nicht. Als Ersatz nimmt er diverse Kuscheltiere der Manga-Figur mit ins Bett.
Das alles erinnert an den Film „Her“, in dem sich der Protagonist in eine künstlichen Intelligenz auf seinem Computer verliebt. Doch das ist hier keine Science Fiction. Das ist Realität.
Sollten wir uns freuen, dass Akihiko für sich eine bedeutsame Beziehung gefunden hat, statt allein zu bleiben? Oder sollte es uns Sorgen machen, dass er eine Person liebt, die eigentlich gar keine ist? Eine künstliche Intelligenz, die Gegenliebe bestenfalls simulieren kann?
Hi, ich bin Mae von ze.tt. Und ich führe euch durch diesen Podcast, präsentiert von Mozilla, den Machern des Browsers Firefox, und Tochter der Non-Profit Organisation Mozilla Foundation. Im Gegensatz zu einigen anderen Tech-Unternehmen, setzt Mozilla euch an erste Stelle und tritt seit 20 Jahren für das Internet ein. Mozilla glaubt an die integrierende Kraft des Internets, so wie es einst intendiert war. Ein weltweites Netzwerk, das alle einschließt und miteinander auf Augenhöhe verbindet.
In dieser Folge geht es nun um Künstliche Intelligenz und die Frage: Sind wir Menschen gerade dabei, uns selbst abzuschaffen?
[Jingle]
Künstliche Intelligenz -- kurz: KI -- ist heute in aller Munde. Was lange Zeit der Science Fiction vorbehalten war, hält jetzt wie selbstverständlich Einzug in unseren Alltag. Aber was ist KI eigentlich?
Um das herauszufinden, habe ich mich an Professor Alexander Filipovic von der Hochschule für Philosophie in München gewandt. Künstliche Intelligenz gehört zu den Arbeitsschwerpunkten des Medienethikers. Wie definiert er KI?
Alexander Filipovic: Ich find' immer ganz hilfreich, dass es 'ne Unterscheidung gibt zwischen starker KI und einer sogenannten schwachen KI. Der starken KI, der wird zugestanden oder definitorisch zugewiesen, dass sie allgemeine menschliche Intelligenz hat oder simulieren kann, also in Problemfällen ähnlich intelligent agieren kann wie ein Mensch. Und die sogenannte schwache künstliche Intelligenz, das ist die Art von Computer-Programm, die in der Lage ist, in manchen Bereichen ähnlich intelligentes Verhalten zu zeigen wie Menschen.
Der Bereich der starken künstlichen Intelligenz – also, dass Maschinen allgemeine menschliche Intelligenz simulieren können oder sogar ein Bewusstsein haben können, Gefühle haben, eine Ich-Identität – das ist tatsächlich eher Science Fiction. Die Experten sprechen davon, vielleicht in 50, in 100, oder in 200 Jahren oder auch nie werden wir solche Systeme haben.
Mae Becker: Starke KI, Maschinen mit Persönlichkeit – das alles hält Alexander Filipovic für Zukunftsmusik. Das ändert allerdings nichts daran, das Akihiko schon seit Jahren eine Beziehung mit einer künstlichen Intelligenz führt. Um die noch intensiver gestalten zu können, hofft er für die Zukunft auf eine rasche Weiterentwicklung der Technik. Er träumt davon, zusammen mit seiner Hatsune auf Reisen zu gehen oder einfach ihre Hand halten zu können.
