
New Yorker Verbrecherkönigin aus Kassel: Fredericka Mandelbaum
07/21/24 • 14 min
Am 22.7.1884 wurde Fredericka Mandelbau, Kopf des organisierten Verbrechens in New York, verhaftet: Wie kam es zum Aufstieg und Fall der Meisterhehlerin?
1850 entsteigt die 25-jährige Fredericka Mandelbaum mit ihrem Mann Wolfe dem elenden Unterdeck eines Auswandererschiffes. Die Mandelbaums kommen aus Deutschland und lassen sich direkt in Kleindeutschland nieder, der mit 50.000 Bewohnern größten Einwanderer-Enklave New Yorks.
In Deutschland verdienen die Mandelbaums ihren kargen Lebensunterhalt als Hausierer, als Verkäufer wiederverwerteten Mülls. Auf die gleiche Art versuchen sie es auch in Kleindeutschland. Ihre Aufstiegschancen sind damit äußerst überschaubar.
Doch Fredericka Mandelbaum baut eine kriminelle Organisation auf, mit der sie zu ungeheurem Reichtum gelangt. Von ihrem kleinen Kurzwarenladen in Manhattan aus organisiert sie ihre kriminellen Aktivitäten in New York und darüber hinaus in den gesamten USA, Mexiko, Kanada und bis nach Europa.
Bis 1884 wächst ihre Organisation zur größten kriminellen Vereinigung New Yorks. Am 22. Juli 1884 endet mit ihrer Festnahme Mandelbaums kriminelle Karriere in New York. Im Gefängnis aber landet sie nicht.
In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog:
- welche Schätze die Pinkerton-Detektive bei der Festnahme in Fredericka Mandelbaums Kurzwarenladen finden,
- wie Mandelbaum den Rat des Spitzels, der für ihre Verhaftung sorgt, quittiert,
- warum Charles Dickens sich nur unter Polizeischutz in das New Yorker Kleindeutschland wagt,
- wie sich die Königin der Unterwelt durch einen Geheimgang mit geschätzt einer Millionen Dollar im Gepäck spektakulär absetzt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Margalit Fox, Journalistin, Biografin
- Margalit Fox: The talented Mrs. Mandelbaum. The Rise and Fall of an American Organized-Crime Boss. Random House, New York 2024 - auf Deutsch: Die furchtlose Mrs. Mandelbaum. Vom Aufstieg und Fall einer berühmt-berüchtigten Frau im New York der Gangs und Ganoven. MVG Verlag, München 2024 (erscheint im Dezember)
- Herbert Asbury: The Gangs Of New York. An Informal History of the Underworld, Arrow Books, London 2002
Weiterführende Links:
- Smithonian Magazine: The Life and Crimes of "Old Mother" Mandelbaum (englisch)
- Museum of the Citiy of New York: The Extraordinary "Mother” Mandelbaum" (englisch)
- Planet Wissen: Detektive - Allan Pinkerton
- Planet Wissen: Metropolen - New York
- Planet Wissen: Auswanderer
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Martin Herzog
Redaktion: Matti Hesse
Am 22.7.1884 wurde Fredericka Mandelbau, Kopf des organisierten Verbrechens in New York, verhaftet: Wie kam es zum Aufstieg und Fall der Meisterhehlerin?
1850 entsteigt die 25-jährige Fredericka Mandelbaum mit ihrem Mann Wolfe dem elenden Unterdeck eines Auswandererschiffes. Die Mandelbaums kommen aus Deutschland und lassen sich direkt in Kleindeutschland nieder, der mit 50.000 Bewohnern größten Einwanderer-Enklave New Yorks.
In Deutschland verdienen die Mandelbaums ihren kargen Lebensunterhalt als Hausierer, als Verkäufer wiederverwerteten Mülls. Auf die gleiche Art versuchen sie es auch in Kleindeutschland. Ihre Aufstiegschancen sind damit äußerst überschaubar.
Doch Fredericka Mandelbaum baut eine kriminelle Organisation auf, mit der sie zu ungeheurem Reichtum gelangt. Von ihrem kleinen Kurzwarenladen in Manhattan aus organisiert sie ihre kriminellen Aktivitäten in New York und darüber hinaus in den gesamten USA, Mexiko, Kanada und bis nach Europa.
Bis 1884 wächst ihre Organisation zur größten kriminellen Vereinigung New Yorks. Am 22. Juli 1884 endet mit ihrer Festnahme Mandelbaums kriminelle Karriere in New York. Im Gefängnis aber landet sie nicht.
In diesem Zeitzeichen erzählt Martin Herzog:
- welche Schätze die Pinkerton-Detektive bei der Festnahme in Fredericka Mandelbaums Kurzwarenladen finden,
- wie Mandelbaum den Rat des Spitzels, der für ihre Verhaftung sorgt, quittiert,
- warum Charles Dickens sich nur unter Polizeischutz in das New Yorker Kleindeutschland wagt,
- wie sich die Königin der Unterwelt durch einen Geheimgang mit geschätzt einer Millionen Dollar im Gepäck spektakulär absetzt.
