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Aus Misanthropolis - Bericht 04 - Kurz in den Urlaub: Teil 2

Bericht 04 - Kurz in den Urlaub: Teil 2

Warnung: Explizite Inhalte

02/29/20 • 22 min

Aus Misanthropolis
Mi-SONN-thropische Grüße aus MEERsonthropolis

4) Kurz in den Urlaub – Teil 2

Ich bin heute - nach einem wahren Höllentrip - im Hotel meines Urlaubsortes angekommen. Mein Koffer hat es soweit erst gar nicht geschafft. Nach viel Stress und wenig Abendessen habe ich beschlossen, mich einfach ins Bett fallen zu lassen und auf den nächsten Tag zu warten. „Es kann ja nur besser werden“, versuche ich mir noch einzureden – wohlwissend, dass das vermutlich nicht stimmen wird...

TAG 2 – Kein Koffer

Ich erwache in einem Großteil der Kleidung, die ich bereits auf der Anreise trug. Eigentlich hatte ich mir gedacht, dass ich mir Kleidung zumindest in einem südeuropäischem Land für diese erste Nacht sparen und damit das Fehlen des Koffers bis zum Morgen problemlos überbrücken kann. Da wusste ich aber noch nicht, dass die Klimaanlage kaputt ist. Und mit „kaputt“ meine ich zur Abwechslung mal nicht, dass sie nicht AN geht, sondern dass sie nicht AUS geht...

Vor dem fast sicheren Erfrieren konnte mir auch die zwei Millimeter „dicke“ Hülle, die wohl als Bettdecke genutzt werden soll, zumindest nicht alleine ausreichenden Schutz bieten. Und selbst wenn auf mir weiterhin, im wahrsten Sinne „beha(a)rrlich“, Hundehaare kleben, reicht die vereinzelte Menge derer nicht aus, um mich zu wärmen...

Nachdem ich es irgendwie geschafft habe, meinen steifgefrorenen Körper halbwegs bewegungsfähig zu machen, trete ich vor die Tür – und bekomme einen derartigen Schlag, als hätte mir der Sercurity Guard vom Flughafen ein Brett vor den Kopf geschmettert. Benommen, aufgrund des Temperaturunterschieds von gefühlten 40 Grad Celsius, taumle ich zurück und beschließe in der „Mischzone“ zwischen einströmender Wärme und ausströmender Kälte auszuharren. Zumindest so lange, bis der wahrscheinlich so entstehende Nebel für Rauch eines Brandes gehalten wird. Dann breche ich auf zur Rezeption.

Die gleiche Dame, der ich gestern Abend schon mein Problem geschildert habe, ist entweder immer noch oder schon wieder im Dienst, so dass sie direkt weiß was mein Anliegen ist und mir daher erbarmungslos beim Einschreiten in die Halle mit einem „No!“ jegliche Hoffnung nimmt.

Ich mache auf der Schwelle kehrt und lenke meine Schritte Richtung Frühstücks-Buffet. Auf den Magen ist mir die Gepäck-Sache jedenfalls noch nicht geschlagen. Und irgendwie habe ich trotz meines Daseins in Misanthropolis noch immer einen Überlebenstrieb in mir, der sich daran erinnert, wie das „Abendessen“ gestern abgelaufen ist.

Auch das Personal dort scheint sich an mich zu erinnern: nicht ohne Misstrauen beobachtet man denjenigen, der gestern panisch versucht hat, aus Brokkoli-Fetzen und einem Knubbel Blumenkohl irgendwie eine Beilage zu seinem mickrigen Stück Fleisch zusammen zu basteln.

