
Was ist Bakelit?
02/08/24 • 1 min
Erster massenhaft produzierter synthetischer Kunststoff
Bakelit war der erste synthetische Kunststoff, der weltweit in großen Mengen produziert wurde. Der Erfinder war ein Belgier, der nach Amerika ausgewandert war. Der Mann hieß Baekeland; seine Erfindung nannte er in Anlehnung an seinen Namen "Bakelit". Bakelit wird im Wesentlichen aus zwei Chemikalien hergestellt: Phenol und Formaldehyd. Beide sind hochgiftig. Aber das Endprodukt wurde so ausgereift gemacht, dass es als Endprodukt nicht mehr giftig war. Es war alles gebunden und bei der Herstellung gab man noch Füllstoff dazu, damit es billiger und die Farbe anders wurde. Es kam Holzmehl rein oder Gipsmehl. So war das Bakelit mal dunkelbraun, mal hellbraun, manchmal auch beige.Nicht verformbar, nicht recycelbar
Wesentlich bei Bakelit ist Folgendes: Wenn man es in eine bestimmte Form gebracht und ausgehärtet hat, kann man es nicht mehr durch Schmelzen umformen. Man kann es dann höchstens mechanisch – also mit Beil, Hammer, Säge oder Feile – bearbeiten. Ist es aber in einer festen Form, dann kann es nicht mehr verändert werden – also auch nicht recycelt. Die Probleme, dieses Material zu färben und die Unmöglichkeit des Recycelns sind Gründe, warum das Bakelit später durch andere Kunststoffe verdrängt wurde.Erster massenhaft produzierter synthetischer Kunststoff
Bakelit war der erste synthetische Kunststoff, der weltweit in großen Mengen produziert wurde. Der Erfinder war ein Belgier, der nach Amerika ausgewandert war. Der Mann hieß Baekeland; seine Erfindung nannte er in Anlehnung an seinen Namen "Bakelit". Bakelit wird im Wesentlichen aus zwei Chemikalien hergestellt: Phenol und Formaldehyd. Beide sind hochgiftig. Aber das Endprodukt wurde so ausgereift gemacht, dass es als Endprodukt nicht mehr giftig war. Es war alles gebunden und bei der Herstellung gab man noch Füllstoff dazu, damit es billiger und die Farbe anders wurde. Es kam Holzmehl rein oder Gipsmehl. So war das Bakelit mal dunkelbraun, mal hellbraun, manchmal auch beige.Nicht verformbar, nicht recycelbar
Wesentlich bei Bakelit ist Folgendes: Wenn man es in eine bestimmte Form gebracht und ausgehärtet hat, kann man es nicht mehr durch Schmelzen umformen. Man kann es dann höchstens mechanisch – also mit Beil, Hammer, Säge oder Feile – bearbeiten. Ist es aber in einer festen Form, dann kann es nicht mehr verändert werden – also auch nicht recycelt. Die Probleme, dieses Material zu färben und die Unmöglichkeit des Recycelns sind Gründe, warum das Bakelit später durch andere Kunststoffe verdrängt wurde.Vorherige Episode

Warum haben Adelige "blaues Blut"?
Blaue Adern schimmern durch die vornehm blasse Haut
Der Ausdruck "blaues Blut" hat seinen Ursprung wohl in Spanien ("sangre azul"). Das hat mit den Adern zu tun, die bläulich durch die Haut schimmern. Die Spanier haben ja im Schnitt etwas dunklere Haut als die Mittel- und Nordeuropäer. Allerdings hat der spanische Adel viele nordeuropäische Einflüsse. Das ging los mit den westgotischen Königen, später kamen dann die Habsburger. Dieser Adel war somit etwas blasser als der Rest der Bevölkerung. Und er tat einiges, um blass zu bleiben, denn Blässe galt früher als etwas Nobles. Also mieden die Adligen das Sonnenlicht. Die Folge dieser betonten Blässe war, dass die Adern der Adeligen besonders auffallend – und eben blau – durch die Haut schimmerten.Spanischer Adel hebt sich durch noble Blässe vom Volk ab
Manche Adelsforscher behaupten auch, dass gerade nach der Reconquista – der Vertreibung der Mauren – viele Adlige darauf geachtet hätten, dass man ihre blauen Adern auch schön sieht, damit klar ist, wie "reinblütig" sie sind, dass sie nicht irgendwelche maurischen, dunklen Einflüsse haben – die Welt war damals ja doch noch etwas rassistischer als heute.Bluterkrankheit im europäischen Adel
Eine zweite Erklärung geht in eine ähnliche Richtung und bringt die Bluterkrankheit ins Spiel, die in den europäischen Adelshäusern relativ häufig auftritt. Vor allem in der Erbfolge der berühmten Königin Victoria von England. Bei ihr ist belegt, dass sie Trägerin des Bluter-Gens war. Ihr Sohn Leopold war Bluter, und er und zwei weitere Töchter haben es ihrerseits weitergegeben. In der Nachkommenschaft von Victoria geht ja auch ein Zweig nach Spanien. Victorias Enkelin Eugenie vermählte sich mit dem spanischen König Alfonso XIII. und ist somit Urgroßmutter des heutigen spanischen Königs Felipe VI. Zumindest dessen Großvater war ebenfalls Bluter, so viel weiß man. In diesem ganzen verzweigten viktorianischen Adelsgeschlecht, das von Spanien bis zu den russischen Zaren reichte, tritt die Bluterkrankheit also relativ gehäuft auf. Nun ist das Blut von Blutern auch nicht "blauer" als anderes. Aber: Bluter sind gelegentlich blasser. Einfach auch deshalb, weil sie sich – vor allem früher – weniger draußen aufhielten, um sich vor möglichen Verletzungen zu schützen. So könnte auch bei ihnen die durchschimmernden Adern ein besonders auffallendes Merkmal gewesen sein. Der Haken an dieser Erklärung ist allerdings der Zeitpunkt: Die Hochzeit von Eugenie mit Alfonso erfolgte 1906. Aber der Ausdruck "blaublütig" oder "blue blood" im Englischen hatte sich offenbar schon knapp hundert Jahre zuvor etabliert. Insofern hätte der "Blutereffekt" allenfalls das Bild vom "blaublütigen" Adel unterstützt.Nächste Episode

Schont ein Bio-Shampoo die Umwelt?
