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1000 Antworten - Warum fliegen Fliegen immer im Zickzack und halten sich unter Lampen auf?

Warum fliegen Fliegen immer im Zickzack und halten sich unter Lampen auf?

06/09/23 • 2 min

1000 Antworten

Flugmuskulatur muss nur zwei große Vorderflügel antreiben

Stubenfliegen gehören tatsächlich im Insektenreich zu den besten Fliegern. Sie können im Gegensatz zu anderen Insekten – beispielsweise Nachtfaltern – im Flug ganz schnell ihre Richtung wechseln, weil sie eine bessere Flugmuskulatur haben als andere Insekten. Sie haben nur zwei große Vorderflügel. Die gesamte Flugmuskulatur muss also nur zwei und nicht vier Flügel antreiben. Und sie haben eine ganz spezielle Entwicklung: Die Hinterflügel sind zu ganz winzigen, hochentwickelten Sinnesorganen umgewandelt – den sogenannten Schwingkölbchen. Und die geben den Fliegen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die Information darüber, wo sie sich im Raum befinden.

Flugkünstler: gemeine Stubenfliege

Das heißt, die Fliege fliegt zum einen schneller. Und außerdem kann sie viel schneller ihre Richtung ändern. Eine Motte, die sehr große Flügel und auch noch vier Flügel hat, würde immer kreisförmig um eine Lichtquelle herumfliegen. Auch weil sie durch das Licht stark in ihrer Orientierung beeinträchtigt ist. Fliegen können in der Luft stehen. Und allein durch dieses Stehen und der Fähigkeit, schnell die Richtung zu verändern, sieht das Ganze immer sehr abgehackt aus. Eine Motte kann in der Luft zum Beispiel nicht stehen bleiben. Aber ein Flugkünstler wie die gemeine Stubenfliege schon.

Ausgeschaltete Zimmerlampen sind uninteressant

Wenn Fliegen auch am Tag Richtung Lampe fliegen, könnte mir gut vorstellen, dass die Lampe in der Mitte des Raumes hängt. Die Fliege versucht immer, in eine Richtung so weit zu fliegen, wie sie es kann. Dann ändert sie die Richtung und kommt zurück. Dadurch hat man den Eindruck, dass sie immer um die Deckenmitte kreist. Aber es macht keinen Sinn, dass sie sich bei ausgeschalteter Lampe daran erinnert, dass sie nachts zuvor gebrannt hat. Es wird wahrscheinlich Zufall sein und daran liegen, dass die Lampe im Allgemeinen in der Mitte von Decken hängt.
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Flugmuskulatur muss nur zwei große Vorderflügel antreiben

Stubenfliegen gehören tatsächlich im Insektenreich zu den besten Fliegern. Sie können im Gegensatz zu anderen Insekten – beispielsweise Nachtfaltern – im Flug ganz schnell ihre Richtung wechseln, weil sie eine bessere Flugmuskulatur haben als andere Insekten. Sie haben nur zwei große Vorderflügel. Die gesamte Flugmuskulatur muss also nur zwei und nicht vier Flügel antreiben. Und sie haben eine ganz spezielle Entwicklung: Die Hinterflügel sind zu ganz winzigen, hochentwickelten Sinnesorganen umgewandelt – den sogenannten Schwingkölbchen. Und die geben den Fliegen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die Information darüber, wo sie sich im Raum befinden.

Flugkünstler: gemeine Stubenfliege

Das heißt, die Fliege fliegt zum einen schneller. Und außerdem kann sie viel schneller ihre Richtung ändern. Eine Motte, die sehr große Flügel und auch noch vier Flügel hat, würde immer kreisförmig um eine Lichtquelle herumfliegen. Auch weil sie durch das Licht stark in ihrer Orientierung beeinträchtigt ist. Fliegen können in der Luft stehen. Und allein durch dieses Stehen und der Fähigkeit, schnell die Richtung zu verändern, sieht das Ganze immer sehr abgehackt aus. Eine Motte kann in der Luft zum Beispiel nicht stehen bleiben. Aber ein Flugkünstler wie die gemeine Stubenfliege schon.