Ihre Blicke missbilligend bediene ich mich ausführlich am Buffet und im Gegensatz zu meinen anderen Mitgästen esse ich sogar all das was ich auf meinem Teller lade auch auf, statt es nur einmal anzubeißen und dann den vollen Teller stehen zu lassen, weil „es mir doch nicht soooo gut" schmeckt. "Ist ja schließlich alles schon bezahlt. Dann kann ich ja so viel wegschmeißen lassen wie ich will...“

Für das Erste gesättigt und bereit, mich nun auf den Weg zu machen um mir eine neue Badehose und andere Kleidungsstücke zu besorgen, schreite ich aus dem Hotel. Als ich dazu an der Rezeption vorbei husche, wird mir erneut ein „No!“ zugerufen. Dabei hatte ich gar nicht mal gefragt...

Zu Fuß klappere ich die nahegelegenen Geschäfte ab. Es folgen einige spontane Beispiele von Dingen, die günstiger zu bekommen sind als Sonnencreme und Badehosen in Urlaubsorten:

  • Ein Kleinwagen
  • Ein Spender-Herz
  • Ein Wohnzimmer-Konzert von Guns ’n‘ Roses
  • Ein Flug nach Hause um dort eine Ersatzbadehose zu holen und wieder zurück zu fliegen

Aber es hilft ja nichts. Ich erwerbe das am wenigsten bescheuert aussehende Badehosen-Modell, dazu eine Flasche Sonnencreme, eine Sonnenbrille sowie ein schlichtes T-Shirt. Bei dem was ich gerade bezahlt habe, müsste ich nun eigentlich mit einer Tüte herum laufen, auf der auf großen Lettern GUCCI prangt. Was ich statt dessen habe ist etwas, was am ehesten mit dem zu vergleichen ist, worin man im Supermarkt Obst einpacken soll...

Ich schlendere weiter und mit zunehmendem Sonnenbrand wechselt die Ansprache der alle 15 Meter weit auftauchenden Bootstouren-Verkäufer von deutsch allmählich zu englisch. Der achte Verkäufer, der „das Beste Angebot nur für mich“ hat, identifiziert mich noch als Deutscher:

  • „EIN GRUPPE VON TOURISTEN AUS DEUTSCHELAND IN DEINE ALTER HAT FÜR ÜBERMORGE BEREITS GEBUCHT.“

Ich lege freundlich meinen Arm und ihn.

  • „Mein Freund, auch ich habe einen tollen Tipp für dich. Aber NUR für DICH. Eine Gruppe von Bootstourenverkäufern aus dieser Stadt in deinem Alter hat für übermorgen noch Termine fre...
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Mi-SONN-thropische Grüße aus MEERsonthropolis

4) Kurz in den Urlaub – Teil 2

Ich bin heute - nach einem wahren Höllentrip - im Hotel meines Urlaubsortes angekommen. Mein Koffer hat es soweit erst gar nicht geschafft. Nach viel Stress und wenig Abendessen habe ich beschlossen, mich einfach ins Bett fallen zu lassen und auf den nächsten Tag zu warten. „Es kann ja nur besser werden“, versuche ich mir noch einzureden – wohlwissend, dass das vermutlich nicht stimmen wird...

TAG 2 – Kein Koffer

Ich erwache in einem Großteil der Kleidung, die ich bereits auf der Anreise trug. Eigentlich hatte ich mir gedacht, dass ich mir Kleidung zumindest in einem südeuropäischem Land für diese erste Nacht sparen und damit das Fehlen des Koffers bis zum Morgen problemlos überbrücken kann. Da wusste ich aber noch nicht, dass die Klimaanlage kaputt ist. Und mit „kaputt“ meine ich zur Abwechslung mal nicht, dass sie nicht AN geht, sondern dass sie nicht AUS geht...

Vor dem fast sicheren Erfrieren konnte mir auch die zwei Millimeter „dicke“ Hülle, die wohl als Bettdecke genutzt werden soll, zumindest nicht alleine ausreichenden Schutz bieten. Und selbst wenn auf mir weiterhin, im wahrsten Sinne „beha(a)rrlich“, Hundehaare kleben, reicht die vereinzelte Menge derer nicht aus, um mich zu wärmen...

