
Podcast Episode #9 Muskelerkrankungen
04/01/18 • 15 min
Episode #9 Muskelerkrankungen beim Pferd
Muskelerkrankungen beim Pferd können ernährungsbedingt (Vit E/Selenmangel), durch verschiedene Giftstoffe oder eine Genmutation (PSSM) entstehen.
Muskulatur der Pferde – GrundlagenDie Muskulatur besteht aus einzelnen Muskelzellen, den Muskelfasern. Diese lagern sich zu Muskelbündeln zusammen und mehrere Bündel bilden dann den Muskelbauch. Jeder Muskel ist mit einer Ursprungs- und Endsehne mit dem Knochen verbunden. Es gibt 3 Muskelfaser-Typen, die zum Teil genetisch und zum anderen Teil trainingsbedingt ausgeprägt sind.
1. Typ I – Muskelfaser: Ausdauer
– langsam kontrahierend, rote Farbe = slow-twich-Fasern
(Distanzpferde, Vielseitigkeitspferde, Kaltblüter)
2. Typ II – Muskelfaser: Schnelligkeit
– schnell kontrahierend, weiße Farbe = fast-switch-Fasern
– Typ II A Schnelligkeit und Ausdauer
– Typ II B Schnelligkeit
(Vollblüter, Quarter Horse, Rennpferde)
Alle Pferde besitzen alle Fasern im Körper, sie sind jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Auch die Muskeln innerhalb eines Pferdes besitzen unterschiedliche Faserzusammensetzungen je nachdem, ob es sich um einen Haltemuskel oder einen Bewegungsmuskel handelt.
Der Muskel braucht Energie, um Arbeit zu leisten dafür nutzt der Körper Kohlehydrate, Fette und Eiweiß. Das Pferd frisst Kohlenhydrate (Kraftfutter, Heu), die im Darm als Glucose ins Blut resorbiert wird. Der Blutglucosewert steigt, sodass der Körper Insulin freisetzt. Das Insulin dient der Glucose als Türöffner in die Muskelzelle, wo es dann als Brennstoff zur Energieumwandlung eingesetzt wird. Wird die Glucose gerade nicht gebraucht, wird sie als Glykogen in den Zellen gespeichert – als Reserve. Diese Speicherung geschieht bei Pferden mit PSSM im Übermaß.
Muskelerkrankungen bei PferdenDie atypische Weidemyopathie entsteht durch die Aufnahme von Samen oder Keimlingen des Bergahorns (Ahornvergiftung) und führt häufig zum Tod. Daher sollte die Umgebung um die Pferdeweiden auf das Vorkommen dieses Baumes kontrolliert werden.
Symptome bei Muskelerkrankungen– Muskelzittern
– Schmerzen
– Schwäche
– Steifheit
– schwitzen, erhöhte Atemfrequenz
– roter Urin (Muskelfarbstoff)
- Blutwerte z.B. CK
- klinische Symptome
- Muskelbiopsie
- EMG (Elktromyographie)
Muskelatrophie – Muskelschwund (generalisiert, lokal)
Der Muskelschwund kann durch Bewegungsmangel, Satteldruck oder eine Nervenlähmung, wie beim Kehlkopfpfeifen entstehen.
Muskelschäden – Muskelzerrungen – Muskelfaserrissen – Muskelruptur
Myopathien (Muskelerkrankungen)
In dieser Episode besprechen wir die folgenden Pferdekrankheiten:
ernährungsbedingt:
Weißmuskelkrankheit beim Fohlen – Selen und Vit.E Mangel
toxinbedingt (Giftstoffe):
Tetanus: Wundinfektion mit Bakterien
atypische Weidemyopathie – Bergahorn-Samen und Keimlinge
genetisch bedingt:
PSSM, Kreuzverschlag, HYPP
Bei akuten Muskelschäden darf das Pferd nicht weiter bewegt werden, da sonst weiterhin Muskelzellen zerstört werden. Die Pferde sollten warm eingedeckt werden und Ruhe bekommen.
In der Regenerationsphase, in der Muskel aufgebaut werden soll, braucht der Muskel regelmäßig Bewegung. Eine Unterstützung kann durch eine proteinhaltige Fütterung geleistet werden oder Reiskeimöl (Vorsicht: Doping!). Bedenke allerdings füttern ohne Training bringt keine Muskeln hervor!! Schön wär ́s 🙂 Mehr zum Erstellen von Trainingsplänen findest du in der Episode Nummer 7.
