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Slow German - SG #048: Die Bundeswehr

SG #048: Die Bundeswehr

03/13/09 • 10 min

Slow German
[smart_track_player url="https://slowgerman.com/folgen/sg48.mp3" title="SG #048: Die Bundeswehr"]Die Informationen in diesem Text sind veraltet - bitte informiert Euch im Internet über die aktuelle Situation. In Deutschland gibt es ein Gesetz, nach dem alle männlichen deutschen Staatsbürger wehrpflichtig sind, sobald sie 18 Jahre alt werden. Das bedeutet: Sie müssen Wehrdienst leisten. Wie lange, das ändert sich immer wieder. Früher waren es 18 Monate, mittlerweile nur noch halb so lang. Wenn man am Freitag oder Sonntag in Deutschland mit dem Zug fährt, sieht man viele sehr junge Männer in Tarnuniform. Ich finde das meistens ein häßliches und erschreckendes Bild, denn man denkt dann sofort an Krieg. Die Jungs sitzen dann aber friedlich im Zug und fahren für das Wochenende nach Hause zu ihren Familien. Am Montag müssen sie dann wieder lernen, ihr Land zu verteidigen. Es gibt aber auch eine Alternative zum Wehrdienst, dazu am Ende dieser Episode mehr. Erst müssen alle Wehrdienstleistenden drei Monate lang in die Grundausbildung. Dort lernen sie zum Beispiel zu schießen und auch wie man anderen hilft. Nach einer Prüfung geht es weiter zu einer Spezialisierung. Man kann Fallschirmjäger werden oder zur Marine gehen. Bei der Bundeswehr kann man verschiedene Ausbildungen machen, man kann den Führerschein für Lastwagen machen und ähnliches. Also auch einige Dinge, die man später im zivilen Leben brauchen kann. Es gibt auch Bundeswehr-Universitäten für spätere Offiziere. Man kann sich auch freiwillig länger verpflichten als neun Monate. Dann bleibt man als Soldat auf Zeit mehrere Jahre bei der Bundeswehr. Das können zwei Jahre sein, es können aber auch zwölf Jahre oder mehr werden. Viele Männer machen dies, um bei der Bundeswehr eine teure Ausbildung machen zu können und später im zivilen Leben in einem neuen Beruf zu arbeiten. Angeblich sind das 85 Prozent der Zeitsoldaten. Es gibt aber noch eine Möglichkeit: Man kann in Deutschland auch Berufssoldat werden und somit also von Berufs wegen Soldat sein. Die Bundeswehr besteht grob gesagt aus drei Bereichen. Es gibt das Heer, dazu gehören die Truppen an Land. Es gibt die Luftwaffe, die sich wie der Name schon sagt um die Luft kümmert, und es gibt die Marine, die zur See fährt. Der Chef des Militärs ist der Bundesverteidigungsminister. Er ist übrigens kein Militär, sondern ein Zivilist – und darf den Militärs trotzdem Befehle erteilen. Falls wieder Krieg wäre oder Deutschland sich irgendwie verteidigen müsste, wäre der Oberchef allerdings der Bundeskanzler. Wie viele Soldaten es in Deutschland gibt, wird immer wieder neu festgelegt. Während des Kalten Krieges waren es fast eine halbe Million Männer. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands waren es 370.000. Bis nächstes Jahr sollen es 250.000 sein. Übrigens gibt es seit 2001 auch Frauen bei der Bundeswehr, sie müssen allerdings keinen Wehrdienst leisten, sondern können rein freiwillig zur Bundeswehr gehen. Ungefähr 15 Prozent der deutschen Soldaten sind Frauen. Ein funktionierendes Militär zu haben kostet viel Geld. 2009 sollen in Deutschland 31 Milliarden Euro ausgegeben werden. Es gibt immer wieder Diskussionen im Land, ob dieses Geld richtig investiert ist und ob man es nicht lieber für Bereiche wie die Bildung ausgeben sollte. Wie kommt man als junger Mann zur Bundeswehr? Man muss zur so genannten Musterung. Das ist eine Untersuchung bei einem speziellen Arzt. Hier wird er gemessen, gewogen und befragt. Dann muss er eine Urinprobe abgeben, einen Seh- und Hörtest machen und dann werden ihm Puls und Blutdruck gemessen. Nach weiteren Kontrollen entscheidet der Arzt, ob der Bewerber fit genug ist für das Militär. Zwei Drittel werden in der Regel als fit genug eingestuft, der Rest wird ausgemustert und muss nicht zum Wehrdienst. Wer die körperliche Prüfung bestanden hat und trotzdem nicht zum Militär möchte, der kann den Kriegsdienst verweigern. Dieses Recht ist sogar in der Verfassung veranke...
