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Top 10 Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria Episoden
Goodpods hat eine Liste der 10 besten Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria Episoden kuratiert, sortiert nach der Anzahl der Hörvorgänge und Likes, die jede Episode von unseren Hörern erhalten hat. Wenn du Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria zum ersten Mal hörst, gibt es keinen besseren Ort, um zu beginnen, als mit einer dieser herausragenden Episoden. Wenn du ein Fan der Sendung bist, stimme für deine Lieblings-Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria Episode ab, indem du deine Kommentare auf der Episodenseite hinzufügst.

Müssen wir Angst vor der Impfung haben? (Cihan Ay)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
03/25/21 • 39 min
Die Verunsicherung ist groß. Einer aktuellen Umfrage der Uni Wien zufolge, wollen rund 40% der Österreicher sich nicht mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen. Sogar der russische "Sputnik V" hat bessere Werte - und der ist in der EU nichtmal zugelassen. Im Podcast bei Nikolaus Jilch warnt der Wiener Thromboseexperte Cihan Ay aber vor Panikmache: "Müssen wir Angst haben vor dem Impfstoff? Absolut nicht. Die Impfung schützt vor der Erkrankung, vor der man Angst haben muss. Jeder Tag ohne Impfung kostet Menschenleben." Dass der betreffende Impfstoff laut Studien zu 100% vor schweren Verläufen schützt, geht in der Debatte um eine angebliche Thrombosengefahr unter.
"Es werden schwere Verläufe einer Erkrankung verhinert und damit auch solche Verläufe, die tödlich enden. Jede Impfung, die derzeit zur Verfügung steht, redet definitiv Leben und deswegen braucht man sich vor der Impfung, wenn man sich das Gesamtbild ansieht, nicht zu fürchten", sagt Ay.
Zur Person: Assoc. Prof. PD Dr. Cihan Ay ist Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie. Er habilitierte im Jahr 2011 im Fach Hämostaseologie und ist seit 2016 assozierter Professor an der Medizinischen Universität Wien. Er leitet die Hämophilie-Ambulanz, die Programmdirektionen für Thrombophilie (Thromboseforschung) sowie Hämophilie und als Co-Leiter die Thrombosis and Haemostasis Research Group. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der Blutgerinnungs- und Thromboseforschung sowie der Antikoagulation.

Was fehlt dem Standort Österreich? (Heimo Scheuch)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
10/13/20 • 33 min
Ist die Krise schon überstanden? Wienerberger-Chef Heimo Scheuch ist zumindest optimistisch. "Wir hatten einen guten Start in das Jahr 2020. In den Märkten wo es einen totalen Lockdown gab, schießt die Bautätigkeit jetzt nach oben", so Scheuch: "Wir leben heute schon in der neuen Normalität. Man sieht jetzt schon sehr klar, welche Regionen stärker getroffen wurden und welche weniger. Die Tourismusgebiete leiden sehr stark. Andererseits gibt es Regionen, die von Corona kaum getroffen wurden, etwa Oberösterreich", sagt der Wienerberger-CEO im Podcast-Gespräch mit Nikolaus Jilch.
Die Coronakrise habe offengelegt, wo strukturelle und bürokratische Probleme zu finden sind. Dabei schickt Scheuch vorweg: "Der österreichische Wirtschaftsstandort ist überhaupt nicht schlecht, ganz im Gegenteil." Aber es gibt eben doch einiges zu bemängeln, so der Chef des weltgrößten Ziegelproduzenten: "Man muss mehr diskutieren, sich mit den Themen auseinandersetzen, um zukunftsorientiert zu agieren. Nur zu sagen: 'Wir sind die beste Stadt der Welt' ist nicht genug." Scheuch sieht Ineffizienzen im Bereich der Gesundheit, bei der Infrastruktur und der Sicherheit.
In vielen Bereichen kommt Scheuch zu einem eher bitteren Schluss: "Es ist ein Stillstand, der verwaltet wird. Man darf sich nicht hinter Corona verstecken. Man muss vorangehen" Auch ein klares Bekenntnis zum Kapitalmarkt wäre von großer Bedeutung, so der gebürtige Kärntner. Die Wirtschaft sei zu stark von der Finanzierung durch Banken abhängig. Und: "Auch den Föderalismus muss man sich irgendwann genauer anschauen."
