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Aus Misanthropolis

Phil Anthrop

AUS MISANTHROPOLIS ist am 01.01.2020 als "schwarz-humoristische Gesellschaftskritik gestartet. Thematisch geht es darum, wie man sich und seine Umwelt wahrnimmt. Speziell richtet er sich an Menschen, die stetig alles negativ sehen. STAFFEL 1 – "Leben wir in MISANTHROPOLIS, oder lebt MISANTHROPOLIS in uns?" "Phil Anthrop" gewinnt eines Tages den Eindruck, dass es sich alle seine Mitmenschen zum Ziel gemacht haben, ihn zu nerven und zur Weißglut zu treiben. Er fühlt sich scheinbar als Bewohner von "Misanthropolis", einem Ort voller Misanthropen, zu denen er nun scheinbar ebenfalls gehört. Mit dem Ziel, dem Ganzen nun auf den Grund zu gehen, stellt er sich die Frage „Wo liegt Misanthropolis? Lebt er darin? Oder lebt es in ihm?“. Um dies zu klären sendet er zu Beginn kurze "Berichte" AUS MISANTHROPOLIS über bestimmte Themen aus seinem dortigen Alltag. Diese Berichte in Form von einzelnen Podcast-Episoden, in denen ECHTE Alltag-Situationen dargestellt werden. Alle Situationen und Personen (hier natürlich namentlich verfremdet) entsprechen wahren Begebenheiten und haben - wenn auch nicht alle gleichzeitig und am selben Ort – wirklich so stattgefunden. Zu jedem „Bericht“ gab es über Instagram und Facebook thematisch passende Abstimmung, bei denen die Hörer Einfluss auf das Geschehen nehmen konnten. Phil Anthrop möchte nämlich gerne erfahren, wie andere (also die Hörer) diese Situationen wahrnehmen. Die Ergebnisse zu den einzelnen Episoden wurden gesammelt und für das Gesamtergebnis, so dass dann im „Bericht X“ die Antwort gegeben werden konnte: "Leben WIR in Misanthropolis? Oder lebt es in UNS?". Begleitet Phil auf der Suche nach seiner Antwort, gestaltet seine Entwicklung mit und findet dabei auch etwas über euch selber heraus. WAS FOLGT: „hAUS MISANTHROPOLIS“ – "Quarantäne" Die Welt steht unter dem Einfluss des Virus „CORONA“. Aktuell besteht „Kontaktverbot“ – ein Umstand, den Phil Anthrop an und für sich ja sogar begrüßt, seit dem er Klarheit in Sachen „Misanthropolis“ hat. Er ist gerne für sich zu hause. Doch so richtig genießen kann er diese Zeit der Quarantäne trotzdem nicht. Denn nur weil ihm nun deutlich weniger Menschen begegnen, bedeutet das nicht, dass sie ihn nicht nerven. Soziale Medien, persönliche Erfahrungen, Phänomene aus der Quarantäne... - was ihm auf der Seele brennt, kann und will er nicht hinter heimischen Wänden verbergen. Und so meldet er sich auch weiterhin: von zu haus‘ AUS MISANTHROPOLIS. STAFFEL 2 – "Leben wir in MISANTHROPOLIS, oder lebt MISANTHROPOLIS in uns?" Auch wenn wir nun geklärt haben, dass WIR(!) MISANTHROPLIS sind und damit zwar schon einen Schritt nach vorne gemacht haben: mit einem Schritt ist man noch lange nicht heraus AUS MISNATHROPOLIS. Wie wurden wir dazu? Wir werden wir es los? Wollen wir es los werden? Oder will MISANTHROPOLIS etwa UNS loswerden? Lasst es uns heraus finden.
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05/01/20 • 10 min

Mut zum Alu-Hut

Hausnummer 2: Verschwörungen

„Das ist doch alles Politik! CORONA hat sich doch die Merkel ausgedacht. Oder der Trump. Oder Bill Gates, oder [Name eines beliebigen, schwer reichen Unternehmers einfügen]!

Die wollen damit alle nur Geldverdienen. Die haben einen Impfstoff in der Tasche, der dann in ein paar Wochen für teures Geld verkauft wird. Da mache ich nicht mit!“

Mindestens einer dieser schwer reichen arbeitet aber tatsächlich an einem Impfstoff, oder lässt vielmehr daran arbeiten: Dietmar Hopp, der „Hurensohn von Fußball-Deutschland“, zumindest wenn es nach der Szene der Ultras geht. Der SAP-Gründer und Mäzen des Bundesliga-Clubs 1899 Hoffenheim ist nämlich auch der Mehrheitseigner des Pharmaunternehmens „CureVac“, das nach einem Impfstoff gegen das aktuelle Coronavirus forscht.

Vor wenigen Wochen noch in den meisten Stadien der Profi-Vereine von Fußballfans auf’s übelste beleidigt, ist nun ausgerechnet Hopp derjenige, auf dem viele Hoffnungen ruhen. Welch herrliche Ironie. Natürlich ist es letztendlich völlig egal, wer nun endlich mit einem Impfstoff den Anfang vom Ende des ganzen Chaos einleitet – aber sollte es wirklich „CureVac“ schaffen, hat die Verbindung zu Hopp und den menschenfeindlichen Äußerungen, die er erdulden musste, schon einen besonderen Charme und ist wieder ein Fall für: Geschichten, die das Leben schreibt.

Würde diese Geschichte im Übrigen nicht das Leben sondern MARVEL schreiben, dann würde Hopp wohl höchstpersönlich den ersten Test des Impfstoffes an einem Menschen für sich beanspruchen, letztendlich daran mutieren und fortan als Super-Bösewicht fanatische Fußballfans in Tornetzen gefangen nehmen und sie mit Fußball-Geschossen zur Strecke bringen.

Aber ist COVID-19 denn überhaupt ein Virus, eine Krankheit? „Wie viele CORONA-Tote es wirklich gibt, das weiß man ja gar nicht. Da müsste man ja jeden obduzieren.“ „Es kann ja auch eine ganz normale Grippe sein.“

Ja und? Macht es das denn besser? Letztendlich sollte es ja im Interesse aller sein, gesund zu sein und möglichst nicht zu sterben – völlig unabhängig vom Namen der Krankheit.

  • EY, GEHST DU MAL BITTE AUF 2 METER ABSTAND?
  • „Ach warum, ich hab‘ kein Corona, nur einen normalen Schnupfen!“
  • JA AUF DEN HAB ICH VIELLEICHT AUCH KEINEN BOCK?!