Vermutlich weiß Akihiko schon, dass Hatsune letztendlich nur eine Simulation ist. Ganz offensichtlich ist es ihm aber egal. Das macht nachdenklich. Was heißt es perspektivisch für die Menschheit, wenn wir uns lieber in eine eigene Realität mit einer hörigen künstlichen Lebensform fliehen, anstatt an unserer realen Welt zu arbeiten? Alexander Filipovic sieht das Ganze gelassen:
Alexander Filipovic: Also, ich glaub, das das tatsächlich in den Bereich der persönlichen Freiheit fällt. Menschen haben, glaub' ich, zu seltsamsten Wesen und Objekten sehr innige Beziehungen. Das mag manchmal pathologisch sein, manchmal total harmlos, und von daher würde ich jetzt auch denken: Wenn's der Person irgendwie gut geht, dann soll sie sich halt in einen Roboter verknallen.
about:web – Bald geht's los
about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
11/06/18 • 3 min
about:web – Der brandneue Podcast von ze.tt und mozilla
TEASER
Willkommen in der Welt des Internets. Voll mit tollen, skurrilen, interessanten und - ja leider auch - verstörenden Sachen. Hier findet Du alles, vor allem Katzen Videos. Und Gifs - äh ich meine jiifs - oder doch Gifs - naja. Hier sprichst Du mit Deinen Freunden. Hier hörst du Musik. Hier kannst du in Echtzeit verfolgen, was überall auf der Welt passiert. Du kannst aber auch ganz ganz andere Sachen sehen: Mobbing, Hass, Fake-News, Hacking, und Unternehmen, die jeden Deiner Schritte verfolgen wollen...
Wie irre ist es eigentlich, dass die wenigsten von uns auch nur die leiseste Ahnung haben, womit wir es hier zu tun haben. Dabei nutzen wir das Internet doch ständig, immer, überall.
Es ist, als gäbe es zwei Welten - und als hätten wir damit zwei Persönlichkeiten: eine Online und eine Offline. Online machen wir Sachen, die uns offline nie einfallen würden. Wir lassen uns ausspionieren, nachverfolgen, wir sind manchmal fies und unreflektiert in Kommentaren, wir schwören Menschen Liebe, die wir noch nie zuvor getroffen haben. Und wir stellen Firmen unsere Geheimnisse zur Verfügung, um irgendeinen Service kostenlos nutzen zu können --- Das ist doch eigentlich komisch, oder?
Gleichzeitig hat das Internet so unglaublich viel Wunderbares zu bieten! Es ist eine weltweite Ressource, die uns tatsächlich näher zusammenbringen kann. Und sie hat das Potential, uns als Menschheit und als globale Gesellschaft wachsen zu lassen.
Ich bin Mae von ze.tt und ich führe euch in den kommenden Wochen durch den brandneuen Podcast about:web von Mozilla. Erkunden wir gemeinsam das Internet! Und schauen uns die guten und die weniger guten Dinge ganz genau an! Denn: Unser Online Leben ist längst unser Leben. Es gibt keine Unterscheidung, keine zwei getrennte Welten mehr. Das Internet wird von Menschen gemacht und auch von Menschen geformt, gelesen, gesehen. Entscheidungen, die du heute online triffst, beeinflussen dein offline-Leben – auch in Zukunft. Darum müssen wir uns fragen: Wie wollen wir das Internet eigentlich nutzen? Wir können wir unsere Daten schützen? Wie versucht man unsere Aufmerksamkeit im Netz zu lenken und uns Zeug zu verkaufen? Macht uns das Internet einsam? Und in welche Utopien und Dystopien steuern wir? All das werden wir gemeinsam herausfinden.
Um Antworten zu finden, haben wir uns mit Mozilla zusammengetan. Ihr kennt Mozilla vielleicht als Macher von Firefox dem Internetbrowser. Was ihr vielleicht aber nicht wusstet, ist, dass Mozilla ein Non-Profit Unternehmen ist. Es kümmert sich mehr als die meisten Technologieunternehmen darum, das Richtige zu tun und sich für uns als User einzusetzen. Sie helfen uns, Licht ins Dunkle zu bringen und Zusammenhänge zu erläutern, die vielen von uns gar nicht bewusst sind.
Und wenn ihr Firefox nutzt, helft ihr Mozilla, Initiativen und Programme zu fördern, die die schönen Seiten des Internets hervorheben und die weniger guten abschwächen können.