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[smart_track_player url="https://slowgerman.com/folgen/sg48.mp3" title="SG #048: Die Bundeswehr"]Die Informationen in diesem Text sind veraltet - bitte informiert Euch im Internet über die aktuelle Situation. In Deutschland gibt es ein Gesetz, nach dem alle männlichen deutschen Staatsbürger wehrpflichtig sind, sobald sie 18 Jahre alt werden. Das bedeutet: Sie müssen Wehrdienst leisten. Wie lange, das ändert sich immer wieder. Früher waren es 18 Monate, mittlerweile nur noch halb so lang. Wenn man am Freitag oder Sonntag in Deutschland mit dem Zug fährt, sieht man viele sehr junge Männer in Tarnuniform. Ich finde das meistens ein häßliches und erschreckendes Bild, denn man denkt dann sofort an Krieg. Die Jungs sitzen dann aber friedlich im Zug und fahren für das Wochenende nach Hause zu ihren Familien. Am Montag müssen sie dann wieder lernen, ihr Land zu verteidigen. Es gibt aber auch eine Alternative zum Wehrdienst, dazu am Ende dieser Episode mehr. Erst müssen alle Wehrdienstleistenden drei Monate lang in die Grundausbildung. Dort lernen sie zum Beispiel zu schießen und auch wie man anderen hilft. Nach einer Prüfung geht es weiter zu einer Spezialisierung. Man kann Fallschirmjäger werden oder zur Marine gehen. Bei der Bundeswehr kann man verschiedene Ausbildungen machen, man kann den Führerschein für Lastwagen machen und ähnliches. Also auch einige Dinge, die man später im zivilen Leben brauchen kann. Es gibt auch Bundeswehr-Universitäten für spätere Offiziere. Man kann sich auch freiwillig länger verpflichten als neun Monate. Dann bleibt man als Soldat auf Zeit mehrere Jahre bei der Bundeswehr. Das können zwei Jahre sein, es können aber auch zwölf Jahre oder mehr werden. Viele Männer machen dies, um bei der Bundeswehr eine teure Ausbildung machen zu können und später im zivilen Leben in einem neuen Beruf zu arbeiten. Angeblich sind das 85 Prozent der Zeitsoldaten. Es gibt aber noch eine Möglichkeit: Man kann in Deutschland auch Berufssoldat werden und somit also von Berufs wegen Soldat sein. Die Bundeswehr besteht grob gesagt aus drei Bereichen. Es gibt das Heer, dazu gehören die Truppen an Land. Es gibt die Luftwaffe, die sich wie der Name schon sagt um die Luft kümmert, und es gibt die Marine, die zur See fährt. Der Chef des Militärs ist der Bundesverteidigungsminister. Er ist übrigens kein Militär, sondern ein Zivilist – und darf den Militärs trotzdem Befehle erteilen. Falls wieder Krieg wäre oder Deutschland sich irgendwie verteidigen müsste, wäre der Oberchef allerdings der Bundeskanzler. Wie viele Soldaten es in Deutschland gibt, wird immer wieder neu festgelegt. Während des Kalten Krieges waren es fast eine halbe Million Männer. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands waren es 370.000. Bis nächstes Jahr sollen es 250.000 sein. Übrigens gibt es seit 2001 auch Frauen bei der Bundeswehr, sie müssen allerdings keinen Wehrdienst leisten, sondern können rein freiwillig zur Bundeswehr gehen. Ungefähr 15 Prozent der deutschen Soldaten sind Frauen. Ein funktionierendes Militär zu haben kostet viel Geld. 2009 sollen in Deutschland 31 Milliarden Euro ausgegeben werden. Es gibt immer wieder Diskussionen im Land, ob dieses Geld richtig investiert ist und ob man es nicht lieber für Bereiche wie die Bildung ausgeben sollte. Wie kommt man als junger Mann zur Bundeswehr? Man muss zur so genannten Musterung. Das ist eine Untersuchung bei einem speziellen Arzt. Hier wird er gemessen, gewogen und befragt. Dann muss er eine Urinprobe abgeben, einen Seh- und Hörtest machen und dann werden ihm Puls und Blutdruck gemessen. Nach weiteren Kontrollen entscheidet der Arzt, ob der Bewerber fit genug ist für das Militär. Zwei Drittel werden in der Regel als fit genug eingestuft, der Rest wird ausgemustert und muss nicht zum Wehrdienst. Wer die körperliche Prüfung bestanden hat und trotzdem nicht zum Militär möchte, der kann den Kriegsdienst verweigern. Dieses Recht ist sogar in der Verfassung veranke...

