#43 In der Nacht

In der Nacht, wenn alles schläft, ist die Stille am stärksten. In der Nacht kann sich alles beruhigen und ordnen. Wenn es im außen nichts mehr gibt, bleibt uns der Blick nach innen. Wenn wir nicht weiter wissen, weil alles schwarz und unsichtbar ist, so können wir den inneren Raum betreten. Ja, es ist so, wenn wir niemanden mehr sehen, weil es so dunkel ist und die Nacht alles durchdringt, so bleibt uns doch der innere Einblick: Unaufhörlich erfahren wir uns selbst. Es gibt auch keinen Unterschied mehr zwischen Wir und Ich. Wenn es nichts mehr gibt, so gibt es doch noch mich. Ich bin immer da. Ich bleibe da. Ich bin bei dir, weil ich du bin. Ich, der ich mich als ich erkenne, erkenne mich selbst in der tiefsten und dunkelsten Nacht.Dein Meinrad