kunstgeschichten abc

spitz die ohren, in dieser folge geht's um dich! und um alle besucher*innen und nicht-besucher*innen eines museums. wir haben uns hierfür eine expertin eingeladen: dr. luise reitstätter, kulturwissenschaftlerin und projektleiterin von "recht auf museum" am labor für empirische bildwissenschaft am institut für kunstgeschichte an der universität wien.
luise reitstätter ist kulturwissenschaftlerin. zu ihren arbeitsfeldern zählen praktiken der zeitgenössischen kunst, visuelle und materielle kulturanalysen, museologie und ausstellungstheorie sowie methoden der empirischen sozialforschung. 2013 promovierte sie mit einer studie zur ausstellung als handlungsraum in soziologie und kulturwissenschaft. seither arbeitet sie in zahlreichen forschungsprojekten, etwa zu sehnsuchtsbildern vom land, zu sprache und inklusion im museum, zu digitaler kunstvermittlung oder zu gemeingut/gemeinwohl-bewegungen. seit november 2017 ist sie als post-doc univ. ass. am institut für kunstgeschichte an der universität wien tätig und leitet dort das labor für empirische bildwissenschaft. von september 2020 bis august 2022 verantwortet sie zudem das jubiläumsfondsprojekt „recht auf museum?“ als teil ihrer habilitation. (quelle)
links zur folge:

• recht auf museum
• publikation zum projekt: "recht auf museum. 10 erkenntnisse zu musealen öffentlichkeitskonzepten und deren wahrnehmung"

---
cover: natalie paloma
hosts: sofie wünsch und sophie führer
musik intro & outro: auszüge aus jahzzar - pigalle / freemusicarchive.org / CC BY-SA 3.0

für unsere dritte folge "d wie depot" haben wir eine gesprächspartnerin eingeladen: viktoria cordts ist sammlungsverwalterin im kupferstichkabinett der kunstsammlungen der akademie der bildenden künste wien und unser indiana jones der herzen. sie erzählt, um was es sich bei einem musealen depot handelt, wie objekte dort sowohl gelagert als auch geordnet werden, und welche herausforderungen sie in ihrem arbeitsalltag begegnet.
viktoria cordts hat geschichte und kunstgeschichte in münster, berlin und paris studiert. währenddessen absolvierte sie internationale praktika in musealen sammlungen und ausstellungshäusern.
ihr schwerpunkt im bereich der grafik hat sich in ihrem masterstudium während ihres aufenthalts an der sorbonne herauskristallisiert: ihre masterarbeit handelte von einem französischen skizzenbuch aus dem 14. jahrhundert.
nach dem studium folgte ein zweijähriges volontariat im stadtmuseum münchen. außerdem war viktoria stipendiatin am louvre und war u. a. an der ausstellung über albrecht altdorfer beteiligt.
neben ihrer arbeit als sammlungsverwalterin im kupferstichkabinett der kunstsammlungen der akademie der bildenden künste wien promoviert sie in kunstgeschichte an der humboldt universität zu berlin. sie schreibt über modegrafik im 19. jahrhundert.
wir bewundern viktorias bisherigen werdegang und bedanken uns bei ihr für das tolle gespräch und den spannenden input!
viktorias literaturtipps:

• landesstelle für die nichtstaatlichen museen in bayern: gut aufgehoben. museumsdepots planen und betreiben
• landesstelle für die nichtstaatlichen museen in bayern: inventarisation als grundlage der museumsarbeit

in der folge erwähnte depots und sammlungen:

• kupferstichkabinett der akademie der bildenden künste wien
• schaudepot des jüdischen museums wien
• schaudepot in rotterdam / museum boijmans
• münchner stadtmuseum
• albertina studiensaal

kinderbücher zum thema:

• kunstfresser. aus dem leben einer museumsmotte
• wie kommt die kunst ins museum?
• ein museum nur für mich

---
cover: natalie paloma
hosts: sofie wünsch und sophie führer
musik intro & outro: auszüge aus jahzzar - pigalle / freemusicarchive.org / CC BY-SA 3.0

jetzt geht's ans eingemachte: ab sofort vertiefen wir folge für folge das, was wir in episode 1 ("m wie museum") allgemein beschrieben haben. diesmal widmet sich das kunstgeschichten abc einem wichtigen aufgabenbereich eines museums - dem sammeln!
wir, sofie und sophie, wollen die historische entwicklung des kunstsammelns beleuchten, von den ptolemäern über die kunst- und wunderkammern in der reinaissance bis zum museum wie wir es heute kennen. wie legt ein kunstmuseum eine sammlung an und warum eigentlich? wie wird das alles geordnet? und warum bleiben (museums-)sammlungen eigentlich immer eines: lückenhaft? zu guter letzt stellen wir DIR die frage: was sammelst du? oder was hast du in deiner kindheit gesammelt? hinterlasse kommentar oder nachricht, entweder hier oder auf instagram.
cover: natalie paloma
hosts: sofie wünsch und sophie führer
musik intro & outro: auszüge aus jahzzar - pigalle / freemusicarchive.org / CC BY-SA 3.0