Also: Bleibt dran. Bald gehts los! Mit dem brandneuen Podcast about:web!
about:web #5 – Wie sieht ein gesundes Internet aus?
about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
01/14/19 • 13 min
about:web – der brandneue Podcast von Mozilla und ze.tt
Episode 5 – Wie sieht ein gesundes Internet aus?
Protagonisten:
Prof. Dr. Alexander Filipović –- Medienethiker Prof. Dr. Marcus Kleiner -- Medien- und Kulturwissenschaftler Stephan Porombka -- Kulturwissenschaftler Katharina Nocun -- Netzaktivistin und Autorin Bjoern Krass -- Lehrbeauftragter für Journalismus und Rhetorik an der SRH Hochschule für Populäre Künste in Berlin
Skript:
Mae Becker: Wir schreiben das Jahr 2024. Es ist ein grauer, kalter Montagmorgen. Aber immerhin holt dein Wecker dich mit den langsam ansteigenden Klängen deines Lieblings-Songs sanft aus dem Schlaf. Gestellt hast du den Wecker nicht – wozu auch? Er weiß von allein, wann du aufstehen willst. Während du dich nun langsam aus dem Bett schälst, dreht dein smartes Thermostat schon mal die Heizung im Badezimmer auf. Gleichzeitig hörst du aus der Küche ein vertrautes Rauschen – die Kaffeemaschine ist angesprungen.
Auf dem Weg ins Bad fällt dein Blick auf das kleine Whiteboard im Flur. Neben, „20 Uhr: Kino mit Mark“ steht da auch, „Kaffee kaufen!!!“. Drei Ausrufezeichen. Klar, ohne Kaffee geht es nicht. Deine Kaffeemaschine wusste schon viel früher als du, dass der Kaffee zur Neige geht, und sie hätte auch ganz selbstständig neuen ordern können – aber das ginge dir dann doch ein Stück zu weit. Deshalb willst du auch keine privaten Verabredungen in deinem Online-Kalender haben – das Whiteboard im Flur tut's auch. In Gedanken planst du für den Heimweg von der Arbeit schon mal einen Zwischenstopp beim Kaffeeröster deines Vertrauens ein.
Klingt ziemlich cool,oder? Aber ist das eine mögliche Zukunft? Oder eine Utopie?
Hey, ich bin Mae von ze.tt. Diesen Podcast, präsentiert euch Mozilla, das Non-Profit-Unternehmen hinter dem Browser Firefox. Im Gegensatz zu vielen anderen Tech-Unternehmen setzt Mozilla sich an erster Stelle für uns als Nutzer ein. Sie glauben, dass das Internet ein weltweites Netzwerk sein sollte, das uns allen gleichermaßen offen steht und uns miteinander verbindet – auf Augenhöhe.
In dieser Folge von about:web wollen wir nun ein Fazit ziehen. Wir wollen die Frage beantworten: Ist das Internet das geworden, was wir uns ursprünglich einmal gewünscht und vorgestellt hatten? Und wenn nicht – wie kommen wir da hin?
[Intro-Jingle]
Mae Becker: In den letzten Folgen haben wir herausgefunden, wie das Internet schon heute unser tägliches Leben beeinflusst und verändert. Vorbereitet waren wir darauf nicht. Schritt zu halten mit der Entwicklung der digitalen Technologie wird immer mehr zur Herausforderung. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, es zu versuchen – denn im Gegensatz zu uns lernen Maschinen unglaublich schnell. Da sind sich die Experten einig.
Bjoern Krass: Wir müssen uns komplett von dem verabschieden, wie wir Beziehung früher noch definiert haben, als gegenseitige Wertschätzung – beispielsweise die Wertschätzung von Charaktereigenschaften oder von Werten, die wir selbst vertreten. Sondern es geht darum, wahrgenommen zu werden.
Stephan Porombka: Eigentlich haben wir es wieder mit einem Medienwechsel zu tun. So wie wir vor 200 Jahren [6'50“ - Versprecher entfernen] die Verbreitung des Buches und des Erzählens hatten und des Liebesbriefes hatten, so haben wir es jetzt mit Medien zu tun, in denen wir auch eine neue Form von Intimität erfinden können.