Wienerberger ist das älteste Unternehmen an der Wiener Börse und hat erst heuer am Wienerberg eine neue Zentrale eröffnet. Weltweit beschäftigt der Baustoffhersteller rund 17.000 Mitarbeiter an 200 Standorten in 30 Ländern. Die wichtigsten Märkte sind Europa und die USA.
Zur Person: Heimo Scheuch (geb. 1966 in Villach) ist seit 2009 Vorstandsvorsitzender (CEO) der Wienerberger AG. Der studierte Jurist sitzt auch im Aufsichtsrat der Wiener Börse AG und ist Präsident des Europäischen Ziegel- und Tondachziegelverbands.

Wie wird der Herbst? (Andreas Treichl)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
08/03/20 • 40 min
Andreas Treichl ist der wahrscheinlich bekannteste Banker in Österreich. Über Jahrzehnte baute er die heutige Erste Group von einer verschlafenen Bank zu einem europäischen Player aus. Den Vorsitz der Bank gab er Anfang des Jahres ab. Dann kam Corona. Und weil er als Spartenobmann der Banken bei der Wirtschaftskammer noch im Dienst stand, war Andreas Treichl an vorderster Front dabei, als die Wirtschaft zum Stillstand gebracht werden musste - und die Regierung alle Hebel in Bewegung setzte, um gegenzusteuern.
Wie geht es jetzt weiter? Was droht uns im Herbst? In Folge 14 von „Eine Frage noch...“ gehen Andreas Treichl und Moderator Nikolaus Jilch der Frage nach, wie lange die österreichische und die europäische Wirtschaft noch unter den Folgen der Corona-Krise leiden werden - und was man dagegen tun kann. „Der Tiefpunkt der Krise ist in wirtschaftlicher Hinsicht noch nicht erreicht“, sagt Treichl: „Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird es schwer treffen.“
Was es jetzt brauche sind Investitionen des Staates, mehr Eigenkapital in den Unternehmen und einen massiven Ausbau des Kapitalmarktes in Europa. Was es nicht braucht sind Steuererhöhungen, so der ehemalige Banker.

Eine neue Welt: Wie finden wir wieder Zuversicht? (Harald Katzmair)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
05/26/20 • 47 min
Eine Frage noch... mit dem Netzwerkforscher Harald Katzmair.
Wir müssen die Trauer um die „alte Welt“ zulassen, bevor wir eine „neue“ aufbauen können, sagt der bekannte Wiener Netzwerkforscher Harald Katzmair im Gespräch mit Nikolaus Jilch. Die Corona-Krise, der Lockdown und die Angst um unsere Gesundheit haben tiefe Spuren in unseren persönlichen Beziehungen und kreativen Prozessen hinterlassen. Jetzt gilt es, wieder Zuversicht zu finden. Aber wie?
Das Home Office könne keine permanente Lösung sein, weil Menschen direkten Kontakt brauchen, sagt Katzmair. Und dann ist da noch die Frage, wer den globalen Wettlauf um die Impfung gewinnt. China schottet sich ab, Amerika zieht Talent an - und Europa droht, zwischen die Fronten zu geraten, so Katzmair. Er sieht in der Herausforderung aber auch eine Chance, nicht nur den Alltag, sondern auch die Idee von Europa neu zu denken.

Wie böse ist der Kapitalismus? (Werner Plumpe)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
03/22/23 • 39 min
Unser Wirtschaftssystem hat ein Imageproblem. Der Klimawandel, die Kluft zwischen Arm und Reich, jetzt auch noch eine neue Bankenkrise: Schuld an all dem sei der Kapitalismus, glauben immer mehr Menschen. Andererseits gab es auf der Welt noch nie so viele Menschen, die in – zumindest bescheidenem – Wohlstand lebten und noch nie so wenige, die hungern mussten. Irgendetwas macht der Kapitalismus also wohl auch richtig. Im aktuellen Podcast der Agenda Austria erklärt der Historiker Werner Plumpe, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Frankfurt und erfolgreicher Buchautor, warum die kapitalistische Ordnung bisher alle Krisen überstanden hat.