Ausgeschaltete Zimmerlampen sind uninteressant

Wenn Fliegen auch am Tag Richtung Lampe fliegen, könnte mir gut vorstellen, dass die Lampe in der Mitte des Raumes hängt. Die Fliege versucht immer, in eine Richtung so weit zu fliegen, wie sie es kann. Dann ändert sie die Richtung und kommt zurück. Dadurch hat man den Eindruck, dass sie immer um die Deckenmitte kreist. Aber es macht keinen Sinn, dass sie sich bei ausgeschalteter Lampe daran erinnert, dass sie nachts zuvor gebrannt hat. Es wird wahrscheinlich Zufall sein und daran liegen, dass die Lampe im Allgemeinen in der Mitte von Decken hängt.

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undefined - Wie gefährlich sind Blitze für Fische und Wassertiere?

Wie gefährlich sind Blitze für Fische und Wassertiere?

Es kommt vor, dass Fische oder Enten von einem Blitz getötet werden. Dass wir das so selten erleben, liegt wohl daran, dass wir bei solchem Wetter selten ein Picknick am See machen. Es passiert aber auch nicht so oft. Warum werden wir bei Gewitter aus dem Schwimmbad gejagt? Weil das Schwimmbad oder der See eine große flache Wasserfläche ist und jeder, der darin schwimmt, herausragt – und Blitze suchen sich ja bekanntlich den höchsten Punkt in der Landschaft.

Strom verteilt sich nach Blitzschlag rasch im See und wird "verdünnt"

Eine Ente ragt auch aus dem Wasser heraus, und ein Schwan noch weiter, deshalb sind beide gefährdet. Aber generell werden Wasserbewohner tatsächlich nicht so oft von einem Blitz erschlagen. Das liegt zum einen daran, dass sich der Strom im Wasser relativ schnell "verdünnt". Verdünnen nur im übertragenen Sinn: Natürliches Wasser enthält viele gelöste Stoffe und ist deshalb ein sehr guter Stromleiter. Deshalb ist der Föhn in der Badewanne so gefährlich. Aber gerade weil Wasser ein sehr guter Leiter ist, breitet sich der Strom von der Einschlagstelle des Blitzes sofort in alle Richtungen aus – zur Seite und in die Tiefe. So verteilt er sich in alle Richtungen. Dabei nimmt mit zunehmender Entfernung vom Einschlagpunkt die Stromdichte schnell ab. 50 bis 100 Meter neben der Stelle, wo ein Blitz einschlägt, ist die Stromdosis kaum noch gefährlich.

Fische "nützen" dem Blitz kaum beim Aufbau der Spannung

Die Fische haben noch einen Vorteil: Sie schwimmen im Wasser, nicht an der Wasseroberfläche. An Land hingegen fungieren Menschen und Tiere wie Stromleiter. Das heißt, der Blitz bzw. der Strom sucht sich den Weg im Zweifel durch unsere Körper hindurch, weil auch wir zu zwei Dritteln aus Wasser bestehen und deshalb viel bessere Stromleiter sind als die Luft um uns herum. Wir dienen also dem Blitz als Stromkabel. Die Situation im Wasser ist völlig anders, weil das Wasser selbst ja schon den Strom ziemlich gut leitet. Deshalb ist für den Blitz der Fisch auch kein besonderer Anziehungspunkt, denn der leitet den Strom nicht schneller als das Wasser um ihn herum. Je kleiner ein Tier ist, desto weniger Schaden richtet der Blitz an, weil er im kleinen Körper nicht so große Spannungen aufbauen kann. Trotzdem: Es kommt durchaus vor, dass bei einem Gewitter Fische getroffen werden. Aber für die Fische ist es nicht so gefährlich wie für die Menschen, die groß sind, an der Oberfläche schwimmen und dort einen richtigen Köder für den Blitz darstellen.

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undefined - Wer hat die Schule erfunden?

Wer hat die Schule erfunden?

