
Seeklause Steeg
02/20/21 • 8 min
Technische Beschreibung Die Seeklause besteht aus zwei voneinander getrennten Bauten, der eigentlichen Klause und dem Polster, einem etwa 40 m flussabwärts gelegenen Gegenwehr. Die eigentliche Klause besteht aus 12 hölzernen, mit Steinen gefüllten Kästen, den "Klausstuben", welche in einer Reihe quer über dem Seeausfluss stehen. Die 11 Öffnungen zwischen den "Klausstuben" können durch Tore verschlossen werden, die um eine senkrechte Achse drehbar sind. Diese Drehachsen stehen leicht außermittig, so dass sich die Tore im geöffneten Zustand durch den Wasserdruck in die Strömungsrichtung einpendeln, dabei weist der etwas größere Teil des Tores in Strömungsrichtung. Umgekehrt erlaubt es diese Konstruktion aber auch, das "Klaustor" gegen die Strömung zu schließen, da der Wasserdruck auf den kleineren Teil des Tores die Schließbewegung unterstützt. Die "Klaustore" werden im geschlossenen Zustand durch einen Holzprügel, die "Torspreize", zugehalten. Um die Klause zu öffnen, wird dieser Holzprügel herausgeschlagen und das Klaustor durch das anstehende Wasser aufgedrückt. Beim Schlagen aller Klaustore, das von einer Person innerhalb von weniger als 15 Minuten durchgeführt werden kann, lässt sich der Abfluss aus dem Hallstättersee um bis zu 35 m3 pro Sekunde erhöhen. Dabei entsteht ein Wasserschwall, der traunabwärts wandert und als "Klausschlag" oder bloß "Klaus" bezeichnet wird. Je nach Anzahl der geöffneten Klaustore ist es möglich, den Wasserstand der Traun von 35cm bis zu einem halben Meter zu erhöhen. Um die Klaustore im geschlossenen Zustand vom Wasserdruck teilweise zu entlasten, wurde unterhalb der Klause ein etwas niedrigerer Zwischenstau, der "Polster", geschaffen. Dieser besteht aus einem horizontal in der Flusssohle liegenden Vierkantholz, dem "Doggenbaum", in dem die etwa zwei Meter langen "Doggen" im Abstand von jeweils zwei Metern eingezapft sind. "Doggen" sind schräg nach oben ragende Rundhölzer von etwa 2 m Länge, die am Grund einen Durchmesser von15 cm aufweisen und zur besseren Handhabung oben schlank auslaufen. Um den Wasserspiegel hinter der Klause zu heben, werden vor die "Doggen" horizontale, quer zum Fluss liegende, jeweils etwa 4 m lange Vorsetzbretter angeschoben.
Technische Beschreibung Die Seeklause besteht aus zwei voneinander getrennten Bauten, der eigentlichen Klause und dem Polster, einem etwa 40 m flussabwärts gelegenen Gegenwehr. Die eigentliche Klause besteht aus 12 hölzernen, mit Steinen gefüllten Kästen, den "Klausstuben", welche in einer Reihe quer über dem Seeausfluss stehen. Die 11 Öffnungen zwischen den "Klausstuben" können durch Tore verschlossen werden, die um eine senkrechte Achse drehbar sind. Diese Drehachsen stehen leicht außermittig, so dass sich die Tore im geöffneten Zustand durch den Wasserdruck in die Strömungsrichtung einpendeln, dabei weist der etwas größere Teil des Tores in Strömungsrichtung. Umgekehrt erlaubt es diese Konstruktion aber auch, das "Klaustor" gegen die Strömung zu schließen, da der Wasserdruck auf den kleineren Teil des Tores die Schließbewegung unterstützt. Die "Klaustore" werden im geschlossenen Zustand durch einen Holzprügel, die "Torspreize", zugehalten. Um die Klause zu öffnen, wird dieser Holzprügel herausgeschlagen und das Klaustor durch das anstehende Wasser aufgedrückt. Beim Schlagen aller Klaustore, das von einer Person innerhalb von weniger als 15 Minuten durchgeführt werden kann, lässt sich der Abfluss aus dem Hallstättersee um bis zu 35 m3 pro Sekunde erhöhen. Dabei entsteht ein Wasserschwall, der traunabwärts wandert und als "Klausschlag" oder bloß "Klaus" bezeichnet wird. Je nach Anzahl der geöffneten Klaustore ist es möglich, den Wasserstand der Traun von 35cm bis zu einem halben Meter zu erhöhen. Um die Klaustore im geschlossenen Zustand vom Wasserdruck teilweise zu entlasten, wurde unterhalb der Klause ein etwas niedrigerer Zwischenstau, der "Polster", geschaffen. Dieser besteht aus einem horizontal in der Flusssohle liegenden Vierkantholz, dem "Doggenbaum", in dem die etwa zwei Meter langen "Doggen" im Abstand von jeweils zwei Metern eingezapft sind. "Doggen" sind schräg nach oben ragende Rundhölzer von etwa 2 m Länge, die am Grund einen Durchmesser von15 cm aufweisen und zur besseren Handhabung oben schlank auslaufen. Um den Wasserspiegel hinter der Klause zu heben, werden vor die "Doggen" horizontale, quer zum Fluss liegende, jeweils etwa 4 m lange Vorsetzbretter angeschoben.