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undefined - SG #047: Unregelmäßige Verben

SG #047: Unregelmäßige Verben

Unregelmäßige VerbenShow Podcast Information Alessio hat sich gewünscht, dass ich die unregelmäßigen Verben spreche. Das tue ich in dieser Folge. Nach den Verben ist immer etwas Pause, so dass Ihr mitsprechen könnt. Die Liste der Verben könnt Ihr als PDF hier herunterladen. Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg47kurz.pdf

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undefined - SG #049: Radfahren

SG #049: Radfahren

RadfahrenShow Podcast Information Endlich ist der Frühling da. Und das bedeutet für mich: Ich hole mein Fahrrad aus dem Keller. Viele Deutsche fahren zwar auch im Winter mit ihrem Rad, aber ich nicht. Mir macht das nur Spaß, wenn es warm ist. Im Frühling muss ich das Fahrrad erst einmal putzen und die Kette neu ölen. Dann muss ich die Reifen aufpumpen, weil sie sonst zu wenig Luft haben. Noch ein kurzer Bremsen-Check – und schon kann es losgehen. Ein Fahrrad besteht aus zwei Reifen, die mit Speichen bestückt sind. Man setzt sich auf den Sattel und tritt in die Pedale. Mit dem Lenker kann man die Richtung bestimmen, und eine Klingel haben die meisten Fahrräder auch, um zu warnen. Damit man auch nachts gesehen wird, hat das Rad vorne und hinten ein Licht und zwischen den Speichen orangefarbene Reflektoren, Katzenaugen genannt. Man kann entweder mit einer Bremse am Lenker bremsen oder mit einer Rücktrittbremse durch die Pedale. Viele Räder haben eine Gangschaltung, damit man mal schneller und mal langsamer treten kann und so leichter vorwärtskommt. Wenn man jemanden mitnehmen möchte, kann sich dieser entweder auf die Lenkerstange setzen oder hinten auf den Gepäckträger. Viele Deutsche fahren Fahrrad. Manche von ihnen sehen das Radfahren als Sport, sie tragen enge Trikots und einen Helm und brausen so schnell es geht durch das Land. Andere fahren lieber gemütlich herum und sehen sich die Landschaft an. Zu denen gehöre ich auch. München ist ein wahres Radfahr-Paradies. Radfahrer haben ihre eigenen Radwege, die von den Autostraßen getrennt sind. An manchen Kreuzungen gibt es sogar kleine Ampeln nur für Radfahrer. Und eigene Straßenschilder, die die Entfernung zu bestimmten Orten anzeigen. So kann man schöne Radtouren machen. Für mich ist das Fahrrad eine Möglichkeit, mich sehr schnell in der Stadt zu bewegen. Wenn ich von meiner Wohnung aus zu meinem Arbeitsplatz fahren möchte, brauche ich mit dem Auto 20 Minuten – und muss dann einen Parkplatz suchen. Mit der Straßenbahn brauche ich zwar nur 11 Minuten, aber oft muss ich lange warten, bis eine Bahn kommt. Mit dem Fahrrad bin ich in 15 Minuten dort – und habe gleichzeitig ein wenig Sport gemacht. Letztes Jahr habe ich von meinen Eltern einen Fahrradhelm geschenkt bekommen. Kinder sind es in Deutschland gewöhnt, einen solchen Helm zu tragen. Ich bin es noch nicht – aber ich versuche ihn so oft wie möglich aufzusetzen. So ist die Verletzungsgefahr bei einem Unfall viel kleiner. Übrigens lernen die Kinder in Deutschland sehr früh, Fahrrad zu fahren. Manche benützen dafür so genannte Stützräder. Das sind kleine Räder, die man rechts und links an das Fahrrad montiert. So wird aus dem Fahrrad ein Rad mit vier Rädern, das nicht umfallen kann. In der Grundschule gibt es dann einen speziellen Unterricht bei der Polizei. Sie zeigen auf einem Verkehrsübungsplatz, welche Regeln man als Fahrradfahrer beachten muss. Bis zum achten Lebensjahr dürfen Kinder mit ihrem Fahrrad auf dem Gehweg fahren. Danach müssen sie auf der Straße bei den Autos fahren. Normalerweise nehmen Autofahrer Rücksicht auf die Fahrradfahrer – aber leider nicht immer. In großen Städten gibt es meistens auch Sightseeing mit dem Fahrrad. Da kann man sich dann ein Fahrrad ausleihen und mit einer Gruppe von Touristen durch die Stadt fahren und sich alles zeigen lassen. Wer kein eigenes Fahrrad hat und trotzdem gerne radeln möchte, der kann sich ein Fahrrad mieten. Die Deutsche Bahn bietet diesen Service an, er heißt „Call a Bike“. Diese silbern-orangefarbenen Fahrräder stehen überall herum, und man kann sie mit einem Telefonanruf freischalten. Nach der Benutzung sperrt man das Fahrrad wieder ab und gibt Bescheid, wo es steht. Dieser Service ist aber leider nicht kostenlos. Begeisterte Radfahrer radeln übrigens auch gerne mehrere Tage lang in ihrem Urlaub. Zum Beispiel kann man einmal um den Bodensee fahren, oder bis nach Venedig. Dafür braucht man aber ordentlich Kondition,

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