Es gibt auch welche, die behaupten: es wäre eine „Vorherbestimmung“, bei der sich die Welt selber „säubere“. Quasi die „Purge“-Nacht, nur eben über Wochen und halt ausgehend von der Natur. Sowas habe es schon öfter gegeben und das sogar auch in Märchen:

In „Rapunzel“ wird bekanntlich ein Mädchen in einen Turm gesperrt, den sie nicht verlassen darf bzw. kann und in dem sie isoliert von menschlichen Kontakten ist. Kommt diese Situation jemandem aktuell zufällig bekannt vor? Der Grund, warum Rapunzel dieses Schicksal vergönnt ist, ist Ihre Mutter, einer Königin. Und die ist nicht die Herrscherin irgendeines Landes, nein, diese ist Herrscherin über das Land „Corona“.

Zumindest ist das in der Disney-Variante so der Fall. Aber Moment mal, ist Disney nicht auch ein schwer reiches Unternehmen...?

Hat Disney jetzt in der Zeit, wo alle zuhause bleiben müssen, nicht auch ziemlich pünktlich in Europa seine eigene Streaming-Plattform an den Start gebracht? Okay, das ist in der Tat schon merkwürdig – aber letztendlich hat denke ich fucking Disney kein Interesse daran, dass Millionen potentieller Kunden wegsterben!

Apropos „Unternehmen“: seinen Ausbruch soll COVID-19 in China gehabt haben, genauer gesagt in „Wuhan“. Diese Stadt gehört zu den ersten Pilot-Städten der Welt, in denen man die Aufstellung von 30.000 (!) zusätzliche Sendemasten der Generation „5“ durchgezogen hat. Es gibt Forscher, welche der Meinung sind, dass die hochfrequenten 5G-Mikrowellen genau in den Bereichen arbeiten, die erheblichen Einfluss auf Organe und Regelmechanismen von Mensch und Tier haben. In Den Haag seien während 5G-Tests angeblich tausende Vögel tot vom Himmel gefallen.

Schiebt man es daher nun lieber einem „Virus“ in die Schuhe, um die Mobilfunkindustrie zu schützen?

Ein Glück, dass wir in Deutschland was das angeht ja seit jeher etwas hinterher hinken.

Ganz abenteuerlich ist dann die Theorie, es nähere sich ein Komet auf Kollisionskurs mit der Erde. Schließlich sei zu beobachten, wie ein vermeintlicher „Stern“ am Abendhimmel seit Ende März immer heller wird und deutlich strahlender wahrzunehmender ist, als andere Sterne. Darum kann es halt eben nur ein heranrauschender Himmelskörper sein. Um eine Massenpanik aber weitestgehend zu vermeiden, habe man nun eine Pandemie erfunden, um die Leite langsam an Quarantäne zu gewöhnen und zum hamstern zu verleiten, damit dies nicht in Form von gewalttätigen Plünderungen von statten geht.

Nunja. Ich persönlich bin ein großer Bruce Willis-Fan und wenn sein Name mal in den Medien fällt, dann höre ich auch gerne mal ...

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05/01/20 • 10 min

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Hausnummer 1 - Regeln

Aus Misanthropolis

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04/26/20 • 8 min

Pandemie regelt!

Hausnummer 1: Regeln

Ist es so schwer, sich an Regeln zu halten? Ist bei so vielen der Egoismus wirklich so unfassbar groß? Offensichtlich! Und wir reden hier erstmal nicht von „Benimm-Regeln“, Moral und Ethik.

Das fängt schon beim Blinker setzen im Straßenverkehr an. Oder beim Aufsammeln von Hundekot, beim Einhalten von Mittags- und Nachtruhen und, und, und...

Da kann selbst eine Pandemie kommen: und die Menschen bekommen es nicht einmal hin, anderthalb Meter Abstand voneinander zu halten, sich NICHT in Gruppen zu treffen und sich gründlich die Hände zu waschen. Jetzt mal rein von den nötigen Maßnahmen her ist es doch die denkbar harmloseste Variante einer Pandemie. Und dennoch müssen wir weltweit täglich tausende Tote beklagen. Was wäre denn los, wenn sich das Mistding von Virus schon allein durch die Atemluft übertragen würde? Man will es sich nicht ausmalen.

Die Regierung beschließt ein Kontaktverbot, und die ersten Reaktionen darauf haben mich kurz tatsächlich zu dem Gedanken gebracht, dass so ein Virus vielleicht doch eine reinigende Wirkung haben könnte...

„Warum stellt der Supermarkt an den Kassen kein Desinfektionsmittel zur Verfügung“? WARUM NIMMST DU NICHT DEIN EIGENES?!

„Ich kaufe nur einmal die Woche ein, dann erwarte ich auch, dass ich alles bekomme“ AUCH DU MUSST DICH AN DIE SITUATION ANPASSEN?!

„Jetzt müssen Singles alle alleine zu Hause bleiben? Sorry, aber das geht nicht.“ DOCH VERDAMMT, DAS MUSS GEHEN. SONST WIRD JA AUCH MIT DEM ARSCH AUF DEM SOFA GELEGEN UND VON DA GETINDERT!

„Ich hatte mich auf das Konzert so gefreut, was ist wenn mir der Ersatztermin nicht passt“? DANN HAST DU PECH GEHABT!

„Wir hatten uns so auf den Urlaub gefreut, wann sollen wir denn jetzt weg?“ DANN, WENN SICHER GESTELLT IST, DASS DU AM STRAND NICHT MEHR NEBEN LEICHEN LIEGEN MUSST!

„Ich kann mein Kind zuhause nicht die ganze Zeit beschäftigen, wenn es nicht raus darf.“ TU DOCH NICHT SO, DU LÄSST ES DOCH SONST AUCH NUR VOR DER GLOTZE SITZEN ODER MIT DEM HANDY SPIELEN!

„Jetzt sperren die uns 2 Wochen ein, wie stellen die sich das vor?“ DIE STELLEN SICH DAS SO VOR, DAS DU VERDAMMT NOCHMAL MIT DEM ARSCH ZUHAUSE BLEIBST UND BESTENFALLS DANN NICHT STIRBST!

„Hat denn jetzt noch die Änderungsschneiderei auf?“ GEHÖRT FÜR DICH EINE ÄNDERUNGSSCHNEIDEREI ZU EINEM ESSENZIELL WICHTIGEN WIRTSCHAFT- ODER GESUNDHEITSZEIWEIG?! ... Hier in MISANTHROPOLIS scheint man einfach auch gerne vergessen zu wollen, warum es aktuell ein Kontakt- und Versammlungsverbot gibt: damit wir verdammt nochmal nicht sterben – auch nicht ihr Vollidioten!

  • EY, GEHST DU MAL BITTE AUF 2 METER ABSTAND?
  • „Ach warum, ich hab‘ kein Corona, nur einen normalen Schnupfen!“
  • JA AUF DEN HAB ICH VIELLEICHT AUCH KEINEN BOCK?!

Es ist unfassbar, wie hier die Menschen einfach meinen, das gerade SIE nun ja auch die Ausnahme sind.

