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Slow German - SG #032: Wohnungen mieten

SG #032: Wohnungen mieten

07/26/08 • 10 min

Slow German
Wohnungen mietenShow Podcast Information Timo aus Finnland zieht im Herbst nach Deutschland. Er hat mich gefragt, wie man hier eine Wohnung findet. Ich bin ja selber gerade erst umgezogen, daher werde ich versuchen, es zu erklären. Am einfachsten ist es natürlich über Mundpropaganda. Das heißt man hört über Freunde oder die Familie, dass irgendwo eine Wohnung frei wird. Aber so funktioniert das eben nicht immer. Also muss man entweder in Tageszeitungen eine Anzeige aufgeben oder die Anzeigen im Immobilienmarkt lesen, also in dem Teil der Zeitung, in dem es um Wohnungen und Häuser geht. Oder man sucht im Internet, die größte Börse ist hier immobilienscout24.de. In Deutschland misst man die Größe einer Wohnung erstmal in Zimmern. Eine 2-Zimmer-Wohnung heißt also, man hat Küche, Bad und zwei Zimmer. Bei einer 4-Zimmer-Wohnung hat man Küche, Bad und vier Zimmer. Aber Vorsicht: Oft ist die Küche leer. Das bedeutet, es gibt zwar einen Raum für die Küche, aber es gibt dort keine Möbel, keine Geräte. Der Raum ist leer. Man muss also oft noch viel Geld investieren und eine komplette neue Küche kaufen, wenn man eine Wohnung mieten will. Ihr werdet oft die Abkürzung EBK sehen, das bedeutet Einbauküche. Wenn das also bei einer Anzeige dabeisteht, bedeutet das, die Wohnung hat eine Küche. Die Größe einer Wohnung wird natürlich auch in Quadratmetern gemessen. Wobei es einen Unterschied gibt: Wenn zum Beispiel ein großer Balkon oder eine Terrasse dabei sind, dann werden diese Flächen nicht ganz mitgezählt. Wer also 30 Quadratmeter Terrasse hat, bei dem wird das als 15 Quadratmeter Nutzfläche berechnet. Kompliziert, oder? Noch zwei wichtige Unterschiede: Kaltmiete und Warmmiete. Bei der Warmmiete ist alles inklusive. Das ist also der Betrag, den man wirklich an den Vermieter zahlen muss. Normalerweise steht in Anzeigen aber nur die Kaltmiete. Zur Kaltmiete hinzu kommen die so genannten Nebenkosten. Das sind Kosten für die Müllabfuhr, das Wasser, die Heizung, manchmal auch für die Beleuchtung des Hauses oder den Kabelanschluss. Stromkosten und Telefonkosten zahlt man normalerweise direkt an die Strom- oder Telefonkonzerne, das hat mit dem Vermieter nichts zu tun. Wenn man dann im Internet oder in einer Zeitung eine Wohnung gefunden hat, macht man einen Besichtigungstermin. Manchmal organisiert diese Termine der Vermieter selber. Normalerweise aber übernimmt das ein Makler. Man darf sich also die Wohnung ansehen und Fragen stellen. Oft ist die Konkurrenz groß, vor allem in Städten wie München. Viele Menschen wollen die Wohnung haben, und der Vermieter kann sich für einen Mieter entscheiden. Damit ihm diese Entscheidung leichter fällt, verlangt er meist eine so genannte Selbstauskunft. Das ist ein Blatt Papier, ein Formular, auf dem der potenzielle Mieter Informationen über sich selbst ausfüllt. Welchen Beruf er hat, wieviel Geld er verdient, wo er vorher gewohnt hat, manchmal sogar ob er ein Instrument spielt (wegen der Lautstärke) oder nicht. Wenn dann alles in Ordnung ist, kann man den Mietvertrag unterschreiben. All das ist natürlich mit Kosten verbunden. Der Makler verlangt eine so genannte Provision. Diese darf bis zu 2,38 Monatsmieten hoch sein. Das heißt, angenommen die Miete kostet 1000 Euro Miete, dann zahlt man 2380 Euro an den Makler. Der Vermieter verlangt dann noch eine Kaution. Meistens sind das auch drei Mal die Kaltmiete – also in unserem Fall auch rund 3000 Euro. Wenn dann noch eine Küche bereits eingebaut ist, oder zum Beispiel ein Einbauschrank, verlangt der Vormieter eine Ablöse. Man kauft ihm also die Küche und den Schrank ab. Kein Wunder, dass die Deutschen nicht so gerne umziehen, oder? Damit man versteht, was in Wohnungsanzeigen steht, ist diese Liste aus der Wikipedia sehr nützlich, mit allen Abkürzungen: Abkürzungen bei Wohnungsanzeigen Und wieder deutsche Musik zum Schluss, diesmal von Störte Priester das Stück „Heiliges Kind“, die neue CD der Band ist ab 1. August auf dem Markt.