Katharina Nocun: Ja, wenn ich mir anschauen, wo die besonders sensiblen Datensammlungen anfallen, wie sie entstehen, dann stell ich fest, das sind vor allem Abfallprodukte anderer Handlungen. Ich gehe ja nicht zu Google, um eine Akte meiner intimsten Sehnsüchte oder auch Krankheitssorgen erstellen zu lassen. Oder gar meiner Beziehungsprobleme oder Sex-Vorlieben. Aber genau das passiert, wenn ich alles, was mir durch den Kopf geht, in die Google-Suche eingebe.
Marcus Kleiner: Und das ist die große Gefahr: Was passiert mit diesen ganzen Metadaten, mit dem ganzen Big Data? Da liegen die Gefahren, und damit muss sich eine Gesellschaft konfrontieren – und nicht nur Experten.
Alexander Filipovic: Ich glaube, dass die Zukunft in Zusammenhang mit diesen sehr machtvollen Techniken große Gestaltungsaufgaben stellt. Und die müssen wir angehen. Wenn wir das verpennen und diese Sachen nicht gestalten... dann könnte es wirklich schwierig werden. Dann werden vielleicht Dinge passieren, die wir schwer gestalten oder nicht mehr einholen können.
Mae Becker: Das Internet mit all seinen Möglichkeiten ist dazu da, unser Leben leichter, spannender und schöner zu gestalten – oft sogar kostenlos. Aber läuft das wirklich so? Am Ende zahlen wir meistens doch: Mit unserer Aufmerksamkeit, mit unserer Zeit oder mit unseren privaten Daten. Verwunderlich ist das nicht, denn viele Ecken des Netzes werden heute von Großkonzernen bestimmt. ...
about:web #2 – Was das Internet über dich denkt
about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
11/30/18 • 34 min
about:web – der brandneue Podcast von Mozilla und ze.tt
Episode 2 – Was das Internet über dich denkt
Protagonisten: • Wolfgang Kerler – Redaktionsleiter von Wired in Deutschland • Sachar Klein – Geschäftsführer der Kommunikationsagentur Hypr • Andre Padecken und Sandra Drolshagen – Betreiber des Instagram-Accounts MissyMinzi • Douglas Rushkoff – US-amerikanischer Autor, Dozent und Kolumnist
Skript:
Mae Becker: Ah, der “Is mir egal” Mann. Der ist super. Ewig nicht mehr gehört. Aber immer noch ein guter Beat. Was macht die BVG, die Berliner Verkehrsgesellschaft, eigentlich jetzt? Ah.... ja... da steht es ja gleich... noch ein Video
Jetzt sind sie auf 80er. Auch nicht schlecht. Hmmm hmmm hmmm ... Oh Mann, das wird mein Ohrwurm. Das wird mein Ohrwurm der nächsten Wochen. Das weiß ich jetzt schon. Um den zu übertünchen brauch ich jetzt dringend etwas Anderes.
Ach, guck, der „Supergeil“-Typ von Edeka... ach, ja... Liechtenstein. Der war echt super. Supergeil, quasi.
