
Bericht 0A - Einbürgerung
Warnung: Explizite Inhalte
12/30/19 • 6 min
0) Einbürgerung
Ich lebe in Misanthropolis.
Wo das liegt? Nun, das ist mir leider selber noch nicht ganz klar... Mal ebenso auf einer Landkarte findet man es zumindest nicht.
Ich kann nicht einmal ganz genau sagenm wie ich hier her gekommen bin. Oder wann es los gegangen ist. Es muss irgendwann nach meiner Kindheit gewesen sein, als ich mich ohne es genau zu wissen auf den Weg dorthin gemacht habe. Auf den Pfaden des Alltags, vorbei an "Misanthropolen" wie "Büro", "Ämtern", "Veranstaltungen" usw. muss ich irgendwie dorthin gelangt sein. Und eines Morgens bin ich dann aufgewacht und mir war klar: hier bist du nun. In "Misanthropolis".
Ich bin aufgewacht und kam plötzlich zu dieser Erkenntnis: du bist umgeben von Menschen, die dich alle scheinbar einfach in den Wahnsinn treiben wollen. Du lebst an einem Ort, an dem dich alles und jeder versucht, zur Weißglut zu treiben!
Ein Ort? Oder eine Stadt? Eine Region? Das Land? Die ganze Welt?! Wie groß zur Hölle ist dieses Misanthopolis? Oder ist es vielleicht nur ganz klein? Existiert es nur in mir drin?
Sind es die Menschen um mich herum, die mir das Leben so schwer machen? Oder bin ich es, der einfach so verbittert ist? Aber wenn ich es bin...: war ich es schon immer? Oder wurde ich dazu gemacht? Dann wären es also doch "die anderen"?
Du verstehst nun vielleicht, warum ich die Frage "Wo liegt Misathropolis" nicht beantworten kann. Zumindest jetzt noch nicht. Ob ich das jemals können werde? Dies versuche ich nun mit diesem Podcast heraus zu finden!
Aus diesem Grund habe ich beschlossen, die Ereignisse die mich in Misanthropolis ereilen, zu dokumentieren - und zwar so, wie ich sie hier erlebe. Das ganze wird geprägt sein von Vorurteilen, von Oberflächlichkeit, sowie enormer Subjektivität - und verpackt wird es in mitunter nicht jugendfreier Sprache, purer Emotionalität und nicht ohne harsche Gewaltphantasien. So lebt es sich nun einmal, wenn man sich hier "eingebürgert" hat.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich wohl eigentlich ein eher empathischen Mensch bin. Dies zeigt sich aber meist eher dann, wenn sich jemand in meiner Gegenwart über eine andere Person oder Gruppe aufregt.
Dann bin ich recht schnell dabei zu versuchen, die möglichen Beweggründe des Gegenparts zu erläutern. Oft zum Leidwesen des Klägers, denn dieser möchte sich manchmal einfach nur Auskotzen. Einfach mal "die Seele wieder frei" machen.
Genau dies möchte ich mir hier nun selber zu Eigen machen. Mit dem Freimachen der Seele und der gleichzeitigen Dokumentation der Ereignisse bekomme ich vielleicht eine klarere Sicht und kann ihn erkennen: den Standort von Misanthropolis.
Doch was ist mit dir? Sofern du dies hier nun noch immer liest, wirst es aus verschiedenen Gründen tun.
Vielleicht fühlst du dich verstanden und siehst es genauso. In diesem Fall: Herzlich Willkommen in Misanthropholis. Ich bin Phil. Phil Antroph. Vielleicht sind wir sogar Nachbarn?
Eventuell stellst du auch einfach fest, dass du dich wohl ebenfalls auf diesen Weg hierhin begeben hast und findest nun hierdurch noch rechtzeitig eine Kreuzung, um von deinem Pfad abzuweichen?
Oder aber du lebst jenseits der Grenzen und hast von Misanthropolis noch nicht einmal eine Postkarte erhalten. In diesem Fall bist du vielleicht jemand, der mir eine Leuchtrakete in den Himmel schießt, an der ich erkennen: dort hinten, dorthin ist die misanthropische Expansion noch nicht gelangt.