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Wohnungen mietenShow Podcast Information Timo aus Finnland zieht im Herbst nach Deutschland. Er hat mich gefragt, wie man hier eine Wohnung findet. Ich bin ja selber gerade erst umgezogen, daher werde ich versuchen, es zu erklären. Am einfachsten ist es natürlich über Mundpropaganda. Das heißt man hört über Freunde oder die Familie, dass irgendwo eine Wohnung frei wird. Aber so funktioniert das eben nicht immer. Also muss man entweder in Tageszeitungen eine Anzeige aufgeben oder die Anzeigen im Immobilienmarkt lesen, also in dem Teil der Zeitung, in dem es um Wohnungen und Häuser geht. Oder man sucht im Internet, die größte Börse ist hier immobilienscout24.de. In Deutschland misst man die Größe einer Wohnung erstmal in Zimmern. Eine 2-Zimmer-Wohnung heißt also, man hat Küche, Bad und zwei Zimmer. Bei einer 4-Zimmer-Wohnung hat man Küche, Bad und vier Zimmer. Aber Vorsicht: Oft ist die Küche leer. Das bedeutet, es gibt zwar einen Raum für die Küche, aber es gibt dort keine Möbel, keine Geräte. Der Raum ist leer. Man muss also oft noch viel Geld investieren und eine komplette neue Küche kaufen, wenn man eine Wohnung mieten will. Ihr werdet oft die Abkürzung EBK sehen, das bedeutet Einbauküche. Wenn das also bei einer Anzeige dabeisteht, bedeutet das, die Wohnung hat eine Küche. Die Größe einer Wohnung wird natürlich auch in Quadratmetern gemessen. Wobei es einen Unterschied gibt: Wenn zum Beispiel ein großer Balkon oder eine Terrasse dabei sind, dann werden diese Flächen nicht ganz mitgezählt. Wer also 30 Quadratmeter Terrasse hat, bei dem wird das als 15 Quadratmeter Nutzfläche berechnet. Kompliziert, oder? Noch zwei wichtige Unterschiede: Kaltmiete und Warmmiete. Bei der Warmmiete ist alles inklusive. Das ist also der Betrag, den man wirklich an den Vermieter zahlen muss. Normalerweise steht in Anzeigen aber nur die Kaltmiete. Zur Kaltmiete hinzu kommen die so genannten Nebenkosten. Das sind Kosten für die Müllabfuhr, das Wasser, die Heizung, manchmal auch für die Beleuchtung des Hauses oder den Kabelanschluss. Stromkosten und Telefonkosten zahlt man normalerweise direkt an die Strom- oder Telefonkonzerne, das hat mit dem Vermieter nichts zu tun. Wenn man dann im Internet oder in einer Zeitung eine Wohnung gefunden hat, macht man einen Besichtigungstermin. Manchmal organisiert diese Termine der Vermieter selber. Normalerweise aber übernimmt das ein Makler. Man darf sich also die Wohnung ansehen und Fragen stellen. Oft ist die Konkurrenz groß, vor allem in Städten wie München. Viele Menschen wollen die Wohnung haben, und der Vermieter kann sich für einen Mieter entscheiden. Damit ihm diese Entscheidung leichter fällt, verlangt er meist eine so genannte Selbstauskunft. Das ist ein Blatt Papier, ein Formular, auf dem der potenzielle Mieter Informationen über sich selbst ausfüllt. Welchen Beruf er hat, wieviel Geld er verdient, wo er vorher gewohnt hat, manchmal sogar ob er ein Instrument spielt (wegen der Lautstärke) oder nicht. Wenn dann alles in Ordnung ist, kann man den Mietvertrag unterschreiben. All das ist natürlich mit Kosten verbunden. Der Makler verlangt eine so genannte Provision. Diese darf bis zu 2,38 Monatsmieten hoch sein. Das heißt, angenommen die Miete kostet 1000 Euro Miete, dann zahlt man 2380 Euro an den Makler. Der Vermieter verlangt dann noch eine Kaution. Meistens sind das auch drei Mal die Kaltmiete – also in unserem Fall auch rund 3000 Euro. Wenn dann noch eine Küche bereits eingebaut ist, oder zum Beispiel ein Einbauschrank, verlangt der Vormieter eine Ablöse. Man kauft ihm also die Küche und den Schrank ab. Kein Wunder, dass die Deutschen nicht so gerne umziehen, oder? Damit man versteht, was in Wohnungsanzeigen steht, ist diese Liste aus der Wikipedia sehr nützlich, mit allen Abkürzungen: Abkürzungen bei Wohnungsanzeigen Und wieder deutsche Musik zum Schluss, diesmal von Störte Priester das Stück „Heiliges Kind“, die neue CD der Band ist ab 1. August auf dem Markt.