Jaja, ihr kennt das alle. Zu viel Zeit und einen Computer zur Hand und schon ist man in den Weiten des Netzes abgetaucht und macht sich eine gute Zeit. Oft auch, wenn man eigentlich gar keine Zeit hat. Das Internet ist ein Traum für alle, die prokrastinieren wollen. Das heißt, so richtig schön bummeln, und die eigene Zeit etwas anderem widmen, als dem, das man gerade wirklich zu tun hat. Das Internet macht es uns leicht, uns mit super wichtigen Sachen eine gute Zeit zu machen: Wir schauen Katzenvideos an, lustige Gifs oder auch einfach nur anderen Menschen beim Leben zu. Wir versacken auf Suchmaschinen und in Online-Lexika. Aber, wer sind wir für das Internet? Werden alle diese Inhalte eingestellt, um uns zu belustigen? Um uns zu zerstreuen? Und uns zu informieren? Oder warum? Darum soll es in dieser Folge von about:web gehen. Hi, ich bin Mae von ze.tt. Und ich führe euch durch diesen Podcast, präsentiert von Mozilla, den Machern des Browsers Firefox, und Tochter der Non-Profit Organisation Mozilla Foundation. Im Gegensatz zu einigen anderen Tech-Unternehmen, setzt Mozilla euch an erste Stelle und tritt seit 20 Jahren für das Internet ein. Mit so Sachen wie der Multicontainer Erweiterung, die Werbe-Tracker davon abhält, euch von Seite zu Seite, Plattform zu Plattform zu verfolgen. Ich sag das nur jetzt hier schon mal, denn nachdem wir herausgefunden haben werden, was auf der anderen Seite des Webs so gedacht und gemacht wird und mit welcher Motivation, werden ihr wahrscheinlich unbedingt sowas wie die Multicontainer-Erweiterung für euren Browser haben wollen. Trust me. Oder gleich die neueste Version von Firefox, die mit verbesserter Tracking Protection kommt und alles blockt, was euch im Internet verfolgt.
Also: Woher kommen all diese Dinge, die uns im Web begegnen und warum sind sie da? Wer hat da was von - und wer nicht? Ist es etwa gewollt, dass wir wie Anne aus der letzten Folge unsere Hände nicht mehr von unseren Handys und Tastaturen lassen können? Und wenn ja, von wem? Und warum? Ist Aufmerksamkeit die neue Währung geworden?
[Jingle]
Ich klicke mal hier mal da, wie Hans Guck in die Luft und mache mir eigentlich über gar nichts Gedanken, wenn ich mit viel Zeit mal im Netz unterwegs bin. Denn das Internet ist ja schließlich dafür da, mich zu belustigen. Oder? Und für mich ist ein einzelner Klick auf eine Sachen eben wirklich nur das: ein bedenkenloser Klick. Und die Zeit, die ich auf einzelnen Portalen verbringe ist für mich auch nur das: eine Minute meiner Lebenszeit.
So wie ich klicken sich viele ganz bedenkenlos durch das Internet. Dabei werden wir aber von unsichtbaren Kräften gelenkt. Das zeigt schon mein kurzer Stroll auf Youtube. Wie von Geisterhand zieht es mich von einem Video zum nächsten. Immer dem guten Beat und dem skurrilen Inhalt nach. Dass ich bei genau diesen Videos lande, ist dabei sicher kein Zufall.
Für die Akteure auf der anderen Seite sieht mein kleiner Ausflug durch die Weiten des Netzes ganz anders aus. Sie nehmen das ernst. Und sie haben sich beim Design der verschiedenen Webseiten etwas gedacht. Und bei ihren Social Media Posts. Und auch bei den Inhalten, die sie für uns ausspielen. Denn es gibt ganz verschiedene Techniken, wie man sich im Netz unsere Aufmerksamkeit aneignet.
Sachar Klein: “Letztendlich geht es darum, den Menschen etwas zu geben, das sie entweder, was für sie komplett neu ist, oder man bietet ihnen etwas, was sie bestätigt, dass sie dann schlussendlich sagen „Ha! Siehste! Ich bin nicht allein mit meiner Meinung.“ Oder aber was sie dermaßen erstaunt und überrascht, dass sie sagen „Das kann doch gar nicht wahr sein. Schau dir das doch mal an!“
Mae Becker: Eben habt ihr Sachar Klein gehört. Dass ich mich ausgerechnet mit ihm über diese Sachen unterhalte, kommt nicht von ungefähr. Denn Sachar ist Gründer...
about:web #3 – Macht das Internet einsam?
about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
12/11/18 • 22 min
about:web – der brandneue Podcast von Mozilla und ze.tt
Episode 3 – Macht das Internet einsam?
