Das Politikteil
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10/02/24 • 68 min
Ein Jahr ist es her, dass die Hamas Israel überfallen hat. Am 7. Oktober 2023 wurden mehr als tausend Menschen ermordet, weit mehr verletzt und vergewaltigt. Über 200 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt, viele sind heute immer noch in der Hand der Terroristen. Israel reagierte mit Luftangriffen auf Stellungen der Hamas und später einer Bodenoffensive in Gaza, gerade hat eine weitere Operation israelischer Truppen im Libanon begonnen.
Wie hat der 7. Oktober Israel verändert – und wie die Welt? Wie geht das Land mit den Traumata um? Hat es bei seinen Gegenschlägen überzogen, womöglich sogar Kriegsverbrechen begangen? Und wie hat sich das deutsche Verhältnis zu Israel verändert, zu dem Land, zu dem wir wegen des Holocausts ein sehr besonderes Verhältnis haben und dessen Sicherheit nach einem Satz der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel Teil der deutschen Staatsräson ist?
Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil mit einem Mann, der die Ereignisse aus nächster Nähe verfolgt hat. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Steffen Seibert, der ehemalige Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel, heute Botschafter der Bundesrepublik in Israel.
Steffen Seibert erzählt von seinem persönlichen 7. Oktober, von Stunden in Schutzräumen und von den Begegnungen mit den Angehörigen von Geiseln, die er immer wieder getroffen hat. "Die Familien", sagt Seibert, "leben immer noch im 7. Oktober, für sie ist die Zeit stehen geblieben." Und es bestehe "die echte Gefahr, dass die Geiseln zu einer Fußnote werden".
Mit Seibert diskutieren wir die Lage in Gaza, die fast unerträgliche Spannung zwischen dem israelischen Recht auf Selbstverteidigung und der grauenhaften humanitären Lage für die Zivilbevölkerung. Seibert lässt keinen Zweifel daran, wer dafür die Hauptverantwortung trägt: "Die Hamas könnte diesen Krieg sofort beenden, noch heute Nachmittag." Und er erklärt die Haltung der Bundesregierung: "Jetzt, in dieser Lage, kann unsere Forderung nur sein, dass der Krieg in Gaza endet."
Seibert erzählt von seinen Gesprächen mit israelischen Politikern, von der unglaublichen Stärke der Zivilgesellschaft, von seinem Gästezimmer, das viel zu häufig leer geblieben sei, und von Besuchen im Norden des Landes, dort, wo die Raketen der Hisbollah einschlagen: "Das ist eine Zone der Verheerung." Angesichts der jüngsten Eskalation im israelischen Kampf gegen die Hisbollah im Libanon sagt Seibert aber auch: "Nachdem die militärische Logik so stark war, muss jetzt die diplomatische Logik greifen."
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing
Gast: Steffen Seibert, Deutscher Botschafter in Israel
Recherche und Töne: Katja Gerland
Aufnahme: Charlotte Steinbach, Pool Artists
Aufgezeichnet am 1. Oktober 2024, 9 Uhr
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Blackbox Gaza
Das Politikteil
10/18/24 • 72 min
Der Tod des Hamas-Anführers Jahia Sinwar ist nur die jüngste Eskalation des Krieges im Nahen Osten, der so komplex und von so vielen Emotionen begleitet ist wie kaum ein anderer. Auch alle Journalisten und Journalistinnen, die darüber berichten, stellt er daher vor große Herausforderungen: Seit Wochen und Monaten kommen keine externen Medienvertreter in den Gazastreifen. Auch deshalb kann man aktuell nur spekulieren, wie genau es um die Hamas steht, die Israel als Reaktion auf die Terroranschläge vom 7. Oktober vernichten wollte. In Israel wie auch in den umliegenden arabischen Staaten ist die Pressefreiheit teils massiv eingeschränkt. Und (nicht nur) hierzulande werden die Medien dafür kritisiert, wahlweise zu propalästinensisch oder zu proisraelisch zu berichten.
