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Mittelweg 36 - Generalisieren

Generalisieren

06/20/22 • 38 min

Mittelweg 36

Was haben Chicago und Fruchtfliegen gemeinsam? Sie nehmen in der Soziologie beziehungsweise der Biologie jeweils die Rolle von „Model Cases“ ein. Es handelt sich um besonders gut beforschte Einzelfälle, deren Eigenschaften generalisiert werden und die unsere allgemeinen Vorstellungen – etwa von der amerikanischen Stadt – unverhältnismäßig stark prägen. Anhand des gleichnamigen Buchs von Monika Krause sprechen wir über das Generalisieren in den Sozial- und Literaturwissenschaften und fragen nach der Bedeutung von Gelegenheitsstrukturen in Forschungsprozessen, den Folgen der Kanonisierung von Denker:innen und der Rolle, die Geschichtsphilosophie bei der Konzentration auf „Model Cases“ spielt.


Carlos Spoerhase ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld.


Literatur:


Andrew Piper: Can We Be Wrong? The Problem of Textual Evidence in a Time of Data, Cambridge UP 2020.

Angela N. H. Creager / Elizabeth Lunbeck / M. Norton Wise (Hg.): Science without Laws: Model Systems, Cases, Exemplary Narratives, Duke UP 2007.

Daniel Silver / Cinthya Guzman / Sébastien Parker / Lars Döpking: The Rhetoric of the Canon: Functional, Historicist,

and Humanist Justifications, in: The American Sociologist 2022.

Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung, Matthes & Seitz Berlin 2020.

Laurent Binet Die siebte Sprachfunktion, Rowohlt 2018, aus dem Französischen übersetzt von Kristian Wachinger.

Marc Escola: La preuve par Proust, in: Nouvelle revue d’esthétique 2/2020, S. 53–68.

Monika Krause: Model Cases. On Canonical Research Objects and Sites, Chicago UP 2021, erscheint 2023 in deutscher Übersetzung in der Hamburger Edition.


Kontakt: [email protected]


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Was haben Chicago und Fruchtfliegen gemeinsam? Sie nehmen in der Soziologie beziehungsweise der Biologie jeweils die Rolle von „Model Cases“ ein. Es handelt sich um besonders gut beforschte Einzelfälle, deren Eigenschaften generalisiert werden und die unsere allgemeinen Vorstellungen – etwa von der amerikanischen Stadt – unverhältnismäßig stark prägen. Anhand des gleichnamigen Buchs von Monika Krause sprechen wir über das Generalisieren in den Sozial- und Literaturwissenschaften und fragen nach der Bedeutung von Gelegenheitsstrukturen in Forschungsprozessen, den Folgen der Kanonisierung von Denker:innen und der Rolle, die Geschichtsphilosophie bei der Konzentration auf „Model Cases“ spielt.


Carlos Spoerhase ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld.


Literatur:


Andrew Piper: Can We Be Wrong? The Problem of Textual Evidence in a Time of Data, Cambridge UP 2020.

Angela N. H. Creager / Elizabeth Lunbeck / M. Norton Wise (Hg.): Science without Laws: Model Systems, Cases, Exemplary Narratives, Duke UP 2007.

Daniel Silver / Cinthya Guzman / Sébastien Parker / Lars Döpking: The Rhetoric of the Canon: Functional, Historicist,

and Humanist Justifications, in: The American Sociologist 2022.

Heike Behrend: Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung, Matthes & Seitz Berlin 2020.

Laurent Binet Die siebte Sprachfunktion, Rowohlt 2018, aus dem Französischen übersetzt von Kristian Wachinger.

Marc Escola: La preuve par Proust, in: Nouvelle revue d’esthétique 2/2020, S. 53–68.

Monika Krause: Model Cases. On Canonical Research Objects and Sites, Chicago UP 2021, erscheint 2023 in deutscher Übersetzung in der Hamburger Edition.


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Nachholen

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine herrscht dort Krieg und wir stellen fest, dass wir wenig wissen über die Geschichte und Gegenwart des Landes. Angesichts dieses Nachholbedarfs entscheiden wir uns für das Naheliegende: Gemeinsam mit der Literaturkritikerin Marie Schmidt wenden wir uns drei Büchern zu, die ganz unterschiedliche Schlaglichter auf die Ukraine und ihre Bewohner:innen werfen, aber gemeinsam haben, dass sie viele Einzelheiten aufrufen, die sich zum Panorama verdichten. Wir sprechen über „Unsere Anderen“ von Olesya Yaremchuck, „Offene Wunden Osteuropas“ von Franziska Davies und Katja Makhotina sowie „In Isolation“ von Stanislaw Assejew.


Marie Schmidt ist Literaturkritikerin bei der Süddeutschen Zeitung


Literatur:


Felix Schnell: Räume des Schreckens. Gewalt und Gruppenmilitanz in der Ukraine 1905–1933, Hamburger Edition 2012.

Franziska Davies / Katja Makhotina: Offene Wunden Osteuropas. Reisen zu Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs, wbg Theiss 2022.

Ilya Kaminsky: Republik der Taubheit, Hanser 2022, aus dem Englischen übersetzt von Anja Kampmann.

Miron Zownir / Kateryna Mishchenko: Ukrainische Nacht, Spector Books 2015.

Olesya Yaremchuk: Unsere Anderen. Geschichten ukrainischer Vielfalt, ibidem Verlag 2021, aus dem Ukrainischen übersetzt von Christian Weise.

Serhij Zhadan: Internat, Suhrkamp 2018, aus dem Ukrainischen übersetzt von Juri Durkot und Sabine Stöhr.

Stanislaw Assejew: In Isolation. Texte aus dem Donbass, Edition.fotoTAPETA 2020, aus dem Ukrainischen und Russischen übersetzt von Claudia Dathe und Sofiya Onufriv.

Wassili Grossman: Leben und Schicksal, Ullstein 2020, aus dem Russischen übersetzt von Annelore Nitschke, Madeleine von Ballestrem, Arkadi Dorfmann und Elisabeth Markstein.


Kontakt: [email protected]


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undefined - Lesen

Lesen

In der Sommerfolge sprechen die Literaturkritikerin Marie Schmidt und die Wissenschaftsredakteurin Hannah Schmidt-Ott über das Lesen als Praxis und Geschäft. Es geht um die Entwicklungen des Feuilletons unter dem Primat der Klickzahlen, die Untiefen des Rezensionswesens und die Folgen der Déformation professionnelle. Außerdem gibt’s Lesetipps für den Sommer.


Marie Schmidt ist Literaturkritikerin bei der Süddeutschen Zeitung

Hannah Schmidt-Ott ist Redakteurin beim Online-Fachforum Soziopolis


Literatur:


Andreas Reckwitz: „Die Gesellschaft der Singularitäten“, Suhrkamp 2017.

Isaak Babel: „Wandernde Sterne. Dramen, Drehbücher, Selbstzeugnisse“, Hanser 2022, aus dem Russischen übersetzt von Bettina Kaibach und Peter Urban

Juliet Mitchell „Psychoanalyse und Feminismus. Freud, Reich, Laing und die Frauenbewegung“, Suhrkamp 1998, aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Stein und Holger Fliessbach.

Jennifer Egan „Der größere Teil der Welt“ Schöffling & co 2010, aus dem Englischen übersetzt von Heide Zeltmann.

Jennifer Egan „Candy House“, Simon & Schuster 2022.

Marie Gamillscheg: „Aufruhr der Meerestiere“, Luchterhand 2022.

Sven Pfizenmaier: „Und draußen feiern die Leute“, Kein & Aber 2022.


Kontakt: [email protected]


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