
Philipp Ruch über Demokratie, Populismus und die AfD
12/12/24 • 61 min
Die Bundesrepublik steht vor einer ihrer größten Herausforderungen: Die AfD hat es geschafft, sich von einer Protestpartei zu einer Kraft zu entwickeln, die nicht nur das politische, sondern auch das gesellschaftliche Fundament angreift. Philipp Ruch, Aktionskünstler und Autor des Buches "Es ist 5 vor 1933", sieht in dieser Entwicklung eine bewusste Strategie, die auf Spaltung und Destabilisierung abzielt. Die Partei kultiviere gezielt ein Klima der Angst und Polarisierung, wodurch demokratische Grundwerte systematisch ausgehöhlt würden. Besonders im Osten des Landes hat die AfD mit Wahlerfolgen von über 30 Prozent eine gefährliche Vormachtstellung erreicht, die demokratische Institutionen zunehmend in die Defensive drängt.
Ruch warnt davor, die Gefahr der AfD zu unterschätzen, und sieht Parallelen zur Weimarer Republik. Er kritisiert, dass viele politische Akteure und Teile der Gesellschaft die Bedrohung verkennen und stattdessen auf innere Konflikte oder Skandale innerhalb der Partei hoffen. Diese Passivität könne fatale Folgen haben, denn während demokratische Kräfte alle vier Jahre um Mehrheiten kämpfen müssen, reicht den Gegnern der Demokratie ein einziger Erfolg, um grundlegende Werte und Strukturen zu zerstören.
Im Gespräch appelliert Ruch eindringlich an den Staat, die Schutzlosigkeit der Demokratie nicht länger hinzunehmen. Er fordert konsequente Maßnahmen wie ein Verbot der AfD, um die demokratische Ordnung zu sichern. „Die Zeit für Halbherzigkeiten ist vorbei“, sagt er und erinnert daran, dass die Lehren der Geschichte uns vor einem erneuten Versagen bewahren sollten.
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Die Bundesrepublik steht vor einer ihrer größten Herausforderungen: Die AfD hat es geschafft, sich von einer Protestpartei zu einer Kraft zu entwickeln, die nicht nur das politische, sondern auch das gesellschaftliche Fundament angreift. Philipp Ruch, Aktionskünstler und Autor des Buches "Es ist 5 vor 1933", sieht in dieser Entwicklung eine bewusste Strategie, die auf Spaltung und Destabilisierung abzielt. Die Partei kultiviere gezielt ein Klima der Angst und Polarisierung, wodurch demokratische Grundwerte systematisch ausgehöhlt würden. Besonders im Osten des Landes hat die AfD mit Wahlerfolgen von über 30 Prozent eine gefährliche Vormachtstellung erreicht, die demokratische Institutionen zunehmend in die Defensive drängt.
Ruch warnt davor, die Gefahr der AfD zu unterschätzen, und sieht Parallelen zur Weimarer Republik. Er kritisiert, dass viele politische Akteure und Teile der Gesellschaft die Bedrohung verkennen und stattdessen auf innere Konflikte oder Skandale innerhalb der Partei hoffen. Diese Passivität könne fatale Folgen haben, denn während demokratische Kräfte alle vier Jahre um Mehrheiten kämpfen müssen, reicht den Gegnern der Demokratie ein einziger Erfolg, um grundlegende Werte und Strukturen zu zerstören.
Im Gespräch appelliert Ruch eindringlich an den Staat, die Schutzlosigkeit der Demokratie nicht länger hinzunehmen. Er fordert konsequente Maßnahmen wie ein Verbot der AfD, um die demokratische Ordnung zu sichern. „Die Zeit für Halbherzigkeiten ist vorbei“, sagt er und erinnert daran, dass die Lehren der Geschichte uns vor einem erneuten Versagen bewahren sollten.
