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Kernkompetenz Pferd - Pferdegesundheit mit Tierärztin Dr. Veronika Klein - Podcast Episode #6 Pferdefütterung Teil 1 Grundlagen

Podcast Episode #6 Pferdefütterung Teil 1 Grundlagen

03/11/18 • 14 min

Kernkompetenz Pferd - Pferdegesundheit mit Tierärztin Dr. Veronika Klein
Podcast Episode #6 Pferdefütterung Teil 1 mit Werner A. Klein Grundlagen der Pferdefütterung Unser Ziel ist also eine artgerechte und bedarfsgerechte Fütterung. Das mindert viele unserer Probleme, unserer Leiden – oder besser die unserer Pferde.

Podcast Episode #6 Pferdefütterung Teil 1

mit Werner A. Klein

Grundlagen der Pferdefütterung

Unser Ziel ist also eine artgerechte und bedarfsgerechte Fütterung. Das mindert viele unserer Probleme, unserer Leiden – oder besser die unserer Pferde. Außerdem sparen wir Tierarzt-Kosten, denn Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen. Das was und auch das wie wir füttern ist von großer Bedeutung für die Pferdegesundheit. Das pferdetypische Fressverhalten hat sich über Millionen von Jahren in der Steppe entwickelt, das hat sich kaum verändert seit der Domestikation.

Artgerechte Pferdefütterung

Eine artgerechte Pferdefütterung zeichnet sich dadurch aus, dass die arttypische Bedürfnisse der Pferde befriedigen werde. Pferde sind Steppentiere und keine Weichtiere, wie häufig gedacht. In der Steppe gab es nur im Frühling das Angebot an jungen Gräsern, das als Leistungsfutter zur Milchbildung von den Stuten genutzt wurde (Stuten sind saisonal polyöstrisch), ansonsten war das Futterangebot eher knapp im Jahr. Es handelte sich um langes, überständiges, strukturreiches, also energiearmes Gras. Die heutigen Wiesen sind wegen der Düngung und der Nutzung das ganze Jahr sehr mastig, wie damals im Frühjahr, für Rinder ist das erwünscht (Milchbildung, Mast), für unsere Pferde ist dies aber gesundheitsschädlich!

Grundsatz Nr. 1: Pferde sind Raufutter-Fresser
Für die Pferde ist ein pferdegerechte Heu wichtiger als das beste Müsli!

Grundsatz Nr. 2: Pferde sind Pflanzenfresser
Pferde sind reine Veganer – klingt logisch? In vielen Internetforen findet man Mast-Rezepte mit Eiern, diese gehören nicht in den Futtertrog unserer Pferde. Lediglich Fohlen in der Saugphase sind Vegetarier, in dieser Zeit ist also Milch erlaubt 🙂

Grundsatz Nr. 3: Pferde sind Dauerfresser
Das Pferd ist eigentlich ein Dauerfuttersucher und kein Dauerfresser, der Begriff ist zur heute Zeit überholt, wird jedoch noch viel verwendet. Eine ständige übermäßige Aufnahme von Raufutter sollte je nach Pferdetyp einzuschränken, zum Beispiel über Heunetze oder Dosierraufen. Die Nordpferdetypen (Pony, Kaltblutrassen) sind leichtfuttrig und bei ad libitum Heufütterung führt dies zu einer Überversorgung und Verfettung. Dagegen müssen einige Südpferdetypen (Vollblut), die sehr schwerfuttrig sind, trotz ad libitum Heufütterung noch zugeflüstert werden, da sie nicht in der Lage sind ihren Erhaltungsbedarf durch die Heuaufnahme zu decken. Daher muss je nach Pferdetyp die Fütterung angepasst werden, wobei die ständige Futtersuche als Grundbedürfnis berücksichtigt werden muss.

Grundsatz Nr. 4: Pferde sind Gewohnheitsfresser
Die Verdauung der Pferdes ist abhängig von Mikroorganismen im Dickdarm, daher müssen auch die Bedürfnisse der Darmflora (Verdauungshelfer) berücksichtigt werden. Die Darmflora ist sehr spezifisch, das heißt abhängig vom jeweiligen Futter. Eine langsame Futterumstellung ermöglicht diesen Verdauungshelfern sich anzupassen.

