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Helle Panke

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Ihr habt es mal nicht zu einer unserer Veranstaltungen geschafft? Hier könnt ihr viele Vorträge und Diskussionen nachhören.
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Top 10 Helle Panke Episodes

Goodpods has curated a list of the 10 best Helle Panke episodes, ranked by the number of listens and likes each episode have garnered from our listeners. If you are listening to Helle Panke for the first time, there's no better place to start than with one of these standout episodes. If you are a fan of the show, vote for your favorite Helle Panke episode by adding your comments to the episode page.

Mitschnitt einer Veranstaltung in der Reihe "Engels200" vom 19. Februar Referent: Prof. Michael R. Krätke Gleich mit seinem ersten Buch machte sich der junge Friedrich Engels einen Namen als „Sozialschriftsteller“. 1845 erschien seine „Lage der arbeitenden Klasse in England“. „Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen“ gearbeitet, wie der Untertitel versprach. Für den jungen Marx, und nicht nur für ihn, war Engels‘ Buch eine Offenbarung und ein Ansporn; er hat es hochgeschätzt und im ersten Band des „Kapital“ mehrfach genannt und daraus zitiert. Wie sein Autor wird dies Buch heute bei vielen Marx-Jüngern eher gering geschätzt. Eine erneute Lektüre zeigt jedoch, dass dies Buch weit mehr ist als eine Sozialreportage. Es war nach Engels‘ Selbstverständnis nur Teil einer größeren Arbeit, einer Sozialgeschichte Englands, in der die Folgen der industriellen Revolution umfassend untersucht werden sollten. In diesem ersten Teil beschränkte Engels sich auf die Lage, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiterklasse in England. Er lieferte aber nicht nur eine detaillierte Beschreibung davon, sondern entwickelte die Ansätze der Kritik der politischen Ökonomie, die er 1844 in seinem Aufsatz „Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie“ gegeben, ein gutes Stück weiter. Engels ist später nicht dazu gekommen, seinen Plan auszuführen. Überarbeiten wollte er das Buch nicht, er hätte es ganz neu schreiben müssen. Er verwies daher auf den ersten Band des „Kapital“, in dem Marx seine Darstellung über die 1840er Jahre hinaus fortgesetzt habe. In dieser Veranstaltung wollen wir uns diese jugendfrische Arbeit von Friedrich Engels noch einmal ansehen und prüfen, was davon bleibenden Wert für die sozialistische Bewegung hat, der es gewidmet war.
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Mitschnitt einer Veranstaltung der Reihe „Forum Wirtschafts- und Sozialpolitik vom 18. November 2015 Diskussion mit: Karl Brenke (Referent für Konjunkturanalyse und Konjunkturprognose beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin), Christian Hoßbach (Stellv. Vorsitzender DGB-Berlin-Brandenburg), Andreas Hallbauer (Forum Wirtschafts- und Sozialpolitik) und Jutta Matuschek (wirtschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus) Moderation: Dr. Dietmar Müller Welche Perspektiven hat die Hauptstadt? Wird sie eine moderne Dienstleistungsmetropole mit schwindender industrieller Basis, oder führt der Weg hin zu einem zukunftsfähigen öffentlichen Sektor und zur Reindustrialisierung im Energie- und Verkehrsbereich? Damit hängt unmittelbar die Frage zusammen, wie sich in Berlin die Beschäftigungsstruktur entwickeln wird. Es ist zwar ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, aber gleichzeitig ist eine Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit feststellbar. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse nehmen zu. Wie entwickelt sich Berlin im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen? Gibt es Ähn-lichkeiten und Unterschiede in der ökonomischen Entwicklung mit ostdeutschen Bundeslän¬dern? Wie sieht der Vergleich mit westdeutschen Metropolen wie z.B. Hamburg oder München aus? Nimmt die Beschäftigung im öffentlichen Sektor zu oder stagniert sie? Wie realistisch sind Pläne einer Re-Industrialisierung im Energie- und Verkehrssektor? Welchen Einfluss haben der Fiskalpakt und die Schuldenbremse auf die wirtschaftliche Ent-wicklung?