  • Da wird zu Feierabendzeit oder am Wochenende einfach mal mit Familie und Freunden im Kollektiv Inline-Skates gefahren. Bleibt zuhause: Ja klar! Aber es ist ja JETZT auch schönes Wetter!
  • Ferienhäuer sind zu verlassen, Campingplätze sind geschlossen: Richtig so! Aber Ostern soll es schön werden, da lade ich doch mal besser mein Wohnmobil.
  • Ab sofort schließen auch Friseursalons, das ist nicht lebensnotwendig: Na endlich, die armen Friseure können sich selber kaum schützen! Aber nun sehe ich am Kopf furchtbar aus, da lasse ich einfach einen Friseur zu mir kommen!
  • Ich habe Angst um meine Eltern, die sind in einer Risiko-Gruppe! Aber nach Feierabend und am Wochenende fahre ich sie natürlich trotzdem besuchen.

Den absoluten Gipfel der Frechheit habe ich beim Spaziergang mit Milo erlebt, bei dem ich nun seit einem Jahr nachts immer die gleiche Runde gehe: da beschließen vier Nachbarhäuser einfach, gemütlich im Dunkeln ein Straßenfest zu veranstalten.

Da rückt einfach jeder seine Gartennbank in die Spielstraße und mit Bier und Chips feiert man am Aztekentopf die viele schöne Freizeit. Gibt ja genug Idioten, die zu Hause bleiben, damit wir uns nicht anstecken.

Nicht zu Hause blieb an dem Abend dann auch noch jemand: die Polizei. Ganz praktisch eigentlich, das man statt einer Taschenlampe ja nun einfach sein Handy mit auf so einem Spaziergang hat.

Mir geht es so unfassbar auf den Sack, wie manche Menschen einfach meinen, sie könnten sich einfach über solche Vorgaben hinwegsetzen. „Fuck the system!“ und „Möchtegern-Rebell“ gut und schön. ABER: Wir haben alle das Problem und müssen mit den Konsequenzen aktuell leben – oder schlimmer: wir müssen wegen der Konsequenzen sterben!

Müssen hier erst auch die Toten auf der Straße liegen, bis manche merken, was los ist? Ist es so schwer, sich einfach mal einzuschränken zum Wohle alle? Allein auch einfach aus Respekt gegenüber den tausenden Toten, die es bereits gegeben hät...

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04/26/20 • 8 min

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04/17/20 • 5 min

Start von Staffel 2

Hausnummer 0 – Von Haus aus Wut

ICH BIN MISANTHROPOLIS.

Diese Einsicht habe ich ja nun erhalten. Ich muss also keinem Ort entfliehen, ich muss das mit mir selber ausmachen. Und wo die quälende Ungewissheit der offenen Frage also schon mal weg ist, sollte man sich ja auch einfach mit der Tatsache abfinden können und es damit auf sich beruhen lassen. „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“, so heißt es. Doch weit gefehlt! Es geht mir nur bedingt besser. Auch wenn aktuell viele Umstände meinem persönlichen Alltag stark zu Gute kommen:

Ich bin nämlich nicht nur MISANTHROPOLIS: ich bin nun auch zu Hause. Eine Kontaktsperre ist verhängt, ein Versammlungsverbot ausgesprochen, und eine vollständige generelle Ausgangssperre gar nicht so fern. Ich bin ja generell gerne für mich alleine zuhause – und jetzt sogar noch „auf Befehl.“ Man ist ein Held wenn man aktuell zuhause bleibt. Was das angeht, wäre ich also wohl der Anführer unter den StayHome-Avengers! Und hier in meinem Haus habe ich alles was ich brauche:

  • Ich habe Vorräte zur Ernährung in einem völlig normalen Rahmen ohne Hamsterei, um Einkäufe möglichst lange zu vermeiden. Aber das ist ja ohnehin seit jeher ein Standard bei mir.
  • Vorhanden sind ausreichend Materialien zur Unterhaltung: mit und ohne Strom. Und nicht zuletzt ein Hund.
  • Was ich allerdings dann doch zu wenig habe, ist Ruhe!

Denn auch wenn ich nun noch weniger vor die Tür gehe und auch andere weniger vor die Tür gehen, gibt es nun einfach andere Auslöser durch unsere Mitmenschen, bei denen mir fast der Arsch platzt.

Und so kann ich MISANTHROPOLIS nun leider auch nicht einfach so Ruhe lassen, wie ich es eigentlich geplant hatte. Ich kann die gewonnenen Ruhe einfach nicht genießen! Es gibt zu vieles, was ich vorher erst hinaus lassen muss, auch wenn ich selber nicht hinaus kann.

„Berichte“ wird es in der bekannten Form nun also nicht geben, dafür aber noch einige Worte des Unverständnisses und der Wut hinsichtlich bestimmter Themen. Und da wir ja nun alle zuhause bleiben sollen, packe ich diese Themen ebenfalls in bestimmte „Häuser“ - mit dem Wunsch, dass diese dann für immer darin bleiben.

Nach und nach nehme ich mir dann jede Hausnummer einzeln vor und kann dabei nur hoffen, dass die Straße, an denen sie liegen, nicht allzu lang sein wird....

QUELLEN:

Soundeffekte: www.salamisound.de

Intro und Outro STAFFEL 1: Instrumental von StuBeatZ: http://bit.ly/MMH-Beatz

Intro und Outro STAFFEL 2: https://www.beatbruecke.de/free-beats/

Staffel 2 Folge 2: “GetOneBeat90Five82BPM” von https://www.beatbruecke.de/free-beats/

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04/17/20 • 5 min

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03/30/20 • 6 min

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03/30/20 • 6 min

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03/20/20 • 11 min

Phil's Anti-Weihnachten

Sonderfolge: Kurz vom misanthropi(roni)schen Feiertag

Ho! Ho! Ho! Oder eher „Co! Co! Co! Corona”?

Was für eine Zeit! Endlich gehen sich die Menschen aus dem Weg, Familien kommen nicht mehr zusammen, die Leute auf der Straße machen einen großen Bogen umeinander und lästige Feiern oder Veranstaltungen werden abgesagt.

Man kann guten Gewissens Verabredungen absagen und noch besser: es kommen erst gar keine neuen dazu! Es ist völlig legitim sich zurück zu halten und für sich zu bleiben.

Ja, liebe Misanthropen: es ist Anti-Weihnachten! „Ich bin jetzt allein, dat is pri-hi-ma, viva Coronia!“

"Phils Anti-Weihnachten"

Anti-Weihnachten: die Zeit, des „Anti-Socialising“. Herrlich.

Das leidige Thema „Was verschenke ich?“ zum Beispiel, hat sich bei Anti-Weihnachten vereinfacht: Leute die sich mögen schenken sich eine Packung Mehl, seinen Liebsten auch gerne mal Seife oder Desinfektionsmittel. So zeigt man sich wirkliche Wertschätzung in diesen Tagen. Schmuck, Reisen, hochpreisige Elektronik, teure Parfüms – damit beeindruckt man wohl niemanden mehr, seitdem Klopapier zur zahlungskräftigste Währung aufgestiegen ist und der Charming-Bär zu den wohl einflussreichsten Männern dieser Welt geworden ist.

