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Welterbe Hallstatt - Hallstatt – Löckerbrunnen

Hallstatt – Löckerbrunnen

06/14/24 • 24 min

Welterbe Hallstatt
Zweitverwendung und Adaption

Der Brunnentrog aus rotem Buntkalkstein steht vor einer hohen, verputzten Wandscheibe, die auf einem Sockel aus steinsichtigen Quadermauerwerk ruht und von einem getreppten und auskragend profilierten Giebel abgeschlossen wird. In die Prospektwand sind zwei Schrifttafeln und eine Wappentafel eingelassen, die unter der dominanten Helmzier eines Pfauenstoßes das österreichische Fünfadlerwappen und den Bindenschild zeigt. Das Wasser fließt durch einen elegant geformten Auslauf aus Bronze in den Brunnentrog, der eine auffällige, organische Form besitzt, die im Grundriss ein Dreiblatt bildet. Die Brunnenanlage ist vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Abbruch des in unmittelbarer Nähe befindlichen Hoftors errichtet worden. Die Wappentafel und die Schrifttafel aus dem 15. Jahrhundert waren im Attikabereich des abgekommenen Hoftors eingelassen und fanden in der Prospektwand des Löckerbrunnens eine Zweitverwendungen. Die Herkunft und der ursprüngliche Standort des Brunnentrogs sind unbekannt. Auch die Datierung des Brunnentrogs ist schwierig, da Vergleichsbeispiele fehlen und rein formal eine Entstehungszeit von der Spätgotik bis ins Barock möglich wäre. Der bronzene Wasserauslauf ist ein Entwurf von Clemens Holzmeister, der in den frühen 1960er Jahren als Ortsplaner von Hallstatt tätig war. Der Brunnen ist nach der Familie Löcker benannt, aus der vom 18. bis ins 20. Jahrhundert in Hallstatt Bader und „Chyrurgii“ entstammten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebte die Familie Löcker im Haus Markt Hallstatt Nr. 57, das am Oberen Marktplatz steht und den Beginn des Badergrabens markiert. Im 19. Jahrhundert übersiedelten die Bader in das Haus Nr. 107 am Baderplatz, dem unteren Ende des Badergrabens.

Weiterführende Informationen zur Kapelle von Clemens Holzmeister am Hallberg

Weiterführende Informationen zum Gedenkbrunnen im Salzberghochtal von Clemens Holzmeister

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Zweitverwendung und Adaption

Der Brunnentrog aus rotem Buntkalkstein steht vor einer hohen, verputzten Wandscheibe, die auf einem Sockel aus steinsichtigen Quadermauerwerk ruht und von einem getreppten und auskragend profilierten Giebel abgeschlossen wird. In die Prospektwand sind zwei Schrifttafeln und eine Wappentafel eingelassen, die unter der dominanten Helmzier eines Pfauenstoßes das österreichische Fünfadlerwappen und den Bindenschild zeigt. Das Wasser fließt durch einen elegant geformten Auslauf aus Bronze in den Brunnentrog, der eine auffällige, organische Form besitzt, die im Grundriss ein Dreiblatt bildet. Die Brunnenanlage ist vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Abbruch des in unmittelbarer Nähe befindlichen Hoftors errichtet worden. Die Wappentafel und die Schrifttafel aus dem 15. Jahrhundert waren im Attikabereich des abgekommenen Hoftors eingelassen und fanden in der Prospektwand des Löckerbrunnens eine Zweitverwendungen. Die Herkunft und der ursprüngliche Standort des Brunnentrogs sind unbekannt. Auch die Datierung des Brunnentrogs ist schwierig, da Vergleichsbeispiele fehlen und rein formal eine Entstehungszeit von der Spätgotik bis ins Barock möglich wäre. Der bronzene Wasserauslauf ist ein Entwurf von Clemens Holzmeister, der in den frühen 1960er Jahren als Ortsplaner von Hallstatt tätig war. Der Brunnen ist nach der Familie Löcker benannt, aus der vom 18. bis ins 20. Jahrhundert in Hallstatt Bader und „Chyrurgii“ entstammten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebte die Familie Löcker im Haus Markt Hallstatt Nr. 57, das am Oberen Marktplatz steht und den Beginn des Badergrabens markiert. Im 19. Jahrhundert übersiedelten die Bader in das Haus Nr. 107 am Baderplatz, dem unteren Ende des Badergrabens.