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- Margalit Fox, Journalistin, Biografin
- Margalit Fox: The talented Mrs. Mandelbaum. The Rise and Fall of an American Organized-Crime Boss. Random House, New York 2024 - auf Deutsch: Die furchtlose Mrs. Mandelbaum. Vom Aufstieg und Fall einer berühmt-berüchtigten Frau im New York der Gangs und Ganoven. MVG Verlag, München 2024 (erscheint im Dezember)
- Herbert Asbury: The Gangs Of New York. An Informal History of the Underworld, Arrow Books, London 2002
Weiterführende Links:
- Smithonian Magazine: The Life and Crimes of "Old Mother" Mandelbaum (englisch)
- Museum of the Citiy of New York: The Extraordinary "Mother” Mandelbaum" (englisch)
- Planet Wissen: Detektive - Allan Pinkerton
- Planet Wissen: Metropolen - New York
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Autor: Martin Herzog
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Der beste Radrennfahrer seiner Zeit: Eddy Merckx
Sein Spitzname war "der Kannibale", weil er seine Gegner "mit Haut und Haaren fraß". Seine sportlichen Leistungen waren spektakulär: Am 21. Juli 1974 gewann Eddy Merckx zum 5. Mal die Tour de France.
Eddy Merckx, der beste Radrennfahrer seiner Zeit. Fünf Mal siegt er bei der Tour der France, das letzte Mal am 21. Juli 1974. Dieses Kunststück gelingt vor ihm nur Jacques Anquetil. In seiner bis heute beispiellosen Karriere gewinnt Merckx auch fünf Mal den Giro d`Italia, die Vuelta a España und 19 Radklassiker.
Das Jahr 1969 markiert den Beginn der Ära Eddy Merckx - im Guten, wie im Schlechten. Vor seinem ersten haushohen Sieg bei der Tour de France steht der Giro d`Italia auf dem Rennkalender. Merckx gewinnt vier Etappen und führt in der Gesamtwertung. Doch dann wird er positiv auf verbotene Substanzen getestet. Merckx wird bis zum 1. Juli gesperrt. Kein Start bei der Tour de France.
Einen Publikumsmagneten wie Merckx möchte man natürlich bei der Tour haben. Nach einigen negativen Tests wird die Sperre aufgehoben. Die anschließende Tour gewinnt der Belgier unangefochten.
Im Mai 1978 erklärt Eddy Merckx auf Anraten seiner Ärzte seinen Rückzug aus dem Rennsport. Der "zweite König" von Belgien, wie ihn seine Landsleute nennen, tritt ab, wie er früher am Berg antritt: Schnörkellos konsequent, nur aufs Ziel fokussiert, dabei aber ein fairer Sportsmann.
In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer:
- wie in Flandern rund um Jahrmärkte, Stadtfeste und Feiertage Radsporttalente entdeckt werden,
- was Eddy Merckx seinen Spitznamen "Der Kannibale" beschert,
- was die französische Radsportikone Jacques Anquetil über den belgischen Ausnahmesportler sagt,
- wie Eddy Merckx sich auch als Mannschaftssportler zeigt,
- welcher der zahlreichen Merckx-Rekorde bis 2024 hält.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
- O-Ton Reportage Dieter Zimmer
- O-Ton Herbert Watterott (WDR)
Weiterführende Links:
- Planet Wissen: Tour de France: Die Geschichte, die Hintergründe, die Skandale
- Stichtag: 18. November 1987: Tod der Radsportlegende Jacques Anquetil
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Herwig Katzer
Redaktion: Sefa Suvak
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Die Reliquien der Heiligen Drei Könige kommen nach Köln
Eigentlich sind es nur drei Skelette, aber sie haben Köln mit Pilger-Tourismus reich gemacht. Am 23.7.1164 kamen die Reliquien der heiligen drei Könige nach Köln.
In der Bibel oder ihren Übersetzungen gibt es die ein oder andere Ungenauigkeit. So auch bei den Heiligen Drei Königen. Im Matthäus Evangelium werden sie als "Magoi" bezeichnet, was später fälschlicherweise in "Magier" übersetzt wird. Tatsächlich meint Matthäus wohl den Stamm der Mager, einer Priesterkaste aus Persien.
Der Stern führt sie zu Jesus in der Krippe, sie huldigen ihm und beschenken ihn. Danach verliert sich ihre Spur, bis ihre angeblichen Überreste Jahrhunderte später nach Mailand gelangen.
Dort haben die Reliquien der Heiligen Drei Könige eine ganze Weile ihre Ruhe. Bis Kaiser Barbarossa 1162 die widerspenstigen norditalienischen Staaten auf Linie bringen will und vor Mailand steht. An seiner Seite der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel.
Mailand wird eingenommen und geplündert. Da Barbarossa mit Reliquien nicht viel anzufangen weiß, vermacht er diverse Knochen dem treuen Kölner Erzbischof. Darunter angeblich auch die der Heiligen Drei Könige. Rainald von Dassel erkennt schnell, was man mit den Gebeinen anstellen kann.
Kaum sind die Reliquien in Köln, da strömen auch schon die ersten Pilger herbei. Und obwohl ihr Erzbischof schon bald nach der Reliquien-Übergabe wieder aufbricht - seine großartige Gabe werden ihm die Kölner nie vergessen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:
- mit welcher List Erzischof von Dassel sich auf dem Weg von Mailand nach Köln Wegelagerer und Reliquienräuber vom Hals hält,
- warum sich die Zahl der heiligen Könige bei der Drei einpendelt,
- wie die Mutter Konstantins der katholischen Kirche eine Flut an Reliquien beschert,
- welche Rolle die Reliquien für den Baubeginn des Kölner Doms 1248 spielen,
- warum die Frage nach der Echtheit der Gebeine kaum mit einem klaren "Ja" beantwortet werden kann.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
- Prof. Dr. Manfred Becker-Huberti, langjähriger Sprecher des Erzbistums Köln. Buchautor in der Heiligen- und Brauchtumsforschung.
Weiterführende Links:
- Westart: Nikolaus von Verdun: Schrein der Heiligen Drei Könige
- Planet Wissen: Die römisch-katholischen Bischöfe
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Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Sefa Inci Suvak
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