Protagonisten:
Bjoern Krass – Journalist und Medienexperte Stephan Porombka – Autor „Es ist Liebe“ Jule – hat ihre Langzeitbeziehung über Tinder gefunden
Skript:
Mae Becker: Neulich schrieb ich meinem Mitbewohner Alex eine WhatsApp: „Danke, dass du mein Paket vom Nachbarn abgeholt ist! Da kommt bestimmt bald noch eins. Hatte Kaufrausch!“ Seine Antwort: Aha.
Hä? Was heißt denn, “Aha”? Ist der jetzt sauer? Ist das ein genervtes Aha? Hab' ich was falsch gemacht? Denkt Alex, ich gehe jetzt davon aus, dass er meine anderen Pakete auch noch von den Nachbarn holen wird? Findet er, ich shoppe zu viel? Schnell noch eine Sprachnachricht hinterher, um alles gerade zu bügeln! Wäre natürlich nicht nötig gewesen – Alex hatte „Aha“ geschrieben, weil er gerade voll bepackt unterwegs war.
Kennt ihr solche Unterhaltungen? Eigentlich ist das Smartphone mit seinen endlosen Apps und Tools ja dazu da, uns den Alltag zu erleichtern. Aber das Potenzial für Missverständnisse und und andere Stolpersteine ist groß. Manchmal hat man dann aber doch das Gefühl: Hier werden jetzt Probleme gelöst, die es vorher so gar nicht gab.
Genau darum soll es auch in dieser Folge von about:web gehen: Wie verändert das Leben im Netz unsere Beziehungen? Vernetzt es uns oder trennt es uns ?
[Jingle]
Mae Becker: Die Möglichkeiten des Internets sind nicht mehr wegzudenken aus unserer Welt. Seien wir mal ehrlich: Wer möchte schon ernsthaft verzichten auf WhatsApp, YouTube oder Wikipedia? Die Digitalisierung hat unser Leben wie nebenbei auf links gedreht – und dabei vieles vereinfacht.
Ist es also nur logisch, dass wir auch unsere Beziehungen im Internet-Zeitalter neu denken müssen? Oder passiert das vielleicht schon längst? Kinder, die heute geboren werden, kennen keine Welt ohne Internet und Smartphone mehr. Das, was wir noch die neuen Medien nennen, ist für sie nichts Besonderes, sondern stinknormaler Alltag.
Die Wissenschaft bezeichnet diese Kinder, die ab 2010 geboren wurden, als Generation Alpha. Etwa ein Viertel der Unter-Sechsjährigen besitzt heute schon ein Smartphone. Neuesten Umfrageergebnissen zufolge glaubt fast die Hälfte der deutschen Eltern, dass ihre Kinder sie noch vor dem zehnten Lebensjahr überholen werden, was technisches Know-How angeht.
Dementsprechend ausführlich und unbesorgt probieren diese Kinder sich auch im Netz aus. „Kinder müssen draußen bleiben“? Keine Chance! Die Altersbeschränkungen, die WhatsApp, Instagram und Co. in ihren AGB angeben, haben mit der Realität längst nichts mehr mit zu tun. Für Kinder und Jugendliche ist das Internet zum virtuellen Pausenhof geworden. Hier pflegen und leben sie ihre Beziehungen – und das viel schneller und intensiver, als ihre Eltern es getan haben. Kein Wunder: Diese Kinder sind always on. Das Smartphone sorgt dafür, dass sie immer und überall verfügbar sind – jedenfalls, wenn sie verfügbar sein wollen. Gleichzeitig beendet die Generation Alpha aber Beziehungen online auch ohne langes Zögern wieder. Das ganze Konstrukt wirkt unsicherer und zerbrechlicher als früher.
Bjoern Krass ist Lehrbeauftragter für Journalismus und Rhetorik an der SRH Hochschule der populären Künste in Berlin. Außerdem coacht er einige von Deutschlands bekanntesten Influencern. Das Kommunikationsverhalten junger Menschen zu kennen, gehört für ihn quasi zum Job.