Einerseits komme der Kapitalismus der Natur des Menschen offenbar sehr entgegen. „Er bietet Möglichkeiten, sich zu bereichern oder Geltung zu erlangen. Für die breite Masse macht der Kapitalismus aber einfach die Regale in den Supermärkten voll und ermöglicht ihnen ein hintergrundentlastetes Leben.“ Also ein Dasein ohne täglichen Überlebenskampf. „Die Reichen hatten immer schon alles, sie brauchen keine industrielle Güterproduktion. Kapitalismus ist letztlich kapitalintensive Massenproduktion für große Märkte, auf denen der einzelne Konsument nicht reich genug ist, um sich teure Handarbeit zu leisten.“
Dass nun wieder die Angst vor einer Finanz- und Bankenkrise umgeht, ist für Plumpe Indiz für einen Fehler im System. „Die Risiken der Akteure für solche windigen Geschäfte müssten steigen. Das ist das Problem, das wir seit der Finanzkrise von 2008 haben: Der Staat beziehungsweise die Zentralbank greifen ein. Dieses Retten großer Akteure ist nicht gut. Eine effektive kapitalistische Ökonomie, in der Fehlverhalten auch wirklich sanktioniert wird, wäre immer noch die beste Variante.“
„System change not climate change“, steht auf den Transparenten von Klimaaktivisten. Nur wenn sich das Wirtschaftssystem von Grund auf ändere, sei die Welt noch zu retten, glauben viele. Werner Plumpe widerspricht: „Ich würde die technologische Dynamik des Kapitalismus nicht unterschätzen. Joseph Schumpeter sprach sehr richtig von der schöpferischen Zerstörung. Der Kapitalismus ist permanente Erneuerung.“ Man könnte dem Wirtschaftssystem höchstens ankreiden, dass es in den vergangenen zwei Jahrhunderten ein enormes Bevölkerungswachstum ermöglicht habe – das natürlich den Ressourcenverbrauch beschleunigte. „Um 1800 hat ein Bauer etwa vier weitere Menschen ernährt, heute liegt das Verhältnis bei 1 zu 125. Die Klimaaktivisten müssten mir mal erklären, wie sie mit ihren Vorstellungen von Ressourcenverbrauch die Weltbevölkerung ernähren wollen“, sagt der Experte.
Die kapitalistische Marktwirtschaft erwies sich in allen Krisen und sämtlichen Anfeindungen zum Trotz bisher als erstaunlich zäh und stabil. Doch jetzt könnte es gefährlich werden, meint Plumpe. „Wir leben in einer Welt, die den Kapitalismus aus politischen Gründen nicht will. Die Energiewende in Deutschland – nur als Beispiel – hat dazu geführt, dass es keinen funktionsfähigen Energiemarkt mehr gibt. Ein großer Teil der Bevölkerung geht auch keiner Erwerbsarbeit mehr nach und lebt von staatlichen Transferleistungen. Wir halten Unternehmen am Leben, die längst nicht mehr Leben sein sollten. Wir haben eine öffentliche Meinung, die dem Markt misstraut. Das alles könnte für den Kapitalismus zu einer echten Gefahr werden.“
Werner Plumpe, 68
Der deutsche Historiker ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Frankfurt/Main. Er hat mehrere Bücher geschrieben, darunter „Das kalte Herz“, eine große Geschichte des Kapitalismus. Werner Plumpe war Vorsitzender des Deutschen Historikerverbands und wurde 2014 mit dem Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet.

Warum arbeiten so viele Frauen Teilzeit? (Elisa Aichinger)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
03/10/23 • 36 min
Mehr als 200.000 Jobs in österreichischen Betrieben wären sofort zu besetzen – wenn sich Bewerber finden ließen. Der Personalmangel wird immer größer. Ein wesentlicher Grund dafür ist die hohe Teilzeitquote, vor allem bei Frauen. Gut die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Österreich arbeiten Teilzeit. In manchen Altersgruppen geht dieser Wert sogar über 70 Prozent hinaus.