Tenside, Duft- und medizinische Wirktstoffe im Shampoo
Shampoos enthalten verschiedene umweltkritische Inhaltsstoffe. Dazu gehören Tenside – also das, was wäscht und schäumt – und Zusatzstoffe wie Duft- oder medizinische Wirkstoffe, etwa gegen Schuppen. Allerdings gibt es nur wenige Untersuchungen darüber, wie diese sich in der Umwelt tatsächlich auswirken. Die Tenside, die heute in konventionellen Shampoos verwendet werden, sind biologisch gut abbaubar. Es gibt aber Hinweise darauf, dass manche Zusatzstoffe hormonelle Wirkungen auf Organismen haben. Die stammen allerdings aus Laboruntersuchungen, bei denen Organismen ganz gezielt hohen Konzentrationen ausgesetzt sind, wie sie in der Natur gar nicht vorkommen. Deshalb folgt daraus noch nicht, dass diese Stoffe in den Mengen, in denen sie sich am Ende im Abwasser finden, wirklich einen nennenswerten Schaden anrichten. Das ist einfach schwer untersuchbar. Aber auch wenn man es nicht weiß, sollte man die Umwelt so wenig wie möglich schädigen und deshalb vorsorglich schadstoffarme Produkte verwenden.Was bedeutet "bio" beim Shampoo?
Nun stellt sich aber die nächste Frage: Was bedeutet "bio" überhaupt bei Kosmetik? Der Begriff ist längst nicht so geregelt wie bei Lebensmitteln, wo mit "bio" eine bestimmte Form der Nahrungsmittelproduktion bezeichnet wird – z.B. kein mineralischer Dünger, keine chemischen Pestizide. Was aber sind Bio-Shampoos? Wir sprechen hier ja über Produkte der sogenannten Naturkosmetik. Da gibt es zwar verschiedene Zertifikate, aber die haben fast alle eins gemeinsam: Umweltaspekte spielen bei ihnen kaum eine Rolle. Die Zertifikate werden vielmehr nach anderen, vor allem mutmaßlich gesundheitlichen Gesichtspunkten vergeben.Verzicht auf Zusatzstoffe in Naturkosmetik
Diese Kosmetika zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass sie auf bestimmte Zusatzstoffe verzichten, die z.B. bei bestimmten Menschen Allergien auslösen können: Konservierungsstoffe, Emulgatoren oder eine synthetische Parfümierung.Konventionell oder natürlich: Zusatzstoff bleibt Zusatzstoff
Vielleicht unterscheidet sich das Bio-Shampoo aber vom konventionellen auch einfach nur dadurch, dass es diese Stoffe ausschließlich aus natürlichen Quellen gewinnt, also etwa aus Pflanzen. Limonenduft kann z.B. natürlich oder synthetisch hergestellt sein. Sofern es aber chemisch gesehen letztlich die gleichen Substanzen sind, macht es für das Abwasser keinen Unterschied. D.h. je nachdem, welche Duftstoffe genau drin sind, sind die synthetischen genauso harmlos oder bedenklich wie die natürlichen. Man muss also genau hingucken, was beim jeweiligen Shampoo mit "bio" gemeint ist, um sagen zu können, ob es für die Umwelt wirklich besser ist.Ökologische Gesamtbilanz betrachten
Außerdem muss man die ökologische Gesamtbilanz betrachten: Es kann sein, dass eine natürliche Zutat, die aus Pflanzen gewonnen wird, in der Herstellung sehr viel mehr Energie verbraucht als der entsprechende synthetisch hergestellte Stoff. Als Verbraucher ist man aber meist überfordert, das für jedes Produkt herauszufinden. Deshalb würde ich persönlich sagen: Es gibt in unserem Alltag so viele Dinge, von denen wir relativ sicher wissen, dass sie ökologisch gut oder eben schlecht sind. Wir wissen, Radfahren ist besser als Autofahren. Wir wissen, es ist für die Umwelt besser, wenn wir Dinge kaufen, die möglichst lange halten – von Klamotten bis zum Handy – und wenn wir uns nicht immer auf das neueste Gerät stürzen, das gerade auf den Markt kommt. Unser ökologischer Fußabdruck hängt im Wesentlichen von den Faktoren Wohnung, Essen, Mobilität, Kleidung, Essen und vielleicht noch Medienkonsum ab. Verglichen mit all dem, was wir hier gut oder schlecht machen können, ist die Frage, ob ich ein Bio-Shampoo oder ein konventionelles benutze, für die Umwelt relativ bedeutungslos – zumal dann, wenn man wissenschaftlich den Unterschied gar nicht so klar festmachen kann.Wenn dir diese Episode gefällt, wirst du lieben
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