sprung in der schüssel, fingerspiele, das "weiße gold", die vier elemente und das kleine schweinchen: hier dreht sich alles um keramik! nachdem wir eingangs einen blick zurück auf ton & co. in der (kunst-)geschichte werfen, widmen wir uns unserer wunderbaren gesprächspartnerin anna riess. du erfährst, warum sie sich selbst als konzeptkünstlerin sieht, was sie am kneten und formen von ton so liebt und warum sophie sie am liebsten "künstlerinnenphilosophin" nennen würde. horch' rein, es lohnt sich!
anna riess ist eine in wien lebende und arbeitende künstlerin.
als mutter einer tochter hat anna einen starken drang, den weiblichen körper als thema kreativer forschung und inspiration zu erkunden und durch ihre kreationen und handgeformten objekte die erfahrung des frau- und mutterseins in diesen zeiten offenzulegen. indem sie brüste als pflanzen und blumentöpfe gestaltet, trinkgefäße mit nippeln zum trinken formt, unterstreicht anna ihre wertschätzung für die erotische weibliche form und wie wichtig es ist, seine mutter, schwester und freundin zu unterstützen und zu lieben.
jedes werk wird von hand aus ton geformt, gebrannt und anschließend in ihrem atelier im zweiten bezirk glasiert.
neben objekten aus ton und textil liebt anna es, bei der herstellung von schmuck die möglichkeiten von formen und materialien zu erweitern. anna interessiert sich vor allem für die arbeit mit wiederverwendetem silber und unvollkommenen perlen, die sich in endlosen variationen kombinieren lassen. sie können getragen werden, um die identität von frauen oder männern zu stärken und sichtbar zu machen.literatur zur folge:
21 griechische vasenformen: artifacts: fascinating facts about art, artists, and the art worldvom feuerstein zum bakelit: historische werkstoffe verstehen, volker köslinglexikon des künstlerischen materials. werkstoffe der modernen kunst von abfall bis zinn, monika wagner u.a. die sprache der materialien. anleitung zu einer ikonologie der werkstoffe, thomas raff
das von anna erwähnte buch: the creative act: a way of being, rick rubinlinks zur folge:

• video mit florian rainer im weltmuseum wien in der ausstellung "von allem etwas": wie porzellan zu seinem namen kam
• die österreichisch-britische keramikkünstlerin lucie rie
• die kubanisch-US-amerikanische keramikkünstlerin ana mendieta
• collaboration zwischen gmundner keramik und jakob lena knebl
• webseite von unserer gesprächspartnerin und konzeptkünstlerin anna riess

-----
cover: natalie paloma maierhofer
musik intro & outro: auszüge aus jahzzar - pigalle / freemusicarchive.org / CC BY-SA 3.0

in der achten folge des kunstgeschichten abc widmen wir uns dem thema "a wie ausstellung" im (kunst-)museum. was ist das eigentlich und wie kommt eine solche präsentation von kunstwerken zustande? wer wirkt bei der entstehung einer ausstellung mit und für wen wird dieser aufwand überhaupt betrieben? welche arten der präsentationen gab es früher und welche gibt es heute? last but not least wollen wir wissen, welche kunstausstellung, die du in der vergangenheit besucht hast, besonders in erinnerung geblieben ist. oder: welche objekte müssten in einer solchen gezeigt werden, um etwas über dich zu erzählen? schreibe uns hierfür kommentar oder nachricht, beziehungsweise melde dich via instagram bei uns!
links zur folge:

• beispiel „salonhängung": david teniers d. j., erzherzog leopold wilhelm in seiner gemäldegalerie, um 1650, aus der sammlung des kunsthistorischen museum wien
• beispiel „barockhängung“: der einzigartige bildersaal des stifts herzogenburg
• hängung mit fokus: botticellis „geburt der venus“ in den uffizien in florenz
• die "mona lisa" im louvre in paris
• documenta
• LA BIENNALE DI VENEZIA
• sophies beispiel-künstlerin patricia piccinini
• sofies beispiel-künstler william kentridge

literaturtipps zum thema:

• kinderbuch "wie kommt die kunst ins museum?"
• kinderbuch "wie eine ausstellung gemacht wird"
• fachliteratur "handbuch ausstellungstheorie und -praxis"
• artikel über die entwicklung der verschiedenen präsentationsarten in kunstausstellungen, von der salonhängung bis zum white cube: "how the white cube came to dominate the art world" (in englischer sprache)

---
cover: natalie paloma
hosts: sofie wünsch und sophie führer
musik intro & outro: auszüge aus jahzzar - pigalle / freemusicarchive.org / CC BY-SA 3.0