
Bad Ischl Krankenhaus
02/21/25 • 4 min
Schimitzek profilierte sich national als Spezialist für Spitäler und Kuranstalten und wurde auch von der Wirer’sche Badstiftung Bad Ischl mit der Reorganisation der Kuranstalten beauftragt. Bereits ab 1921 bemühte sich Schimitzek mit einem Projekt für den "Zubau zur Heilanstalt Kurpark" um einen neuerlichen Auftrag, der aber wegen der wirtschaftlichen Problematik dieser Jahre nicht zur Ausführung gelangte. Er und sein Wiener Büro verfügten offenkundig über das notwendige Fachwissen und die Akribie, wie sich aus den 11 Büchern der alle Details erfassenden Ausschreibung für dieses Zubauprojekt ablesen lässt. Er verband in seinen Entwürfen modernste medizinischen Ausstattungen mit einem historistisch-spätromantischen Formenvokabular. Beim Wettbewerb für das Kurmittelhaus 1926 konnte sich Schimitzek allerdings nicht gegen das modern anmutende Projekt von Clemens Holzmeister durchsetzen.
Foto cover: Thomas Ledl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at
Schimitzek profilierte sich national als Spezialist für Spitäler und Kuranstalten und wurde auch von der Wirer’sche Badstiftung Bad Ischl mit der Reorganisation der Kuranstalten beauftragt. Bereits ab 1921 bemühte sich Schimitzek mit einem Projekt für den "Zubau zur Heilanstalt Kurpark" um einen neuerlichen Auftrag, der aber wegen der wirtschaftlichen Problematik dieser Jahre nicht zur Ausführung gelangte. Er und sein Wiener Büro verfügten offenkundig über das notwendige Fachwissen und die Akribie, wie sich aus den 11 Büchern der alle Details erfassenden Ausschreibung für dieses Zubauprojekt ablesen lässt. Er verband in seinen Entwürfen modernste medizinischen Ausstattungen mit einem historistisch-spätromantischen Formenvokabular. Beim Wettbewerb für das Kurmittelhaus 1926 konnte sich Schimitzek allerdings nicht gegen das modern anmutende Projekt von Clemens Holzmeister durchsetzen.
Foto cover: Thomas Ledl - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at
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Bad Ischl – Frachtenbahnhof
Denkmal der Elektrifizierung
Die Oberleitungsanlagen der Salzkammergutbahn, deren Normativität über Jahrzehnte das Bild der Kulturlandschaft mitbestimmten, wurden ab dem Jahr 2004 systematisch demoliert. Zuletzt wurde 2017 auch die gesamten historischen Gittermasten im Bahnhof Bad Aussee durch Betonmasten ersetzt. Lediglich an einem Nebengleis im Frachtenbahnhof Bad Ischl war zum 100-Jahr-Jubiläums 2024 ein letzter Rest der historischen Fahrdrahtanlage noch in situ erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass dieser letzte Rest von ein paar wenigen Masten wieder in Wert gesetzt wird und weiter erhalten bleibt.
Weitere Informationen zur Salzkammergut Bahn
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Bad Ischl - Perneck Berghäuser
Verlust des industriekulturellen Erbes
Baugeschichte Die Ausdehnung des Gmundner Salzhandels auf die Länder der böhmischen Krone während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erforderte eine entsprechende Vermehrung der Salzproduktion, die von der Hallstätter Pfanne allein nicht mehr bewältigt werden konnte. Nachdem das Salzamt 1562 Kenntnis von sauren Lacken in der Nähe Ischls erlangt hatte, wurde 1563 südlich von Perneck der Mitterberg-Stollen als erster Aufschlag am Ischler Salzberg eröffnet. Acht Jahre später konnte in Ischl erstmals Sole versotten werden. In den oberen acht Horizonten des Ischler Salzbergs blieb das Abbaufeld mit nur wenigen hundert Metern Länge und etwa sechzig Metern Breite verhältnismäßig klein, wobei jedesmal eine Hauptschachtricht von 500 bis 700 m Länge zumeist im Kalkgestein vorgetrieben werden mußte. Erst unterhalb des 1747 eröffneten Ludovika-Stollens erweitert sich das Salzlager zusehends. Der noch tiefer angelegte Maria-Theresia-Stollen wurde 1775 in Bau genommen. Dabei erlaubte das anstehende