Mein persönlicher Anti-Weihnachts-Wunsch, so ein Schwert wie „Stich“ aus „Herr der Ringe“ zu besitzen, ist nun auch größer denn je: eine Klinge, die blau leuchtet, wenn Orks in der Nähe sind. Nur halt für Menschen. Wobei das oftmals aus meiner Sicht auch nur ein marginaler Unterschied ist. Damit wäre ich immer frühzeitig gewarnt – oder hätte halt immerhin ein Schwert, wenn es doch zu spät zum Ausweichen wäre.

Statt zu ausladenden und umfangreichen Menüs einzuladen, sitzt aktuell ein jeder daheim und ernährt sich ausschließlich von Nudeln. Das spart vergleichsweise Kalorien – und vor allem Zeit, die man nun nicht vor dem Herd oder bei seinen Gästen verbringen muss, sondern schön für sich selber nutzen kann, so wie man es will.

Und sollte man sich – warum auch immer – doch dafür entscheiden, gerne Menschen begegnen zu wollen, dann geht man einfach einkaufen. Denn nachdem Veranstaltungen, vor allem die mit großer Personenanzahl, anlässlich Anti-Weihnachten abgesagt wurden, damit sich Menschen nicht zu nah kommen müssen, haben diese schnell mit den Supermärkten eine gute Alternative gefunden. Sich dicht an dicht durch die schmalen Gänge zu drängen oder sich in den meterlangen Schlangen an den Kassen in den Nacken husten zu lassen ist natürlich längst nicht so schlimm, als wenn einem das zum Beispiel bei einem Konzert passiert.

So kompensiert man dann auch gleichzeitig die Schließung der Fitness-Studios, weil man 10kg Mehl, 15kg Nudeln und 8 sperrige Packungen Toilettenpapier ja auch erstmal geschleppt bekommen muss – das geht direkt auf die Muckis! Für Kardio-Training sorgen dann die Sprints hinter den nun schwer gepanzerten Klopapier-Transportern, zu denen die nun überflüssig gewordenen Geld-Transporter mittlerweile wohl umgerüstet werden.

Alternativ trifft man sich auf den so wunderbar überfüllten Kinderspielplätzen. Dort begegnet man vor allem den Eltern, die vehement die Schließung von Schulen gefordert haben, damit die Kinder dort nicht alle auf einem Fleck hocken. Schließlich ist ja Mitte März und ewig kann man sich ja auch nicht an den Eisdielen aufhalten, um die Sonne während der „Anti-Weihnachtsferien“ zu genießen.

Ich persönlich hatte ehrlich gesagt schon befürchtet, so eine Pandemie würde die Menschen sozialer machen und man würde mehr zur „Nächstenliebe“ getrieben. Aber die letzten Tage haben mich da zum Glück beruhigt. „Menschlichkeit“ wurde gefordert – und „Menschlichkeit“ bekommt man ja nun auch. Denn die Menschheit zeigt nun ihr Gesicht umso deutlicher.

Was interessieren einen da denn noch Flüchtlinge, die unter erbärmlichsten Bedingungen hin und her geschoben werden, wenn man selber jetzt auf einmal darauf hoffen muss, dass man auch wirklich seine zwölfte Packung Tiefkühl-Brötchen bekommt?

Was interessiert einen „Fridays For Future“, wenn man selber die arme Sau ist, die nun schon das vierte Geschäft ohne neunte Packung Klopapier verlässt, weil es dort nur noch Zweilagiges gab?

Ein weiter Vorteil ist das saisonale Entertainment zu Anti-Weihnachten. Statt „König Fußball“ und anderer Live-Ausstrahlungen, die entweder ausfallen oder nur im provisorischem Rahmen stattfinden, empfiehlt sich hier das Internet. Vor allem FACEBOOK - und dort im Besonderen mein absolutes Highlight, wenn es um die Verachtung von Menschen geht: Orts- und Gemeindegruppen. Nirgendwo tun sich tiefere Abgründe auf als in solchen Gruppen mit Namen wie „Du lebst schon lange in XY, wenn...“ oder „Stadt XY und Umgebung“.

Da wo sonst schon tägliche Beiträge über entlaufene Katzen oder Fragen nach Öffnungszeiten von bestimmten Geschäften (weil googeln kann ja jeder) schon die kühnsten Mordfanta...

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03/20/20 • 11 min

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03/13/20 • 24 min

Der dunkelste Fleck von Misanthropolis

So, da sind wir wieder. Voller Terminplan heute. Aber dann geht die Arbeitszeit wenigstens schnell herum. Dann wollen wir mal. Der Schreibtisch ruft.

5.) Kurz von der Arbeit

Nach ein paar unvermeidlichen Begrüßungsfloskel an den Stellen, an denen es sich partout nicht vermeiden lässt, nehme ich ansonsten wortlos Platz an meinem Schreibtisch im Büro. Einige Kollegen sind schon vor Ort, andere folgen kurz nach mir...

  • "Ach du Alex, wie war das Konzert gestern?"
  • "War super. Ich kam zwar fast zu spät, weil erst Stau war und dann finde mal so spät noch einen Parkplatz in der Nähe von der Halle. Ich hab dann einfach an der Straße halb auf dem Bordstein geparkt. Das Knöllchen ist es mir dann auch wert gewesen...höhöhö..."

(Im Podcast vertont vom EINE BRISE CHAOS-Podcast: https://linktr.ee/eine_brise_chaos )


In meinem Urlaub hat sich wieder so einiges angestaut. Also: Ärmel hochgekrempelt und ran; es nützt ja nichts. Ich muss mich nur in den Tunnel meiner Konzentration begeben und dann sollte ich da in 1-2 Stunden soweit mit allem durch sein. Alles was ich brauche ist meine Tasse mit Kaffee, ein arbeitswilliger PC - und meine Ruhe.

Es läuft gut, ich komme voran – doch dann begehe ich die Art von Fehler, die auch in der Wildnis einen erbitterten Todeskampf auslöst! Waren meine Bewegungen vorher noch kaum zu erkennen, greife ich auf einmal impulsartig zur Kaffeetasse um kurz daran zu nippen. Dieses Zucken der Beute ist das Signal für das Raubtier zum Angriff:

  • „Kaffee ist schon wieder ein durchlaufender Posten bei mir...“ ... „Heute Morgen habe ich mir aber nicht mal einen kochen können...“ ... "Weil ich keine Filter-Tüten hatte...“ ... „Also ich hab dann zwar schon Kaffee getrunken, aber ich trinke ja lieber gefilterten...“ ... „Ich hatte mir eigentlich gestern noch vorgenommen, Filtertüten zu kaufen...“ ... „Hab ich dann aber gestern doch nicht mehr gemacht...“ ... „Wie das dann ja immer so ist...Hehe...“

(Im Podcast vertont von Christiane vom SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK-Podcast: https://linktr.ee/szfpodcast )


Puh, überlebt. Wie bei einem Opossum hilft es auch hier, sich einfach tot zu stellen. Also zumindest mental. Regungslos vom Stuhl zu kippen würde zwar sicher auch helfen – aber sicher nur kurzfristig.

