
#598 Grenzen der Belastbarkeit: Burnout-Risiko bei juristischen Berufen
04/12/24 • 11 min
Im Podcast von Duri Bonin diskutiert Dr. Sebastian Haas, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit Spezialisierung auf Burnout und Belastungskrisen, ob Anwält:innen, Staatsanwält:innen sowie Richter:innen ein erhöhtes Risiko für Burnout und psychische Probleme aufweisen. Es wird diskutiert, wann der Übergang von situativem Stress zu Burnout als überschritten gilt und welche Anzeichen darauf hindeuten, dass eine Person nicht mehr im Bereich der psychischen Gesundheit agiert. Ein zentraler Punkt ihrer Diskussion ist die Feststellung, dass juristische Berufe durch hohe Anforderungen, ständigen Zeitdruck und die Notwendigkeit, komplexe Fälle zu lösen, gekennzeichnet sind. Diese Faktoren können zu einem erhöhten Stressniveau führen, das, wenn es über einen längeren Zeitraum anhält, das Risiko von Burnout und anderen psychischen Problemen erhöht. Die hierzu vorliegenden statistischen Zahlen sind alarmierend. So ergab eine Umfrage unter Rechtsanwält:innen, dass sich 31,2 % deprimiert fühlten, 64 % unter Angstzuständen litten, 10,1 % ein Alkoholproblem und 2,8 % ein Drogenproblem attestierten.
Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast Auf dem Weg als Anwält:in versucht der Anwalt Duri Bonin gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige ...) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.
Links zu diesem Podcast:
- Mein Gast Sebastian Haas
- Klinik Hohenegg
- Surveyed lawyers report they experience burnout in their jobs more than half the time
- Lawyer Burnout: Stopping it Before it Starts
- SEB - Schweizer Expertennetzwerk für Burnout
- Anwaltskanzlei von Duri Bonin
- Lehrbücher für Anwaltsprüfung und Anwaltsmanagement
- Das Buch zum Podcast: In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Im Podcast von Duri Bonin diskutiert Dr. Sebastian Haas, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit Spezialisierung auf Burnout und Belastungskrisen, ob Anwält:innen, Staatsanwält:innen sowie Richter:innen ein erhöhtes Risiko für Burnout und psychische Probleme aufweisen. Es wird diskutiert, wann der Übergang von situativem Stress zu Burnout als überschritten gilt und welche Anzeichen darauf hindeuten, dass eine Person nicht mehr im Bereich der psychischen Gesundheit agiert. Ein zentraler Punkt ihrer Diskussion ist die Feststellung, dass juristische Berufe durch hohe Anforderungen, ständigen Zeitdruck und die Notwendigkeit, komplexe Fälle zu lösen, gekennzeichnet sind. Diese Faktoren können zu einem erhöhten Stressniveau führen, das, wenn es über einen längeren Zeitraum anhält, das Risiko von Burnout und anderen psychischen Problemen erhöht. Die hierzu vorliegenden statistischen Zahlen sind alarmierend. So ergab eine Umfrage unter Rechtsanwält:innen, dass sich 31,2 % deprimiert fühlten, 64 % unter Angstzuständen litten, 10,1 % ein Alkoholproblem und 2,8 % ein Drogenproblem attestierten.
Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast Auf dem Weg als Anwält:in versucht der Anwalt Duri Bonin gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige ...) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.
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#597 Einvernahme der geschädigten Person: Rollenwechsel nach Art. 166 und Art. 178 StPO
KI-Musik, Covid-Betrugsfälle, Entschädigung von Zeuginnen (Art. 167 StPO)
Über das Wochenende hat Duri Bonin mit KI experimentiert und Musik kreiert. Er diskutiert mit Gregor Münch die Qualität und Fähigkeiten von KI in der Innovation. Das Gespräch schwenkt zu Covid-Betrugsfällen: Langsam sind die Fälle am Bundesgericht angelangt und es ist nun ein zur Publikation vorgesehener Entscheid erschienen. Weiter geht es mit Art. 166 StPO und damit die Einvernahme der geschädigten Person: Diese ist als Zeugin einzunehmen. Vorbehalten bleibt die Einvernahme als Auskunftsperson nach Art. 178 StPO. Wieso sieht das Gesetz diese Regelung vor? Wie verhält es sich mit der Verwertbarkeit, wenn die gesetzlich vorgesehenen Rollen während des Strafverfahrens sich ändern? Zudem erörtern sie die Entschädigung von Zeugen. Fix besoldete Zeuginnen erhalten oft keine Entschädigung. Selbstständige haben nur Anspruch auf mässige Entschädigung. Schliesslich besprechen sie die Anwendung von Art. 167 StPO auf Auskunftspersonen nach Art. 178 StPO.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich Duri Bonin und Gregor Münch jeden Freitag in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann macht Aussageverweigerung Sinn? Weshalb braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Stimmung im Einvernahmeraum? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und noch viel mehr Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
Links zu diesem Podcast:
- Urteil 6B_271/2022 vom 11.3.2024
- Art. 166 – Einvernahme der geschädigten Person
- Art. 167 – Zeugenentschädigung
- Art. 178 – Begriff Auskunftsperson
- Anwaltskanzlei von Duri Bonin
- Anwaltskanzlei von Gregor Münch
- Titelbild bydanay
- Das Buch zum Podcast: In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung
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#599 Flexibilität als Grundpfeiler der Strafverteidigung
50 goldene Regeln der Strafverteidigung, inspiriert von Wim Wenders (46-50)
Die goldenen Regeln des Filmemachens von Wim Wenders führen Nina Langner und Duri Bonin zur Optimierung eines Plädoyers: Sie diskutieren, wie wichtig und schmerzhaft es ist, den Text zu straffen, Klarheit und Stringenz zu erreichen, Wiederholungen und unnötige Passagen zu streichen. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, ob Authentizität beim Plädieren wichtiger ist als Perfektion. Mit Wim Wenders kommen sie zu dem Schluss, dass Regeln nicht universell sind: Was in einem Strafprozess gilt, muss nicht zwangsläufig auch in einem anderen gelten. Flexibilität ist essentiell für Strafverteidiger:innen. Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass nicht alle angeführten Beispiele und Regeln immer anwendbar sind.
Die besprochenen Regeln: 46. Manche Schauspieler sollten niemals gezwungen werden, eine einzelne Zeile zu wiederholen. (Selbst Orson Welles war darin nicht gut.) 47. Es gibt 10.000 andere Regeln wie diese 50. 48. Wenn es goldene Regeln gibt, könnte es auch Platin-Regeln geben. 49. Es gibt keine Regeln. 50. Nichts von dem oben Genannten ist unbedingt richtig.
50 goldene Regeln der Strafverteidigung:
- 1-5 - Wenn du nichts zu sagen hast, fühl dich nicht verpflichtet, so zu tun, als ob du es tätest
- 6-14 - Die Staatsanwaltschaft droht die Strafverteidigung abzuhängen
- 15-23 - Verliebe dich niemals in die/den Beschuldigten!
- 24-32 - Plädoyers: Echte Überzeugung oder nur Show?
- 33-37 - Die Nachbearbeitung von Einvernahmen
- 38-41 - Liebesbeziehungen in der Strafjustiz
- 42-45 - Strafverteidiger:innen: Mehr als lästige Schmeissfliegen
Links zu diesem Podcast:
- Das Buch zum Podcast: In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung
- Anwaltskanzlei von Nina und Duri
- Titelbild bydanay
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