In einer neuen Ausgabe von "Das Politikteil live" sprechen die Moderatoren Ileana Grabitz und Heinrich Wefing mit Yassin Musharbash über seine Arbeit im Nahen Osten und darüber, wie herausfordernd es gerade in der jetzigen Lage ist, über die Region zu berichten. Musharbash ist stellvertretender Leiter des Investigativteams von ZEIT und ZEIT ONLINE. Der Podcast wurde im Bucerius Kunstforum aufgezeichnet, im Rahmen der Hamburger Woche der Pressefreiheit und auf Einladung der ZEIT-Stiftung Bucerius.
In "Das Politikteil" erklärt Musharbash, der seit dem 7. Oktober 2023 mehrfach in der Region war, mit welchen Quellen er und seine Kollegen und Kolleginnen arbeiten, um auch ohne Zugang zum Kriegsgebiet belastbar über die militärische und humanitäre Lage in Gaza berichten zu können. Der Sohn eines jordanischen Vaters und einer deutschen Mutter, der selbst fließend Arabisch spricht, berichtet über die Zensur der Presse im Nahen Osten. Er erzählt, wie unterschiedlich Israelis und Araber auf ihn reagieren und wie er persönlich mit den Gefahren in seinem Berichtsgebiet umgeht. Musharbash erklärt zudem, was er über die Verhältnismäßigkeit der israelischen Reaktion auf den Terror der Hamas denkt. Und verrät, warum er – anders als noch vor einem Jahr – heute kein rot-weißes Palästinensertuch mehr tragen würde.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.
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Wird Deutschland unregierbar?
Das Politikteil
06/28/24 • 63 min
Streit und Uneinigkeit begleiten die Ampel fast seit Beginn ihrer Amtszeit, doch in diesen Tagen wird es ernst: Bis Anfang Juli sollte das Kabinett eigentlich einen Entwurf für den Haushalt 2025 vorlegen, aber viel spricht dafür, dass sich die drei Parteien nicht einigen können. So groß sind die Gräben, dass manch einer spekuliert, die Ampel könne über den Zoff zerbrechen – und das wenige Wochen vor den Wahlen in Ostdeutschland und nur ein gutes Jahr vor der Bundestagswahl.
In der neuen Folge von „Das Politikteil“ diskutieren Peter Dausend und Ileana Grabitz mit dem Politikwissenschaftler und Wahlforscher Thorsten Faas über die Hintergründe und Folgen der aktuellen Regierungskrise: Wo verlaufen die Konfliktlinien? Wer trägt die Hauptverantwortung für den Dauerstreit? Und wo liegen überhaupt noch Chancen für einen Minimalkonsens?
Ausgehend von der Europawahl und den Kommunalwahlen, wo die Ampelparteien schwere Verluste hinnehmen mussten, die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht dagegen große Erfolge feierten, werfen wir auch einen Blick nach vorn: Wie lässt es sich regieren in einem Parteiensystem, dass sich immer weiter aufspaltet? Woran liegt es, dass so viele junge Menschen plötzlich rechts wählen? Und wie kann es den Ampelparteien gelingen, die jungen Wähler und Wählerinnen wieder zurückzugewinnen?
Thorsten Faas ist Professor für Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
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"16 Menschenleben gegen einen Mörder – ist es das wert?"
Das Politikteil
08/09/24 • 61 min
Es war einer der spektakulärsten Geheimoperationen der vergangenen Jahrzehnte: 16 Menschen aus fünf Staaten gegen einen verurteilten Mörder. Unter den 16 waren auch deutsche Staatsbürger und der wichtigste Oppositionelle Russlands, den es nach dem Tod von Alexej Nawalny noch gibt, Wladimir Kara-Mursa.
In Das Politikteil sprechen wir diese Woche mit unserer Kollegin Alice Bota, die Kara-Mursa am Flughafen Frankfurt ausführlich und persönlich interviewen konnte. Bota traf einen gezeichneten Mann, der über das Leben in russischer Gefangenschaft und das System Putin spricht, und der dennoch sagt: Ich will zurück nach Russland.