Allerdings hilft auch das nicht immer. So gibt es auch im Büro „Aasfresser“, die selbst vor einem vermeidlich toten Opfer keinen Halt macht...

  • Seufzen ...Hach ja... Seufzen ... „Man was bin ich müde...“ ... Gähn ... „Ich war auch echt lange wach.“ ... „Hätte wirklich eher ins Bett gehen sollen.“ ... „Aber so oft macht man ja sowas auch nicht.“ ... „Hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ ... Seufz ... „Solltest du auch mal machen.“ ...

Die Niederlage akzeptierend gebe ich meine Starre auf und erhebe mich nun ebenfalls von meinem Stuhl, um Augenkontakt her zustellen: jetzt wird es Zeit für einen genervten Blick.

  • genervtes Schnaufen ... „WAS...WAS HAST DU DENN GEMACHT!?“
  • „Ach, das kann ich jetzt bei der Arbeit nicht so erzählen.“

(Im Podcast vertont von Jens vom "KENNT IHR DAS - Podcast: https://kenntihrdas.com )


Ich starre meinen Kollegen an, welcher sich nun seinerseits in seinen Bürostuhl zurückfallen lässt und seine Arbeit wieder aufnimmt.

  • „Na Anthrop, noch immer in Urlaubsstimmung? Nix zu tun?“,

...brummt es auf einmal vom Flur aus dem Munde meines Chefs, welcher im schnellen vorrübergehen nur mich sieht, wie ich mit einer Kaffeeasse in der Hand vor meinem Kollegen stehe, der plötzlich eifrig am Arbeiten ist...

Bevor ich den Griff meiner Kaffeetasse vor Wut abbreche, beschließe ich sie lieber neu zu befüllen. Ich bin jetzt eh komplett raus aus meiner Fokussierung, da kann ich mich nun auch auf den Weg zur Kaffee-Ecke machen.

  • "Mensch Alex, wie war das Konzert gestern?"
  • "War super. Ich kam zwar fast zu spät, weil erst Stau war und dann finde mal so spät noch einen Parkplatz in der Nähe von der Halle. Ich hab dann einfach an der Straße halb auf dem Bordstein geparkt. Das Knöllchen ist es mir dann auch wert gewesen...höhöhö..."

(Im Podcast vertont vom EINE BRISE CHAOS-Podcast: https://linktr.ee/eine_brise_chaos )


Schon wieder die Story... Ich biege also schnell eben noch zur Toilette ab. Schon beim hereingehen sehe ich, dass eine der Kabinen bereits belegt ist. Getreu des unausgesprochenen Kodex („dem Klodex“) breche ich mei...

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03/13/20 • 24 min

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02/29/20 • 22 min

Mi-SONN-thropische Grüße aus MEERsonthropolis

4) Kurz in den Urlaub – Teil 2

Ich bin heute - nach einem wahren Höllentrip - im Hotel meines Urlaubsortes angekommen. Mein Koffer hat es soweit erst gar nicht geschafft. Nach viel Stress und wenig Abendessen habe ich beschlossen, mich einfach ins Bett fallen zu lassen und auf den nächsten Tag zu warten. „Es kann ja nur besser werden“, versuche ich mir noch einzureden – wohlwissend, dass das vermutlich nicht stimmen wird...

TAG 2 – Kein Koffer

Ich erwache in einem Großteil der Kleidung, die ich bereits auf der Anreise trug. Eigentlich hatte ich mir gedacht, dass ich mir Kleidung zumindest in einem südeuropäischem Land für diese erste Nacht sparen und damit das Fehlen des Koffers bis zum Morgen problemlos überbrücken kann. Da wusste ich aber noch nicht, dass die Klimaanlage kaputt ist. Und mit „kaputt“ meine ich zur Abwechslung mal nicht, dass sie nicht AN geht, sondern dass sie nicht AUS geht...

Vor dem fast sicheren Erfrieren konnte mir auch die zwei Millimeter „dicke“ Hülle, die wohl als Bettdecke genutzt werden soll, zumindest nicht alleine ausreichenden Schutz bieten. Und selbst wenn auf mir weiterhin, im wahrsten Sinne „beha(a)rrlich“, Hundehaare kleben, reicht die vereinzelte Menge derer nicht aus, um mich zu wärmen...

Nachdem ich es irgendwie geschafft habe, meinen steifgefrorenen Körper halbwegs bewegungsfähig zu machen, trete ich vor die Tür – und bekomme einen derartigen Schlag, als hätte mir der Sercurity Guard vom Flughafen ein Brett vor den Kopf geschmettert. Benommen, aufgrund des Temperaturunterschieds von gefühlten 40 Grad Celsius, taumle ich zurück und beschließe in der „Mischzone“ zwischen einströmender Wärme und ausströmender Kälte auszuharren. Zumindest so lange, bis der wahrscheinlich so entstehende Nebel für Rauch eines Brandes gehalten wird. Dann breche ich auf zur Rezeption.

Die gleiche Dame, der ich gestern Abend schon mein Problem geschildert habe, ist entweder immer noch oder schon wieder im Dienst, so dass sie direkt weiß was mein Anliegen ist und mir daher erbarmungslos beim Einschreiten in die Halle mit einem „No!“ jegliche Hoffnung nimmt.

Ich mache auf der Schwelle kehrt und lenke meine Schritte Richtung Frühstücks-Buffet. Auf den Magen ist mir die Gepäck-Sache jedenfalls noch nicht geschlagen. Und irgendwie habe ich trotz meines Daseins in Misanthropolis noch immer einen Überlebenstrieb in mir, der sich daran erinnert, wie das „Abendessen“ gestern abgelaufen ist.

Auch das Personal dort scheint sich an mich zu erinnern: nicht ohne Misstrauen beobachtet man denjenigen, der gestern panisch versucht hat, aus Brokkoli-Fetzen und einem Knubbel Blumenkohl irgendwie eine Beilage zu seinem mickrigen Stück Fleisch zusammen zu basteln.

Ihre Blicke missbilligend bediene ich mich ausführlich am Buffet und im Gegensatz zu meinen anderen Mitgästen esse ich sogar all das was ich auf meinem Teller lade auch auf, statt es nur einmal anzubeißen und dann den vollen Teller stehen zu lassen, weil „es mir doch nicht soooo gut" schmeckt. "Ist ja schließlich alles schon bezahlt. Dann kann ich ja so viel wegschmeißen lassen wie ich will...“

Für das Erste gesättigt und bereit, mich nun auf den Weg zu machen um mir eine neue Badehose und andere Kleidungsstücke zu besorgen, schreite ich aus dem Hotel. Als ich dazu an der Rezeption vorbei husche, wird mir erneut ein „No!“ zugerufen. Dabei hatte ich gar nicht mal gefragt...