Nachdem ich es irgendwie geschafft habe, meinen steifgefrorenen Körper halbwegs bewegungsfähig zu machen, trete ich vor die Tür – und bekomme einen derartigen Schlag, als hätte mir der Sercurity Guard vom Flughafen ein Brett vor den Kopf geschmettert. Benommen, aufgrund des Temperaturunterschieds von gefühlten 40 Grad Celsius, taumle ich zurück und beschließe in der „Mischzone“ zwischen einströmender Wärme und ausströmender Kälte auszuharren. Zumindest so lange, bis der wahrscheinlich so entstehende Nebel für Rauch eines Brandes gehalten wird. Dann breche ich auf zur Rezeption.

Die gleiche Dame, der ich gestern Abend schon mein Problem geschildert habe, ist entweder immer noch oder schon wieder im Dienst, so dass sie direkt weiß was mein Anliegen ist und mir daher erbarmungslos beim Einschreiten in die Halle mit einem „No!“ jegliche Hoffnung nimmt.

Ich mache auf der Schwelle kehrt und lenke meine Schritte Richtung Frühstücks-Buffet. Auf den Magen ist mir die Gepäck-Sache jedenfalls noch nicht geschlagen. Und irgendwie habe ich trotz meines Daseins in Misanthropolis noch immer einen Überlebenstrieb in mir, der sich daran erinnert, wie das „Abendessen“ gestern abgelaufen ist.

Auch das Personal dort scheint sich an mich zu erinnern: nicht ohne Misstrauen beobachtet man denjenigen, der gestern panisch versucht hat, aus Brokkoli-Fetzen und einem Knubbel Blumenkohl irgendwie eine Beilage zu seinem mickrigen Stück Fleisch zusammen zu basteln.

Ihre Blicke missbilligend bediene ich mich ausführlich am Buffet und im Gegensatz zu meinen anderen Mitgästen esse ich sogar all das was ich auf meinem Teller lade auch auf, statt es nur einmal anzubeißen und dann den vollen Teller stehen zu lassen, weil „es mir doch nicht soooo gut" schmeckt. "Ist ja schließlich alles schon bezahlt. Dann kann ich ja so viel wegschmeißen lassen wie ich will...“

Für das Erste gesättigt und bereit, mich nun auf den Weg zu machen um mir eine neue Badehose und andere Kleidungsstücke zu besorgen, schreite ich aus dem Hotel. Als ich dazu an der Rezeption vorbei husche, wird mir erneut ein „No!“ zugerufen. Dabei hatte ich gar nicht mal gefragt...

Zu Fuß klappere ich die nahegelegenen Geschäfte ab. Es folgen einige spontane Beispiele von Dingen, die günstiger zu bekommen sind als Sonnencreme und Badehosen in Urlaubsorten:

  • Ein Kleinwagen
  • Ein Spender-Herz
  • Ein Wohnzimmer-Konzert von Guns ’n‘ Roses
  • Ein Flug nach Hause um dort eine Ersatzbadehose zu holen und wieder zurück zu fliegen

Aber es hilft ja nichts. Ich erwerbe das am wenigsten bescheuert aussehende Badehosen-Modell, dazu eine Flasche Sonnencreme, eine Sonnenbrille sowie ein schlichtes T-Shirt. Bei dem was ich gerade bezahlt habe, müsste ich nun eigentlich mit einer Tüte herum laufen, auf der auf großen Lettern GUCCI prangt. Was ich statt dessen habe ist etwas, was am ehesten mit dem zu vergleichen ist, worin man im Supermarkt Obst einpacken soll...

Ich schlendere weiter und mit zunehmendem Sonnenbrand wechselt die Ansprache der alle 15 Meter weit auftauchenden Bootstouren-Verkäufer von deutsch allmählich zu englisch. Der achte Verkäufer, der „das Beste Angebot nur für mich“ hat, identifiziert mich noch als Deutscher:

  • „EIN GRUPPE VON TOURISTEN AUS DEUTSCHELAND IN DEINE ALTER HAT FÜR ÜBERMORGE BEREITS GEBUCHT.“

Ich lege freundlich meinen Arm und ihn.

