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Nägel und Köpfe – Der ADC Podcast - Kreativität und Wissenschaft

Kreativität und Wissenschaft

11/10/21 • 48 min

Nägel und Köpfe – Der ADC Podcast

Von 6.000 Metern Tiefe im Mariannengraben bis hoch zu den Jupitermonden: Unsere Gäste der ADC Podcast Episode #14 kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen:

Sibylle Anderl ist Astrophysikern und Philosophin. Und weil ihr diese Kombination noch nicht genug war, widmet sie sich auch noch der Wissenschaftskommunikation – unter anderem im Ressort Wissen und im Feuilleton der FAZ.

Marco Vollmar ist verantwortlich für die Kommunikation und die Kampagnen des WWF in Deutschland. Er steckt – gemeinsam mit der Agentur BBDO – hinter dem Case

„Eurythenes plasticus“, der zu den meist ausgezeichneten Kampagnen des ADC Festivals 2021 gehört. Im Rahmen der Umweltkampagne haben Meeresforscher, WWF und BBDO eine neu entdeckte Tiefseespezies nach dem benannt, was sie kontaminiert: Plastik. Der kleine Flohkrebs „Eurythenes plasticus“ aus dem Mariannengraben wurde damit unfreiwillig zum Testimonial und machte international Schlagzeilen.

Im ADC Podcast „Nägel und Köpfe“ sprechen die beiden zu den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden von Wissenschaft und Kommunikation aber vor allem zu den Chancen, die sich ergeben, wenn Expert*innen beider Felder zusammenarbeiten. Denn das ist – ob Pandemie, ob Klimaschutz – eine der großen Herausforderungen unserer Zeit: Wissenschaftliche Erkenntnisse so zu kommunizieren, dass sie gesellschaftlich oder politisch wirksam werden können. Wie das gelingen kann, dazu sprechen Sibylle Anderl und Marco Vollmar mit unserer Host Petra Neftel.


Einige Auszüge:

Sibylle Anderl: „Die WWF Kampagne ist ein schönes Beispiel, wie kreatives Denken wissenschaftliche Ergebnisse in die Öffentlichkeit bringen und sie gesellschaftlich wirksam werden lassen kann. Vielen Wissenschaftlern geht es darum, Dinge über die Welt herauszufinden. Was das gesellschaftlich macht, ist eigentlich eher sekundär: Das haben wir jetzt auch in der Pandemie gesehen. Es ist eine immer existierende Spannung: Wissenschaftler merken, was sie produzieren hat Relevanz – sie fühlen sich dafür aber nicht unbedingt zuständig. Das ist eine große Herausforderung unserer Zeit: Dass man kreative, neue Wege finden muss, Wissenschaftler und kreative Köpfe, die sich mit Kommunikation auskennen, zusammenzubringen und das auf eine verantwortliche Art und Weise so umzusetzen, dass wissenschaftliches Wissen dazu führen kann, dass unsere Welt besser wird und lebenswert bleibt.“Marco Vollmar: „Die Vermittlung der Ergebnisse, die Komplexität aufzulösen, ist eine immer stärker werdende Herausforderung für uns alle. Man muss sich überlegen, ob das immer noch Aufgabe der klassischen Wissenschaft ist oder ob es eventuell ein Zwischending gibt. Sind das Wissenschaftsjournalisten? Oder entsteht da möglicherweise eine ganz neue Species, die es schafft, ganz komplexe Sachverhalte deutlich runterzubrechen und daraus politische Anforderungen zu formulieren. Da sind wir gerade in einer sehr spannenden Phase.“Sibylle Anderl: „Es ist eine Kunst, das für eine bestimmte Fragestellung irrelevante wegzulassen und sich nur auf die wirklich relevanten und die kausal wirksamen Beziehungen zu beschränken.“

Links:

  • Die WWF Kampagne „Eurythenes plasticus“ hier.
  • Den Casefilm „Eurythenes plasticus“ kann man sich hier anschauen.
  • Hier geht es zur FAZ-Autorenseite von Sibylle Anderl.

Über den Art Directors Club (ADC)

Im Art Directors Club für Deutschland e.V. haben sich rund 750 führende Köpfe der kreativen Kommunikation zusammengeschlossen. Clubmitglieder sind renommierte Designer, Journalisten, Architekten, Szenographen, Fotografen, Illustratoren, Regisseure, Komponisten, Produzenten, Spezialisten für digitale Medien und Werber. Der ADC sieht sich als Maßstab der kreativen Exzellenz und zeichnet herausragende Kommunikation aus. Dazu veranstaltet er Wettbewerbe, Kongresse, Seminare, Vorträge, Events, B2B-Veranstaltungen und gibt diverse Publikationen heraus.