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Mitschnitt einer Veranstaltung im Jahr 2013 Referent: Prof. Dr. Burkhard Bierhoff, Erziehungssoziologe, lehrt als Fachhochschullehrer an der Hochschule Lausitz im Studiengang Soziale Arbeit; Forschungsschwerpunkte: Erziehungstheorie, Subjekttheorie, Lebensstile, Konsum und Nachhaltigkeit; Gründungsmitglied der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft. In seiner Analytischen Sozialpsychologie strebte Erich Fromm eine Verbindung von materialistischer Philosophie (Marx) und Psychoanalyse (Freud) an. Sein Ansatz steht für eine freiheitliche sozialistische Variante, die u.a. an den Frühschriften von Karl Marx orientiert ist und Übereinstimmungen mit osteuropäischen Diskussionspartnern wie Adam Schaff, Prednag Vranicki und Gajo Petrović aufweist. Der humanistische Sozialismus als Weltanschauung, die auch im Messianismus wurzelt, zeigt ein ethisches und politisches Engagement für soziale Gerechtigkeit, die Aufhebung von Entfremdung und das Ende der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Sein Potenzial an Aufklärung, Kritik und Erneuerung erscheint noch längst nicht ausgeschöpft. In der von Fromm vertretenen Theorie des Subjekts werden u.a. Fragen nach Normalität, Gesundheit und Entfremdung aufgeworfen. Im Gegensatz zu seinen früheren Kollegen aus der kritischen Theorie, Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse, hat Fromm sich nicht gescheut, seelische Grundlagen einer zukünftigen Gesellschaft zu skizzieren und Grundlinien dieser neuen Gesellschaft aufzuzeigen. In seinem Denken verbindet er eine schonungslose Sozialkritik mit hoffnungsvollen Visionen, die den Blick aus den Einseitigkeiten einer zerstörerischen Lebensweise lösen, den produktiven Menschen favorisieren und Gesellschaft und Wirtschaft strukturell umbauen. In der Vortragsveranstaltung soll es um die utopiehaltigen Ansätze und Ideen von Erich Fromm gehen, die dieser besonders seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. In sozialökologischer Hinsicht hat Rudolf Bahro an Ideen von Fromm angeknüpft und diese politisch weitergeführt.
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Aufzeichnung vom 20. Oktober 2021 Jérôme Buske: Vermittelter "Zivilisationsbruch"? – Verfolgung, Erinnerung und Zeugenschaft in und nach der Shoah Die Verbrechen der Nationalsozialisten an den europäischen Juden, Sinti und Roma, „Asozialen“ und politischen Gegnern sind seit Jahrzehnten Gegenstand historischer Auseinandersetzungen und lösen erinnerungspolitische Debatten im postnazistischen Deutschland aus. Geprägt wurden diese Debatten in der Bundesrepublik vom Historikerstreit, der Kontroverse um die Hamburger Wehrmachtsausstellung im Jahr 1995, Martin Walsers geschichtsrevisionistischer Rede in der Frankfurter Paulskirche im Jahr 1998, von kulturpolitischen Debatten um die Errichtung des Mahnmals für die ermordeten Juden Europas in der Berliner Republik und der unter der ersten rotgrünen Bundesregierung geführten politischen Auseinandersetzung um die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter sowie von der Gründung der Stiftung „Erinnerung. Verantwortung. Zukunft“ um die Jahrtausendwende. Nachdem der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder nach einem rechtsextrem motivierten Anschlag auf eine Düsseldorfer Synagoge im Jahr 2000 einen „Aufstand der Anständigen“ forderte, vollzog sich ein Paradigmenwechsel. Während bis in die 1990er-Jahre geschichtsrevisionistische Strukturen in ehemals konservativen Volksparteien wie bspw. der CDU zeitweise geduldet wurden, kann im gegenwärtigen politischen System der Bundesrepublik eine überparteiliche Anerkennung der nationalsozialistischen Verbrechen sowie ein Konsens der demokratischen Parteien über die Relevanz der kultur- und bildungspolitischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust an Erinnerungsorten wie beispielsweise der Topographie des Terrors oder dem Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma im Berliner Tiergarten konstatiert werden. Der Vortrag thematisiert die nationalsozialistische Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung von Juden sowie deren individuelle