Bjoern Krass: Ich bin selber in Grundschulklassen unterwegs seit vielen Jahren, und ich beobachte das bei meinen Schülerinnen und Schülern. Da geht es oftmals einfach gar nicht darum, dass zum Beispiel zielgerichtet miteinander telefoniert wird.
Da wird eine beliebige Person gewählt, auf die hat man dann gerade Lust, und dann wird der WhatsApp-Knopf gedrückt und eine Sprachnachricht gestartet, ohne eine explizite Informationsübermittlungs-Absicht zu haben.
Also, es gibt ganz klar keine konkrete Information, die geteilt wird, außer eben: Ich bin da; ich bin präsent.
Mae Becker: Nähe, Freundschaft, Beziehung – das sind menschliche Grundbedürfnisse. Daran wird auch das Internet nichts ändern. Nicht umsonst sprechen wir schließlich von den sozialen Medien. Das Ziel vieler Apps und Dienste, die wir nutzen, ist es, uns zu vernetzen.
Aber: Gerade von jungen Menschen wird Nähe im Netz immer seltener klassisch gesucht und gepflegt. Sie wird abgerufen, wenn man gerade Lust darauf hat. Wann man eine Sprachnachricht abhört, ob man auf einen Post reagiert, das entscheidet jeder für sich. Nähe on-demand – das treibt dann manchmal seltsame Blüten, wie Bjoern Krass zu berichten weiß.
Bjoern Krass: Es gibt ganz schöne Beispiele internationaler Art. In Japan ist es zum Beispiel so, dass es ganz viele Filme gibt im Internet, wo Menschen essen...
about:web #1 – Wie viel Online ist zu viel Online?
about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich
11/06/18 • 23 min
about:web – der brandneue Podcast von Mozilla und ze.tt
Episode 1 – Wie viel Online ist zu viel Online?
Protagonisten: · Mae Becker · Experimentteilnehmerin Anne · Netzaktivistin Katharina Nocun
Skript:
Mae Becker: Ich liege am Strand. Vor mir die blaue Ostsee. Unter mir der weiße Sand. Um mich herum spielende Kinder und kreischende Möwen. Und ich kann nur an eins denken: Wenn jetzt jemand wichtiges anruft. Wenn jetzt die Mail kommt, diese eine... weißt schon. Sicher schreibt mir gerade wer auf WhatsApp. Bestimmt stapeln sich die wichtigen Nachrichten schon. Die Hilferufe aus der Arbeit! Magda wollte doch schreiben, oder? Verdammt!
Ja, es ist mir passiert. Ich habe mir selbst digitalen Detox verschafft. Eine Woche in einem Bungalow an der See. Eine Woche ohne Empfang und Internet: „Macht mir doch nix aus! Ich kann das!“ – Oh doch, das tut es. Und: Oh nein, ich kann es nicht. Seit letzter Woche weiß ich, ich bin einer von ihnen. Einer von den Menschen, die nicht mehr ohne das Internet klarkommen. Ein richtig doofes Gefühl.
Erst kommt die Beklemmung, dann die Panik. Ohne Internet zu sein, macht mir erst einmal bewusst, wie zwanghaft ich sonst wohl mein Smartphone nutze. Ich fühle mich abgeschnitten von der Welt. Schmerzhaft ist das irgendwie.
Ich muss mir eingestehen: Mein Online-Leben und mein Offline-Leben sind eins. Es gibt keine Trennung mehr. Das wird mir jetzt erst so richtig bewusst. Meine Erkenntnisse an der See bringen mich dazu, zu fragen: Kann man heute überhaupt noch ohne das Internet leben? Und wie vernetzt ist zu vernetzt? Von wem mache ich mich da eigentlich abhängig? Und ist das alles gut?