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undefined - SG #031: Das politische System

SG #031: Das politische System

Das politische SystemShow Podcast Information Fernando aus Brasilien interessiert das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Ich werde versuchen, es so einfach wie möglich zu erklären. Dennoch wird diese Folge von Slow German sehr kompliziert und schwer zu verstehen. Aber glaubt mir: Auch viele Deutsche kennen das politische System nicht! Zunächst einmal zur Struktur von Deutschland: Deutschland besteht aus 16 Bundesländern. Die Bundeshauptstadt ist Berlin. Gegründet wurde die Bundesrepublik am 24. Mai 1949, also vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Oktober wurde die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, also der DDR, in Kraft gesetzt. Seit dem 3. Oktober 1990 ist Deutschland wiedervereinigt, also wieder ein Land. An diesem Tag wird daher jedes Jahr der „Tag der deutschen Einheit“ gefeiert. Folgende wichtige Begriffe werde ich nun erklären: Bundestag, Bundesrat, Kanzler, Präsident. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer, sozialer Bundesstaat, genauer gesagt eine parlamentarische Demokratie. Sie ist auch ein föderaler Rechtsstaat. Es gibt die Bundesebene und die Landesebene. Die einzelnen Bundesländer haben eigene Verfassungen. Wobei die Verfassung der BRD das Grundgesetz ist. Das heißt: Jedes Bundesland hat zwar eigene Gesetze, das Grundgesetz ist aber im Zweifelsfall das entscheidende. Ein einfaches Beispiel: In manchen Bundesländern steht in der alten Verfassung noch drin, dass es die Todesstrafe gibt. Laut der deutschen Verfassung gibt es sie aber nicht mehr. Also existiert sie in Deutschland nicht. Das Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident. Er hat aber vor allem repräsentative Aufgaben, politisch gesehen ist er also nicht sehr wichtig. Gewählt wird er alle fünf Jahre, und zwar von der Bundesversammlung. Dies ist die einzige Aufgabe der Bundesversammlung. Die Bundesversammlung setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Deutschen Bundestages und einer gleichen Zahl von anderen Mitgliedern aus dem ganzen Land. Bei der letzten Wahl waren es 1205 Mitglieder. Ein einziges Mal darf der Bundespräsident wiedergewählt werden, dann wäre er also 10 Jahre im Amt. Die nächste Wahl findet am 23. Mai 2009 statt. Der momentane Bundespräsident heißt Horst Köhler, und eine weitere Kandidatin ist eine Frau – Gesine Schwan. Angeblich verdient der Bundespräsident 199.000 Euro pro Jahr (2007). Der Regierungschef ist der Bundeskanzler. Er wird vom Bundestag gewählt. Vorher hat ihn der Bundespräsident vorgeschlagen. Der Kanzler – oder wie momentan die Kanzlerin, denn unsere Chefin ist Angela Merkel – schlägt dann die Bundesminister vor. Kanzler und Minister sind dann die Bundesregierung. Manchmal wird die Bundesrepublik Deutschland auch als Kanzlerdemokratie bezeichnet, weil der Kanzler eine sehr starke Stellung hat. Ein Kanzler kann beliebig oft wiedergewählt werden. Helmut Kohl war am längsten deutscher Kanzler: Von 1982 bis 1998, also 16 Jahre lang. Die Kanzlerin verdient angeblich rund 240.000 Euro im Jahr. Zwei wichtige Institutionen muss ich noch erklären – manchmal werden sie von vielen Deutschen verwechselt. Es gibt den Bundestag und den Bundesrat. Der Bundestag ist das Parlament. Er wird direkt vom Volk gewählt. Eine so genannte Legislaturperiode, also die Zeit, in der der Bundestag in mehr oder weniger gleicher Zusammensetzung Politik macht, dauert in der Regel vier Jahre. Momentan gibt es im Bundestag 612 Abgeordnete aus allen Bundesländern. Der Bundestagspräsident ist momentan Norbert Lammert. Der Bundestag schafft das Bundesrecht und ändert die Verfassung. Er kann auch internationale Verträge mit anderen Staaten genehmigen und beschließt den Bundeshaushalt, also die Finanzen des Landes. Er wählt wie vorhin schon gesagt den Bundeskanzler und kontrolliert den Einsatz der Bundeswehr, also des Militärs. Der Bundesrat dagegen hat andere Aufgaben: Hier sind Mitglieder aller Bundesländer vertreten. Jedes Bundesland hat drei bis sechs Sitzplätze,