Zu Fuß klappere ich die nahegelegenen Geschäfte ab. Es folgen einige spontane Beispiele von Dingen, die günstiger zu bekommen sind als Sonnencreme und Badehosen in Urlaubsorten:

  • Ein Kleinwagen
  • Ein Spender-Herz
  • Ein Wohnzimmer-Konzert von Guns ’n‘ Roses
  • Ein Flug nach Hause um dort eine Ersatzbadehose zu holen und wieder zurück zu fliegen

Aber es hilft ja nichts. Ich erwerbe das am wenigsten bescheuert aussehende Badehosen-Modell, dazu eine Flasche Sonnencreme, eine Sonnenbrille sowie ein schlichtes T-Shirt. Bei dem was ich gerade bezahlt habe, müsste ich nun eigentlich mit einer Tüte herum laufen, auf der auf großen Lettern GUCCI prangt. Was ich statt dessen habe ist etwas, was am ehesten mit dem zu vergleichen ist, worin man im Supermarkt Obst einpacken soll...

Ich schlendere weiter und mit zunehmendem Sonnenbrand wechselt die Ansprache der alle 15 Meter weit auftauchenden Bootstouren-Verkäufer von deutsch allmählich zu englisch. Der achte Verkäufer, der „das Beste Angebot nur für mich“ hat, identifiziert mich noch als Deutscher:

  • „EIN GRUPPE VON TOURISTEN AUS DEUTSCHELAND IN DEINE ALTER HAT FÜR ÜBERMORGE BEREITS GEBUCHT.“

Ich lege freundlich meinen Arm und ihn.

  • „Mein Freund, auch ich habe einen tollen Tipp für dich. Aber NUR für DICH. Eine Gruppe von Bootstourenverkäufern aus dieser Stadt in deinem Alter hat für übermorgen noch Termine fre...
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02/29/20 • 22 min

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02/20/20 • 27 min

TAG 1 – Beginn der Reise

Kurz in den Urlaub – Teil 1

TAG 1 – Beginn der Reise

Ich lade meinen gepackten Koffer ins Auto. Natürlich werde ich irgendetwas vergessen haben. Das habe ich bereits mal mit dem Täschchen für Zahnbürste, Zahnpasta, Deo, Gel etc. geschafft - und auch sogar mit Unterwäsche... Diese beiden Positionen sind dieses Mal definitiv dabei, also werde ich bei diesem Kurzurlaub wohl etwas Neues vergessen haben...

Definitiv dabei sind Hundehaare. Meine Kleidung besteht nämlich zu 20% aus Baumwolle und zu 80% aus Hundefell. Der Rest vom Hund, der nicht auf und in meinen Klamotten verteilt ist, macht ebenfalls Urlaub und genießt die ländliche Ruhe bei meiner Mutter. Mich dagegen zieht es in die Sonne. Und vor allem: weg von hier!

...

Ich erreiche den Parkplatz in der Nähe des Flughafens, an dem ich mein Auto deutlich günstiger abstellen kann als direkt am Airport. Denn an diesem residiert mein Auto ja kostspieliger als ICH in der selben Zeit... Nachdem ich am Pförtnerhäuschen meine Buchungsbestätigung vorgelegt habe, öffnet sich das Tor für die Zufahrt und ich setze meinen Weg auf den Parkplatz fort. Zumindest für 1,5 Meter. Weiter traue ich mich nicht, da sich vor mir ein Meer aus Autos auftut, die derart dicht aneinander stehen, dass ich nicht einmal erkennen kann, was nun Fahrgasse und was Parkfläche ist.

  • „Öööhm... Guter Mann, ich habe eine Frage: Hievt ihr mein Auto mit einem Kran auf seinen Platz, oder wie kommt das dahin?“
  • „NEE, MAN FÄHRT ES DAHIN!“

„So habe ich auch gedacht, nur wüsste ich jetzt a) nicht wo lang, b) nicht wo hin und c) nicht wie ich dann aus meinem Auto kommen soll?! Oder hatte ich überlesen, dass man hier nur mit Cabrios und Schiebedächern parken kann?“

  • „DIREKT RECHTS VON IHNEN IST DOCH WAS FREI?!“

Ich kneife die Augen zusammen und scanne meine Umgebung. Ich blinzle. Ich lasse erneut einen Blick schweifen. Dann steht der Parkwächter auch schon neben mir.

  • „KOMMEN SIE, ICH MACHE DAS FÜR SIE...“

Mit einem Blick, der mir jegliche Männlichkeit abspricht während ich mein Gepäck aus dem Kofferraum nehme, setzt er sich in mein Auto. Als er den Motor startet, verbindet sich mein Handy über Bluetooth und setzt die Wiedergabe des zuvor gespielten Songs fort. Und in der zuvor gewählten Lautstärke...

(EXTREN LAUTE METALMUSIK ERTÖNT)

Nachdem der Parkwächter den Schock überwunden und die Lautstärke panisch reduziert hat, parkt er mein Fahrzeug seitlich mit 2 Zügen zwischen zwei anderen Fahrzeugen ein, so dass vorne und hinten jeweils ein halber Millimeter Platz übrig bleibt. Betont gelangweilt steigt er aus, teilt mir dann aber ein bisschen zu laut mit, dass mein Shuttle in zwei Minuten hier sein würde.

  • „Ja...Ja aber nun ist doch da die Tür zu der Halle zugeparkt?“
  • „DIE BRAUCHEN WIR NICHT!! ( Räusper). IN 2 MINUTEN WIE GESAGT,“

Das konnte ich natürlich riechen, dass man die Tür nicht benötigt. Hat ihn aber scheinbar doch etwas mitgenommen, der Schock über die Lautstärke... Ich hole noch schnell Kaugummis für den Flug aus dem Auto und folge der Eingebung, lieber mal ein Foto vom Kilometerstand meines Autos zu machen. Man weiß ja nioe...

Dann erscheint schon das Shuttle. Der Fahrer: eben jener Parkplatzwächter.

  • „ICH NEHME IHNEN MAL DEN SCHWEREN KOFFER AB.“
  • „Also ICH... Ich finde den nicht schwer!“ versuche ich einen Stück meiner Männlichkeit zurück zu gewinnen.
  • „SO. DANN FAHRE ICH MAL LOS. DANN KOMMEN SIE AUCH PÜNKTLICH AN.“, stichelt er zurück.