Mehr Infos unter: adc.de

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Von 6.000 Metern Tiefe im Mariannengraben bis hoch zu den Jupitermonden: Unsere Gäste der ADC Podcast Episode #14 kommen aus ganz unterschiedlichen Richtungen:

Sibylle Anderl ist Astrophysikern und Philosophin. Und weil ihr diese Kombination noch nicht genug war, widmet sie sich auch noch der Wissenschaftskommunikation – unter anderem im Ressort Wissen und im Feuilleton der FAZ.

Marco Vollmar ist verantwortlich für die Kommunikation und die Kampagnen des WWF in Deutschland. Er steckt – gemeinsam mit der Agentur BBDO – hinter dem Case

„Eurythenes plasticus“, der zu den meist ausgezeichneten Kampagnen des ADC Festivals 2021 gehört. Im Rahmen der Umweltkampagne haben Meeresforscher, WWF und BBDO eine neu entdeckte Tiefseespezies nach dem benannt, was sie kontaminiert: Plastik. Der kleine Flohkrebs „Eurythenes plasticus“ aus dem Mariannengraben wurde damit unfreiwillig zum Testimonial und machte international Schlagzeilen.

Im ADC Podcast „Nägel und Köpfe“ sprechen die beiden zu den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden von Wissenschaft und Kommunikation aber vor allem zu den Chancen, die sich ergeben, wenn Expert*innen beider Felder zusammenarbeiten. Denn das ist – ob Pandemie, ob Klimaschutz – eine der großen Herausforderungen unserer Zeit: Wissenschaftliche Erkenntnisse so zu kommunizieren, dass sie gesellschaftlich oder politisch wirksam werden können. Wie das gelingen kann, dazu sprechen Sibylle Anderl und Marco Vollmar mit unserer Host Petra Neftel.


Einige Auszüge:

Sibylle Anderl: „Die WWF Kampagne ist ein schönes Beispiel, wie kreatives Denken wissenschaftliche Ergebnisse in die Öffentlichkeit bringen und sie gesellschaftlich wirksam werden lassen kann. Vielen Wissenschaftlern geht es darum, Dinge über die Welt herauszufinden. Was das gesellschaftlich macht, ist eigentlich eher sekundär: Das haben wir jetzt auch in der Pandemie gesehen. Es ist eine immer existierende Spannung: Wissenschaftler merken, was sie produzieren hat Relevanz – sie fühlen sich dafür aber nicht unbedingt zuständig. Das ist eine große Herausforderung unserer Zeit: Dass man kreative, neue Wege finden muss, Wissenschaftler und kreative Köpfe, die sich mit Kommunikation auskennen, zusammenzubringen und das auf eine verantwortliche Art und Weise so umzusetzen, dass wissenschaftliches Wissen dazu führen kann, dass unsere Welt besser wird und lebenswert bleibt.“Marco Vollmar: „Die Vermittlung der Ergebnisse, die Komplexität aufzulösen, ist eine immer stärker werdende Herausforderung für uns alle. Man muss sich überlegen, ob das immer noch Aufgabe der klassischen Wissenschaft ist oder ob es eventuell ein Zwischending gibt. Sind das Wissenschaftsjournalisten? Oder entsteht da möglicherweise eine ganz neue Species, die es schafft, ganz komplexe Sachverhalte deutlich runterzubrechen und daraus politische Anforderungen zu formulieren. Da sind wir gerade in einer sehr spannenden Phase.“Sibylle Anderl: „Es ist eine Kunst, das für eine bestimmte Fragestellung irrelevante wegzulassen und sich nur auf die wirklich relevanten und die kausal wirksamen Beziehungen zu beschränken.“

Links:

  • Die WWF Kampagne „Eurythenes plasticus“ hier.
  • Den Casefilm „Eurythenes plasticus“ kann man sich hier anschauen.
  • Hier geht es zur FAZ-Autorenseite von Sibylle Anderl.