Warum ist das so? Auskunft gibt Elisa Aichinger, die beim Beratungsunternehmen Deloitte für den Bereich „soziale Innovation“ zuständig ist – also Unternehmen zum Beispiel beim Umgang mit dem Arbeitskräftemangel berät.
Betreuungspflichten seien noch immer der Hauptgrund, wenn Frauen Teilzeit arbeiten, sagt die Expertin im Podcast. „Aber es gibt auf dem Arbeitsmarkt auch eine Werteverschiebung. Die Frage ist für viele Menschen, wie viel Platz die Arbeit im Leben haben soll.“ Frauen seien davon auch deshalb stärker betroffen, weil sie öfter in Branchen mit geringeren Löhnen tätig sind. Dazu komme, dass Frauen die eigenen Karrierechancen oft als geringer einschätzen. „Auch das kann dazu führen, dass die Entscheidung für Teilzeit leichter fällt“, erklärt Aichinger.
Was sagt die Beraterin Unternehmern, die nicht wissen, wie sie ihre offenen Stellen besetzen sollen? „Die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt haben sich umgekehrt. Unternehmen müssen heute wirklich darüber nachdenken, wie sie als Arbeitgeber attraktiv werden“, sagt Elisa Aichinger. Dafür sei es wichtig, mit dem Markt zu kommunizieren und ein authentisches Bild des eigenen Betriebs zu vermitteln. Aichinger rät Personalchefs, nicht nur nach fix und fertig ausgebildeten Mitarbeitern zu suchen, sondern nach Menschen mit Potenzial, die noch etwas lernen wollen.

Wozu brauchen wir Bitcoin? (Johannes Grill)
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04/14/21 • 55 min
„Vielen Menschen ist das Thema Geld egal“, sagt Johannes Grill: „Hauptsache, sie haben genug davon. Diese Leute werden sich erst mit Bitcoin beschäftigen, wenn es weh tut. Wenn die Gelddruckorgie sich beschleunigt und es auch die Masse in Europa merkt“, so Grill, der Präsident des Vereins Bitcoin Austria im Podcast-Gespräch mit Nikolaus Jilch.
Die Kryptowährung ist derzeit mal wieder in aller Munde. In dieser Woche geht in New York die App Coinbase an die Börse. Sie wird auch als das „Facebook von Bitcoin“ bezeichnet. Aber auch in Österreich tut sich viel. Bitpanda, dessen Mitbegründer Paul Klanschek ebenfalls zu Gast in unserem Podcast war, ist das erste Unicorn aus Österreich. Also ein Start-Up mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde Euro.
Als der Grazer Johannes Grill 2012 seine ersten Bitcoins kaufte, war an eine derartige Zukunft noch nicht zu denken. „Ich war damals beruflich in der Schweiz an einem Projekt beteiligt, das mit dem internationalen Zahlungsverkehr zu tun hatte. Da habe ich gesehen, wie komplex, teuer und langsam alles ist. Dann habe ich zufällig einen Artikel über Bitcoin gelesen. Das war 2011.“
Zehn Jahre später muss Grill als Präsident des Vereins Bitcoin Austria immer wieder erklären, was Bitcoin eigentlich ist: „Als Techniker sage ich gerne: Bitcoin ist eine Technologie, ein Protokoll, das einen Eigentumstransfer im Internet ermöglicht.“
Zur Person: Johannes Grill ist seit 20 Jahren im Bereich Banken- und Finanzinformatik tätig. Er engagiert sich für den Schutz der Privatsphäre und freie Meinungsäußerung bzw. gegen Überwachung und Zensur im digitalen Zeitalter. Johannes Grill ist Gründungsmitglied von Bitcoin Austria und seit 2015 dessen Präsident. Er ist seit 2011 im Bitcoin-Bereich aktiv, organisiert Veranstaltungen oder tritt als Vortragender auf und steht Medien als Interviewpartner zur Verfügung.