Wir sprechen mit ihr über die Frage, ob Alexej Nawalny noch leben könnte, wenn die deutsche Bundesregierung nicht gezögert hätte, und wir diskutieren, ob der Austausch richtig war – juristisch, politisch und menschlich.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
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"Ein Wahlkampf mit purer Emotion"
Das Politikteil
06/21/24 • 49 min
Über eine halbe Million Menschen auf den Straßen, ein Land in Aufruhr und ein Präsident, von dem sich alle fragen: Ist er wagemutig, tollkühn oder hat er den Verstand verloren?
Mit seiner Entscheidung, Neuwahlen abzuhalten, hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sein Land ins Chaos gestürzt und Europa womöglich mit. Eine Woche vor der ersten Wahlrunde am 30. Juni sieht es so aus, als könnten in Frankreich zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg Rechtsextreme an die Regierung kommen.
Wer und was steht sich in diesem Wahlkampf gegenüber? Welche Folgen hätte ein Sieg der Rechtsextremen für Frankreich und für Europa? Kann Macrons Wette aufgehen?
Darüber – und über Kühnheit und Trotz – sprechen wir diese Woche in Das Politikteil mit Matthias Krupa, Korrespondent der ZEIT in Paris. Krupa erklärt, warum die Europawahl ein "Anti-Macron-Referendum" war und beschreibt, wie Macron seinem Land als Konsequenz daraus einen Wahlkampf aufgezwungen hat, in dem die Parteien keine Möglichkeit haben, sich vorzubereiten, und: "Ich habe noch niemanden getroffen, der das für eine gute Entscheidung hält."
Krupa beschreibt Jordan Bardella, den Spitzenkandidaten des Rassemblement National und möglichen neuen Premierminister, als Geschöpf Marine Le Pens, der sich nach einer Wahl dennoch selbstständig machen könnte, und erklärt, warum die Parlamentswahl in Frankreich für Deutschland und Europa wichtigere Auswirkungen haben könnte als die Europawahl selbst.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die
Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge.
Immer freitags mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem
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Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
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"Wir sehen jetzt schon, dass viele Steine aus der Brandmauer herausgeschlagen werden"
Das Politikteil
07/12/24 • 83 min
Bald 35 Jahre ist es her, dass die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland fiel, doch auch mehr als drei Jahrzehnte später ist die innere Einheit, die in den Neunzigerjahren für viele fast wie ein Automatismus zu sein schien, noch immer nicht vollzogen. "Die Angleichungsdynamik ist zum Erliegen gekommen", sagt der Soziologe Steffen Mau, der selbst in Rostock geboren ist und seine Kinder- und Jugendzeit in der DDR verbracht hat. Die Hoffnung auf eine "Amalgamierung" zweier komplett unterschiedlicher Gesellschaften sei mindestens im Nachhinein ein Trugschluss – und werde sich auch weiterhin nicht erfüllen.
In der neuen Folge von Das Politikteil, die live und vor Publikum beim Summit der Hertie-Stiftung aufgenommen wurde, fragen wir den Wissenschaftler, was genau der Grund dafür ist, dass sich Ossis und Wessis auch heute noch so sehr unterscheiden. Wir diskutieren, ob sich vor diesem Hintergrund der hohe Zuspruch für die AfD in den ostdeutschen Bundesländern besser verstehen lässt. Und was diese Entwicklung für die Zukunft des deutschen Parteiensystems und für die Demokratie bedeutet.
Mau ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, er gehört seit 2021 zum Sachverständigenrat für Integration und Migration, er ist Autor diverser Bücher – und einer größeren Öffentlichkeit vor allem auch als Erklärer des Ostens bekannt. Erst vor Kurzem veröffentlichte er das Buch Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt (Suhrkamp).
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
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08/02/24 • 61 min
Ab 2026 sollen US-amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden. Die Bundesregierung schweigt über die genauen Pläne, die Opposition verlangt eine Debatte und Teile der SPD fürchten eine militärische Eskalation zwischen Deutschland und Russland.
Was sollen die Waffen erreichen und wer entscheidet über ihren Einsatz? Warum muss der Bundestag über Einsätze in Mali entscheiden, aber nicht, wenn ein Manöver stattfindet, das einen grundsätzlichen Strategiewechsel in der Sicherheitspolitik bedeutet? Und: Wird Deutschland durch diese Raketen sicherer – oder unsicherer?