Über den Art Directors Club (ADC)

Im Art Directors Club für Deutschland e.V. haben sich rund 750 führende Köpfe der kreativen Kommunikation zusammengeschlossen. Clubmitglieder sind renommierte Designer, Journalisten, Architekten, Szenographen, Fotografen, Illustratoren, Regisseure, Komponisten, Produzenten, Spezialisten für digitale Medien und Werber. Der ADC sieht sich als Maßstab der kreativen Exzellenz und zeichnet herausragende Kommunikation aus. Dazu veranstaltet er Wettbewerbe, Kongresse, Seminare, Vorträge, Events, B2B-Veranstaltungen und gibt diverse Publikationen heraus.

Mehr Infos unter: adc.de

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undefined - Diversity und die Zukunft von Out Of Home

Diversity und die Zukunft von Out Of Home

Das neue, ungesehene Digitale und das Plakat – eines der ältesten Werbemittel der Welt. Beides zusammengedacht, kann bahnbrechend sein. Die Bushaltestelle wird per Augmented Reality zur virtuellen Ankleide oder Plakate werden mit Social Media-Tools gestaltet: Welche Möglichkeiten ein Zusammenbinden von Augmented Reality und Out of Home birgt und wie eine solche Symbiose aussehen kann, dazu sprechen wir in „Nägel und Köpfe′′ mit Jicky von Bechtolsheim und Hannah Johnson.


Jicky von Bechtolsheim hat ihre Kenntnis der Kreativbranche und ihre langjährige Out of Home-Erfahrung in ihrer Stelle als Creative Out of Home-Beauftragte bei WallDecaux zusammengeführt. Sie ist die Schnittstelle zur Kreativbranche und damit Ansprechpartnerin für Kreative, wenn es um OOH Umsetzungen geht. Alles mit dem Ziel, bessere Kreation auf die Straße zu bringen.


Hannah Johnson wurde von den Cannes Lions schon 2017 in die Top 15 der Kreativen weltweit gewählt. 2018 war sie für HORIZONT eine der „35 Kreativen unter 35′′ – jetzt arbeitet sie als Creative Strategy Lead bei Snap. Von der Gründung eines Tech-Start-Ups bis zur Entwicklung innovativer Kampagnen: Hannah fühlte sich in ihrer 13-jährigen Karriere bisher immer da zu Hause, wo Kreativität auf Technologie trifft. Sie liebt es, die Kraft neuer Technologien zu entfesseln und Geschichten für immersive Ausstellungen oder AR- und VR-Experiences zu erzählen. Darüber hinaus setzt sie sich schon lange aktiv für Diversity in der Branche ein.


Und darum sprechen wir in dieser Podcast Episode nicht nur über Augmented Reality und Out of Home, sondern auch über eine Initiative, die Hannah Johnson mitbegründet hat: Die ADC Future Females. Über Vereinbarkeit, Kind und Karriere. Und darüber, wie divers die Kreativbranche von außen scheint, wie wenig sie es ist und wie echte Veränderung gelingt.


„Augmented Reality wird ein Schlüsselpart unseres Alltags sein. Und Out of Home ist dafür die perfekte Basis. Es befindet sich jetzt schon überall um uns herum und Augmented Reality bietet die 3D-Erweiterung dazu. Vielleicht wird OOH in Zukunft ja auch eher per Kubikmeter verkauft.“ – Hannah Johnson„Marken brauchen den Anker im normalen Leben: wie beispielsweise ein Plakat, das ein Trigger ist. Man muss anfassbar sein. Und dann kommen die unfassbar großen Möglichkeiten von Augmented Reality dazu.“ – Jicky von Bechtolsheim

Links:

Alles zur Initiative ADC Future Females hier.


Über den Art Directors Club (ADC)

Im Art Directors Club für Deutschland e.V. haben sich rund 750 führende Köpfe der kreativen Kommunikation zusammengeschlossen. Clubmitglieder sind renommierte Designer, Journalisten, Architekten, Szenographen, Fotografen, Illustratoren, Regisseure, Komponisten, Produzenten, Spezialisten für digitale Medien und Werber. Der ADC sieht sich als Maßstab der kreativen Exzellenz und zeichnet herausragende Kommunikation aus. Dazu veranstaltet er Wettbewerbe, Kongresse, Seminare, Vorträge, Events, B2B-Veranstaltungen und gibt diverse Publikationen heraus.

Nächste Episode

undefined - Kreativität und Humor

Kreativität und Humor

Ist Lügen eine Form von Kreativität? Und kann man witzig sein, ohne Humor zu haben? Ob in disruptiven Zeiten oder für Kreativität allgemein: Ein humorvoller Zugang ist wichtig und macht Content erfolgreich.Dazu sprechen wir mit Iris Gavric und Jo Marie Farwick. Herausgekommen ist eine Podcast-Episode über Humor als Bewältigungsstrategie, über Scheitern und Erfolg, gute Ideen und die Kraft der Zusammenarbeit.