Hi, mein Name ist Mae Becker und ich führe euch in den nächsten Wochen durch diesen Podcast mit der Hilfe von Mozilla, der non-profit Organization, hinter dem Browser Firefox. Wir beantworten diese und andere brennende Fragen, schauen uns unsere Beziehung zur Technik ganz genau an und finden heraus, wie wir sie besser für uns nutzen können. Im Gegensatz zu einigen anderen Tech-Unternehmen will Mozilla Menschen über Profit stellen, das Richtige tun und die Welt mit ihren Angeboten ein bisschen besser für alle machen.
Wer sich zwanghaft am Strand herumwälzt, statt die Freizeit zu genießen, hat vielleicht ein ernsthaftes Problem. Nach einer Weile komme ich ganz gut mit dem Detox klar, natürlich. Aber die Frage bleibt in meinem Kopf: War es nicht einmal so, dass ich meinen Internetkonsum bestimmt habe? Bestimmt er inzwischen mich? Und wann ist das denn bitte passiert? Und wenn die Grenzen zwischen meinem realen Leben und meinem Online–Leben verschwimmen, bin ich dann noch analog?
Genau wie ich verbringen viele Millennials sehr viel Zeit am Rechner, am Handy, am Tablet. Wir sind digital vollständig eingebunden: schreiben E-Mails, sind auf Social Media Plattformen unterwegs, nutzen Messenger Apps auf dem Handy. Wir nutzen das Internet, um auf dem Laufenden zu bleiben, um Filme zu schauen, Zeitungen zu lesen, um einzukaufen und vieles mehr. Mittlerweile sind wir immer und überall vernetzt. Und das müssen wir vielmals auch, allein schon, weil wir Kontakt zu unseren Freunden halten wollen. Und weil es in vielen Berufen Voraussetzung ist – zumindest in meinem Umfeld aus Menschen, die beruflich irgendwas mit Medien machen. Könnten wir überhaupt noch ohne leben?
Zurück in Berlin mache ich mit meiner Freundin Anne den Test. Ich weiß, dass sie schlecht von ihrem Handy lassen kann und habe sie für ein kleines Experiment ins ze.tt-Büro eingeladen. Die Challenge: Sie muss ihr Handy vor sich auf den Tisch legen und darf es 30 Minuten nicht berühren, ganz egal, was auf dem Handy passiert. Natürlich vibriert es schon nach kurzer Zeit.
Mae Becker: Glaubst du dass es dir schwer fallen wird, dein Handy nicht anzufassen für so ne lange Zeit? Oder hast du das Gefühl, dass du das hinkriegst?
Anne: Ja, ich denk schon, dass es mir schwer fallen wird, aber ich glaub, ich krieg das hin.
Mae Becker: Also wir probieren das Mal.... Start ab jetzt.
Mae Becker: Ja, also dein Handy liegt jetzt hier vor dir, Anne. Wie fühlst du dich denn?
Anne: Schwierig. Ich hab halt schon gesehen, dass es dreimal vibriert hat und jetzt blinkt es auch die ganze Zeit. ich würd halt schon gern nachschauen, aber ich weiß, ich darf ja jetzt nicht.
Mae Becker: Ja, aber wie fühlst du dich jetzt? Hast du ein bisschen Beklemmung?
Anne: Ja, ich überleg halt. Wer schreibt da jetzt so? Ist es vielleicht irgendwas wichtiges? Sollte ich.... eigentlich würde ich sofort antworten, so wie ich es sonst auch mache, aber... ja da müssen die Leute jetzt auch durch, ne? Warten wir’s mal ab. (Lachen)
Mae Becker: Ok, warten wir’s mal ab, wie es Anne in 10 Minuten geht.
Mae Becker: So Anne, dein Telefon blinkt jetzt hier seit 20 Minu...
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The podcast is about Web, Social Media, Podcast, Podcasts, Technology, Digital, Internet, Privacy and Online.
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Episodes of about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich are typically released every 11 days, 9 hours.
When was the first episode of about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich?
The first episode of about:web – Der Podcast über das Internet, Dich und mich was released on Nov 6, 2018.
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