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SG #033: Die Autobahn

Die AutobahnShow Podcast Information Ralph ist Kanadier in der ersten Generation, das heißt seine Eltern kamen aus Deutschland nach Kanada und er ist dort aufgewachsen. Ihn interessiert, wie das in Deutschland mit der Fahrschule funktioniert und mit den Autobahnen. Wir fangen an mit der deutschen Autobahn, die ja weltweit bekannt ist. Die erste offizielle Autobahn wurde 1932 eingeweiht. Die meisten Amerikaner sind enttäuscht, wenn sie das erste Mal eine Autobahn sehen. Denn verglichen mit den Freeways oder den großen, zehnspurigen Straßen in Los Angeles sind Autobahnen eher winzig. Eine Autobahn ist eine Straße in beide Richtungen. Jede Richtung hat mindestens zwei Spuren. In der Mitte sind die beiden Richtungen getrennt, entweder durch Betonmauern oder durch Leitplanken aus Stahl. Wenn ein Auto übrigens trotzdem auf der falschen Seite in die falsche Richtung fährt, meistens geschieht das aus Absicht als Mutprobe, oder als Selbstmordversuch, manchmal sind es aber auch einfach verwirrte Menschen, dann nennt man diese Fahrer Geisterfahrer. Autobahnen sind meistens so konstruiert, dass man weder enge Kurven hat noch große Höhenunterschiede, sofern sich das machen ließ. Wenn zu viel los ist, vor allem in der Urlaubszeit, dann ist Stau auf der Autobahn. Dann stehen die Autos mehr als dass sie fahren. Auf einer Autobahn gibt es eine Mindestgeschwindigkeit. Man muss also mindestens ein Fahrzeug haben, das 60 Kilometer pro Stunde oder schneller fahren kann. Radfahrer dürfen also selbstverständlich nicht auf die Autobahn, kleine Vesparoller oder ähnliches auch nicht. Ursprünglich hatte die Autobahn kaum eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Man durfte also so schnell fahren, wie man wollte. Mittlerweile hat sich das an vielen Stellen geändert, die Geschwindigkeit ist dort festgelegt und man darf nicht schneller als zum Beispiel 120 km/h fahren. Grund für die Begrenzung ist die Sicherheit – wenn ein Auto 210 fährt und das andere 100, dann kann es leichter zu Unfällen kommen als wenn beide ungefähr gleich schnell – oder langsam – fahren. Ein Drittel des deutschen Verkehrs läuft über die Autobahn. Hier sind auch die meisten Lastwagen unterwegs. Sie müssen bezahlen, um auf der Autobahn fahren zu dürfen. Selten hat eine Autobahn mehr als drei Spuren. Da die Autobahn auch viel für den Fernverkehr genutzt wird, also für Menschen, die weite Strecken zurücklegen müssen, gibt es Raststätten. Man fährt also kurz neben die Autobahn um etwas zu Essen oder zu Tanken. Es gibt sogar Autobahnkirchen. Und wisst Ihr, was der Bau einer Autobahn kostet? Pro Kilometer 26,8 Millionen Euro. Am teuersten ist die Planung, die normalerweise rund 20 Jahre lang dauert. Dann braucht man Ingenieure, die mithelfen und beraten, und der Bau selbst kostet 6,7 Millionen Euro. Wenn Ihr mal in Deutschland seid und Ihr sucht eine Autobahn, sucht nach blauen Schildern mit weißer Schrift. Zum Schluss wie immer ein wenig Musik, diesmal der Gema-Song von den Reeperboys. Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg33kurz.pdf

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