Wahrnehmung davon zwischen den Jahren 1933 und 1945. Den immer wiederkehrenden Bezugspunkt bilden die Erinnerungszeugnisse der Holocaustüberlebenden Charlotte Delbo (Auschwitz und danach, Erstveröffentlichung, 1965), Primo Levi (Ist das ein Mensch, Erstveröffentlichung 1947), Jean Améry (Jenseits von Schuld und Sühne, Erstveröffentlichung, 1966), Otto Dov Kulka (Landschaften der Metropole des Todes, Erstveröffentlichung 2009), Hanna Lévy-Hass (Vielleicht war das alles erst der Anfang, Erstveröffentlichung 1979) und Anna Langfus (Salz und Schwefel, Erstveröffentlichung 1960). Im Verlauf des Vortrags geht es um die Frage, wie die singulären Verbrechen gegen die Menschheit in den Erinnerungstexten sprachlich dargestellt werden. Ferner werden die Zeugenberichte aus Auschwitz und Bergen-Belsen vor dem Hintergrund der kulturphilosophischen Debatten über das Darstellungsverbot in den 1960er Jahren und der „Aufarbeitung der Vergangenheit“ im Nachkriegsdeutschland miteinander verglichen und die Rolle von Traumquellen in der Lagerliteratur analysiert. Referent: Jérôme Buske (Kulturwissenschaftler und Politologe, promoviert an der HU Berlin, arbeitet im Bereich der politischen Bildung und schreibt regelmäßig für die Wochenzeitung jungle World)
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Mitschnitt vom 23. Oktober 2024 Referent: Dr. Franz Heilgendorff, ist gegenwärtig als PostDoc am Institut für Soziologie der TU Dresden mit dem Übergang von der Philosophie in das Studium der wirklichen Welt beschäftigt. 2023 erschien sein Buch "Kategoriale Kritik. Zur Bedeutung von Kategorie und Begriff in der dialektischen Methode bei Marx" beim Karl Dietz Verlag. Moderation: Dr. Frank Engster Wie lässt sich etwas so Komplexes wie die kapitalistische Produktionsweise begreifen und darstellen? Und zwar so, dass die Darstellung zugleich Kritik ist und nicht nur die Bestimmungen ihres Gegenstand trifft, sondern ihn auch radikal infrage stellt? Und was ist diese "dialektische Methode", die eine solche Kritik einzulösen verspricht? Diese Frage der Kritik ist Gegenstand der Untersuchungen von Franz Heilgendorff. Sein Buch "Kategoriale Kritik" zeigt eine gravierende Lücke in der kaum noch überschaubaren Forschung zu Marx und zum Kapital auf: Trotz aller Bemühungen um Marx’ Kritik der ökonomischen Kategorien fehlt eine historisch-kritische Rekonstruktion, warum Marx überhaupt von einer "Kritik der Kategorien" sprechen kann und was "Kategorien" sind. Dies ist umso fataler, als ein Verständnis der Bedeutung und Funktion von Kategorien ein entscheidender Schlüssel zum Verständnis dialektischen Denkens ist und das Problem des Verhältnisses von Gesellschafts- und Erkenntniskritik aufwirft. Eine Kooperation von Helle Panke e.V. mit dem Verein zur Förderung der MEGA-Edition.
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Mitschnitt vom 31. Januar 2024 Referent: Dr. Thomas Schubert Moderation: Dr. Alexander Amberger Der damals 41-jährige Rudolf Bahro ist im August 1977 über Nacht vom unscheinbaren SED-Funktionär zum weltweit bekannten DDR-Dissidenten geworden. Grund war die Veröffentlichung seines Buches "Die Alternative" im Westen. Doch wo kam dieser Bahro her, was hatte er vor der "Alternative" intellektuell geleistet? In seiner dieser Tage erschienenen Dissertation stellt Thomas Schubert sämtliche Texte und Gedichte Bahros aus der Zeit vor der "Alternative" vor. Das weithin unbekannte Frühwerk wird in klassisch-hermeneutischer Manier einer Würdigung und Kritik unterzogen. Subjektive und objektive Sinn- und Motivstrukturen der Texte werden ausführlich analysiert, zudem geht Schubert der Frage nach, was sich daran für die Epoche des deutschen Realsozialismus an Charakteristischem ablesen lässt. Das Frühwerk Bahros entfaltet in dieser Betrachtungsweise einen dreifachen Wert: einen in sich, einen im Vorblick auf spätere Texte und einen dokumentarischen Wert zum Verständnis von deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert. Den Begriffen „Bürgerkrieg“ und „Romantik“ kommt darin eine besondere Bedeutung zu. Es handelt sich nicht nur um die zentralen polit-ästhetische Kategorien in Bahros Frühwerk, sondern auch um zentrale – wenn auch vergessenen – Kategorien eines Anfanges, für den dieses Werk beispielhaft steht: eine marxistische Romantik oder eine romantische Vorstellung vom revolutionären Bürgerkrieg.
