
#05 - Unions erster Schwede und mal wieder ein verpasster Aufstieg
01/27/19 • 45 min
Ergänzung von Anders Swahn zu seiner Zeit bei Union gegenüber dem schwedischen Journalisten Erik Jullander:
Anders Swahn sagte, dass ihm im Nachhinein klar war, dass alles so kommen musste. Er kam aus der schwedischen 3. Liga in den Profifußball und sein Körper war darauf einfach nicht vorbereitet. Er hatte eine Oberschenkelverletzung, als er plötzlich nicht mehr spielte. Er dachte: ”Jetzt bin ich sechs Wochen weg.” Aber bekam dann von der medizinischen Betreuung eine Spritze und die Botschaft: ”So, jetzt kannst du in zwei Wochen wieder spielen”. Er hat sich gewundert und als er den nächsten Einsatz machte, verletzte er sich laut eigener Aussage wieder. Er weiß immer noch nicht, was das für eine Spritze war. Dann fuhr er mit Erlaubnis des Vereins nach Schweden, um sich da behandeln zu lassen.
Zum Thema schlechte Mannschaftsstimmung: Er sagte, dass er irgendwann merkte, dass es eine Ost-West-Dimension gab. Die Ossis und die Wessis waren jeweils für sich. Anders Swahn sprach nicht so gut Deutsch (aber konnte schon einiges verstehen). Als er nach einem Monat plötzlich etwas auf Deutsch sagte, haben die Mitspieler nicht schlecht gestaunt. ”Da saßen Mannschaftskameraden einen Meter neben mir und redeten schlecht über mich. Die dachten, dass ich nichts verstehe.” Der Anfang am Trainingsplatz sei auch schwer gewesen. ”Viele haben mir keine Pässe gegeben und haben mich auch bei Gelegenheit zum Boden gehauen.”
Links
- Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, Seite 191-200
- Buch “Und niemals vergessen – Eisern Union!” von Jörn Luther und Frank Willmann (1. Auflage, 2000), Seite 208-210
- http://www.immerunioner.de/swahn-anders
- http://www.immerunioner.de/juarez
- “Ein Fuchs kommt selten allein”, Berliner Zeitung, 1.10.1998
- “Fuchs kriegt Reißer Anders Swahn”, Berliner Kurier, 30.11.1998
- “Union-Stürmer Maric geht bald für den FC Berlin auf Torejagd”, Berliner Kurier, 7.12.1998
- “Eine Mannschaft bekommt Gesicht”, Berliner Zeitung, 7.12.1998
- “Eiserne sauer auf Plauen”, Berliner Kurier, 10.01.1999
- “Union-Trainer Fuchs fordert den Meistertitel”, Berliner Zeitung, 11.3.1999
- “Mehr Rehhagel als Ribbeck”, Berliner Zeitung, 17.4.1999
- “Kein Charakter? Swahn ab nach Schweden”, Berliner Kurier, 22.4.1999
- “1. FC Union verliert ein paar Millionen”, Berliner Zeitung, 8.5.1999
- “Sieg, aber BFC-Boß feuerte den Trainer”, Berliner Kurier, 9.5.1999
Ergänzung von Anders Swahn zu seiner Zeit bei Union gegenüber dem schwedischen Journalisten Erik Jullander:
Anders Swahn sagte, dass ihm im Nachhinein klar war, dass alles so kommen musste. Er kam aus der schwedischen 3. Liga in den Profifußball und sein Körper war darauf einfach nicht vorbereitet. Er hatte eine Oberschenkelverletzung, als er plötzlich nicht mehr spielte. Er dachte: ”Jetzt bin ich sechs Wochen weg.” Aber bekam dann von der medizinischen Betreuung eine Spritze und die Botschaft: ”So, jetzt kannst du in zwei Wochen wieder spielen”. Er hat sich gewundert und als er den nächsten Einsatz machte, verletzte er sich laut eigener Aussage wieder. Er weiß immer noch nicht, was das für eine Spritze war. Dann fuhr er mit Erlaubnis des Vereins nach Schweden, um sich da behandeln zu lassen.
Zum Thema schlechte Mannschaftsstimmung: Er sagte, dass er irgendwann merkte, dass es eine Ost-West-Dimension gab. Die Ossis und die Wessis waren jeweils für sich. Anders Swahn sprach nicht so gut Deutsch (aber konnte schon einiges verstehen). Als er nach einem Monat plötzlich etwas auf Deutsch sagte, haben die Mitspieler nicht schlecht gestaunt. ”Da saßen Mannschaftskameraden einen Meter neben mir und redeten schlecht über mich. Die dachten, dass ich nichts verstehe.” Der Anfang am Trainingsplatz sei auch schwer gewesen. ”Viele haben mir keine Pässe gegeben und haben mich auch bei Gelegenheit zum Boden gehauen.”