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Podcast Episode #6 Pferdefütterung Teil 1 mit Werner A. Klein Grundlagen der Pferdefütterung Unser Ziel ist also eine artgerechte und bedarfsgerechte Fütterung. Das mindert viele unserer Probleme, unserer Leiden – oder besser die unserer Pferde.

Podcast Episode #6 Pferdefütterung Teil 1

mit Werner A. Klein

Grundlagen der Pferdefütterung

Unser Ziel ist also eine artgerechte und bedarfsgerechte Fütterung. Das mindert viele unserer Probleme, unserer Leiden – oder besser die unserer Pferde. Außerdem sparen wir Tierarzt-Kosten, denn Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen. Das was und auch das wie wir füttern ist von großer Bedeutung für die Pferdegesundheit. Das pferdetypische Fressverhalten hat sich über Millionen von Jahren in der Steppe entwickelt, das hat sich kaum verändert seit der Domestikation.

Artgerechte Pferdefütterung

Eine artgerechte Pferdefütterung zeichnet sich dadurch aus, dass die arttypische Bedürfnisse der Pferde befriedigen werde. Pferde sind Steppentiere und keine Weichtiere, wie häufig gedacht. In der Steppe gab es nur im Frühling das Angebot an jungen Gräsern, das als Leistungsfutter zur Milchbildung von den Stuten genutzt wurde (Stuten sind saisonal polyöstrisch), ansonsten war das Futterangebot eher knapp im Jahr. Es handelte sich um langes, überständiges, strukturreiches, also energiearmes Gras. Die heutigen Wiesen sind wegen der Düngung und der Nutzung das ganze Jahr sehr mastig, wie damals im Frühjahr, für Rinder ist das erwünscht (Milchbildung, Mast), für unsere Pferde ist dies aber gesundheitsschädlich!

Grundsatz Nr. 1: Pferde sind Raufutter-Fresser
Für die Pferde ist ein pferdegerechte Heu wichtiger als das beste Müsli!

Grundsatz Nr. 2: Pferde sind Pflanzenfresser
Pferde sind reine Veganer – klingt logisch? In vielen Internetforen findet man Mast-Rezepte mit Eiern, diese gehören nicht in den Futtertrog unserer Pferde. Lediglich Fohlen in der Saugphase sind Vegetarier, in dieser Zeit ist also Milch erlaubt 🙂

Grundsatz Nr. 3: Pferde sind Dauerfresser
Das Pferd ist eigentlich ein Dauerfuttersucher und kein Dauerfresser, der Begriff ist zur heute Zeit überholt, wird jedoch noch viel verwendet. Eine ständige übermäßige Aufnahme von Raufutter sollte je nach Pferdetyp einzuschränken, zum Beispiel über Heunetze oder Dosierraufen. Die Nordpferdetypen (Pony, Kaltblutrassen) sind leichtfuttrig und bei ad libitum Heufütterung führt dies zu einer Überversorgung und Verfettung. Dagegen müssen einige Südpferdetypen (Vollblut), die sehr schwerfuttrig sind, trotz ad libitum Heufütterung noch zugeflüstert werden, da sie nicht in der Lage sind ihren Erhaltungsbedarf durch die Heuaufnahme zu decken. Daher muss je nach Pferdetyp die Fütterung angepasst werden, wobei die ständige Futtersuche als Grundbedürfnis berücksichtigt werden muss.

Grundsatz Nr. 4: Pferde sind Gewohnheitsfresser
Die Verdauung der Pferdes ist abhängig von Mikroorganismen im Dickdarm, daher müssen auch die Bedürfnisse der Darmflora (Verdauungshelfer) berücksichtigt werden. Die Darmflora ist sehr spezifisch, das heißt abhängig vom jeweiligen Futter. Eine langsame Futterumstellung ermöglicht diesen Verdauungshelfern sich anzupassen.

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undefined - Podcast Episode #5 Lösungsphase aus medizinischer Sicht

Podcast Episode #5 Lösungsphase aus medizinischer Sicht

Podcast Episode #5 Lösungsphase aus medizinischer Sicht Heute beschäftigen wir uns mit den Veränderungen, die durch Bewegungsmangel beim Pferd und eine unzureichende Lösungsphase beim Reiten entstehen. Pferdetraining aus medizinischer Sicht zu bewerten...

