
Faszination U-Boot: Technikmuseum Speyer feiert 30 Jahre U9
08/17/23 • 6 min
Arbeiten und überleben in der Tiefsee
„Die Technik, einen 500-Tonnen-Stahlkoloss sinkbar zu machen und wieder auftauchen zu lassen, die lebenserhaltenden Maßnahmen da drin, dass 22 Personen mehrere Tage unter Wasser arbeiten, überleben können, all das schauen sich unsere Besucher sehr gerne an“, sagt Museumsleiter Andreas Hemmer. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten des Technikmuseums Speyer, die vom 17. - 21. August dauern, werden Mitglieder vom Verband Deutscher U-Bootfahrer Führungen machen und die physischen und psychischen Herausforderungen erklären, die die Mannschaft eines U-Bootes meistern muss.Zusammenleben auf engstem Raum
„Wenn man mehrere Tage unter Wasser ist, erkennt man den Tag, die Tageszeit nur noch an der Mahlzeit, die vor einem auf dem Tisch steht. Ich habe kein Tageslicht, die Geräusche da drin sind immer die gleichen. Man verbringt mit den Kollegen mehr Zeit auf engstem Raum als mit dem Partner zuhause“, so Hemmer. Dass ein U-Boot in der Regel militärisch genutzt wird, sei in Speyer kein Thema: „Unser Auftrag ist, die Technikgeschichte zu erhalten und der Bevölkerung nahe zu bringen. Wir möchten begeistern. Damit der eine oder andere junge Besucher später einen technischen Beruf erlernt, vielleicht sogar Ingenieur wird, um dann die technische Entwicklung voranzutreiben“, sagt Museumsleiter Andreas Hemmer.Arbeiten und überleben in der Tiefsee
„Die Technik, einen 500-Tonnen-Stahlkoloss sinkbar zu machen und wieder auftauchen zu lassen, die lebenserhaltenden Maßnahmen da drin, dass 22 Personen mehrere Tage unter Wasser arbeiten, überleben können, all das schauen sich unsere Besucher sehr gerne an“, sagt Museumsleiter Andreas Hemmer. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten des Technikmuseums Speyer, die vom 17. - 21. August dauern, werden Mitglieder vom Verband Deutscher U-Bootfahrer Führungen machen und die physischen und psychischen Herausforderungen erklären, die die Mannschaft eines U-Bootes meistern muss.Zusammenleben auf engstem Raum
„Wenn man mehrere Tage unter Wasser ist, erkennt man den Tag, die Tageszeit nur noch an der Mahlzeit, die vor einem auf dem Tisch steht. Ich habe kein Tageslicht, die Geräusche da drin sind immer die gleichen. Man verbringt mit den Kollegen mehr Zeit auf engstem Raum als mit dem Partner zuhause“, so Hemmer. Dass ein U-Boot in der Regel militärisch genutzt wird, sei in Speyer kein Thema: „Unser Auftrag ist, die Technikgeschichte zu erhalten und der Bevölkerung nahe zu bringen. Wir möchten begeistern. Damit der eine oder andere junge Besucher später einen technischen Beruf erlernt, vielleicht sogar Ingenieur wird, um dann die technische Entwicklung voranzutreiben“, sagt Museumsleiter Andreas Hemmer.Vorherige Episode

Zerfall, Tod und Diebstahl | 17.8.2023
„Innerer Zerfallsprozess“ der deutschen Linken, eine US-Philosophin, die den Niedergang des Universalismus beklagt, eine Künstlerin in Berlin ist mit nur 50 Jahren gestorben und im British Museum fehlen wertvolle Objekte. Die SWR2 Kulturmedienschau kommt heute ohne gute Nachrichten aus.
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Nasen-Diskussion um Leonard Bernstein-Biopic: Darf Bradley Cooper einen jüdischen Dirigenten verkörpern?
Die Nase von Cooper wirkt übertrieben groß
Im Trailer zum Biopic „Maestro“ über den Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein trägt der Schauspieler Bradley Cooper offensichtlich eine Nasenprothese. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches, Schauspieler werden in biographischen Filmen oft ihrem Original angepasst. Doch, wie schon damals, als die ersten Bilder des Films veröffentlicht wurden, gibt es jetzt bei der Veröffentlichung des Trailers in den sozialen Medien Entrüstung. Wie könne man den jüdischen Bernstein denn mit so einer stereotypen großen Nase darstellen?Eine Art „Jew-Facing“?
Coopers Nase fällt tatsächlich schon im Trailer prominent auf. Auf Bildern wirkt sie im Vergleich zum originalen Bernstein-Riechorgan fast übertrieben groß. Den Vorwurf einer nicht ganz gelungenen Maske muss sich der Film vielleicht gefallen lassen. Aber: Ist die große Nase von Cooper für Bernstein auf einer Stufe mit Blackfacing zu sehen – also so, als wenn sich weiße Menschen schwarz schminken um schwarze Menschen zu spielen? Einige Kommentare gehen sogar noch weiter und finden: Die Rolle hätte mit einem jüdischen Schauspieler besetzt werden sollen.Jüdische Schauspielende sind nicht marginalisiert
Doch große Nasen kommen in allen Kulturen, Regionen und Religionen vor. Und somit ist auch der Vorschlag, Bernstein hätte unbedingt mit einem jüdischen Schauspieler besetzt werden sollen, problematisch. Impliziert er nicht, dass hier dann automatisch eine große Nase vorhanden wäre? Und wenn nicht, wie hätte erst der Shitstorm ausgesehen, wenn der jüdische Schauspieler eine Prothese bekommen hätte? Zum anderen gehören jüdische Schauspieler*innen nicht unbedingt zur marginalisierteren Gruppe in Hollywood. Der Vergleich mit anderen diskriminierten Gruppen, mit People of Color oder mit queeren Menschen hinkt also – zumindest in diesem ganz konkreten Fall.Bernsteins Erben kritisieren die Darstellung nicht
Aber natürlich sehen manche Kritiker*innen das Problem eher in den historisch gewachsenen Vorurteilen, der sogenannten Hakennase. Sofort ist die „Völkerkunde“ der Nazis präsent. Bedient Cooper mit seiner Prothese denn nicht antisemitische Stereotype? Hier ist es interessant zu schauen, woher die Kritik an Coopers Darstellung kommt – oder eher woher sie nicht kommt. Es sind weder jüdische Interessensverbände noch die Bernstein Erben. Im Gegenteil: Dass Cooper, der im Film auch Regie führt, Bernstein möglichst optisch originalgetreu darstellen wollte, eben als einen Menschen mit auffälliger Nase, war auch ein Wunsch der Kinder Bernsteins.Die Nase ist ein Individualitätsmarker
Die fühlten sich nun gestern genötigt, Cooper mit einem Statement-Satz beizuspringen: „Es ist wahr dass unser Vater eine schöne, große Nase hatte.“ Will sagen: Die Nase ist kein Identitätsmarker, sie ist ein Individualitätsmarker. Und mal ganz nebenbei, denn das könnte in dieser auf Äußerlichkeiten sensibilisierten Debatte fast untergehen, war Bernstein übrigens auch einer der wichtigsten Musiker des letzten Jahrhunderts. Seine Nase hat jetzt unsere Aufmerksamkeit, seine Musik dann hoffentlich beim Filmrelease im Winter.Wenn dir diese Episode gefällt, wirst du lieben
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