Weit gefasster "Schul"-Begriff: Faustkeil herstellen, Mammut jagen, Acker bestellen

Es hat vermutlich niemand die Schule in dem Sinn erfunden, wie man Glühbirnen erfindet oder Blitzableiter. Sondern das hat sich allmählich entwickelt. Denn letztlich von dem Moment an, in dem es so etwas wie Kultur gab – wo also Menschen nicht nur ihre angeborenen Fähigkeiten benutzten, sondern wo man auch bestimmte Errungenschaften, Fähigkeiten, Techniken von einer Generation an die nächste weitergab – muss es ja jemanden gegeben haben, der dieses Wissen weitergegeben und den Kindern gezeigt hat, wie man einen Faustkeil herstellt, wie man ein Mammut jagt oder, später, wie man einen Acker bestellt. Das waren vielleicht die Eltern oder aber bestimmte Spezialisten in der Gemeinschaft, die etwas besonders gut konnten. Die Frage ist, ob man das schon als "Schule" bezeichnet.

Erste Schulen bei den Sumerern

Wenn man von Schule im engeren Sinn spricht, also einer Einrichtung, in der Kinder a) gemeinsam und b) regelmäßig unterrichtet werden, wo sie also zu bestimmten Zeiten hingehen, selbst da weiß man weiß nur: Es gab solche Schulen bereits bei den Sumerern. Das heißt im 3. bis 4. Jahrtausend vor Christus. Das weiß man aus alten Texten. Dummerweise hatten aber die Sumerer die Schrift damals gerade erst erfunden. Es ist also kein Wunder, dass in früheren Texten keine Schulen erwähnt sind, einfach weil es vorher gar keine Texte gab. Aber man kann immerhin sagen: In dem Moment, in dem die Schrift erfunden war, gab es bereits Schulen. Die ältesten Zeugnisse stammen hier aus der Fundstätte bei Mari, das liegt am Euphrat, an der syrisch-irakischen Grenze. Da hat man Ziegelkonstruktionen gefunden, die aussehen, als könnten es Schulbänke gewesen sein. Und aus späterer Zeit datieren dort auch Schrifttafeln, die sich jedenfalls so lesen, als seien es Schultexte. Aber das ist natürlich immer Deutungssache – klar ist nur: Schulen gibt es schon sehr lange.

Schulpflicht ab 1717 in Preußen

Die Schulpflicht kam erst sehr viel später. Das entscheidende Datum ist das Jahr 1717. Da hat Friedrich Wilhelm I. die allgemeine Schulpflicht in Preußen eingeführt. Hier ein Zitat, leicht gekürzt, aus dem Generaledikt des preußischen Königs: "Wir vernehmen missfällig und wird verschiedentlich von den Inspectoren und Predigern bei uns geklaget, daß die Eltern absonderlich auf dem Lande, in Schickung ihrer Kinder zur Schule sich sehr säumig erzeigen, und dadurch die arme Jugend in große Unwissenheit, sowohl was das Lesen, Schreiben und Rechnen betrifft, als auch in denen zu ihrem Heil und Seligkeit dienenden höchstnötigen Stücken aufwachsen lassen. Weshalb wir um diesem höchst verderblichen Übel auf einmal abzuhelfen in Gnaden resolviret dieses Unser General-Edict ergehen zu lassen und darum allergnädigst und ernstlich zu verordnen, daß hinkünfftig an denen Orten, wo Schulen sein, die Eltern bei nachdrücklicher Straffe gehalten sein sollen, Ihre Kinder gegen zwei Dreier wochentliches Schul-Geld von einem jeden Kinde, im Winter täglich und im Sommer, wann die Eltern die Kinder bei ihrer Wirtschaft benötigt sein, zum wenigsten ein oder zweimal die Woche, ... in die Schul zu schicken. Falls aber die Eltern das Vermögen nicht hätten: So wollen Wir, daß solche zwei Dreier aus jedes Orts Allmosen bezahlet werden sollen." (Friedrich Wilhelm I.) Das galt zunächst nur in Preußen, aber diese Einführung einer Schulpflicht war Vorbild für die anderen deutschen Landesteile, die später nachzogen. Und auch für das Ausland.

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