Podcast Episode #5 Lösungsphase aus medizinischer Sicht

Heute beschäftigen wir uns mit den Veränderungen, die durch Bewegungsmangel beim Pferd und eine unzureichende Lösungsphase beim Reiten entstehen. Pferdetraining aus medizinischer Sicht zu bewerten hilf in vielen Fällen zu verstehen warum im täglichen Training und beim Muskelaufbau entsprechende Empfehlungen gegeben werden, wie zum Beispiel ausreichend Schritt reiten zu Beginn einer jeden Reitstunde.

Bewegungsverhalten – natürliches Grundbedürfnis

Pferde sind Lauftiere – das bedeutet ihr tägliches Bewegungsbedürfnis liegt eigentlich bei 16 Stunden! In der Natur legen die Pferde in dieser Zeit bis zu 20km zurück und zwar im langsamen Schritt mit gesenktem Kopf zur Futteraufnahme.

Alltag in vielen Reitställen – Bewegungsmangel

Die Frage lautet meist “Wo steht denn dein Pferd?” und die Frage drückt schon das Problem aus – das Pferd steht in dem Stall xy – stehen, leider ich laufen oder leben...
Jedem Pferd stehen nach heutigen Gerichtsurteilen täglich 2 bis 3 Stunden freie Bewegung zu, also ohne Reiter, dass bedeutet auf der Wiese oder dem Paddock. Selbst wenn diese Zeit zusätzlich zum Reiten eingehalten wird, bleiben noch sehr viele Stunden eines Tages übrig.

Aufgabe: Setz dich hin und notiere einmal 24 Stunden deines Pferdes.
Beispiel:
24 Uhr bis 07 Uhr: Box
07 Uhr bis 11 Uhr: Wiese
11 Uhr bis 15 Uhr: Box
15 Uhr bis 16 Uhr: Führmaschine
16 Uhr bis 18 Uhr: Box
18 Uhr bis 20 Uhr: Reiten
20 Uhr bis 24 Uhr: Box
Zusammenfassung: 17 Stunden Stehzeit und 7 Stunden Bewegungszeit
Merke: Das Grundbedürfnis lag bei 16 Stunden Bewegung – als ist dem Beispiel das Verhältnis genau verkehrt herum. Deswegen ist eine entsprechende Lösungsphase für unsere Pferde zur Gesunderhaltung wichtig!

Auch im Offenstall ist ein regelmäßiges Bewegungsprogramm stark zu empfehlen! Matschige oder gefrorene Böden sowie der Aufenthalt an der Heuraufe oder auf der Wiese führen auch hier zu Bewegungsmangel.

Auswirkungen auf den Bewegungsapparat des Pferdes

Studien zeigen wie sich die chemische Zusammensetzung und die Biomechanik des Körper durch Bewegungsmangel verändert.

Knochen: Knochen sind aus sehr festen Gewebe – durch mangelnde Bewegung kann der Knochen jedoch an Festigkeit verlieren. Er reagiert ständig auf mechanische Beanspruchung, regelmäßige Muskelaktivität stärkt also die Knochen. Bei Pferden mit festen Schienen- oder Cast-Verbänden konnte eine Inaktivitätsosteoporose nachgewiesen werden (Osteo=Knochen; porose=porös).

Was passiert mit Sehnen, Muskeln und Gelenken? Mehr Informationen erhälst du in dieser Folge.

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Podcast Episode #7 Trainingspläne

Episode #7 Trainingspläne für Pferde Ein systematisches und regelmäßiges Training ist für die Gesunderhaltung unserer Pferde wichtig. Denn als Lauftier sind sie nicht von Natur aus dafür geeignet uns auf dem Rücken zu tragen,

Episode #7 Trainingspläne für Pferde

Ein systematisches und regelmäßiges Training ist für die Gesunderhaltung unserer Pferde wichtig. Denn als Lauftier sind sie nicht von Natur aus dafür geeignet uns auf dem Rücken zu tragen, daher müssen wir dafür sorgen, dass die Rückenmuskulatur aufgebaut wird vom Pferd und sich so ein Reittier entwickelt über die Zeit.

