
neues stiften Spezial: Zwischen den Jahren mit Anna, Jörg und Andreas
12/28/22 • 25 min
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Lea Schiewer (sie/ihr) und der Feminismus in der Zivilgesellschaft
Lea arbeitet bei fahire share of women leaders und hat einen Blick auf den Feminismus in den NGOs
Die Ergebnisse sind ernüchternd, wie ein Blick auf den Frauenanteil in Geschäftsleitung und Aufsichtsgremien zeigt. Denn 69 % der Beschäftigten im zivilgesellschaftlichen Sektor sind Frauen aber nur 39 % der Führungskräfte sind Frauen. Oder wie es Lea Schiewer von FAIR SHARE of Women Leaders im Podcast mit Andreas Schiemenz formuliert:
„Ein Mann hat fünfmal so gute Chancen eine Führungsposition zu erlangen wie eine Frau.“
Ein Blick auf den FAIR SHARE Monitor zeigt: Wir leben in einer Welt, in der uns wir sehr stark durch männlichen Einfluss geprägt sind. Von den aktuell 159 untersuchten Organisationen sind nur 36 % von Frauen geführt. Denn die Mehrheit der Organisationen beschäftigen in der Geschäftsführung gar keine Frauen oder mehrheitliche Männer.
Ein Blick auf das Ranking zeigt, wie namhafte Organisationen aktuell aufgestellt sind. Das Gleichberichtigung und Vernetzung e.V. zu den drei ersten Plätzen gehört, überrascht sicherlich nicht. Auch Campact, Care oder BUND liegen recht weit oben. Insgesamt haben auch nur 31 von 180 Organisationen einen FAIR SHARE, so wurde ermittelt. Die Liste der optimierungswürdigen Organisationen ist also lang.
Lea Schiewer wurde deutlich, wie sehr auch in der Wissenschaft die Sicht eingeschränkt war. Denn ein großer Teil der Literatur wurde von Männern aus der nördlichen Halbkugel verfasst.
„Unser Alltag, die Wissenschaft und auf vielen anderen Kanälen, auf denen wir kommunizieren ist eine männliche Sichtweise dominierend. Diese Sichtweise ist sehr eingeschränkt.“
Daher hat FAIR SHARE einen Fragenkataloge entwickelt, damit NGOs auf einer individuellen Ebene, die Reise in die Gleichberechtigung starten können. Und es werden Instrumente an die Hand gegeben, damit sich die Organisationen diesen Herausforderungen stellen können. Schiewer sagt:
„Wir wollen Leute motivieren, ihren eigenen Weg zu gehen.“
Wer Feminismus jedoch mit Frauenrechten gleichsetzt, springt zu kurz. Denn es geht hier um die Gleichberechtigung aller Geschlechter, unabhängig von ihrer Sexualität, ihrem Körper, ihrer Religion und Herkunft.
„Feminismus muss antirassistisch, anti-behindertenfeindlich und antiklassistisch sein.“
So formuliert es die Schriftstellerin und Bloggerin Ninia LaGrande auf Deutschland.de. Und zu Recht weist sie darauf hin, dass es zwar per Gesetz Gleichberechtigung gibt, aber es in der Realität anders aussieht. Und sie führte aktuelle Themen wie #metoo und gleiche Bezahlung an. Deshalb rufen FAIR SHARE und Lea Schiewer dazu auf, Frauen endlich ihren Platz am (Führungs-)Tisch zu geben:
„Wir fordern alle zivilgesellschaftlichen Organisationen auf, bis 2030 einen fairen Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erreichen.“
Der aktuelle FAIR SHARE Monitor mit Zahlen zu Geschlechtergerechtigkeit in 180 deutschen NGOs und Stiftungen
[https://fairsharewl.org/de/monitor2022-de/]
Leading for Change – eine Fallstudien-Sammlung in der Organisationen aus unserem Netzwerk darüber berichten wie sie feministische Führungskultur umsetzen
Agenda für den Wandel – ein Fragenkatalog für die individuelle und kollektive Selbstreflexion in den Themenbereichen Purpose, Menschen, Macht und Prozesse, der auf der Lernreise hinzu einem neuen Führungsverständnis in der Zivilgesellschaft unterstützen soll
Die Aufzeichnungen und Zusammenfassungen zur unserer acht-wöchigen Webinar- Reihe zu feminist leadership
[https://fairsharewl.org/explorefeministleadership-resources/]
Organisationen, die mit uns gemeinsam den Wandel gestalten und in einer Community an Gleichgesinnten lernen und sich austauschen wollen, können das FAIR SHARE Commitment unterschreiben und Teil des Netzwerkes werden
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Fördermittel Chancen und Herausforderungen
Jörg Schumacher im Gespräch mit Wiebke Doktor und Marion Gerlach-Goldfuß
In unserem neuen Podcast für neues stiften hat Jörg Schumacher mit Förder-Spezialistin Wiebke Doktor und Marion Gerlach-Goldfuß vom Forum Billebrinkhöhe- inklusive Kultur in Essen über das Thema Anträge, Bedingungen und Fristen gesprochen. Wiebke Doktor ist Geschäftsführerin des Conversio Institutes und berät seit 15 Jahren Organisationen beim Auf- und Ausbau von Fundraising. Sie ist Fundraising-Managerin und ausgebildet in systemischer Organisationsentwicklung und begleitet komplette Prozesse der Integration von Fundraising in vorhandene Strukturen. Sie weiß um die Unterschiede in privater und öffentlicher Förderung, aber auch wo es die umfassende Projektförderungen gibt und was es zu beachten gilt. Ihr wichtigster Tipp:
„Immer schauen: Wie sieht die Agenda der Förderer aus?“
Marion Gerlach-Goldfuß ist Schauspielerin von der Pike auf und seit Jahren im Ruhrgebiet als Theaterpädagogin und Projektleiterin von Künstlerischen Projekten unterwegs. Seit 2020 ist sie Künstlerische Leitung im Forum Billebrinkhöhe- inklusive Kultur in Essen, im Rahmen einer dreijährigen Konzeptionsförderung. Ihr Arbeitsbereich ist unter anderem auch die Akquise und Antragsformulierung von Projektfördergeldern. Sie sagt: „Mein Tipp: Reden Sie mit den Fördermittelgebern, wenn sich etwas verändert!“ Und empfiehlt: „Beim Antrag schon zweigleisig fahren!“ Denn: „Ein Antrag braucht vier bis sechs Monate, oft auch länger...“ Und auch über den Erfolg und Misserfolg von Förderungen weiß sie zu berichten:
„Förderungen sind immer Wetten auf die Zukunft!“
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