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Gosauzwang
Eine kühne Brücke aus dem 18. Jh.
Technische Beschreibung Die Pfeiler sind mit einer Querschittsfläche an der Basis von 4,0 x 4,0 m, am Auflager von 2,4 x 2,4m und einer maximalen Höhe von 30 m äußerste schlank ausgeführt. Das Tragwerk welches in 6 Brückenfelder mit Weiten zwischen 16 und 21 m unterteilt ist, weist eine Gesamtlänge von 133 m auf. 1969 wurde das ursprüngliche, hölzerne Sprengwerk durch Stahlkonstruktion, deren seitliche Teile als horizontal verbrettertes Geländer ausgebildet sind ersetzt.
Baugeschichte Aufgrund der beschränkten Holzressourcen des inneren Salzkammerguts war es Ende des 16. Jahrhunderts nicht mehr möglich, die gesamte in Hallstatt gewonnene Sole im Ort zu versieden. Die Errichtung eines neuen Pfannhauses im waldreicheren Traunseegebiet erforderte allerdings den Bau einer Soleleitung vom Hallstätter Salzberg über Ischl nach Ebensee. Unter der Leitung des Ischler Bergmeisters Kalß wurde die 34 Kilometer lange Soleleitung in den Jahren 1595 bis 1607 realisiert. Dabei wurde der Strenn aus insgesamt rund 13.000 bis zu viereinhalb Meter langen Holzröhren zusammengesetzt. Das schwierigste Teilstück stellte die Überquerung des Gosaubachs dar. Dort teilte sich die Rohrleitung ursprünglich in drei hölzerne und mit eisernen Ringen bewährte Rohrstränge, in denen die Sole vom rechten Talhang herabfloss, auf einer Holzgerüstung den Bach übersetzte und dann unter Druck - im Zwange - die jenseitige Steilböschung hinaufstieg. Materielle Zeugen dieser ältesten Bachübersetzung sind nicht erhalten geblieben, bloß der Name: Gosauzwang. Infolge des steigenden Salzbedarfs musste 1756 neben den beiden vom Hallstätter Salzberg nach Ischl und Ebensee führenden Soleleitungssträngen noch ein dritter gelegt werden. Im Zuge der Arbeiten für diese Soleleitung wurde für die Überquerung des Gosaubachs eine auf hohen Steinpfeilern verlegte Brücke über den großen Gefällsbruch errichtet. Unter der Leitung des Hallstätter Salinenmeisters Josef Spielpichler wurden 1757 die hölzernen Brückenfelder, das sogenannte Spannwerk, gebaut, auf dem dann der Strenn mit gleichmäßig geringem Gefälle verlegt werden konnte. Dadurch war es möglich, den mit den technischen Mitteln der damaligen Zeit nur schwer beherrschbaren Druck in der Rohrleitung drastisch zu reduzieren.
Wertanalyse Die gesamte Soleleitung als erste ortsübergreifende Rohstoff-Pipeline der modernen Industriegeschichte und die exemplarische Überquerung des Gosaubachtales sind von herausragender Bedeutung. Der gute Bauzustand der Brückenpfeiler und die weiterhin aufrechte Nutzung der Brücke in ihrer ursprünglichen Funktion, scheint deren Erhalt für die nächste Zukunft sicherzustellen.
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