Jedes Pferd das geritten wird, muss dafür entsprechend trainiert werden!

Haltbarkeit als Reitpferd

Die Fitness des Pferdes bestimmt maßgeblich die Haltbarkeit des Pferdes als Reitpferd. Die Fitness des Pferdes wird beeinflusst durch Haltung, Bewegungsmöglichkeiten, Training und Fütterung, auch die Psyche spielt eine wichtige Rolle.

Training des Pferdes

Definitionen:
Training ist eine systematische und regelmäßige körperliche Belastung zum Zweck der Leistungssteigerung oder zum Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit. Es beschreibt die Fähigkeit der körperlichen Anpassung. Beispiel: Muskelaufbau beim Pferd

Übung: Bei der Übung wird der Ablauf besser – hier kommt es zu Veränderungen im Nervensystem.
Beispiel: Lektionen verfeinern

Bei dem Training liegt der Fokus auf Kondition. Die Kondition besteht aus Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Der Körper passt sich an äußere Reize an, insbesondere lässt sich das bei der Muskulatur gut nachvollziehen. Wird der Muskel nicht benutzt, bildet er sich zurück (atrophiert), wenn er dagegen überstrapaziert wird, kommt es zu Verspannungen und Verletzungen. Ein angemessener Belastungsreiz ist daher sehr wichtig zu einem gesunden Muskelaufbau beim Pferd. Der Muskel muss arbeiten, um sich weiter aufzubauen – nur ein Muskelaufbau-Präparat zu füttern führt keinesfalls zum Erfolg! Der Muskel wird im Training belastet und in der darauffolgenden Ruhephase regeneriert er sich und wächst dabei. Muskelaufbau passiert also nicht während des Reitens, sondern in der nachfolgenden Ruhepause.

Ziel des Trainingsplans für dein Pferd

Wie oft? Wie lang? Wie hart muss das Pferd trainiert werden? Bevor diese Fragen beantwortet werden können, muss geklärt werden wo willst du mit deinem Pferd hin? Ausreiten, Distanzritt, Bodenarbeit, Springen der Klasse E oder der Klasse S, Vielseitigkeit oder Dressur der Klasse L? Danach muss ermittelt werden, wo du und dein Pferd jetzt stehen, also der IST-Zustand. Je nach Zielvorgabe und IST-Zustand wird dann der Trainingsplan erstellt. Beim Antrainieren muss immer erst die Dauer verlängert werden und dann erst die Intensität!

  1. Schritt: SMART-Ziel definieren
    S=spezifisch, M=messbar, A=attraktiv, R=realistisch und T=terminiert.
  2. Schritt: Ist-Zustand aufnehmen
  3. Schritt: MACHEN – der Weg ist das Ziel! – Jahresplan (Pause, Vorbreitung, Wettkampf) – Quartalsplanung
    1. lockere Bewegung (Pause)
    2. Aufbautraining für Muskulatur und Kondition (Vorbereitung)
    3. Vorbereitungsphase mit Übungsaufgaben (Vorbereitung)
    4. Zielerreichung, Wiederholung der Aufgabe (Wettkampfphase) – Wochenplan
    Dressur, Longe, Springen, Konditionstraining, Wiesetag, Bodenarbeit – Tagesaufgaben
    Dressur: Verbesserung des Übergangs Schritt – Galopp
    Höre dazu auch gerne in die Folge zur Lösungsphase rein!

Krankheiten durch falsches Training

Ein abwechslungsreicher Jahresplan ist wichtig, denn gleichbleibendes und monotones Training ist wirkungslos und belastet den Körper und auch die Psyche des Pferdes negativ. Die Gelenke des Pferdes werden einseitig belastet und es kommt zu Abnutzung und Schäden. Es entstehen Arthrose, Lahmheiten und Gelenkentzündungen. Bei Reitpferden ist die Hufgelenksentzündung eine ganz typische Erkrankung durch einseitige Fehlbelastung und zu langen Stehzeiten.

Mehr zu Erkrankungen des Bewegungsapparates in den Folgen:
Muskelerkrankungen beim Pferd

Sehnenschaden beim Pferd

Arthrose beim Pferd

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