Darüber sprechen wir in Das Politikteil mit dem Podcaster, Blogger und Sicherheitsexperten Thomas Wiegold (Augen geradeaus und Sicherheitshalber). Wiegold erklärt, warum es anders als oft behauptet nicht um eine atomare Waffe geht. Er beschreibt, was der strategische Sinn der Stationierung ist, wohin die Waffen vermutlich kommen werden und warum die USA nicht allein über ihren Einsatz entscheiden können. "Die Bundesregierung hat sich maximal döspaddelig angestellt", sagt Wiegold über die Kommunikationsstrategie des Bundeskanzlers. Und er sagt, warum es aus seiner Sicht nicht um Aufrüstung geht, sondern darum, militärische Fähigkeiten zurückzugewinnen, die dringend nötig sind, um sich gegen mögliche Aggressionen Russlands zu wappnen.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.
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03/15/24 • 89 min
Politikteil on the road: Für die aktuelle Ausgabe haben wir uns auf den Weg gemacht – und sind in Münster gelandet. Vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern im voll besetzten Fürstenberghaus am Domplatz sprachen Heinrich Wefing und Peter Dausend mit der ukrainisch-deutschen Publizistin und einstigen Netzaktivistin Marina Weisband über die dramatische Lage in der Ukraine und die Versäumnisse der Bundesregierung, über die sozialen Medien als Katalysator der Propaganda von Autokraten, Populisten und Ultrarechen sowie über die Frage, was der Einzelne tun kann, um die Demokratie zu stärken. Entstanden ist dabei ein Politikteil XXL: 90 statt der üblichen 60 Minuten.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Vormarschs russischer Truppen in der Ukraine kritisiert Weisband ein zu zögerliches Handeln des Westens und geht insbesondere mit dem Bundeskanzler hart ins Gericht. Olaf Scholz wolle keine Verantwortung übernehmen, fliehe geradezu vor ihr – und das könne in Zukunft noch dramatische Folgen haben. Sie beklagt zudem das Fehlen jeder Strategie der Regierung gegen die russische Propaganda und wirft den etablierten Parteien vor, soziale Netzwerke nicht rechtzeitig und nicht zielgruppengerecht bespielt zu haben – nur so habe TikTok zu einer Hauptbühne der AfD-Propaganda werden können. Weisband, eine Diplom-Psychologin und Beteiligungspädagogin, beschreibt auch, wie im Rahmen des von ihr entwickelten Aula-Projektes an ausgewählten Schulen demokratisches Verhalten gelernt und eingeübt wird – und sie verrät, wie man mit großen Mengen selbst gekochter Suppe die Demokratie in Deutschland stärken kann. Gegen Ende des Podcasts beantwortet sie Fragen aus dem Publikum – auch eine sehr persönliche über den Umgang mit Ihren Ängsten.
Marina Weisband wurde 1987 in Kiew geboren und kam 1994 mit ihrer Familie nach Deutschland – als sogenannter jüdischer Kontingentflüchtling. An der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster studierte sie Psychologie. 2009 trat sie der Piratenpartei bei, stieg zur politischen Geschäftsführerin und zum Mitglied des Bundesvorstands auf. 2015 trat sie aus der Piratenpartei aus, als Grund nannte sie, der progressive Flügel sei vertrieben worden. Seit 2018 ist sie Mitglied der Grünen. Weisband hat mehrere Bücher verfasst, im April erscheint ihr neuestes: Die neue Schule der Demokratie – wilder denken, wirksam handeln.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Heinrich Wegfing und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt als Gastgeber zu hören.
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"Wir brauchen eine planetarische Müllabfuhr"
Das Politikteil
04/19/24 • 60 min
2023 war das wärmste Jahr seit 1850. In Barcelona muss jetzt schon Wasser gespart werden. Die Zielmarke von 1,5 Grad Erderwärmung ist längst überschritten. In Deutschland sind die Emissionen gesunken – aber hauptsächlich wegen der Wirtschaftsschwäche.