Welchen Grund du auch immer haben magst, dir werden in den folgenden Berichten drastische Schilderungen aus dem hiesigen Alltag zu Teil. Diese werden grob zusammen gefasst sein in Form von Themenblöcken wie zum Beispiel “Einkaufen in Misanthropolis”, “Veranstaltungen”, “Büroalltag” oder auch einfach “Ein Spaziergang mit einem Hund”.
Das Männchen auf dem dem Cover dieses Podcastes steht dabei zum einen für MICH, der ich hier als Protagonist von all diesen Dingen die hier geschehen berichte.
Jenes Männchen ist allerdings auch an die Form eines alten Schlüssellochs angelehnt. Durch dieses Schlüsselloch könnt ihr einen kleinen Blick auf Misanthropolis erhaschen. Und vielleicht finden wir am Ende sogar den passenden Schlüssel.
Dann müssen wir nur noch entscheiden: schließen wir Misanthropolis für immer weg, oder öffnen wir damit die Tore – die Tore, von Misanthropolis...?
WEITERE QUELLEN:
Intro und Outro: Instrumental von StuBeatZ - http://bit.ly/MMH-Beatz Soundeffekte: www.salamisound.de
0) Einbürgerung
Ich lebe in Misanthropolis.
Wo das liegt? Nun, das ist mir leider selber noch nicht ganz klar... Mal ebenso auf einer Landkarte findet man es zumindest nicht.
Ich kann nicht einmal ganz genau sagenm wie ich hier her gekommen bin. Oder wann es los gegangen ist. Es muss irgendwann nach meiner Kindheit gewesen sein, als ich mich ohne es genau zu wissen auf den Weg dorthin gemacht habe. Auf den Pfaden des Alltags, vorbei an "Misanthropolen" wie "Büro", "Ämtern", "Veranstaltungen" usw. muss ich irgendwie dorthin gelangt sein. Und eines Morgens bin ich dann aufgewacht und mir war klar: hier bist du nun. In "Misanthropolis".
Ich bin aufgewacht und kam plötzlich zu dieser Erkenntnis: du bist umgeben von Menschen, die dich alle scheinbar einfach in den Wahnsinn treiben wollen. Du lebst an einem Ort, an dem dich alles und jeder versucht, zur Weißglut zu treiben!
Ein Ort? Oder eine Stadt? Eine Region? Das Land? Die ganze Welt?! Wie groß zur Hölle ist dieses Misanthopolis? Oder ist es vielleicht nur ganz klein? Existiert es nur in mir drin?
Sind es die Menschen um mich herum, die mir das Leben so schwer machen? Oder bin ich es, der einfach so verbittert ist? Aber wenn ich es bin...: war ich es schon immer? Oder wurde ich dazu gemacht? Dann wären es also doch "die anderen"?
Du verstehst nun vielleicht, warum ich die Frage "Wo liegt Misathropolis" nicht beantworten kann. Zumindest jetzt noch nicht. Ob ich das jemals können werde? Dies versuche ich nun mit diesem Podcast heraus zu finden!
Aus diesem Grund habe ich beschlossen, die Ereignisse die mich in Misanthropolis ereilen, zu dokumentieren - und zwar so, wie ich sie hier erlebe. Das ganze wird geprägt sein von Vorurteilen, von Oberflächlichkeit, sowie enormer Subjektivität - und verpackt wird es in mitunter nicht jugendfreier Sprache, purer Emotionalität und nicht ohne harsche Gewaltphantasien. So lebt es sich nun einmal, wenn man sich hier "eingebürgert" hat.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich wohl eigentlich ein eher empathischen Mensch bin. Dies zeigt sich aber meist eher dann, wenn sich jemand in meiner Gegenwart über eine andere Person oder Gruppe aufregt.
Dann bin ich recht schnell dabei zu versuchen, die möglichen Beweggründe des Gegenparts zu erläutern. Oft zum Leidwesen des Klägers, denn dieser möchte sich manchmal einfach nur Auskotzen. Einfach mal "die Seele wieder frei" machen.