Zähneknirschend verharre ich auf der Rückbank bis zur Ankunft am Flughafen. In der Sekunde, in der das Auto zum Stehen gekommen ist, stürmen wir beide zur Heckklappe, um derjenige zu sein, der den Koffer herausnimmt und damit seine Alphamännchen-Stellung untermauert! Das ich zwar aufgrund des kürzen Weges eher dort ankomme, dann aber den Mechanismus zum Öffnen der Klappe nicht direkt finde, schmerzt in diesem Punkt dann sogar doppelt. Nachdem mir mein Koffer überreicht wurde ,gehe ich noch einmal zum geöffneten Fenster an der Fahrertür.

Mit den Worten “Hier, stimmt so. Kaufen Sie sich ruhig was mal Nettes“, überreiche ich ihm bewusst ein viel zu hohes Trinkgeld für seine Dienste in Form eines 20 €-Scheins. (Eigentlich wollte ich ja einen 10er nehmen... aber da war es schon zu spät...)

Dadurch fühle ich mich nun als der gönnerhafte Großverdiener, der dem vermutlichen Kleinverdiener dekadent ein bisschen von meinem „Kleingeld“ gönnt – kann mir dafür nun aber im Flughafen keinen Kaffee mehr leisten...

Aber ob ich nun viel zu viel Geld für den Shuttle-Fahrer oder für die überteuerten Preise im Flughafen verprasse... Den Durst meiner Genugtuung zu stillen war mir gerade dann doch wichtiger, als mein Kaffeedurst.

So mache ich m...

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02/20/20 • 27 min

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01/30/20 • 16 min

Statt auf die Palme: auf den Apfelbaum gebracht

3.) Kurz über den Nachbarn

Hab ich es doch gewusst, dass das Hundespieli noch hier draußen im Garten liegt. So, her mit dir. Sonst gibt es gleich Theater wenn du nicht mit im Körbchen liegs...

Oh oh... War das? Fuck, eine Nachbar-Haustür! Was jetzt? Was jetzt, was jetzt, was jetzt?! Der Baum! Rauf auf den Baum!

...

Ich sitze samstags morgens, um halb 8, im Schlafanzug, auf einem Ast, hoch oben auf einem Apfelbaum in meinem Garten. Wer jetzt fragt „Warum?“, der fragt vollkommen zurecht - lebt aber gleichzeitig nicht in Misanthropolis.

Zumindest noch nicht. Denn das, was man samstags morgens, um halb 8, im Schlafanzug, nicht gebrauchen kann, nachdem man den Hund nur mal eben schnell für „das Nötigste“ in den Garten lassen wollte, sind Nachbarn in Misanthropolis. Die bringen mich nicht nur auf die Palme – die bringen mich sogar auf einen Apfelbaum...

Warum das so ist kann ich gerne erklären. Ich habe ja jetzt Zeit. Denn da mir in der Hektik die alte Holzleiter, die eigentlich nur aus dekorativen Zwecken an diesen Baum gelehnt ist, beim Erklimmen unter’m Arsch weggebrochen ist, sitze ich hier nun erstmal fest. Ich habe zwar noch keine Idee, WIE ich hier herunter kommen soll – fest steht aber: JETZT werde ich es auf keinen Fall versuchen. Denn besagte Nachbarschaft beginnt soeben zu erwachen.

Und wenn ich schon hier so weit oben quasi „über den Nachbarn“ sitze, dann kann ich ja auch einfach mal „über den Nachbarn“ berichten, der soeben vor die Tür getreten ist.

Ich darf vorstellen: Peter, 42 Jahre, groß, schlaksig, Angestellter in der IT und seines Zeichens Erschaffer der „roten Bedrohung“. Die „rote Bedrohung“ ist ein Bündnis direkt aus der Hölle und besteht aus seinen 4 Söhnen zwischen 3 und 9 Jahren, die allesamt rote Haare AUF dem Kopf und nur scheiße IM Kopf haben.

So haben diese beispielsweise nicht nur am Nebenhaus die Baustelle als Abenteuerspielplatz missbraucht und das Werkzeug der Handwerker im Dixi-Klo versenkt, sie ziehen auch gerne mal los, um 50cm Löcher tiefe in Feldwege zu graben. Natürlich nicht an Ihrem Haus, sondern wenn schon, dann an unserem...

Dieser Brut wissen scheinbar nicht mal mehr die eigenen Eltern etwas entgegen zu setzen. Aber wie viel Widerstand will man auch von Peter erwarten, der selbst beim Rasenmähen mit einem Elektromäher Ohrenschützer trägt? Kürzlich hat er kleinere Farbausbesserungen am Gartenzaun vorgenommen. Mit Mundschutz. Seine Bengel hat er dabei zusehen lassen. Ohne Mundschutz. Das war zumindest einer seiner weniger erfolgsversprechenden Versuche, sich der Problematik zu entledigen. Da hat die Idee, den Kleinsten nicht im Garten, sondern ausschließlich AUF der Straße spielen zu lassen, schon deutlich mehr Potential.

Jetzt gerade wird aber mal zur Abwechslung kein Terror in der Nachbarschaft verbreitet, denn nun hat man die komplette Bande in den Familien-Van gepfercht. Statt mit diesem dann aber von Dannen zu fahren, werden die lieben Kinderlein darin für gewöhnlich mindestens 30 Minute lang mit Hörspielen beschallt. So schafft man es dann wohl, wenigstens für diesen Zeitraum Ruhe und Frieden IM Haus zu haben.

In der heutigen Vorstellung gibt es „Pumuckl und die Obstbäume“. Wie passend... Pumuckl habe ich aber schon ewig nicht mehr gehört und so suche mir eine bequeme Position und lausche den Vertrauten Klängen aus meiner Kindheit. Die Lautstärke ist perfekt. Also zumindest für mich, der 30 Meter entfernt hoch oben in einem Baum sitzt. Und für den Rest der Nachbarschaft. Sie hören nun auch alle Pumuckl. Ob sie wollen oder nicht...

Was den Grund für die extremen Laustärke angeht, bin ich mir noch nicht ganz sicher. Das Gezanke der Blagen zu übertönen ist sicher ein heißer Kandidat. Es kann aber auch sein, dass Peter und Gemahlin versuchen mit einer Schall-Methode die entsprechenden Farbpartikel aus dem Haupthaar ihrer vier Rotschöpfe heraus blasen wollen. Aber ob gerade Pumuckl da hilft...? Oder ist es vielleicht anders herum: Bio-Haare-Färben auf Hörspielbasis...?

Mal ehrlich, die Ironie dahinter, dass man seine rothaarigen Blagen regelmäßig ins Auto stopft um sie dort mit dem hierzulande wohl bekanntesten Vertreter dieser Haarfarbe zu beschallen muss einem doch auch als Eltern auffallen...

Ich persönlich hätte allerdings auch gerne mehr von diesem Kobold. Zumindest die Fähigkeit, sich unsichtbar machen zu können. Dann könnte ich wenigstens hier ungesehen herunter und vom Sofa aus zuhören. Oder vielmehr „müsste“.

Und von besagten Eltern von gegenüber würde ich mir wünschen, sie mögen die Bälger doch bitte ähnlich vor der Öffentlichkeit verbergen, wie es Meister Eder mit seinem Schützling getan hat.