  • „Mein Freund, auch ich habe einen tollen Tipp für dich. Aber NUR für DICH. Eine Gruppe von Bootstourenverkäufern aus dieser Stadt in deinem Alter hat für übermorgen noch Termine fre...

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undefined - Bericht 04 - Kurz in den Urlaub: Teil 1

Bericht 04 - Kurz in den Urlaub: Teil 1

TAG 1 – Beginn der Reise

Kurz in den Urlaub – Teil 1

TAG 1 – Beginn der Reise

Ich lade meinen gepackten Koffer ins Auto. Natürlich werde ich irgendetwas vergessen haben. Das habe ich bereits mal mit dem Täschchen für Zahnbürste, Zahnpasta, Deo, Gel etc. geschafft - und auch sogar mit Unterwäsche... Diese beiden Positionen sind dieses Mal definitiv dabei, also werde ich bei diesem Kurzurlaub wohl etwas Neues vergessen haben...

Definitiv dabei sind Hundehaare. Meine Kleidung besteht nämlich zu 20% aus Baumwolle und zu 80% aus Hundefell. Der Rest vom Hund, der nicht auf und in meinen Klamotten verteilt ist, macht ebenfalls Urlaub und genießt die ländliche Ruhe bei meiner Mutter. Mich dagegen zieht es in die Sonne. Und vor allem: weg von hier!

...

Ich erreiche den Parkplatz in der Nähe des Flughafens, an dem ich mein Auto deutlich günstiger abstellen kann als direkt am Airport. Denn an diesem residiert mein Auto ja kostspieliger als ICH in der selben Zeit... Nachdem ich am Pförtnerhäuschen meine Buchungsbestätigung vorgelegt habe, öffnet sich das Tor für die Zufahrt und ich setze meinen Weg auf den Parkplatz fort. Zumindest für 1,5 Meter. Weiter traue ich mich nicht, da sich vor mir ein Meer aus Autos auftut, die derart dicht aneinander stehen, dass ich nicht einmal erkennen kann, was nun Fahrgasse und was Parkfläche ist.

  • „Öööhm... Guter Mann, ich habe eine Frage: Hievt ihr mein Auto mit einem Kran auf seinen Platz, oder wie kommt das dahin?“
  • „NEE, MAN FÄHRT ES DAHIN!“

„So habe ich auch gedacht, nur wüsste ich jetzt a) nicht wo lang, b) nicht wo hin und c) nicht wie ich dann aus meinem Auto kommen soll?! Oder hatte ich überlesen, dass man hier nur mit Cabrios und Schiebedächern parken kann?“

  • „DIREKT RECHTS VON IHNEN IST DOCH WAS FREI?!“

Ich kneife die Augen zusammen und scanne meine Umgebung. Ich blinzle. Ich lasse erneut einen Blick schweifen. Dann steht der Parkwächter auch schon neben mir.

  • „KOMMEN SIE, ICH MACHE DAS FÜR SIE...“

Mit einem Blick, der mir jegliche Männlichkeit abspricht während ich mein Gepäck aus dem Kofferraum nehme, setzt er sich in mein Auto. Als er den Motor startet, verbindet sich mein Handy über Bluetooth und setzt die Wiedergabe des zuvor gespielten Songs fort. Und in der zuvor gewählten Lautstärke...

(EXTREN LAUTE METALMUSIK ERTÖNT)

Nachdem der Parkwächter den Schock überwunden und die Lautstärke panisch reduziert hat, parkt er mein Fahrzeug seitlich mit 2 Zügen zwischen zwei anderen Fahrzeugen ein, so dass vorne und hinten jeweils ein halber Millimeter Platz übrig bleibt. Betont gelangweilt steigt er aus, teilt mir dann aber ein bisschen zu laut mit, dass mein Shuttle in zwei Minuten hier sein würde.

