ambiente.

Einen Blick aus dem Fenster wagen. Mit geschlossenen Augen dafür offenen Ohren. Die Klangkulisse könnte fast überall auf der Welt sein. Flüchtige Gespräche von Passanten, fremdländische Sprachen, spielende Kinder. Ich stelle mir vor: Ein Reisender legt eine Pause ein und erlebt just diesen Moment am Bahnhof Enge, bevor es ihn weiterzieht. Er nimmt genau diese Eindrücke und Erinnerungen mit. Als Sinnbild für Zürich.

Manche Podcast Ausgaben möchte ich revidieren, weil sie nicht meinem Idealbild des Ortes entsprechen, weil die Stimmung sich nicht so präsentierte, wie ich sie mir für die Aufnahme gewünscht hätte. Jeder Podcast wird zu einem Sieg der Realität über die Klischees.

Edition 001. Bahnhofleben.
22. September, 15:24 CET. Bahnhof Enge Zürich – 8.531208, 47.364494,0.000000

Edition 000.

Gast-Podcast von einem geistesverwandten Freund. Sein Name sei Gantenbein. Herbert Gantenbein.

7.30h morgens in Warnemünde. Der Weg führt entspannt zum alten Strom, bevor sich die Touristen in Scharen vor den Backfischimbissen drängeln. Die Ruhe wird vom Rauschen des Windes begleitet und von der Vorbereitung der Ausflugsschiffe auf den neuen Tag. Another Day In Paradise. Entlang der Molenmauer zum Strand. Wind und Wellen. Und Nacktbader (hört man nicht). Zurück zur Mole, Einfahrt Überseehafen. Eine Skandinavienfähre fährt beinahe geräuschlos vorbei, nur das aufkommende Klatschen der Wellen an der Molenmauer verrät sie. Der alte Fischer mit seinem kleinen Kutter kommt ebenfalls nach Hause. Zum Schluss doch noch einen zweiten Abstecher zum Strand. Und am Ende schreien die Möwen.

Umstellung auf Winterzeit. Seit einer Woche die unwiderrufliche Vorahnung des Winters. Eine letzte Ausfahrt mit der schneeweissen Moto Guzzi durch strahlende Herbstwälder. Ein letztes Aufbäumen des Sommers und gleichwohl des 30 jährigen Motors bevor die Winterpause ansteht. 60 Minuten monotones Geniessen der Kolbenschläge, des Surrens der revisionsbedürftigen Lichtmaschine während herbstliche Eindrücke in Fast-Forward passieren. Warme Blendenflecke der tief einstrahlenden Abendsonne im Visier.

Sonntäglicher Reinfall am Rheinfall.

Nicht etwa Ruhe, Tonaufzeichnung purer Urgewalt oder digitaler Heraklitismus, sondern eine Dokumentation sonntäglicher Sprachenvielfalt an einem wunderbaren Herbsttag nach der Zeitumstellung auf Winterzeit.