harte Kalkgestein lediglich einen durchschnittlichen Jahresvorgriff von 18 Stabel, das waren 21,50 m, was einem Tagesvorgriff von ungefähr zehn Zentimetern entsprach. Zur Förderung des sogenannten Werklaists, der Tonminerale im Haselgebirge, wurde in der Maria-Theresia-Hauptschachtricht 1841 eine Förderbahn mit einer Spurweite von 606 mm gelegt. Die gefüllten Wägen rollten selbsttätig aus dem Stollen, während die leeren Hunte von einem Arbeiter einwärts geschoben werden konnten. Der Bergbaubetrieb in Perneck, wo im 19. Jahrhundert über 260 Mann beschäftigt waren, wurde mit der Unterfahrung und Verbindung zum Kaiser-Franz-Joseph-Erbstollen 1906 obsolet. Die über dem Maria-Theresia-Horizont noch in Abbau befindlichen Stollen wurden 1930 aufgelassen, nur der Amalia-Stollen wurde zwecks Ableitung der Raubwässer offengehalten. Gegenwärtig wird das Ischler Salzlager auch über den Maria-Theresia-Stollen mittels Bohrlochsonden ausgesolt. Bis zur Mitte unseres Jahrhunderts war in den Bergbaubetreiben der österreichischen Salinen das Personal in unmittelbarer Nähe der Stollenmundlöcher kaserniert. Am Ende der Arbeitswoche, dem Abgang, wurden die Berghäuser verlassen, und die Knappen stiegen ins Tal. Unter der Leitung des Amtsbaumeisters Johann Georg Panzenberger wurde 1776 mit dem Bau des Berghauses am Josef-Stollen, 1777 mit dem Bau des Berghauses und der Bergschmiede beim Maria-Theresia-Stollen begonnen. Nach deren Fertigstellung im Jahr 1778 wurden die beiden alten Knappenhäuser am Frauenholz-Stollen beziehungsweise am Elisabeth-Stollen abgetragen. Der weitgehende Umbau der Bergschmiede und Berghauses beim Maria-Theresia-Stollen erfolgte zwischen 1843 und 1845 nach Plänen des Salinenzeichners Drexler. Das Salzbergwerk stellte für die Ischler Kurgäste bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eine Sehenswürdigkeit dar und wurde daher häufig besucht. Damals war die Grubenbefahrung durch Fremde unentgeltlich, da es weder schicklich noch mit der Würde der Staatsverwaltung verträglich wäre, für die Besichtigung bestimmte Taxen einzuheben. Heutzutage kann das Schaubergwerk Bad Ischl über das Berghaus beim Maria-Theresia-Stollen oberhalb der Ortschaft Perneck befahren werden.
Baubeschreibung Das Berghauses beim Maria-Theresia-Stollen ist in seinem ursprünglichen Zustand erschließungstypologisch ein Zweispänner. Die einläufige Stiege zum Obergeschoß entwickelt sich frei in der breiten Erschließungszone, die parallel zu den Schmalseiten in der Symmetrieebene liegt. Dieser Typus bleibt für die Salinenwohnhäusern des Kammerguts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts leitbildhaft. Durch spätere Zubauten wurde das Objekt um ein Geschoss erhöht und nach Norden hin erweitert.
Technische Beschreibung Die Kernsubstanz des Berghauses nimmt eine Grundrissfläche von 15,2 m x 9,8 m ein, erreichte eine Traufhöhe von 6,9 m, und eine Firsthöhe von 10,7m. Der zweifach stehende Dachstuhl ist mit Lärchenbrettern beziehungsweise im Traufbereich mit Blechbahnen gedeckt. Zur Illustration der Lebensverhältnisse kann die Tatsache dienen, daß im Erdgeschoß auf 44,5 m2 24 Knechte schliefen, während dem Zuseher allein ein 18,5 m2 großer Schlafraum zur Verfügung stand. Das eigentlichen Mundloch der Hauptschachtricht im Gebäudeinneren liegt auf einer Meereshöhe von 680 m. Mit einem Querprofil von 2,6 m2 erreicht der Maria-Theresia-Stollen eine Länge von 1,5 km. Die einzelnen Horizonte des Bergwerks unterteufen einander um jeweils die einfache Bergdicke von 33 Stabel (=ca. 40 m).
Link zu detaillierten Informationen zu den Pernecker Berghäusern
Quellen Aigner, A., Über den Kaiser Franz Josef-Erbstollen in Ischl, in: Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, (1904). Schraml C., Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, Wien 1932. Ders., Das oberösterreichische...
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