Lockdown 2.0: Wie kommen wir durch den Winter? (Franz Schellhorn)
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11/07/20 • 23 min
Corona offenbart viel über das Verhältnis der Österreicher zu Obrigkeit und Eigenverantwortung, sagt Franz Schellhorn: "Jeder wartet auf Anweisungen von oben." Ein Gespräch über Österreich im zweiten Lockdown, den Weg nach vorne, Staatshilfen, Konjunkturpakete und die Frage, ob die Skilifte heuer überhaupt aufsperren.
Die Corona-Lage eskaliert wieder, das Land ist im zweiten Lockdown - und Wien wird vom islamistischen Terror heimgesucht. Der November war bisher ziemlich hart. Und auch wenn es schön wäre, wirklich gute Nachrichten hat Franz Schellhorn zur dritten Episode mit Nikolaus Jilch nicht bringen können: "Wir wissen jetzt deutlich mehr über das Virus und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie", so Schellhorn: "Und können leider auch sagen, dass eine rasche und kräftige Erholung immer unwahrscheinlich wird. Schlimmer noch: Der aktuelle Lockdown ist wohl nicht der letzte."
Die Krise offenbare viel: "Wir haben gesehen, dass der kollektive Zusammenhalt nicht so stark ist wie man gedacht hat. Wir sehen auch, dass es in Österreich nicht so einfach ist, Eigenverantwortung einzufordern. Wir haben das den Menschen auch über Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte abtrainiert. Jetzt wartet jeder auf Anordnungen von oben und keiner fragt: Was kann ich beitragen?" Auch aus Sicht der Wirtschaft sei das "natürlich wahnsinnig unerfreulich."
Wir müssen uns auf eine Phase einstellen, in der auf gute Nachrichten wieder Rückschläger folgen und in der wir lernen, mit dem Virus zu leben. "Man sollte auch der Bevölkerung ganz offen sagen: Wir wissen nicht, wie lang das dauert. Niemand weiß, wann es vorbei ist, wann die Krise ihr Ende findet." Es sei deshalb wichtig, in der nächsten Phase flächendeckend Schnelltests zur Verfügung zu stellen, wobei auch hier noch unklar ist, wie verlässlich diese im breiten Einsatz sind. Sollten sie sich als "sicher" herausstellen, wäre das eine "massive Erleichterung des Lebens", so Schellhorn. Auch Veranstaltungen wären wieder möglich.
Die Regierung habe in einigen Bereichen aus dem ersten Lockdown gelernt - in anderen aber leider nicht. Dass man es diesmal sanfter angehe als im März, sei positiv für das Wirtschaftsleben. Auch die Hilfen scheinen gut gemeint, aber die Umsetzung sei weiterhin ein großes Fragezeichen, so Schellhorn. Die Treffsicherheit lasse sich sowieso erst im Nachhinein feststellen.
Wo Schellhorn aber ein eindeutiges Problem sieht: "Wir geben uns immer noch viel zu leicht mit dem Staat zufrieden. Wir sehen jetzt schon, dass er in der Krise auch große Schwächen hat, vor allem auf den Verwaltungsebenen. Die Strukturen sind sehr verworren, sehr unflexibel. Jeder pocht auf seine wohlerworbenen Rechte, auf die es auch einen Anspruch gibt, rein gesetzlich. Aber das hilft in der Krise nicht weiter. Es gibt eine Möglichkeit, einen eigenen Beitrag zu leisten. Man muss möglichst vorsichtig ist. Dass man auch akzeptiert, dass es eine harte Zeit ist. Je mehr man sich selbst zurücknimmt, desto schneller werden wir die harte Zeit überwinden können."