Genau dies möchte ich mir hier nun selber zu Eigen machen. Mit dem Freimachen der Seele und der gleichzeitigen Dokumentation der Ereignisse bekomme ich vielleicht eine klarere Sicht und kann ihn erkennen: den Standort von Misanthropolis.
Doch was ist mit dir? Sofern du dies hier nun noch immer liest, wirst es aus verschiedenen Gründen tun.
Vielleicht fühlst du dich verstanden und siehst es genauso. In diesem Fall: Herzlich Willkommen in Misanthropholis. Ich bin Phil. Phil Antroph. Vielleicht sind wir sogar Nachbarn?
Eventuell stellst du auch einfach fest, dass du dich wohl ebenfalls auf diesen Weg hierhin begeben hast und findest nun hierdurch noch rechtzeitig eine Kreuzung, um von deinem Pfad abzuweichen?
Oder aber du lebst jenseits der Grenzen und hast von Misanthropolis noch nicht einmal eine Postkarte erhalten. In diesem Fall bist du vielleicht jemand, der mir eine Leuchtrakete in den Himmel schießt, an der ich erkennen: dort hinten, dorthin ist die misanthropische Expansion noch nicht gelangt.
Welchen Grund du auch immer haben magst, dir werden in den folgenden Berichten drastische Schilderungen aus dem hiesigen Alltag zu Teil. Diese werden grob zusammen gefasst sein in Form von Themenblöcken wie zum Beispiel “Einkaufen in Misanthropolis”, “Veranstaltungen”, “Büroalltag” oder auch einfach “Ein Spaziergang mit einem Hund”.
Das Männchen auf dem dem Cover dieses Podcastes steht dabei zum einen für MICH, der ich hier als Protagonist von all diesen Dingen die hier geschehen berichte.
Jenes Männchen ist allerdings auch an die Form eines alten Schlüssellochs angelehnt. Durch dieses Schlüsselloch könnt ihr einen kleinen Blick auf Misanthropolis erhaschen. Und vielleicht finden wir am Ende sogar den passenden Schlüssel.
Dann müssen wir nur noch entscheiden: schließen wir Misanthropolis für immer weg, oder öffnen wir damit die Tore – die Tore, von Misanthropolis...?
WEITERE QUELLEN:
Intro und Outro: Instrumental von StuBeatZ - http://bit.ly/MMH-Beatz Soundeffekte: www.salamisound.de
Nächste Episode

Bericht 01 - Kurz mit dem Hund
Mein Leben geht vor die Hunde
1) Kurz mit dem Hund
Neben dem Haus, in dem ich lebe, befindet sich ein großes Feld. Es ist aktuell größtenteils mit Gelbsenf bepflanzt, doch zur Straße hin gibt es eine Fläche von mehr als einem halben Fußballplatz, die überwiegend aus Gras besteht...Also jetzt im Sinne von "Rasen"... Der perfekte Ort für einen Hund, um leinenlos Bällen und Wurfspielzeugen hinterher zu jagen. Wie passend, dass ich sogar einen Hund habe - denn so nutzen wir beide dieses Feld auch bestmöglich als bequem gelegene Auspower-Area. Die dort eher selten vorbei fahrenden Autos interessieren uns dabei genau so wenig wie Fußgänger und Fahrradfahrer. Ganz im Gegensatz dazu verhält es sich aber bei anderen Vierbeinern.
So rufe ICH meinen Hund umgehend zu mir, wenn ich sehe, dass einer seiner Artgenossen des Wegs daher kommt - denn dieser wird meistens begleitet von einem Artgenossen meinerseits: dem Hundebesitzer...
Von diesen gibt es direkt mehrere Kategorien:
- die, deren Kinderwunsch nun mit der Fellversion eines Zöglings kompensiert wird; deren Kosmos nur aus den "kleinen Fellnasen" besteht. Ja genau, von jenen Leuten die Begriffe wie "Fellnasen" so verwenden als wäre das nicht absolut bescheuert, reden wir hier... "Fellnasen" - dabei ist doch ausgerechnet die Nase eine der wenigen stellen, an denen so ein Tier eben genau KEIN Fell hat. Für "Fellnasen" wird auch extra Essen gekocht. Aus dem guten Biofleisch. Vom Biohof. Das wird auch nur Kleingeschnitten serviert.