Anzeige:
Weitere Tipps zum Muskelaufbau findest du bei wehorse. Durch die Kooperation mit wehorse, der Lernplattform rund um das Thema „Pferde & Reiter“ bekommst du als Hörer des Podcast Kernkompetenz Pferd ein tolles Angebot.
Episode #9 Muskelerkrankungen beim Pferd
Muskelerkrankungen beim Pferd können ernährungsbedingt (Vit E/Selenmangel), durch verschiedene Giftstoffe oder eine Genmutation (PSSM) entstehen.
Muskulatur der Pferde – GrundlagenDie Muskulatur besteht aus einzelnen Muskelzellen, den Muskelfasern. Diese lagern sich zu Muskelbündeln zusammen und mehrere Bündel bilden dann den Muskelbauch. Jeder Muskel ist mit einer Ursprungs- und Endsehne mit dem Knochen verbunden. Es gibt 3 Muskelfaser-Typen, die zum Teil genetisch und zum anderen Teil trainingsbedingt ausgeprägt sind.
1. Typ I – Muskelfaser: Ausdauer
– langsam kontrahierend, rote Farbe = slow-twich-Fasern
(Distanzpferde, Vielseitigkeitspferde, Kaltblüter)
2. Typ II – Muskelfaser: Schnelligkeit
– schnell kontrahierend, weiße Farbe = fast-switch-Fasern
– Typ II A Schnelligkeit und Ausdauer
– Typ II B Schnelligkeit
(Vollblüter, Quarter Horse, Rennpferde)
Alle Pferde besitzen alle Fasern im Körper, sie sind jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Auch die Muskeln innerhalb eines Pferdes besitzen unterschiedliche Faserzusammensetzungen je nachdem, ob es sich um einen Haltemuskel oder einen Bewegungsmuskel handelt.
Der Muskel braucht Energie, um Arbeit zu leisten dafür nutzt der Körper Kohlehydrate, Fette und Eiweiß. Das Pferd frisst Kohlenhydrate (Kraftfutter, Heu), die im Darm als Glucose ins Blut resorbiert wird. Der Blutglucosewert steigt, sodass der Körper Insulin freisetzt. Das Insulin dient der Glucose als Türöffner in die Muskelzelle, wo es dann als Brennstoff zur Energieumwandlung eingesetzt wird. Wird die Glucose gerade nicht gebraucht, wird sie als Glykogen in den Zellen gespeichert – als Reserve. Diese Speicherung geschieht bei Pferden mit PSSM im Übermaß.
Muskelerkrankungen bei PferdenDie atypische Weidemyopathie entsteht durch die Aufnahme von Samen oder Keimlingen des Bergahorns (Ahornvergiftung) und führt häufig zum Tod. Daher sollte die Umgebung um die Pferdeweiden auf das Vorkommen dieses Baumes kontrolliert werden.
Symptome bei Muskelerkrankungen– Muskelzittern
– Schmerzen
– Schwäche
– Steifheit
– schwitzen, erhöhte Atemfrequenz
– roter Urin (Muskelfarbstoff)
- Blutwerte z.B. CK
- klinische Symptome
- Muskelbiopsie
- EMG (Elktromyographie)
Muskelatrophie – Muskelschwund (generalisiert, lokal)
Der Muskelschwund kann durch Bewegungsmangel, Satteldruck oder eine Nervenlähmung, wie beim Kehlkopfpfeifen entstehen.
Muskelschäden – Muskelzerrungen – Muskelfaserrissen – Muskelruptur
Myopathien (Muskelerkrankungen)
In dieser Episode besprechen wir die folgenden Pferdekrankheiten:
ernährungsbedingt:
Weißmuskelkrankheit beim Fohlen – Selen und Vit.E Mangel
toxinbedingt (Giftstoffe):
Tetanus: Wundinfektion mit Bakterien
atypische Weidemyopathie – Bergahorn-Samen und Keimlinge
genetisch bedingt:
PSSM, Kreuzverschlag, HYPP
Bei akuten Muskelschäden darf das Pferd nicht weiter bewegt werden, da sonst weiterhin Muskelzellen zerstört werden. Die Pferde sollten warm eingedeckt werden und Ruhe bekommen.
In der Regenerationsphase, in der Muskel aufgebaut werden soll, braucht der Muskel regelmäßig Bewegung. Eine Unterstützung kann durch eine proteinhaltige Fütterung geleistet werden oder Reiskeimöl (Vorsicht: Doping!). Bedenke allerdings füttern ohne Training bringt keine Muskeln hervor!! Schön wär ́s 🙂 Mehr zum Erstellen von Trainingsplänen findest du in der Episode Nummer 7.
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