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Paul Ronzheimer über Krisen, Politik und Journalismus
Herausforderungen in Zeiten vernetzter Krisen
Selten zuvor war die Weltlage so komplex und gleichzeitig so von rascher Abfolge geprägt wie heute. Konflikte wie der Krieg in der Ukraine, die Spannungen im Nahen Osten oder die Eskalationen in Syrien zeigen, wie vernetzt globale Krisen inzwischen sind. Paul Ronzheimer, Journalist, Kriegsreporter, Podcaster und stellvertretender Chefredakteur der BILD, beschreibt die Situation in der Ukraine als dramatisch: „Den Ukrainern fehlen Truppen und Waffen, und die russische Übermacht ist erdrückend.“ Gleichzeitig verlieren immer mehr Menschen den Glauben an einen militärischen Sieg, während der Westen mit seiner Unterstützung zögert und ein möglicher Wahlsieg Donald Trumps neue Unsicherheiten schürt.
Auch innerhalb der westlichen Demokratien wächst die Gefahr. Der Aufstieg populistischer Bewegungen wie der AfD zeigt, wie tief das Misstrauen gegenüber etablierten Parteien sitzt. Ronzheimer sieht darin auch eine Verantwortung der Medien: „Weniger Meinung, mehr Nachrichten, klare Analysen“, fordert er und kritisiert auch die Sensationsüberschriften, die oft den Blick auf die eigentlichen Inhalte verstellen. Populistische Parteien profitieren davon und bieten einfache Antworten auf komplexe Fragen, während die etablierten Parteien klare Botschaften und Lösungen vermissen lassen.
Die globale Sicherheitslage bleibt bedrohlich. Verbindungen wie die zwischen Russland und Nordkorea, die mögliche Unterstützung beim Atomprogramm und die Instabilität in Konfliktregionen zeigen, dass regionale Kriege längst globale Konsequenzen haben. In einem persönlichen Gespräch schilderte Ronzheimer, wie wichtig es ist, diese Herausforderungen offen und ehrlich zu adressieren, um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen und zu bewältigen.
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Fotoquelle: Niels Starnick
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Aurelia Hölzer über Eis, Abgeschiedenheit und die Antarktis
Von der Stille des Eises und der Einsamkeit der Gemeinschaft
Die Antarktis ist ein Ort, der den Menschen Demut lehrt. Ein Kontinent, größer als Europa, ohne Siedlungen, ohne Geschichte, dafür voller Geheimnisse, die Forscher entschlüsseln wollen. Aurelia Hölzer, Gefäßchirurgin und ehemalige Stationsleiterin der Neumayer-Station III, hat 2022 dort überwintert. In monatelanger Isolation untersuchte sie mit ihrem Team, wie Ozean, Atmosphäre und Eis das Klima beeinflussen. Sie lebten auf einer technisch hochgerüsteten Forschungsstation, abgeschnitten von der Welt – ohne Möglichkeit, im Notfall zurückzukehren.
Für Hölzer war die Überwinterung ein Jahr, das Perspektiven verschob. Die Extreme der Natur – Dunkelheit, Kälte, endlose Weite – und die enge Gemeinschaft von neun Menschen machten klar, wie wenig im Leben wirklich zählt. „Man wird rausgezoomt“, sagt sie. Ihre medizinischen Fähigkeiten kamen dabei nicht nur bei kleineren Zwischenfällen zum Einsatz, sondern waren auch Teil von Studien, die Erkenntnisse für Weltraummissionen lieferten. Trotz aller Herausforderungen empfand sie die Zeit nicht als Last, sondern als Geschenk, das sie nachhaltig geprägt hat.
Ihre Erfahrungen hat Hölzer im Bestseller "Polarschimmer" festgehalten. Das Buch erzählt von der Schönheit der Stille, der Kraft des Lichts und der Bedeutung von Gemeinschaft. Es ist ein bewegender Bericht über ein Jahr am Ende der Welt – und die Erkenntnis, dass wir nur ein kleiner Teil eines viel größeren Ganzen sind.
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Fotoquelle: Michael Trautmann
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