- auch eine Gruppe für sich sind die "Hunde-Sportler". Das sind die, die mit ihrer Outdoor-Funktionskleidung in ihren zur Hälfte aus Hundekäfig bestehen VW CADDY steigen, um damit zwei mal unter der Woche und natürlich an den Wochenenden zu Hundesportplätzen zu fahren. Die, die einen ganz verächtlich anschauen, wenn man mit seinem Hund nicht in Militärbefehlen kommuniziert oder die Leine "einfach so" in der Hand hält statt sie sich - wie es sich gehört - über die Schulter zu hängen. Von links oben nach rechts unten. Oder...was weiß ich...
- im Gegensatz dazu steht "Team: Leinen los", welches sich gar nicht erst die Mühe macht seinen Hund an einer Leine zu führen und diesen einfach laufen lässt. "Die Leine, die uns verbindet, kann man mit den Augen nicht sehen..." Ja ne, ist klar... Den Strick, den ich gerade vor meinem geistigen Auge um den Hals lege, ebenfalls nicht... Sollen doch die anderen Zusehen, dass es nicht zu einer Zerfleischung oder ungewollten Begattung kommt...
- dann gibt es noch diejenigen, die im Anflug von "Oh, Hundewelpen sind so süß, lass uns uns auch einen Welpen holen, ich hab da letztens welche in einer Insta-Story gesehen" eine solche (meist durch weibliche Engelszungen getriebene) Anschaffung getätigt haben und es dann bereuen, weil so ein Hund doch tatsächlich auch Arbeit macht und Geld kostet. Was für ein Mistvieh!
...
Es gibt noch reichlich weitere (und irgendwie sind viele davon erschreckend gut Übertragbar von Hundehaltern auf Eltern, wie mir gerade auffällt...). Mir persönlich reicht jedenfalls die Einteilung in die beiden Hauptgruppen, die da wären:
- die Sympathischen:
-- das sind diejenigen, die mit ihrem Hund einfach an einem vorbei gehen. Um in diese Oberkategorie zu gehören ist es dabei wichtig, maximal einen Wortwechsel von nicht mehr als zwei Worten zu starten. "Guten Morgen" oder "Guten Tag" bieten sich da an und sind somit auch genehmigt, "Hallo" ist sogar noch besser.
Die andere Oberkategorie hingehen betrifft:
- die Unsympathischen
-- diese leider weitaus verbreitetere Art gibt sich bedauerlicherweise nicht damit zufrieden, sich stummen Schrittes mit dem Hund fortzubewegen oder sich auf die sympathische Anzahl von zwei Worten zu beschränken. Nein. Die Unsympathischen sind der Auffassung, dass jemand ein ebenso großes Mitteilungsbedürfnis wie er selbst zu haben hat, wenn der Gegenüber den scheinbar unfassbaren Umstand teilt, sein Leben ebenfalls mit einem Hund zu verbringen... Für sie ist ein Spaziergang mit dem Hund keine Pflicht gegenüber jenem Hund: es ist die Pflicht dabei seinen eigenen seelischen Verwandten zu finden - und um dies zu ermitteln kommt man um einen angeregten Plausch nicht herum!
Der Einstieg ist mit einem irre kreativen "Na das ist aber auch ein Schöner" schnell geschafft. (Selten bin dabei ICH gemeint. Ist aber in den meisten Fällen auch besser so.) Anschließend wird noch schnell das Protokoll abgefragt: Geschlecht, Alter und natürlich die Anforderung zur Bestätigung dessen, dass man als offensichtlicher Hunde-Pro die Rasse selbstverständlich korrekt erkannt und benannt hat, wobei gerne auch mal ein "Joooah, du bist aber ein Feiner" als "Trenner" zwischen den Grund-Fragen eingebaut werden kann.
Auf weitere Fragen wie "Herkunft bzw. Stammbaum (Bauernhof)", "Farbe der Kotbeutel (aktuell lila)" oder "Konsistenz des Kotes (tage...
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