Weiterführende Informationen zur Kapelle von Clemens Holzmeister am Hallberg

Weiterführende Informationen zum Gedenkbrunnen im Salzberghochtal von Clemens Holzmeister

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undefined - Bad Goisern -Steeg – Aluminiumproduktion 2

Bad Goisern -Steeg – Aluminiumproduktion 2

Tonerde und Kohle

Mit dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie nach 1918, fehlten wesentliche inländische Rohstoffe zur Aluminiumproduktion. Die damaligen Eigentümer des Werks machten sich daran, Kohle aus dem Wolfsegg-Traunthaler Revier und Bauxit aus Laussa heranzuziehen. Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 verschärft sich die Situation weiter, da nun auch die Absatzmärkte für das Aluminium schrumpften. Der Anschluss an das Deutsche Reich 1938 und die Aluminiumnachfrage der deutschen Rüstungsindustrie erzeugten einen letzten Boom der Aluminiumproduktion in Steeg. Nachdem in Ranshofen 1943 eine moderne und 60-mal leistungsfähigere Anlage in Betrieb ging, wurde die Aluminiumproduktion in Steeg eingestellt.

Weiterführende Informationen zum Kraftwerk Steeg

Weiterführende Informationen zum Elektrodenwerk Steeg

Weiterführende Informationen zur Elektrifizierung der Salzkammergutbahn

Nächste Episode

undefined - Hallstatt – Löckerbrunnen Ergänzung

Hallstatt – Löckerbrunnen Ergänzung

Die Rekonstruktion einer Inschrift

In die rechte, hochrechteckige Schrifttafel aus graurotem Adneter Schnöll ist eine Inschrift aus Groß und Kleinbuchstaben aus der Fraktur in deutscher Sprache eingekerbt. Im Zuge einer Restaurierung konnten 2023 Reste einer Fassung der Buchstaben in Schwarz und Braun ausfindig gemacht werden. Dem Ischler Salinenarchivar Thomas Nussbaumer verdanke ich den wertvollen Hinweis, dass auf Grundlage von 5 Quellen aus dem 19. Jahrhundert und einer Quelle von 1905 der Text jedoch sicher rekonstruiert werden kann.

Als man tzalt von cristi geburt mo cccco und in dem neun und fünfzi gisten Jar am freitag vor simonis et Jude ist der durchlauchtig hochge borne fürst Herr Herr Albrecht Ertzherzog in Oesterreich hie an der Hallstat auf dem Berg und zu hindrist neben in aln Gangen in der Salzgrub gewesn.

Mit "Herr Herr Albrecht Ertzherzog in Oesterreich" ist Albrecht VI (1418-1463) gemeint und der "freitag vor simonis et Jude" im "mo cccco und in dem neun und fünfzigisten Jar" kann auf den 22. Oktober 1459 rückgerechnet werden. Albrecht VI war der jüngere Bruder und große Gegenspieler des späteren römisch-deutschen Kaisers Friedrich III. Sein politisches und dynastisches Wirken steht exemplarisch in der Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit.

Quellen: Leopold Engleitner, 1813, Engleitner Chronik Hallstatt, Transkription Seite 16. Anton Dicklberger, 1817, Salinengeschichte (Original-Manuskript, OÖLA, SOA-Archiv Gmunden, Hs. Nr. 38), Band 1, Seite 192. Johann Steiner, 1820 „Steiners Reise-Gefaehrte durch die oesterreichische Schweiz oder das ob der ensische Salz Kammergut“, Seite 7. Josef Koćzićzka, 1868 „Das Salzkammergut und die Salzerzeugung“ (Manuskript), Seite 10. G.J. Kanzler, 1881, Geschichte des Marktes und Curortes Ischl, Seite 101 Isidor Engl, 1905, Geschichte Hallstatt (Manuskript), Band 2, Seite 77.

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