Iris Gavric ist Gründerin der Berliner Agentur Arouse, Podcasterin und gemeinsam mit ihrem Partner Matthias Renger auch auf TikTok erfolgreich unterwegs. Kurzum: Iris macht ziemlich viel rund um Kreativität, Entertainment und Werbung. Humor spielt dabei fast immer eine große Rolle: Ob in Kampagnen für Fisherman’s Friend und Netflix oder in eigenen Social Formaten wie dem #asmrstreit.

Jo Marie Farwick treibt sich seit 2003 in der Kommunikationsbranche herum und hat für so einige Agenturen viele Preise überall auf der Welt gewonnen. Nach vier Jahren als Geschäftsführerin und Gründungsmitglied bei Heimat in Hamburg entschloss sie sich, aus allem, was sie lernen durfte, selbst etwas zu machen und startete im September 2015 Überground. Ein Kreativkollektiv, das anders, neu und holistisch ziemlich richtig tickt. Jo Maries Grundrezept ist Optimismus und Offenheit – und sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Trotzdem bezeichnet sie sich selbst ab und an auch als „Wutaktivistin“.


Hier einige Auszüge:

Iris Gavric hat zu guten Ideen und Kreativteams eine ganz eigene Theorie: „Wenn einer positiv ist und der andere ist erst einmal zynisch und immer negativ, das funktioniert nicht. Du kannst nur zwei Menschen zusammenbringen, die positiv denken – oder zwei Menschen, die abgrundtief negativ denken. Denn da kommen auch gute Ideen raus.“Iris Gavric: „Wir suchen den Austausch. Matthias und ich haben einfach Bock mit dem Content, den wir machen, unsere Branche zu verändern. Das ist ein Herzensding von uns. Dass die Leute sich ein bisschen weniger ernst nehmen, dass wir einfach ein bisschen mehr miteinander arbeiten und nicht versuchen, gegeneinander zu arbeiten. Wir sind ja nicht ständig in Konkurrenz, sondern wir haben ganz unterschiedliche Disziplinen. Und ich fände es viel besser, wenn die Kreativen das untereinander mehr schätzen würden. Daraus kann man viel schöpfen.“Jo Marie Farwick: „Kern von allem, was wir tun, ist Unabhängigkeit. Daraus ergibt sich, dass ich keinerlei Angst mehr habe. Ich fand diese Angsträume immer schrecklich – wo aus Hierarchien Angst weiter runtertropft und dann irgendwann beim Dienstleister landet. Es gibt diesen wunderschönen Satz von Roosevelt ‘the only thing we have to fear is fear itself.’ Ich finde, das Angst einen lähmt und Kreativität killt. Und das macht uns in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden erfolgreich. Sie schätzen eine klare Meinung und eine gewisse Roughness – und sie schätzen, dass wir extrem effektiv zusammenarbeiten.“Iris Gavric: „Wir erleben gerade einen richtigen Umbruch in der Branche. Die Kunden wollen von uns, dass wir schnell, agil und günstig arbeiten. Ich glaube, dass man in dieser Schnelligkeit immer mehr das echte Mindset dahinter erkennt. In fünf Jahren wird es, wenn du keine Creator in deiner Agentur hast, schwierig. Weil ich glaube, dass alles immer weiter auf Reichweite geht. Reichweite plus Kreativität, schnell produzieren.“ Jo Marie Farwick: „Wir sind ja eine sehr viel klassischere Agentur als Arouse. Natürlich gibt es Dinge, die ‚schnell, schnell, raus, raus, lustig, lustig‘ sein müssen. Es gibt aber auch Dinge, die erstmal durchdacht werden müssen und unter die sich dann diese ‚schnell, schnell, raus, raus‘ Dinge andocken lassen. Und die dann darauf einzahlen. Aber das große Ganze, die klugen Gedanken dahinter, die wird es immer geben müssen. Es wird dazu führen, dass kleine agile Agenturen sich immer besser anpassen können. Der Mix ist komplexer geworden und deshalb glaube ich, dass es eine Zukunft geben wird für Agenturen, die sich als Spinne im Netz verstehen mit extrem klugen Leuten, die das orchestrieren können. So verstehen wir uns.“

Links:


Über den Art Directors Club (ADC)

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