Kann es dem Klima nur gut gehen, wenn es der Wirtschaft schlecht geht? Ist die Lage so schlimm, dass eh nichts mehr hilft? Oder vielleicht besser als gedacht? Darüber sprechen wir in Das Politikteil diese Woche mit dem Chefökonomen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer.
Edenhofer erklärt, warum wir eine City-Maut brauchen, warum Sonnensegel im Weltall unsere Probleme nicht lösen werden – die amtierende Bundesregierung aber leider auch nicht. Der Ökonom, der als Mitglied des Weltklimarat IPCC an der Erarbeitung des 1,5-Grad-Ziels beteiligt war, sagt, warum er vor allem, auf Preise setzt und auf die bislang in Deutschland verbotene CO2-Speicherung CCS. "Wir haben die letzte Dekade versemmelt", bilanziert Edenhofer und erzählt, was ihm beim Blick aufs Klima Hoffnung macht.
Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind
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Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing
Gast: Ottmar Edenhofer, Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Mitarbeit: Katja Gerland
Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists
Aufgezeichnet am 17. April 2024
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04/14/23 • 57 min
Mit Schiffen, Kampfflugzeugen und einem Flugzeugträger hat China Anfang der Woche die militärische Landung auf Taiwan geübt. Die Führung in Peking will unbedingt die Wiedervereinigung mit der abtrünnigen Insel, das Risiko einer militärischen Eskalation im Indopazifik wächst ständig. Droht womöglich ein Krieg, in den auch die Vereinigten Staaten hineingezogen werden könnten, die sich als Schutzmacht Taiwans verstehen? Und was würde ein solcher Konflikt für den Westen bedeuten, speziell für Europa und Deutschland?
Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politiktei"l. Zu Gast bei Ileana Grabitz und Heinrich Wefing ist Matthias Naß, Internationaler Korrespondent der ZEIT und einer der besten China-Kenner Deutschlands. Er sagt: "Nirgendwo auf der Welt findet im Augenblick ein größeres Wettrüsten statt als im Indopazifik." Und Naß warnt: Chinas Staatspräsident "Xi Jinping ist bereit, gegenüber Taiwan militärische Gewalt anzuwenden. Man muss das ernst nehmen."
Wir diskutieren die umstrittenen Äußerungen des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der gerade in Peking zu Besuch war und in einem Interview auf dem Rückflug aus China in dramatischen Worten gesagt hatte, Europa dürfe sich nicht in eine mögliche Eskalation um Taiwan hineinziehen lassen, das sei "nicht unser Konflikt". Braucht Europa tatsächlich so etwas wie "strategische Autonomie" gegenüber den Vereinigten Staaten, wie nicht nur Macron sie fordert? Oder drohen Gefahren gerade aus der ökonomischen Abhängigkeit von China? Matthias Naß ist eindeutig: "Wir sind abhängiger von China als wir es von Russland waren. Man sollte die Zeit nutzen, um sich von diesen Abhängigkeiten zu befreien."
Zu Gast in "Das Politikteil" ist außerdem Alice Bota, die für die ZEIT über das Auswärtige Amt in Berlin berichtet. Sie erklärt, warum die Bundesregierung immer noch keine gemeinsame China-Strategie vorgelegt hat und wie der Streit zwischen Kanzleramt und Außenministerium die Entwicklung einer kohärenten Politik gegenüber China blockiert. Alice Bota sagt: "Es ist für alle offenkundig, dass sich im Umgang mit China etwas ändern muss. Weil China sich ändert."
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Hosts: Ileana Grabitz und Heinrich Wefing Gäste: Matthias Naß und Alice Bota Assistenz und Recherche: Cristina Plett Produktion: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 12. April 2023, 19 Uhr
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FAQ
How many episodes does Das Politikteil have?
Das Politikteil currently has 250 episodes available.
What topics does Das Politikteil cover?
The podcast is about News, Corona, Podcasts, Covid-19 and Politics.
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The episode title 'Blackbox Gaza' is the most popular.
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The average episode length on Das Politikteil is 60 minutes.
How often are episodes of Das Politikteil released?
Episodes of Das Politikteil are typically released every 7 days.
When was the first episode of Das Politikteil?
The first episode of Das Politikteil was released on Mar 13, 2020.
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