Zur Person: Dr. Franz Schellhorn leitet seit Februar 2013 den in Wien ansässigen Think Tank Agenda Austria, der sich mit relevanten wirtschaftspolitischen Fragen beschäftigt. Franz Schellhorn studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, das er 1997 abgeschlossen hat. Vor seinem Studium absolvierte er eine Bankausbildung bei der Creditanstalt in Wien und in Salzburg, kehrte aber nach der Hochschule nicht in die Finanzwirtschaft zurück, sondern heuerte bei der Tageszeitung „Die Presse“ an, für die er 15 Jahre lange arbeiten sollte. Von 2004 bis 2013 leitete Franz Schellhorn das Wirtschaftsressort der „Presse“, ab dem Jahr 2011 fungierte er zudem als Mitglied der Chefredaktion. Während seiner Tätigkeit bei der „Presse“ schloss Franz Schellhorn im Jahr 2004 sein Doktoratsstudium ab.

Müssen wir den Kapitalismus überwinden, um das Klima zu retten? (Anna Schneider)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
10/28/20 • 39 min
Die Österreicherin Anna Schneider hat sich binnen eines Jahres als NZZ-Journalistin in Berlin einen Namen gemacht, den sie jeden Tag auf Twitter verteidigen muss. Denn der Gegenwind ist heftig. Ein Gespräch über Kapitalismus, Klimawandel, Gruppenzwang, Medien, Hass im Netz und Liberalismus.
Zur Person: Anna Schneider (30) arbeitet seit rund einem Jahr bei der "Neuen Zürcher Zeitung" in deren Berliner Büro. Die gebürtige Kärnterin hat in Wien Jus und Kunstgeschichte studiert und war von 2014 bis 2017 als Referentin für Verfassung und Menschenrechte im Parlamentsklub der NEOS tätig. Anschließend war sie im Gründungsteam der inzwischen eingestellten Rechercheplattform Addendum tätig.

Was bringt Bitcoin einem Land wie El Salvador? (Jeff Booth) (English, Part 2)
Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria
09/07/21 • 56 min
"Ich habe nicht damit gerechnet, dass ein Land wie El Salvador Bitcoin auch für den Zahlungsverkehr einführt", sagt der Unternehmer und Buchautor Jeff Booth im Podcast bei Nikolaus Jilch. Sein Buch "Der Preis der Zukunft" beschäftigt sich am Rande mit dem Phänomen Bitcoin. Und Booth glaubt, dass die Kryptowährung sich weiter durchsetzen wird. "Aber ich bin davon ausgegangen, dass es zuerst in westlichen Ländern als Wertspeicher etabliert - nicht als Zahlungssystem wie in El Salvador."
Das kleine Land in Mittelamerika hat am 7. September 2021 Bitcoin zur Landeswährung gemacht (neben dem bereits etablierten US Dollar) - als erster Staat der Welt. Das Ziel ist die Einbindung von mehr Menschen in das Finanzssystem sowie die Erleichterung von Überweisungen durch Verwandte im Ausland. Millionen von Auswanderern arbeiten in den USA, Geld nach El Salvador zu schicken ist bisher aber mühsam und teuer.
Booth geht davon aus, dass weitere Länder folgen werden und Bitcoin adoptieren: "Ich glaube aber nicht, dass es die reichen Industrieländer sein werden. Die werden spät dran sein."
Zur Person: Der gebürtige Kanadier Jeff Booth ist Tech-Unternehmer und Buchautor. Im Jahr 1999 gründete er das Unternehmen „BuildDirect“ um den Prozess des Hausbaus zu simplifizieren. Sein Buch „The Price of Tommorow“ ist ein internationaler Beststeller und jetzt auch auf Deutsch erschienen, bei aprycot media. Booth ist auch auf Twitter sehr aktiv: @jeffbooth
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FAQ
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Was ist die beliebteste Episode auf Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria?
The episode title 'Braucht der Staat eine Schuldenbremse? (Christoph Schaltegger)' is the most popular.
Was ist die durchschnittliche Episodenlänge auf Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria?
The average episode length on Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria is 40 minutes.
Wie oft werden Episoden von Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria veröffentlicht?
Episodes of Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria are typically released every 14 days, 6 hours.
Wann war die erste Episode von Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria?
The first episode of Eine Frage noch ... Ein Podcast der Agenda Austria was released on Mar 4, 2020.
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