Links
- Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, Seite 191-200
- Buch “Und niemals vergessen – Eisern Union!” von Jörn Luther und Frank Willmann (1. Auflage, 2000), Seite 208-210
- http://www.immerunioner.de/swahn-anders
- http://www.immerunioner.de/juarez
- “Ein Fuchs kommt selten allein”, Berliner Zeitung, 1.10.1998
- “Fuchs kriegt Reißer Anders Swahn”, Berliner Kurier, 30.11.1998
- “Union-Stürmer Maric geht bald für den FC Berlin auf Torejagd”, Berliner Kurier, 7.12.1998
- “Eine Mannschaft bekommt Gesicht”, Berliner Zeitung, 7.12.1998
- “Eiserne sauer auf Plauen”, Berliner Kurier, 10.01.1999
- “Union-Trainer Fuchs fordert den Meistertitel”, Berliner Zeitung, 11.3.1999
- “Mehr Rehhagel als Ribbeck”, Berliner Zeitung, 17.4.1999
- “Kein Charakter? Swahn ab nach Schweden”, Berliner Kurier, 22.4.1999
- “1. FC Union verliert ein paar Millionen”, Berliner Zeitung, 8.5.1999
- “Sieg, aber BFC-Boß feuerte den Trainer”, Berliner Kurier, 9.5.1999
Vorherige Episode

#04 - Der Europapokal 1968 und warum Union daran nicht teilnehmen durfte
Mit dem Pokalsieg 1968 qualifizierte sich Union für den Pokal der Pokalsieger, aber wegen des Prager Frühlings und einer Reihe sportpolitischer Verwicklungen spielte Union Nach dem Einmarsch von Truppen der Staaten des Warschauer Vertrages protestieren westeuropäische Vereine dagegen, im Europapokal gegen Vertreter dieser Staaten anzutreten. Daraufhin werden Partien neu ausgelöst und treten letztlich die Vertreter der DDR, Polens, der Sowjetunion, Bulgariens und Ungarns nicht an - und Union kann deshalb nicht zum ersten Mal in einem echten Europäischen Wettbewerb spielen.Links/Quellen:
Beschreibungen der Geschichte von Unions Nichtteilnahme am Europapokal:
- Von Gerald Karpa in der Zeitschrift ‚Horch und Guck‘, online archiviert in der wayback machine
- Auf Unions Webseite
- In einem Interview mit Jimmy Hoge
Zu den Hintergründen des Prager Frühlings:
Zum Rest der Europapokalsaison 1968/69:
- Slovan Bratislava ( Wikipedia)
- Spartak Trnava ( Wikipedia)
- FK Bor ( Wikipedia)
- Das Finale zwischen Bratislava und Barcelona in voller Länge
In der Folge ist uns leider ein kleiner Fehler unterlaufen: Wir sagten, dass die jugoslawischen Vereine trotz des blockfreien Status des Landes als Osteuropäisch behandelt worden seien. Das stimmt nicht ganz, denn in der Tat ist mit Jugoslawien widersprüchlich umgegangen worden: während die Partie zwischen Jena und Crvena Zvezda neu beibehalten wurde, wurde eben Union-Bor neu ausgelost.
Zu anderen Verbindungen des Prager Frühlings zum Sport
- Der Independent über den Auftritt von (Langstreckler!) Emil Zatopek
- Die Rolle von Eishockey im Tschechischen/Tschechoslowakischen Bewusstsein (in der PragerZeitung)
- DLF Kalenderblatt
- Der Spiegel 1969 über den Sport im Nachhinein des Prager Frühling
Keine Episode mehr verpassen!
Nächste Episode

#06 - Wie Mohamed Al-Fayed Union kaufen sollte
Im Winter 1997 steht Union vor der Insolvenz und sucht verzweifelt nach Investoren, und hat Glück, dass aus der Übernahme des Vereins durch Mohamed Al-Fayed nichts wird. Mit 4-5 Millionen Euro Schulden steht Union 1997 vor der Insolvenz. Bevor einige Monate später Michael Kölmel bei Union einsteigt, sucht das Präsidium um Heiner Bertram verzweifelt nach Investoren und bietet dazu Union auch bei dem Ägyptischen Geschäftsmann Mohamed Al-Fayed zum Kauf an. Der ist bekannt als Vater von Dodi, der mit Lady Diana verunglückte, und als Eigentümer von Fulham. Die negative Antwort erweist sich im Nachhinein als Glücksfall.
Links und Quellen
Zeitgenössische Medienberichte
Der Kurier über Unions Krise und Schwierigkeiten, einen Trainer zu finden
Zum Hintergrund von Hans-Joachim Jung
Berichte über den Brief an Al-Fayed
- Kurier am 9.12.1997
- Kurier am 10.12.1997
- Jungle World am 18.12.1997
- Taz am 22.12.1997
Mohamed Al-Fayeds Wikipedia-Seite und Artikel über die Vorwürfe Sexueller Beläsitgung gegen ihn (Telegraph, Vanity Fair)
Den Antwort-Brief von Fulham zitieren wir nach dem Buch „1.FC Union Berlin“ von Tino Czerwinski und Gerald Karpa aus der Reihe Sport-Archiv.
On Air: Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer. Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io. Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren.Keine Episode mehr verpassen!
Wenn dir diese Episode gefällt, wirst du lieben
Kommentare zur Episode
Badge generieren
Erhalte ein Badge für deine Webseite, das auf diese episode
<a href="https://goodpods.com/podcasts/und-niemals-vergessen-283711/05-unions-erster-schwede-und-mal-wieder-ein-verpasster-aufstieg-35735648"> <img src="https://storage.googleapis.com/goodpods-images-bucket/badges/generic-badge-1.svg" alt="listen to #05 - unions erster schwede und mal wieder ein verpasster aufstieg on goodpods" style="width: 225px" /> </a>
Kopieren