  • „Ja...Ja aber nun ist doch da die Tür zu der Halle zugeparkt?“
  • „DIE BRAUCHEN WIR NICHT!! ( Räusper). IN 2 MINUTEN WIE GESAGT,“

Das konnte ich natürlich riechen, dass man die Tür nicht benötigt. Hat ihn aber scheinbar doch etwas mitgenommen, der Schock über die Lautstärke... Ich hole noch schnell Kaugummis für den Flug aus dem Auto und folge der Eingebung, lieber mal ein Foto vom Kilometerstand meines Autos zu machen. Man weiß ja nioe...

Dann erscheint schon das Shuttle. Der Fahrer: eben jener Parkplatzwächter.

  • „ICH NEHME IHNEN MAL DEN SCHWEREN KOFFER AB.“
  • „Also ICH... Ich finde den nicht schwer!“ versuche ich einen Stück meiner Männlichkeit zurück zu gewinnen.
  • „SO. DANN FAHRE ICH MAL LOS. DANN KOMMEN SIE AUCH PÜNKTLICH AN.“, stichelt er zurück.

Zähneknirschend verharre ich auf der Rückbank bis zur Ankunft am Flughafen. In der Sekunde, in der das Auto zum Stehen gekommen ist, stürmen wir beide zur Heckklappe, um derjenige zu sein, der den Koffer herausnimmt und damit seine Alphamännchen-Stellung untermauert! Das ich zwar aufgrund des kürzen Weges eher dort ankomme, dann aber den Mechanismus zum Öffnen der Klappe nicht direkt finde, schmerzt in diesem Punkt dann sogar doppelt. Nachdem mir mein Koffer überreicht wurde ,gehe ich noch einmal zum geöffneten Fenster an der Fahrertür.

Mit den Worten “Hier, stimmt so. Kaufen Sie sich ruhig was mal Nettes“, überreiche ich ihm bewusst ein viel zu hohes Trinkgeld für seine Dienste in Form eines 20 €-Scheins. (Eigentlich wollte ich ja einen 10er nehmen... aber da war es schon zu spät...)

Dadurch fühle ich mich nun als der gönnerhafte Großverdiener, der dem vermutlichen Kleinverdiener dekadent ein bisschen von meinem „Kleingeld“ gönnt – kann mir dafür nun aber im Flughafen keinen Kaffee mehr leisten...

Aber ob ich nun viel zu viel Geld für den Shuttle-Fahrer oder für die überteuerten Preise im Flughafen verprasse... Den Durst meiner Genugtuung zu stillen war mir gerade dann doch wichtiger, als mein Kaffeedurst.

So mache ich m...

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undefined - Bericht 05 - Kurz aus dem Büro

Bericht 05 - Kurz aus dem Büro

Der dunkelste Fleck von Misanthropolis

So, da sind wir wieder. Voller Terminplan heute. Aber dann geht die Arbeitszeit wenigstens schnell herum. Dann wollen wir mal. Der Schreibtisch ruft.

5.) Kurz von der Arbeit

Nach ein paar unvermeidlichen Begrüßungsfloskel an den Stellen, an denen es sich partout nicht vermeiden lässt, nehme ich ansonsten wortlos Platz an meinem Schreibtisch im Büro. Einige Kollegen sind schon vor Ort, andere folgen kurz nach mir...

  • "Ach du Alex, wie war das Konzert gestern?"
  • "War super. Ich kam zwar fast zu spät, weil erst Stau war und dann finde mal so spät noch einen Parkplatz in der Nähe von der Halle. Ich hab dann einfach an der Straße halb auf dem Bordstein geparkt. Das Knöllchen ist es mir dann auch wert gewesen...höhöhö..."

(Im Podcast vertont vom EINE BRISE CHAOS-Podcast: https://linktr.ee/eine_brise_chaos )


In meinem Urlaub hat sich wieder so einiges angestaut. Also: Ärmel hochgekrempelt und ran; es nützt ja nichts. Ich muss mich nur in den Tunnel meiner Konzentration begeben und dann sollte ich da in 1-2 Stunden soweit mit allem durch sein. Alles was ich brauche ist meine Tasse mit Kaffee, ein arbeitswilliger PC - und meine Ruhe.

