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Meine schlimmste Lesung - #17 Matthias Bürgel – Meine schlimmste Lesung

#17 Matthias Bürgel – Meine schlimmste Lesung

Meine schlimmste Lesung

10/14/23 • 48 min

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In dieser Episode von "Meine schlimmste Lesung" erfahrt ihr, welche verrückten Erlebnisse der Thriller-Autor und Polizei-Hauptkommissar Matthias Bürgel während seiner Lesereisen hatte.
Matthias Bürgel, 1970 in Pfullendorf geboren. Verheiratet, Vater von zwei wunderbaren Kindern und völlig durchgeknallter Opa einer bildschönen, zauberhaften Enkelin und zwei ebenso bezaubernden Enkeln. Als kleiner Bub war ich ein rechter Rotzlöffel, der nur dummes Zeug angestellt hat. Kein Michel von Lönneberga, aber trotzdem hatte ich es faustdick hinter den Ohren. Nachdem ich mich mehr schlecht als recht durch die Schule bis zur Mittleren Reife durchgewurschtelt hatte, fanden es meine Eltern eine saugute Idee, dass ihr Sprössling eine Lehre beim Unterwäschehersteller SCHIESSER macht. So habe ich dann eine Lehre zum „Stricker“ absolviert. Jaaa! Ihr habt ganz richtig gelesen. Zum Stricker. In Neudeutsch heißt das jetzt wohl „Textilmechaniker, Fachbereich Maschentechnik“. Das hat natürlich zu mir gepasst, wie die Faust aufs Auge. Nach einer Pilgerreise zum BIZ-Berufsinformationszentrum, kurz vor meiner Gesellenprüfung, hat es, nach Beantwortung von gefühlt 200 Millionen Fragen, folgende Vorschläge für mich ausgespuckt: Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, Zoll, Polizei und Hörgeräteakustiker!
Letzteres schied für mich natürlich vollkommen aus (Hörgeräteakustiker dieser Welt, bitte nehmt es mir nicht übel!). Jedenfalls habe ich mir sagen lassen, dass der Beruf des Hörgeräteakustikers auch heute noch des öfteren ausgespuckt wird ...
Die Landespolizei Baden-Württemberg hatte ein Einsehen mit mir, und dachte wohl, aus „dem Matze“ könnte vielleicht ein brauchbarer Wachtmeister werden und hat mich zum 01. März 1991 in seine Reihen aufgenommen. Was soll ich sagen. Ich habe da hingepasst, wie der Topf auf den Deckel, wobei ich schon auch gerne Kampfpilot geworden wäre.
Der Ehrgeiz hat mich erst spät gepackt. Ich war schon zum ersten Mal Vater, als ich die Fachhochschulreife nachgeholt und mich 2002 für das Studium an der FHPol Baden-Württemberg qualifiziert hatte. Familie, 2 Nebenjobs und Studium unter einen Hut zu bekommen, war nicht ganz einfach. Seit 2005 bin ich Diplomdingensbummensirgendwas (für die, die es wirklich wissen möchten, es nennt sich „Diplomverwaltungswirt“). Jedenfalls völlig Wurscht, aber ich hatte damit die Qualifikation in Händen, die Laufbahn zu wechseln. Seit dieser Zeit bin ich bei der Kriminalpolizei. Nach zwei Auslandseinsätzen im Kosovo (2000/2001 und 2010/2011) musste ich meiner Familie versprechen, endlich häuslicher zu werden, und meinen Hintern nicht ständig in irgendwelchen Krisengebieten zur Zielscheibe zu machen. Ihr seht, die ein oder andere Sache habe ich doch schon erlebt.
Wie ich nun zum Schreiben gekommen bin? Irgendwie habe ich schon immer Freude am Schreiben gehabt, wenngleich mir meine Deutschlehrer nie ein besonderes Talent unterstellt haben. Schon 2001 hatte ich einmal versucht, meine Erlebnisse des ersten Kosovoeinsatzes in Form eines Romans niederzuschreiben, es blieb jedoch beim Versuch. Über Seite 70 bin ich nie hinausgekommen, bis mich 2015 erneut die Muse küsste. Ich hatte nie den Eindruck, besonders gut zu schreiben – ich hatte nur einfach Spaß daran. Erst ein befreundeter Staatsanwalt gab letztlich den Ausschlag. Er fand immer, meine Ermittlungsberichte seien ein Highlights. Durch ihn ermutigt habe ich im September 2015 damit begonnen, Projekt Goliath zu schreiben. Ich hatte große Zweifel, ob meine Geschichte überhaupt jemand lesen wollen würde. Es ist meiner Familie zu verdanken, die mich vorantrieb, Projekt Goliath zu Ende zu bringen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Die Story zu Akte Kronos entwickelte sich, nachdem mein Schwiegervater nach kurzem, aber intensivem Kampf 2015 dem Krebs erlag, was mich sehr getroffen hat. Mein Schwiegervater war ein wunderbarer Mensch und er fehlt mir sehr. Projekt Goliath wurde nach zähen Verhandlungen, nachdem ich das Manuskript Anfang 2016 bei Lübbe eingereicht hatte, aufgrund seiner damaligen Brisanz leider abgelehnt.
Erst mit dem Manuskript „Dunkler Hass“ hatte ich wieder den Mut, es bei Bastei Lübbe erneut zu versuchen. Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als wenige Tage später das Telefon klingelte und man mir einen Autorenvertrag anbot.
Wenn ich nicht gerade „diene“ oder schreibe, liebe ich es, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, mit dem Fahrrad durch die Gegend zu cruisen oder in einer stillen Ecke für mich Gitarre zu spielen.
(Quelle: Webseite Matthias Bürgel)
Offizielle Webseite von Matthias Bürgel
Erfahrungsbericht in der geschlossenen Psychiatrie

10/14/23 • 48 min

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