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Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 7. Februar 2024 Gespräch mit David Begrich und Martina Renner. Es moderiert Fabian Kunow. Laut einer aufwendigen Recherche des Journalistenbüros Correctiv traf sich im November 2023 im Potsdamer „Landhaus Adlon“ eine illustre Runde der extremen Rechten mit Vertretern aus dem bürgerlichen Lager. Funktionäre der AfD lauschten auf Einladung ökonomisch-potenter westdeutscher Gastgeber dem Kopf der Identitären Bewegung aus Österreich Martin Sellner. Im Publikum saßen auch honorige Personen, die vermutlich nicht das AfD-Parteibuch tragen, sondern als "konservativ" gelten. Ziel war es Spendengelder für die extreme Rechte einzutreiben. Durch Correctiv-Recherche konnten die Organisatoren, der Gesprächsinhalt und die Zuhörenden einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Gerade der Inhalt des dort im geschlossenen Kreis Gesagten, die sogenannten "Remigrationspläne", die auch deutsche Staatsbürger umfassen sollen, sorgte für Aufsehen. Im Anschluss wurden ähnliche Vernetzungen und Spendensammlungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Seitdem finden Proteste gegen die AfD in allen Regionen Deutschlands statt, zu denen sich hunderttausende Teilnehmende eingefunden haben. Die Forderung nach einem AfD-Verbot steht im Raum. Einen knappen Monat nach der Enthüllung durch Correctiv möchten wir in einer Gesprächsveranstaltung diese Recherche noch einmal rekapitulieren und darüber sprechen, was seitdem passiert ist. Sind die Überlegungen von Sellner für die extreme Rechte neu? Was würden diese für ein Land bedeuten, in dem im Jahr 2022 nach Angaben des statistischen Bundesamts 23,8 Millionen Menschen und somit 28,7 % der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte haben? Wie fügt sich die Berichterstattung über die Correctiv-Recherche in neurechte Diskursstrategien ein? Was können Demokratinnen und Demokraten überhaupt noch tun, wenn immer mehr Menschen bereit sind, der AfD ihre Stimme zu geben? Wir freuen uns auf David Begrich und Martina Renner. David Begrich arbeitet beim Verein Miteinander e.V. in Magdeburg. Er ist Kenner der Einflüsterer des völkischen Flügels der AfD, der mit dem Institut für Staatspolitik (IfS) seinen Sitz in Sachsen-Anhalt hat. Martina Renner hat als Innenpolitikerin der LINKEN im Bundestag unmittelbar nach Correctiv-Recherche mit Fragen an die Bundesregierung nachgesetzt.
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Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 20. September 2023 aus dem Max-Lingner-Haus. Referentin: Dr. Franziska Thun-Hohenstein Moderation: Dr. Wladislaw Hedeler Die ersehnte Anerkennung blieb dem Schriftsteller Warlam Schalamow zeitlebens versagt. Sein Hauptwerk, dass das Geschehen in den Zwangsarbeitslagern des Gulag am Kältepol der Erde reflektiert, erschien posthum nach Auflösung der Sowjetunion. Schalamow lebte in einer von Brüchen und Verlusten gezeichneten Zeit russischer Geschichte, in der sich kaum jemand der bedrohlichen Macht der Politik zu entziehen vermochte. Zum Widerstand wurde ihm dabei die Dichtkunst. Franziska Thun-Hohenstein erzählt in der ersten umfassenden Biografie fesselnd vom Leben und Werk Schalamows, ohne sie einer einfachen Entwicklungslogik unterzuordnen. Eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke und der Max-Lingner-Stiftung.