Vor der Öffentlichkeit verbergen sollte man eigentlich auch den Häuserblock weiter unten an der Straße. Dieser gehört zu jenen Mehrparteien-Komplexen, die man in den 60ern gebaut hat und bei den...

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01/30/20 • 16 min

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Hausnummer 3 - Engagement

Aus Misanthropolis

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05/15/20 • 10 min

Männerwelten und mehr

Hausnummer 3: Engagement

Missstände in dieser Welt gibt es viele. Ob große oder kleine, viele. Umso schöner ist es, wenn es Menschen gibt, die etwas dagegen unternehmen wollen. Und das sogar mehr oder weniger "freiwillig", oder sagen wir besser "aus eigenem Antrieb heraus". Motivation dazu lässt sich unter anderem durch persönliche Betroffenheit schöpfen, oder aber durch Empathie.

Ein aktuell sehr populäres Beispiel dafür ist der Wirbel um die Aktion "Männerwelten" von Joko und Klass. In einem kurzen Video treten die beiden für Frauen ein und rücken das Thema Sexismus gegenüber Frauen in das Zentrum der Aufmerksamkeit.

Und was passiert? Es hagelt eine gewaltige Menge an Kritik. Kritik über "Verallgemeinerung", Kritik darüber, dass es dabei jetzt nur um Sexismus gegenüber Frauen ging und nicht auch gegenüber Männern oder "diversen" anderen Geschlechter-Gruppen. Kritik dafür, dass auch Joko und Klaas im Laufe der Jahre sich diesbezüglich nicht immer korrekt verhalten haben.

Es ist wie so oft: da legt jemand den Finger in die Wunde der Gesellschaft – und die Gesellschaft geht direkt in den Gegenangriff über – und das auch gerne mal mit der "Ja, aber selber"-Mentalität eines Grundschulkindes.

Natürlich kann man jetzt nicht jeden Mann diesbezüglich an den Pranger stellen. Natürlich gibt es auch sexuelle Übergriffe auch von Frauen auf Männer oder von Männer auf Männer oder Frauen auf Frauen oder Transgender auf Transsexuelle und, und, und... Und natürlich sind auch Joko und Klaas keine Heiligen. Aber: darum geht's es doch hier gar nicht, verdammte Scheiße!

Das sexuelle Übergriffe von Männern gegenüber Frauen ein trauriger Bestandteil unserer Gesellschaft sind, darum soll es hier gehen. Niemand hat gesagt, dass das das einzige Problem ist. Niemand hat gesagt, dass es nicht weitere, genau so schlimme, dringende, große Probleme gibt. Worüber wird denn jetzt hier bitte auf einmal diskutiert? Worüber wird auf einmal berichtet? Themen sind auf einmal die ganzen Nebenschauplätze die sich auftun. "Warum spricht keiner für die Männer?", "Ich als Mann habe noch nie jemanden sexuell belästigt", "Was sagen eigentlich C-Prominente dazu?", "Gibt s dazu nun auch einen Song von der Antilopen Gang?"...

Das eigentliche Thema interessiert dabei eigentlich kaum noch und es wird beiseite gedrängt. Statt über das aufgeworfene Problem zu sprechen und an Lösungen zu arbeiten, redet man lieber darüber, was NICHT genannt wurde oder dass so etwas ja genau von den Richtigen komme.

Warum nimmt man sich dem Thema nicht einfach an, so dass man vielleicht einen Haken dran machen könnte? Warum fokussiert man sich als Gesellschaft nicht einfach mal auf genau diesen einen Punkt, der nun gerade offen liegt?

Weil wir Menschen nun einfach einmal zu allem eine Meinung haben wollen und meinen, wir müssten die auch in die Welt hinaus schreien. Weil wir meinen, dass die ganze Welt nur darauf wartet, das genau ICH mein Maul aufreiße und meinen geistigen Dünschiss dazu zum besten gebe, obwohl ich zu dem Thema gar nichts vernünftiges Beitragen kann.

Bin ich ein Mann und bin der ehrlichen Meinung, dass ich auch nach dem Anschauen des Videos von Joko und Klaas oder ähnlichen Berichten mit Frauen korrekt umgehe: dann herzlichen Glückwunsch! Sehr gut! Ermutige doch deine Mitmenschen dazu, dies ebenfalls zu tun – oder halt wenigstens die Fresse! In deiner Insta-Story zu melden "Öööh, es gibt aber auch Frauen, die Männer belästigen" ist sicherlich eine traurige Wahrheit – ist doch aber jetzt auch gar nicht das Thema und hat ja auch niemand in Frage gestellt.

Oder unter einen Facebook-Beitrag zu posten "Das ereicht ja sowiso nich die richtigen personen da brauch man jezt keinen so grossen Wind machen!" ist dann schon wieder etwas, wo ich mich Frage: "Alter, was hat dich nun dazu verleitet, dir extra die Mühe zu machen, 17 Wörter zu tippen (7 davon auch noch falsch geschrieben und das Komma vergessen) ohne irgendeinen Mehrwehrt geschaffen zu haben?"

Statt ein Problem anzugehen oder wenigstens der Diskussion einfach mal den Platz in der Aufmerksamkeit zu geben, den es verdient und benötigt, in dem einfach mal das Maul hält, wenn man nichts dazu beitragen kann, meckert man aber lieber einfach darüber, dass "sein Problem" jetzt gerade nicht das Hauptthema ist. Es einfach mal auszuhalten, dass es vielleicht gerade mal nicht um SEINE Belange geht, ist heutzutage scheinbar niemandem mehr zuzumuten.

Das war zuletzt auch herrlich zu beobachten, als einige Maßnahmen zu CORONA gelockert wurden. Unter Verkündungen, das Standesämter wieder Trauungen vollziehen können, wurde gemeckert, warum man sich denn nun darum kümmert habe und nicht statt dessen darum, dass die Kinder wieder zu Schule können. Das Spielplätze wieder geöffnet werden wurde damit bombardiert, dass man statt dessen doch lieber zusehen solle, dass man sein Kind wieder in die Kita bringen ...

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05/15/20 • 10 min

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FAQ

How many episodes does Aus Misanthropolis have?

Aus Misanthropolis currently has 21 episodes available.

What topics does Aus Misanthropolis cover?

The podcast is about Society & Culture, Personal Journals, Podcasts and Philosophy.

What is the most popular episode on Aus Misanthropolis?

The episode title 'Hausnummer 2 - Verschwörungen' is the most popular.

What is the average episode length on Aus Misanthropolis?

The average episode length on Aus Misanthropolis is 13 minutes.

How often are episodes of Aus Misanthropolis released?

Episodes of Aus Misanthropolis are typically released every 13 days.

When was the first episode of Aus Misanthropolis?

The first episode of Aus Misanthropolis was released on Dec 30, 2019.

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