Es läuft gut, ich komme voran – doch dann begehe ich die Art von Fehler, die auch in der Wildnis einen erbitterten Todeskampf auslöst! Waren meine Bewegungen vorher noch kaum zu erkennen, greife ich auf einmal impulsartig zur Kaffeetasse um kurz daran zu nippen. Dieses Zucken der Beute ist das Signal für das Raubtier zum Angriff:

  • „Kaffee ist schon wieder ein durchlaufender Posten bei mir...“ ... „Heute Morgen habe ich mir aber nicht mal einen kochen können...“ ... "Weil ich keine Filter-Tüten hatte...“ ... „Also ich hab dann zwar schon Kaffee getrunken, aber ich trinke ja lieber gefilterten...“ ... „Ich hatte mir eigentlich gestern noch vorgenommen, Filtertüten zu kaufen...“ ... „Hab ich dann aber gestern doch nicht mehr gemacht...“ ... „Wie das dann ja immer so ist...Hehe...“

(Im Podcast vertont von Christiane vom SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK-Podcast: https://linktr.ee/szfpodcast )


Puh, überlebt. Wie bei einem Opossum hilft es auch hier, sich einfach tot zu stellen. Also zumindest mental. Regungslos vom Stuhl zu kippen würde zwar sicher auch helfen – aber sicher nur kurzfristig.

Allerdings hilft auch das nicht immer. So gibt es auch im Büro „Aasfresser“, die selbst vor einem vermeidlich toten Opfer keinen Halt macht...

  • Seufzen ...Hach ja... Seufzen ... „Man was bin ich müde...“ ... Gähn ... „Ich war auch echt lange wach.“ ... „Hätte wirklich eher ins Bett gehen sollen.“ ... „Aber so oft macht man ja sowas auch nicht.“ ... „Hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ ... Seufz ... „Solltest du auch mal machen.“ ...

Die Niederlage akzeptierend gebe ich meine Starre auf und erhebe mich nun ebenfalls von meinem Stuhl, um Augenkontakt her zustellen: jetzt wird es Zeit für einen genervten Blick.

  • genervtes Schnaufen ... „WAS...WAS HAST DU DENN GEMACHT!?“
  • „Ach, das kann ich jetzt bei der Arbeit nicht so erzählen.“

(Im Podcast vertont von Jens vom "KENNT IHR DAS - Podcast: https://kenntihrdas.com )


Ich starre meinen Kollegen an, welcher sich nun seinerseits in seinen Bürostuhl zurückfallen lässt und seine Arbeit wieder aufnimmt.

  • „Na Anthrop, noch immer in Urlaubsstimmung? Nix zu tun?“,

...brummt es auf einmal vom Flur aus dem Munde meines Chefs, welcher im schnellen vorrübergehen nur mich sieht, wie ich mit einer Kaffeeasse in der Hand vor meinem Kollegen stehe, der plötzlich eifrig am Arbeiten ist...

Bevor ich den Griff meiner Kaffeetasse vor Wut abbreche, beschließe ich sie lieber neu zu befüllen. Ich bin jetzt eh komplett raus aus meiner Fokussierung, da kann ich mich nun auch auf den Weg zur Kaffee-Ecke machen.

  • "Mensch Alex, wie war das Konzert gestern?"
  • "War super. Ich kam zwar fast zu spät, weil erst Stau war und dann finde mal so spät noch einen Parkplatz in der Nähe von der Halle. Ich hab dann einfach an der Straße halb auf dem Bordstein geparkt. Das Knöllchen ist es mir dann auch wert gewesen...höhöhö..."

(Im Podcast vertont vom EINE BRISE CHAOS-Podcast: https://linktr.ee/eine_brise_chaos )


Schon wieder die Story... Ich biege also schnell eben noch zur Toilette ab. Schon beim hereingehen sehe ich, dass eine der Kabinen bereits belegt ist. Getreu des unausgesprochenen Kodex („dem Klodex“) breche ich mei...

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