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Finnland nahm eine Sonderrolle im Bündnisgefüge Nazideutschlands ein: Als nordischer "Waffenbruder" verweigerte man den Deutschen die Herausgabe der eigenen jüdischen Bevölkerung und die Implementierung antisemitischer Politiken und blieb bis Kriegsende ein demokratischer Staat. Die komplexe Weltkriegsgeschichte Finnlands wurde in den letzten Jahren vermehrt kritisch reflektiert. Die Theorie eines "Separatkrieges", die "driftwood theory" und das Verhalten der finnischen Eliten kamen zunehmend in den Fokus einer neuen kritischen Historikergeneration. Anlass, dieser sehr kleinen Geschichte im großen Geschichtspanorama des 2. Weltkrieges und des europäischen Faschismus nachzugehen, ist die Eröffnung der Brauereikneipe "Bryggeri Helsinki" im Prenzlauer Berg. Der Geschäftsführer dieser Gaststätte und der gleichnamigen Brauerei ist Vorsitzender des SS-Traditionsvereins "Veljesapu-Perinneyhdistys ry" (Brüderhilfe e. V.) in Finnland. Die "Brüderhilfe – Traditionsvereinigung" ist eine finnische Hilfs- und Erinnerungsorganisation von ehemaligen Waffen-SS-Mitgliedern. Der eingetragene Verein wurde 1955 gegründet um eine Unterstützung der Waffen-SS-Veteranen zu organisieren, weil diese vom finnischen Staat keine Veteranenrente erhielten. Nach Angaben des Vereins waren 2018 noch 10 von ursprünglich 302 darin organisierten Waffen-SS-Veteranen am Leben. David Kiefer vom "Berliner Bündnis gegen Rechts" berichtete über den Besitzer der Brauereikneipe Bryggeri Helsinki in Prenzlauer Berg und den Protest dagegen.
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Mitschnitt einer Veranstaltung im November 2019 in der Reihe "Geschichte" Klaus Dallmer (Politologe, Werkzeugmacher, Entwicklungshelfer, Autor des Buches Die Meuterei auf der “Deutschland” 1918/19 – Anpassung, Aufbäumen und Untergang der ersten deutschen Arbeiterbewegung) Als August Bebel 1913 starb, war er schon lange kein revolutionärer Arbeiterführer mehr. Immer stärker hatten die erkämpften Verbesserungen und die Wahlerfolge in der Arbeiterschaft die Erwartung genährt, es würde immer weiter aufwärts gehen - und die sozialdemokratische Bewegung auf den Pfad der Integration ins System geschoben. Hunderttausend Sozialdemokraten arbeiteten in den Sozialversicherungen, Arbeitsnachweisen, Parlamenten mit. Die Gelegenheiten zu Massenmobilisierungen ließ man verstreichen und die Linken wurden kaltgestellt. Die Anpassung der großen Parteimehrheit an die Kriegsinteressen der Herrschenden war die logische Folge. Der Krieg brachte die Gegensätze der Arbeiterbewegung zum Aufbrechen: eine Minderheit trug den Kriegskurs und die Unterordnung unter die Bourgeoisie nicht mehr mit, und die Bewegung spaltete sich. In großen Streiks und der Novemberrevolution wurde die deutsche kommunistische Bewegung geboren. Gestützt auf die Hoffnung der Mehrheit der Arbeiterschaft, der Sozialismus könne parlamentarisch eingeführt werden, erschlich sich die SPD-Führung den bestimmenden Einfluss in der Revolutionsregierung und sicherte das Überleben der Militärhierarchie, die sie zum blutigen Niederschlagen der störenden revolutionären Ansätze einsetzte. Die schlimmsten Massaker betrafen Berlin, München und das Ruhrgebiet. Der sozialistische Elan der eingeschüchterten Arbeiterklasse erlahmte, und die Herrschaft der Kapitalisten war gerettet. Der Lernprozess erbrachte eine Linksentwicklung der Arbeiterschaft, die jedoch durch Aktionismus der empörten revolutionären Minderheit und russische Einflussnahme abgeschnitten wurde. Die KPD schwankte zwischen isolationistischer Selbstdarstellung und rationaler Politik - die angemessene Vorgehensweise, die Spaltung der Arbeiterklasse revolutionär zu überwinden, kam nur kurzzeitig zur Anwendung und wich der Beschimpfung der Sozialdemokraten als "Sozialfaschisten". Die gespaltene Arbeiterbewegung konnte in der Krise keine Anziehungskraft für die verelendeten Massen entwickeln und versagte vor der Aufgabe der Abwehr des Faschismus. Klaus Dallmer wird diese verhängnissvolle Entwicklung und den Prozess der Spaltung rekonstruieren und die Folgen diskutieren.
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FAQ

How many episodes does Helle Panke have?

Helle Panke currently has 383 episodes available.

What topics does Helle Panke cover?

The podcast is about Podcasts and Education.

What is the most popular episode on Helle Panke?

The episode title 'Grenzen der digitalen Revolution: Kritik des Kapitalismus' is the most popular.

What is the average episode length on Helle Panke?

The average episode length on Helle Panke is 52 minutes.

When was the first episode of Helle Panke?

The first episode of Helle Panke was released on Apr 28, 2019.

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